Als Reaktion auf die gestrigen Räumung der Liebigstraße 34 in Berlin wurde heute Nacht in Bochum die Antionuskirche im Stadtteil Stahlausen besetzt. In einer Pressemitteilung schreiben die Besetzer „Den Staat und seine rassistische Polizei interessieren solche
Schutzräume allerdings wenig, denn sie sind nichts als der verlängerte
Arm eines kapitalistischen Systems. Wieder einmal wurden Profite über
Menschenwürde gesetzt und das Grundrecht auf Wohnen ausgehebelt. Teure
Luxuswohnungen verdrängen die Kiezbewohner*innen und jegliche Form von
Freiraum!“
Die ehemals evangelische Antioniuskirche wurde von einem Investor erworben, der sie in ein Immoibilienprojekt integrieren will. Die Polizei ist vor Ort und hat nach eigenen Angaben die Ermittlungen aufgenommen.
Bochum: Kirchenbesetzung als Reaktion auf Räumung der Liebigstraße in Berlin
Langeweile in Bochum?
Was hat denn nun die Umwandlung einer leerstehenden Gebäudehülle in Wohnungen mit der Räumung von L34 in Berlin zu tun?
Wenn dieses Kirchengebäude abgerissen worden wäre, gäbe es da jetzt eine leere Fläche – hätte man diese Fläche auch besetzt oder wäre dies wg. Wetter und Co. zu anstrengend gewesen?
Gerade in Stahlhausen würde ich nun wirklich nicht von Gentrifizierung ausgehen, eher entwickelt sich m.E.n. ein Teil dieses Viertels in die andere Richtung.
Auch schön, dass ein paar holzschnittartige Vorurteile rausgehauen werden können, braucht man scheinbar in diesen Kreisen. Es scheint für diese kleine aber lautstarke Gruppe auch schwer zu verstehen sein, dass in der Gesellschaft bei den letzten Kommunalwahlen 2020 ihre Positionen keinen Anklang gefunden haben. Der Wahlausgang spiegelt es nicht wieder.