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Der FC Schalke 04 ist und bleibt eine der großen Enttäuschungen der laufenden Zweitligasaison 2024/25. Von den noch vor Beginn der Spielzeit angepeilten Aufstiegsplätzen noch immer weit entfernt, kann man den Gelsenkirchener Profikickern eines jedoch nicht vorwerfen: dass ihre Spiele langweilig wären.
Jüngstes Beispiel: der bis zum Schlusspfiff auf der Kippe stehende Heimsieg am Sonntagmittag gegen den Karlsruher SC. Obwohl spielerisch in fast allen Bereichen drückend überlegen, gelang es den Schalkern nicht, sich einen komfortableren Vorsprung herauszuspielen als ein 2:1. So wurde die Schlussphase in der Arena zur unerwünschten Zitterpartie.
Das Gute daran: Durch die drei Zähler gegen den KSC haben sich die Königsblauen weiter aus der Abstiegszone entfernt, in der sie sich überweite Phasen der Saison befanden. Nach 22 absolvierten Spielen liegen sie mit inzwischen 27 Zählern zumindest auf Rang elf und haben mittlerweile sieben Punkte Vorsprung auf Relegationsrang 16, den Preußen Münster (20 Punkte) hält. Ein Abrutschen in diese Tabellenregion dürfte, trotz aller verbleibenden Zweifel an der Qualität des Schalker Teams, nicht mehr ernsthaft in Betracht kommen.
Bemerkenswerter als die Auftritte der Mannschaft zuletzt ist die gute Stimmung des Knappen-Anhangs, der auch am Sonntag wieder seine volle Unterstützung zeigte. Nach kritischen Wochen, in denen die Stimmung in Gelsenkirchen bedenklich zu kippen drohte und die Anhänger phasenweise die Unterstützung entzogen, haben sich die Fans offenkundig mit der neuen Realität auf Schalke arrangiert.
Was für das Team eine gute Nachricht ist, entpuppt sich für neutrale Beobachter jedoch als zwiespältig. So schön die Harmonie zwischen Protagonisten und Publikum auch ist, so sehr dokumentiert sie die Zementierung der neuen Realität in Gelsenkirchen. Mit Zittersiegen gegen etablierte Zweitligisten gibt man sich im Lager der Königsblauen inzwischen offenbar schon zufrieden.
Beachtlich, wenn man den seit Jahren andauernden Absturz des Vizemeisters von 2018 und einst etablierten Champions-League-Teilnehmers bedenkt. Es kann schnell gehen im Fußball – eine Beobachtung, die sich der nur wenige Kilometer entfernte BVB nicht als Vorbild nehmen sollte. Aber das ist ein anderes Thema. 😉