Bochum: Der VfL will den ‚Ticket-Schwarzmarkt‘ mit Hilfe der eigenen Fans bekämpfen

Foto: Claudia Bender
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Das in Kürze anstehende Spiel im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München beschäftigt weiterhin Fans und Offizielle des VfL Bochum. Die heißbegehrten Tickets tauchen offenbar, trotz offiziellen Verbots des Clubs, in zumindest nennenswertem Umfang inzwischen auch schon auf dem ‚Schwarzmarkt‘ auf.

Dies bestätigte heute der VfL: „Leider müssen wir feststellen, dass auch diesmal von einigen wenigen Vereinsmitgliedern oder Dauerkarteninhabern das Vorkaufsrecht dazu ausgenutzt wird, Tickets zu stark erhöhten Preisen auf dem Ticketschwarzmarkt zu veräußern.“
Das will sich der Club so nicht gefallen lassen:

„Wir weisen deshalb nochmals darauf hin, dass wir berechtigt sind, im Rahmen unserer ATGB entsprechende Sanktionen gegen die betroffenen Personen auszusprechen oder eingeräumte Vorzugsrechte (z.B. die mit der Mitgliedschaft im Verein bzw. in offiziellen Fanclubs des Vereins verbundenen Vorzugsrechte), nicht länger zu gewähren und/oder betroffenen Kunden die Mitgliedschaft im Verein zu kündigen.“

Die aktuelle Pressemeldung mündet dann sogar in einer regelrechten Drohung: „Der VfL Bochum 1848 wird selber aktiv Angebote sperren lassen und ggf. auch Testkäufe vornehmen. Des Weiteren werden wir unsere Fans dazu ermuntern, uns nach dem Spiel Karten, die über den Schwarzmarkt erworben wurden, anonym zukommen zu lassen, um nähere Details über die Verkäufer zu erfahren und weitere Maßnahmen ergreifen zu können.“

Dass Fans hier vom VfL direkt ‚ermuntert‘ werden andere Anhänger des Clubs, die Ihre Karten auf dem sogenannten ‚Schwarzmarkt‘ anbieten, nach der Begegnung noch beim Club ‚anzuschwärzen‘, das dürfte vermutlich zu einigen recht emotionalen Debatten in Fankreisen führen.

Man darf daher wohl jetzt schon gespannt sein, wie die Entwicklung diesbezüglich in den nächsten Tagen und Wochen noch weitergeht.

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VielleichtSensationspokalsieger2016
VielleichtSensationspokalsieger2016
8 Jahre zuvor

In den Genuss des "Angeschwärzt"-Werdens kommen doch nur Leute, die entgegen der AGB des VfL Karten für mehr Geld als den regulären Eintrittspreis weitergeben. Wer könnte als Fan (und eben nicht als Kartenhändler) da irgendetwas gegen haben? Ich kaufe mir Karten, weil ich zum Spiel gehen will, nicht um sie mit Gewinn zu verkaufen (allein der fehlende Gewerbeschein wäre hier ein eigenes Thema). Es geht doch darum, dass alle Fans sich die moderaten Preise beim VfL erlauben können sollen und nicht der Geldbeutel über die Teilhabe an solchen Ereignissen wie einem Viertelfinale gegen einen attraktiven Gegner entscheiden soll. Ein florierender Schwarzmarkt für potente Käufer anstelle von persönlichem Anstehen mit gleichen Chancen für alle unabhängig von der Größe des Geldbeutels (und das für einen ehrlichen Preis, der dem Verein zugute kommt), halte ich für unwürdig und schändlich.

Ich habe gestern auch genau 11 Stunden in der Schlange gestanden. Und: ja, es war natürlich irgendwie absurd, aber es war für mich ein vielleicht einzigartiges und wertvolles Erlebnis gemeinsam mit vielen solidarischen und wirklich netten VfL-Fans aller Altersklassen und sozialer Herkunft mit Dauerkarte oder Mitgliedsausweis rekordverdächtig lange über Fußball und die übrige Welt zu reden. Das allein war natürlich unbezahlbar… Auf der anderen Seite kann ich es überhaupt nicht berechnen, welchen Preis eine Karte auf dem Schwarzmarkt erzielen sollte, für die man sich eine kleine Ewigkeit angestellt hat. Mir fällt kein Preis ein, den jemand zu zahlen bereit wäre. Und das ist auch gut so. Ich bin mir sicher, dass niemand, der bei Verstand ist und gestern 5 bis 12 Stunden lang Schlange gestanden hat unter den Kartenanbietern auf dem Schwarzmarkt zu finden sein wird.

Die Quellen für das Schwarzmarktangebot werden sicherlich woanders zu suchen sein. Insgesamt ist die Antwort auf die Frage: "Schwarzmarkt trocken legen?" selbstverständlich "Sehr gute Idee, mein VfL!"

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