Gerüchte machen unter den Angestellten im Bermudadreieck die Runde. Als Reaktion auf die mit dem Rauchverbot zusammenhängenden Umsatzrückgänge könnten die Wirte gezwungen sein, etwa ein Drittel aller 1600 Stellen in dem Kneipenquartier zu streichen.
Wenn Umsätze einbrechen, dann haben Gastronomen wenig Möglichkeiten dies zu kompensieren. An der Energie kann man nicht sparen, auch wenn keine Gäste kommen, muss das Licht brennen, die Kühlungungen laufen oder die Herde brennen, könnte ja doch sein, dass sich doch noch ein Gast in das Lokal verirrt. Ein Lokal kann man nicht innerhalb von wenigen Minuten hochlaufen lassen. Genauso verhält es sich mit dem Wareneinsatz. Speisen und Getränke müssen vorgehalten werden, macht der Laden auf, dann muss die mise en place stehen. Naturgemäß ist es auch Vermietern in der Regel egal, wie es um ihre Mieter steht, die wollen am Ende des Monats ihr Geld sehen und wenn das nicht kommt… tscha… man kann sich denken was dann passiert.
Und die Preise erhöhen, um den fehlenden Umsatz durch fehlende Gäste, auszugleichen, das geht auch nicht, denn dann blieben noch mehr Gäste aus als eh schon, seit Anfang Mai. „Das Thekengeschäft ist mir um 50% zurückgegangen“, sagt Dirk Steinbrecher, Betreiber des „Mandragora“ und Sprecher der Interessengemeinschaft Bermudadreieck. Ein Blick in den Tresenbereich lässt das noch optimistisch erscheinen, in der nun sauberen, dafür leicht nach Öl und Majo riechendenden Luft, sitzen zwei Unverzagte. „Die sind immer hier!“
Die einzige Schraube an der Wirte ein wenig drehen können sind die Personalkosten. Da könnte man Löhne und Gehälter kürzen oder, wenn es gar nicht anders geht, Leute entlassen. Und es scheint nicht anders zu gehen. Konfrontiert mit der, gerüchteweise kolportierten, Zahl von 800 möglichen Entlassungen wiegt Leo Bauer, der Gründer von Bochums Kneipenmeile, den Kopf und leitet die Frage gleich an Dirk Steinbrecher weiter. „Nein! So viele sind es wohl nicht… aber so um 600 dürften es sein!“ 600 drohende Entlassungen alleine im Bermudadreieck, Putzpersonal, Bedienungen, Zapfer, Aushilfen, die sich einen neuen Job suchen müssen… aber wo?
Klar ist nur, bei wem sich die Betroffenen und die Gäste bedanken können. Drei der fünf Bochumer Landtagsabgeordneten stimmten für das radikale Rauchverbot der rot-grünen Landesregierung. Neben Carina Gödecke (SPD), Serdar Yüksel (SPD) gehört zu denen mit Thomas Eiskirch (SPD) auch der Wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag. Simone Brand (Piraten) und Monika Pieper (Piraten) stimmten dagegen.
Ist es wirklich belegt, dass der beschriebene Umsatzrückgang ursächlich mit dem Rauchverbot zusammenhängt? Gibt es vergleichbare Erfahrungen aus anderen Städten?
[…] Raucherverbot im Bermudadreieck – 600 Arbeitsplätze in Gefahr (Ruhrbarone) […]
@Hannes: Bis zum 1. Mai waren die Kneipen im Bermudadreieck voll – nach dem 1. Mai brachen die Umsätze ein. Was kam am 1. Mai? Das radikale Rauchverbot. Einzelne Kneipen, die ehemaligen reinen Raucherkneipen, haben bis zu 80 an Prozent Umsatz verloren. Das Mandragora hatte einen Nichtraucherbereich und bietet etwas zu essen – trotzdem brachen die Umsätze weg. Im Konkret sieht es nicht viel besser aus.
Als ob man nach drei Wochen schon repräsentative Zahlen haben kann…
Saßen vieleicht weniger Leute an der Theke weil sie stattdessen draussen saßen? Waren viele Leute nicht in einer Kneipe weil sie über Pfingsten verreist waren?
Waren Festivals die viele junge Leute weg gezogen haben?
Ja, das Rauchverbot ist fragwürdig und sicherlich vielfach zu hart…..aber sofort alles darauf zu schieben wäre wohl zu einfach. Oder hat jemand was vom Kneipensterben in Bayern gehört nachdem da das Rauchverbot kam?
https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/gastronomie-kneipen-umsaetze-steigen-trotz-rauchverbot-a-756140.html
@Sebastian: Ja, man hat etwas von einem Kneipensterben in Bayern gehört:
Auch Rauchverbot soll schuld sein Studie: Die Kneipe stirbt aus!
https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.auch-rauchverbot-soll-schuld-sein-studie-die-kneipe-stirbt-aus.7e2df772-84ab-4eaa-9e75-a1f68316567a.html
@#1 | Hannes
Ja die gibt es. Allerdings tauchen die meisten Kneipen nicht in irgendwelchen Statistiken auf, weil inhabergeführt mit höchstens einer zusätzlichen Fachkraft. Eine solche Konzentration von Gastronomie auf einem Ort ist ja recht selten in Deutschland.
Die meisten landen in Hartz 4 und aufgrund des fortgeschrittenen Alters, das man eben hat, wenn man jahrzehntelang „seine“ Kneipe betrieben hat, landen die auch nicht mehr in irgendeiner Statistik.
Wer es sich leisten kann und nicht in Hartz 4 muss, geht halt in den Ruhestand.
Soweit ich weiß führt die DEHOGA eine Statistik darüber. Ob die aber nun jede einzelne Eckkneipe aufführt, glaube ich auch nicht.
@KClemens: Die DEHOGA hat nur die Zahlen über ihre Mitglieder – viele kleine Kneipen sind allerdings nicht in der DEHOGA.
@#4 | Sebastian
Der Link ist 2 Jahre alt, und typisch für den Spiegel, der bei den Rauchverboten mit in vorderster Front für jede noch so idiotische Verschärfung gekämpft hat.
Und geh mal bitte durch die Archive von verschiedenen Zeitungen. Überall wirst Du Jubelmeldungen nach der Einführung von Rauchverboten finden. Die Jubelmeldungen stehen aber im krassen Kontrast zum tatsächlichen Geschehen vor Ort.
In Berlin ist es noch recht liberal und die derzeitige Regierung hat Gott sei Dank keine Ambitionen in der Richtung.
Allerdings gehen die derzeit in Kreuzberg regierenden Grünen seit neuestem rigide gegen jede Verschönerung der Außengastronomie in „ihrem“ Bezirk vor.
So wird den Gastwirten nach und nach verboten Blumenständer oder ähnliche Dekorationen aufzustellen. Nur noch Tische und Stühle sind erlaubt.
Ja die grünen Volksezieher haben hier was durchgedrückt das in vielen Punkten ungerecht ist, zu weit geht und Existenzen gefährdet – da stimme ich ja zu. Wenn ein Laden Inhabergeführt ist ohne extra Personal -> jeder anwesende geht das Risiko des Rauchs bewusst ein, Verbot also Quatsch. Selbes gilt natürlich erst Recht für wirkliche Raucherclubs und Shisha-Bars. Da ist das Rauchverbot ebenso idiotisch wie in Läden die extra abgetrennte Raucherbereiche gebaut haben.
Das alles ändert aber auch nichts daran, dass nach 2008 viele Läden wirklich rauchfrei geworden sind und immernoch da sind. Die Wahrheit liegt halt vermutlich irgendwo zwischen z.B. den Spiegel Artikeln und der Lobby-Propaganda der DEHOGA. Leider bekommt man ja nirgendwo nüchterne Zahlen um das mal selber zu analysieren.
@#1 Hannes: Es gibt z.B. Meldungen aus dem Saarland nach Einführung des Rauchverbots, auch wenn die Presse im Allgemeinen nicht gerade wild darauf ist, solche Nachrichten zu verbreiten (warum wohl?):
Die Saarbrücker-Zeitung hat da mal eine Ausnahme gemacht “Rund 25 Prozent der von der Bitburger-Brauerei belieferten Kneipen im Saarland, in denen früher das Rauchen erlaubt war, haben seit dem Rauchverbot aufgeben müssen. Darauf verweist Werner Wolf, Sprecher der Geschäftsführung der Bitburger-Braugruppe.”:
https://www.saarbruecker-zeitung.de/aufmacher/Bitburg-bitburger-bier-spnosoring-bierpreise-bierpreis-2012-Saarland;art27856,4244604
Das ist insofern für mich glaubhaft, als dass es der Bitburger-Brauerei egal sein kann, an wen sie ihr Bier verkauft – Nichtraucher oder Raucher!
Das ist ja ein schönes Märchen, das regelmäßig vorgebracht wird. Falls die Jobs tatsächlich in Gefahr sein sollten, dann sollten sich die Wirte mal Gedanken machen, wie sie die Umsatzrückgänge ausgeleichen können. Quer durch die Republik haben dies nämlich viele geschafft.
@Martin Murphy: Quer durch die Republik gab es ein Kneipensterben wo immer es zu Rauchverboten kam. Kann sein, dass bald in ehemaligen Kneipen Suhsi-Bars sind, die gutes Geld verdienen, aber die Kneipe als sozialer Raum wird das nicht überleben. Die Kneipe wird unter der neopuritanischen Verbotswelle leiden – aber die wird auch nach dem Rauchverbot weitergehen. Irgendwann erwischt es auch mal etwas, das Dir wichtig ist…
Abwarten… ich denke, dass die Kneipen z.Zt. leerer sind, weil die Menschen wegen des Wetters keine Lust aufs Ausgehen haben… folglich sitzen nicht nur draußen, sondern auch an der Theke weniger Menschen… die guten Frühlingsgefühle fehlen halt!
In anderen Ländern mussten auch keine Kneipen zumachen oder 1/3 des Personals entlassen werden…
Hallo,
ich halte es auch verfrüht schon nach 2 Wochen zu sagen das die Umsätze wegen des Rauverbotes eingebrochen sond, vielleicht ist es auch das Wetter und die vielen Feier- und Brückentage, die eingeladen haben weg zu fahren?
Außerdem nicht mehr in eine Kneipe zu gehen nur weil man da nicht mehr rauchen darf, sorry, aber das ist doch einfach nur dumm. Daran kann man sehen wie süchtig diese Menschen sind, sie gehen nicht mehr in eine Kneipe die ihnen vielleicht gefallen hat, nur weil sie dort nicht mehr rauchen dürfen … die Sucht hat sie voll im Griff.
Gruß Waldo
Kneipen sind mir schon wichtig. Ich sehe nur das Sterben nicht, den Zahlen von Dehoga traue ich nicht blind.
@ #11 Martin Murphy:
Wie man durch Statistik das „gewünschte“ Ergebnis präsentieren kann, hat man ja schon in Bayern vorgeführt. Es wird immer wieder von interessierter Seite eine Meldung des statistischen Landesamtes zitiert, dass die bayerische Gastronomie ihren Umsatz nach dem Rauchverbot sogar steigern konnte.
Was dabei verschwiegen wird, in die Statistik fließen auch Hotels mit ein (die seit dem Mehrwertsteuergeschenk selbstverständlich ein Umsatzplus machen), aber auch Gastronomiebetriebe wie die Systemgastronomie (Starbucks, McDonalds, BurgerKing, Subway, aber auch die Restaurants in Firmen wie Ikea, oder auch Dinea, LeBuffet und andere). Diese machen ein massives Umsatzplus, dienen aber im Gegensatz zu den “normalen” Kneipen nicht der sozialen Kommunikation und sind schon seit langem auch ohne Verbote rauchfrei.
Weiterhin wird unterschlagen, dass Betriebe mit einem Umsatz unter 150.000 Euro/Jahr gar nicht erfasst werden, also die Lokale, die häufig das Rauchverbot am härtesten trifft.
So funktionieren die „schönen Märchen“, die Sie ansprechen….
In Köln weiß ich von zwei Bars, die massive Umsatzrückgänge hatten und dann Raucherclubs oder was auch immer wurden, so dass die Gäste wiederkamen, als das gelockerte Rauchverbot eingeführt wurde. Weiß nicht, wie es jetzt um die steht. Die sagten nur beide damals, wir können dicht machen ohne Genehmigung zum Rauchen, es kommt keiner mehr. Auch von einem Restaurant, in dem die Leute gern auch auf einen Drink vorbeikommen, weiß ich, dass aufwendig ein separater Raum für Raucher geschaffen wurde, der vom Platz her ungefähr die Hälfte der gesamte Fläche dann ausmachte und sogar im schöneren Teil eingerichtet wurde, nämlich mit Blick nach draußen, an der Terrasse und näher zur Küche gelegen. Der Bereich war immer voll, während es im anderen eher noch ein Plätzchen gab. Keine Ahnung, wie es bei denen jetzt läuft.
Nachtrag: Der Raucherbereich von dem italienischen Restaurant, war auch spät abends bis in die Nacht immer gut gefüllt, während der Nichtraucherbereich spätestens ab 23.00 Uhr dann doch sehr geleert war.
@Martin Murphy: Die Zahlen in Michaels Artikel stammen von den betroffenen Wirten selbst. Und ich habe die leeren Kneipen gesehen. Mit Problemen habe ich gerechnet, aber nicht so schnell und so hart.
Das stimmt mich ja jetzt total traurig, wenn ich hören muss, dass es in Zukunft vielleicht ein paar Orte weniger geben könnte, an denen Leute kollektiv Drogen konsumieren. Echt jetzt. Es stell mich gleich mal in die Ecke und weine eine kleine Träne.
@Jan: Schön dass Du ehrlich bist. Genau darum geht es bei den Verboten: Stigmatisierung und Ausgrenzung.
@14
Nur, weil ich gerne zum Kaffee oder Bier gerne ein Zigarettchen rauche, bin ich also dumm und durch Sucht fremdbestimmt, ja?
Apropos dumm: viele Feiertage führen normalerweise dazu, daß Kneipen voller sind als sonst, weil die Leute anderntags nämlich ausschlafen können. Dich scheint auch eine Sucht im Griff zu haben und die nennt man Selbstgerechtigkeit, Borniertheit oder einfach nur Charakterschwäche – such Dir was aus.
Suchtdumme Grüsse.
Meine Gaststätte in Bochum,hat drastisch an Umsatz eingebüßt.Die Nichtraucher,die das Rauchverbot haben wollten,haben mein Lokal noch nicht betreten und die Raucher,die uns bis jetzt noch die Stange halten,sind alle erkältet,was bei diesem sch….Wetter logisch ist.98% der Gäste sind Raucher und trinken wie früher 5 Bier,anstatt 10 Bier,weil das rauchen vor der Tür Zeit kostet,die zum trinken fehlt.Meine Angestellte werde ich wohl kündigen müssen und die Aushilfe kann dann gleich mitgehen,weil ich sie nicht mehr bezahlen kann.Das Lokal befindet sich in einem Arbeiterviertel,wo das RAUCHEN zum Kulturerbe gehört.
As meiner Sicht ist die verschärfung unnötig und bringt im vergleich zur Vorgängerlösung keinen Mehrwert.
Ich habe die Herrschaften Abgeordneten gerade angeschrieben um, im Fall der SPDler zu erfahren warum sie meine Lebensqualität eingeschränkt haben und im Falle der Piraten um zu erfahren was sie gegen die Neureglung zu tun gedenken.
Egal, mit Hartz IV kann ich mir einen Besuch in einer Kneipe eh nicht leisten!
gruß Ekki
Ich bin ein Freund des Rauchverbotes.
Musste aber sehen, dass der Intershop in Bochum an einem Sonntag Abend gegen 22:00 Uhr so ziemlich genau 4 Gäste hatte.
Das war wenig. Ich weiß nicht, wie es sonst ist.
Aber so kann man sicher nicht die Bochumer Nachkneipe der Wahl dauerhaft betreiben.
@#14 | Waldo: Gehen Sie in ein Kino, wenn man dort plötzlich keine Filme mehr sehen darf oder kein Popcorn mehr bekommt??
Der Konsum von Tabakwaren aller Coleur gehört ebenso zum Dienstleistungsprodukt Kneipe (keine Restaurants!) wie der Konsum von Alkohol und ohne diesen würde auch von den Nichtrauchern kaum Jemand mehr Kneipen besuchen, oder?
Aber in Punkto Diskriminierung scheinen Sie ja per se auf der sicheren Seite zu sein, denn wahrscheinlich würden Ihnen Kinderverbote in Berliner Szenekneipen oder die ablehnende Haltung von manchen Hotels gegenüber Behinderten auch nichts ausmachen – muss ja Keiner Kinder kriegen oder behindert sein.
@#23: nicht „die Nichtraucher“ haben das so gewollt wie es jetzt ist, sondern die Politik! Ich als Nichtraucher möchte in einem Restaurant rauchfrei essen -> kann ich schon lange.
Wenn ich mit Freunden in eine Kneipe/Disco gehe und da geraucht wird ist (bzw. war…) mir das egal, und das geht den allermeisten so.
Guten Tag…… ( die Anrede „sehr geehrt“ möchte ich nicht mehr gebrauchen)
Ich bedanke mich bei der Nrw Sozialdemokratie , die ich seit 40 Jahren gewählt habe, für die Beschneidung der Selbstbestimmung, der Lebensfreude und Lebensqualität des einfachen Bürgers und den beginnenden Umbau einer liberalen Gesellschaft in einen Nachtwächterstaat.
Ich meine damit : Herzlichen Dank für das „Nichtraucherschutzgesetz bayerischer Prägung “ dass dem Bürger das Rauchen in Kneipen untersagt.
Es ist pure Willkür, unter dem Denkmantel des Nichtraucherschutzes den Wirten die Entscheidung zu nehmen ob in ihren Lokalitäten geraucht werden darf oder nicht. Kein Nichtraucher wird gezwungen ein Lokal zu betreten in dem gequalmt wird, eine nicht rauchende Servicekraft wird nicht gezwungen in einem Raucherlokal zu arbeiten.
Genossen, ihr seit wahre Vorbilder für eine freiheitliche , selbst bestimmte Gesellschaft !!!!!!!
Meine Wählerstimme und die Stimmen meiner Familie werden zukünftig andere Gruppierungen, wie z.b die Linken bekommen.
Was ihr da verbockt habt ist eine Schande für die Sozialdemokratie… pfui Spinne…..
Mit verminderter Hochachtung
Klaus Strohmeier, Remscheid
Die SPD hat bei mir auch verschissen, seit dem sie bis zur Selbstaufgabe am Rockzipfel der Grünen Herrenmenschen hängt!
Nur noch mal zur Erinnerung, womit alles begann, und auf welchem Zahlenmaterial die Politik ihr Rauchverbot…ach nee, das klingt so hart, den Nichtraucherschutz begründet hat:
https://www.zeit.de/online/2005/51/passivrauchen
Die Zahlen werden übrigens bis zum heutigen Tag von diversen Politikern hervorgeholt.
@ #28 Sebastian: Du schreibst, nicht “die Nichtraucher” hätten das so gewollt wie es jetzt gekommen ist, sondern die Politik!
Vielleicht haben das nicht alle „Nichtraucher“ so gewollt, aber die militanten Anti-Raucher haben beim Druck auf die Politiker feste mitgemacht – zum Beispiel Gruppieren wie Pro-Rauchfrei (bekannt für ihre unsäglichen Kommentare in ihrem Forum bekannt), die auch von rot/grünen Politikern gerne gehört werden.
Davon abgesehen hat sich die Politik von der Tabak-Kontrolle der WHO politisch unter Druck setzen lassen, die eine rauchfreie Welt durchsetzen will, wenn nötig auch durch Zwang (Stichwort: tobacco endgame). Der sogn. Nichtraucherschutz war da nur eine taktische Zwischenstation auf dem Weg zu weiteren Verboten.
Das wird uns dann auch in den nächsten Jahren bewusst werden, wenn es um Rauchverbote in der Außengastronomie gehen wird…
da Ihr bis heute nicht den Mut aufgebracht habt einige zehntausend Eier fuer diese neo-diktatorischen zu besorgen, bleibt zu hoffen, dass Ihr sie wenigstens mit Hausverbot ausgrenzt…Bei uns kommt kein SPDler oder Grüner mehr ins Haus
Möglicherweise ist diese zackige Ursachenzuschreibung auch Quatsch und es hat was mit dem miesen Wetter zu tun, dass die Leute gerade nicht rausgehen.
@Julia: Das sich nicht in die Biergärten gehen, hat mit dem Wetter zu tun – dass sie aber auch nicht IN die Kneipe gehen, mit dem Rauchverbot.
@ Nur stimmt das nicht so ganz. Die Kneipen waren in den letzten Wochen so voll wie sonst auch.
@Julia: Das stimmt nicht: Mandra hat Einbrüche, Zacher hat Einbrüche, der Shop ist sehr leer, das Konkret hat Probleme, Jedermanns hat Probleme. Dann werden bald die Shisha-Bars schließen, für die es überhaupt keine Perspektive gibt. Taxifahrer klagen über einen Umsatzrückgang von 30 Prozent – weniger Gäste in den Kneipen bedeutet auch weniger Fahrgäste.
Mich wuerden ja mehr Kommentare von wegbleibenden Rauchern interessieren (davon gibt es ja wohl entsprechend viele): Liebe Raucher, was macht ihr jetzt mit der ganzen Zeit und dem ganzen gesparten Geld? Zuhause allein/in Gesellschaft mit Alkohol vom Supermarkt zusammen sitzen? Anderen Hobbies nachgehen? Mal wieder in Ruhe ein Buch lesen? Sozial verkuemmern? Und wie reagiert der Freundeskreis darauf?
@teekay: Genau das – meine Freunde und ich treffen uns jetzt privat und gehen – vor allem bei schlechtem Wetter – nicht mehr raus. Wir suchen zudem einen eigenen Raum für uns – einen gemeinsamen Partykeller zum feiern mit anderen Freunden.
Meine Stammkneipen im Bochumer Ehrenfeld sind gähnend leer. Auch die Gastronomen, die sich einen Ausgleich durch den Zulauf von nichtrauchenden Theaterbesuchern erhofft hatten, sind bisher bitter entäuscht worden. Die paar Stammgäste, die mann immer noch draußen vor der Tür beim Rauchen trifft, haben neben dem schlechten Wetter vor allem ein Thema: nie, nie, nie wieder grün zu wählen!
@#24: Wie die beiden MdLs der Piraten denken weiter vorzugehen, kann ich gerade nicht sagen, aber auch die beiden stehen bei den Stammtischen nun draußen, statt wie früher im Raucherbereich. Dazu gesellen sich dann ein paar Nichtraucher und das Kneipenpersonal, sowie die Wirtin selbst.
@ #37 Teekay: Nun, zuerst einmal eine Menge Geld sparen – mal abesehen davon, dass man im Sommer (noch!) in der Außengastronomie zusammensitzen kann, bei schlechtem Wetter verlagert sich das Ganze jetzt auf private Grundstücke und in Wohnungen. Da kann man sich mit dem eingesparten Geld ganz gut einen neuen Grill zulegen und hat außerdem noch weniger Getränkekosten beim Bier aus dem Supermarkt.
Das ist natürlich auf Dauer für die Volkserzieher ein unerträglicher Zustand, deshalb wird es auch nicht mehr lange Dauern, bis man sich darüber Gedanken macht, wie man in die Privatsphäre der Menschen gesetzlich eingreifen kann.
Bis dahin sind aber leider so einige Lokale „über die Wupper gegangen“, was aber natürlich von Seiten der Puritaner heftig abgestritten werden wird.
@Julia
Was ist das denn: bei #33 liegt es noch am Wetter, daß die Kneipen leer sind, und bei #35 sind sie ÜBERHAUPT NICHT leer? Wir basteln uns die Welt, wie sie uns gefällt? Hauptsache recht haben? Seltsam.
@Teekay
Ich wäre wohl die von Dir gesuchte Zielgruppe. Und ja, ich gehe nicht mehr in Gaststätten, weil für mich ein Zigarettchen dazugehört. Tatsächlich könnte ich mich nun über einen kleinen finanziellen Zugewinn freuen, aber die Einschränkungen meiner Freizeitgestaltung trüben diese Freude gleich wieder ein.
Die wichtigste – und bisher immer noch unbeantwortete – Frage lautet doch: weshalb werden Nichtraucher durch die Existenz von Raucherkneipen geschädigt???
Ich als bayerischer Raucher kann bestätigen, dass es nach Einführung der Rauchverbote zu massiven Umsatzeinbussen (-30-40%) gerade in der getränkegeprägten Kleingastonomie gekommen ist und sehr viele Kneipen geschlossen haben. Das gibt aber das statistische Bundesamt nicht her, da es zum einen nur gastonomische Betriebe mit einem Jahresumsatz > € 150.000,– (diese Umsatzgrenze ist ist nach Einführung der Rauchverbote willkürlich von € 50.000,– angehoben worden) berücksichtigt und zum zweiten geschlossene Betriebe nicht mehr erfasst werden so dass die verbliebenen Gaststätten eventuell mehr Umsatz machen. Ja, die werden auch wieder aufgemacht und wechseln innerhalb von 2 Jahren drei- bis viermal den Besitzer. Nach Einführung der Rauchverbote kam es in Bayern zu einem ca. 20%igen Gästeschwund in Gaststätten, der ca. 1/2 Jahr andauerte, danach kamen die Gäste wieder, verzehrten aber weniger. In Kneipen auf dem Land ist Nichts mehr los (Szenekneipen in den Großstätten sind bumsvoll wie immer), in vielen Gaststätten wird bei Anwesenheit von bekannten Gästen ab ca. 22:00 die Türe verschlossen und die Aschenbecher kommen auf den Tisch, dann wird es erst gemütlich. O-Ton einer Wirtin, die so verfährt: „Wenn ich Euch Raucher nicht hätte, müsste ich zusperren“. Es ist nun einfach mal so, dass die 25% rauchender Bürger 80% Umsatz in der Gastonomie generieren (auch das ist wissenschaftlich in England untersucht).
Rauchverbot ist Kneipentod !
Hm, vielleicht sollten wir mal abwarten, was so in den nächsten Wochen noch passiert. Ich werfe auch dazu mal ein, dass die Klientel vom z.B. Mandra (mein Lieblingsladen) und dem Shop zwischen Christi Himmelfahrt und Fronleichnam eh kollektiv auf irgendwelchen Campingplätzen in Holland anzutreffen ist.
Über Pfingsten ist es doch jedes Jahr gähnend leer im 3Eck…
Nichts destotrotz, ich will wieder rauchen anner Theke!
man muss bei dem ganzen käse hier auch mal differenzieren zwischen kneipen und „bars“. mit sicherheit wird eine bar wie das three sixty oder salsa oder ähnliches nicht die einbußen vorweisen wie beispielsweise pinte oder shop. das bier und die kippe in der kneipe gehören im pott nun mal dazu oder grade kneipen wie die pinte beispielsweise wo man sich auf bier kippe und schnaps der woche trifft werden daher größere probleme haben als das three sixty wo man durchaus auch mal wegen nem burger und champions league auf leinwand hingeht..
Nun, in Bayern sind zwischen 40 – 50 % der Kleingastronomen verschwunden. In einer Statistik tauchen die natürlich nicht auf, da in dieser nur Betriebe mit einem Jahresgewinn von über 50.000 Euro aufgeführt werden. Aber wahrscheinlich ist das auch so gewollt, denn so wird diese Statistik halt schöngeredet „in Bayern klappts doch auch“. Tatsache, in Bayern stirbt derzeit ein ganzer Geschäftszweig, die Nichtraucher stürmen nicht die Gastro, die bleiben dort, wo sie auch vorher schon waren.
Ich bin Exil-Bochumer, Nichtraucher und Wirt in Passau:
Zur Veranschaulichung hier ein Beitrag zum Rauchverbot in Bayern nach einem Jahr der Durchsetzung:
Ich frage mich, wo die ganzen Leute sind, die für die komplett rauchfreie Gastronomie gekämpft haben. In den Kneipen sind sie jedenfalls nicht! Das absolute Rauchverbot ist eine komplette Groteske. Mit der alten Kompromisslösung gab es schon ein Übergewicht an gastronomischen Betrieben, die die Möglichkeit boten, einen rauchfreien Abend zu verbringen. In unserem passauer Kneipenviertel waren, die Speisegastronomie augeklammert, nur drei von acht Bars und Kneipen reine Raucherlokale. Diese drei Kneipen haben sich aufgrund ihrer Besucherstruktur dazu entschlossen Raucherkneipen zu werden, nicht weil sie die Nichtraucher aussperren wollten. Einige Kneipen hatten einen speziellen Nebenraum eingerichtet, durch den kein Nichtraucher musste, um in den Laden oder auf die Toilette gelangen zu können. Bei diesen Läden stehen jetzt die Raucher im nicht zur Gewerbefläche gehörigen Hausgang durch den JEDER Gast durch muss. Dieser Schuss in diesen Fällen deutlich nach hinten losgegangen! Wir Wirte haben in der Diskussion um das Rauchverbot ständig darauf hingeiesen, dass es zu Problemen mit den Anwohnern kommen wird. Dieses Argument wurde als fadenscheinig abgetan! Ein halbes Jahr später hatten wir plötzlich eine Sperrzeitdiskussion in Bayern, bezeichnender Weise angeregt, von der Partei, die schon das Volksbegehren auf den Weg gebracht hat. Anstatt sich und seine Politik bei Eintreten des prophezeiten Szenarios kritisch zu hinterfragen, wurde der nächste Dampfhammer herausgeholt.
Die viel propagierte Chancengleichheit bei dem absoluten Rauchverbot ist ebenfalls eine Farce. Während unsereins in Kern der Stadt damit rechnen muss, aufzufliegen, wenn man rauchen lässt, wird in den Kneipen, Bars und Wirtshäusern in den Nachbargemeinden weitergeraucht und nicht kontolliert, obwohl es dort ein offenes Geheimnis ist. In meiner kleinen Eckkneipe ohne Biergarten lebe ich von den kalten Monaten im Jahr, d.h. ich muss in diesen Monaten für das bevorstehende Sommerloch mitwirtschaften. In diesen Monaten hatte ich an den Wochenenden viele Gruppen, die aus dem Umland nach Passau reingekommen sind. Von diesen Gruppen habe ich keine einzige in diesem Jahr gesehen, was auch bei der Tatsache, dass sie in ihrer Heimatgemeinde oder in ihren Partykellern rauchen können, nicht verwunderlich ist. Einer der tollsten Tips, die ich bekommen habe, war, dass ich mir ein „Nichtraucherkonzept“ überlegen solle. Nur konnte mir noch niemend erkkären, was, außer meine Kneipe rauchfrei zu halten, genau ein „Nichtraucherkonzept“ ist.
Seit ich den Laden vor ca. vier Jahren übernommen hatte, hatte ich, bis auf das erste Halbjahr 2008, in dem ich es als nicht rauchender Wirt schon einmal rauchfrei probiert habe, kontinuierlich steigende Umsatz zahlen. Seit dem 01.08 2010 geht es rasant in die andere Richtung! Ich habe jetzt genau ein Jahr durchgehalten und jetzt im Sommerloch ist es soweit, dass ich ab dem 01.08.2011, also ab heute Nacht, als Zeitungsbote für die Pnp anfange, um meinen Laden irgendwie halten zu können. Danke dafür. Die Selbständigkeit war mein Traum und ich bin nicht bereit, ihn kampflos aufzugeben. Was bringt mir als Nichtraucher die saubere Luft in meinem Laden, wenn die mühsam aufgebaute Existenz unverschuldet zum teuren Hobby wird. Und jetzt komm mir keiner damit, dass wenn die Leute meinen Laden wirklich mögen würden, sie auch in den Laden kommen würden. Ich habe einen guten Stamm treuer Stammgäste, die trotzdem kommen. Nur deshalb habe ich bis jetzt durchgehalten. Es reichen allerdings bei der Größenordung des Betriebes schon 25% Umsatzverlust (nicht Gewinnverlust), um nachhaltig die Existenz zu gefährden.
Um das richtig zu stellen: Ich bin nicht dafür, dass Alles wieder so wird wie vor 2008! Jeder Nichtraucher hat das Recht, fortzugehen ohne von Rauch belästigt zu werden. Keiner will ernsthaft, dass in Restaurants und Tagescafes mit Kinder- und Familienkundschaft oder in ALLEN Kneipen wieder geraucht wird. Wir wollen unseren bis vor einem Jahr gut funktionierenden Kompromiss wieder haben. Wenn das absolute Rauchverbot wirklich etwas mit Bedarf und nicht mit dem Durchsetzen von Prinzipien und Dogmen zu tun hätte, würden die Leute, die dafür gekämpft haben, die neu geschaffenen Verhältnisse auch nutzen und in die Bars strömen. Natürlich gibt es auch Menschen, die das tun. Allerdings ist die Zahl derer sehr gering und es ist nicht selten vorgekommen, dass Gäste nur kurz in den Laden geschaut haben und wieder gegangen sind, weil so wenig los war. Das ist fast schon schizophren. Die meisten aber sitzen zuhause und freuen sich, dass sie rauchfrei fortgehen „könnten“, wenn sie denn „wollten“!
Diese sollten sich einmal hinterfragen, wieviel übertriebenes Gutmenschentum zerstören kann und, ob man das Recht hat, sich selbst als Massstab für alle Anderen zu setzen.
Liebe Raucher tut euch zusammen besprecht das mit den Wirten und veriegelt die Tür und raucht als geschlossene Gesellschaft. Wie in der Prohibition anders scheint es nicht zu gehen.
Wir in Bayern haben mittlerweile rund 500 Ortschaften keinen Gasthof mehr, in jeder 7 Ortschaft gibt es auch kein speiselokal mehr. Zu verdanken haben wir das der regulierungswütigen Parteien wie ÖDP SPD und den Grünen, mittlerweile gehen sie jetzt auch schon soweit das sie das rauchen im aussenbereich verbieten wollen. Liebe NRWler macht euch noch auf etwas gefasst! Die Verbote werden zunehmen, weil sie alle die Normalen unterdrücken wollen! Zu den Normalen zählen alle die nicht in jedem ihrer PUNKTE ihrer Meinung sind.
Die Umsatzeinbußen der Wirte sind Faktum. Wir vermieten Immobilien an 1 Wirt, der neben dem Lokal noch 2 weitere Lokale in Mülheim und Duisburg betreibt und einen Discothekenbesitzer. Ersterer sprach nach dem Inkrafttreten der neuen Regelung vom „schlechtesten Tag seit Eröffnung“ (Das Lokal lief vorher immer sehr gut, weswegen ihm auch 2 weitere Ladenlokale folgten). Ähnliches galt für die beiden anderen Lokale. Der Discothekenbetreiber hat einen Bauantrag für einen überdachten Außenbereich mit Gesamtkosten von 50.000€ gestellt, das würde er wohl nicht tun, wenn er keinen eindeutigen (finanziellen) Zusammehang festgestellt hätte.
Dort wo andernorts nun vor dem Lokal auf der Straße geraucht wird, kam es hier bis dato schon zu mehreren Polizeieinsätzen wegen Ruhestörung, jeweils mit Verwarnung des Lokalinhabers und der Bitte doch „Security“ zu engagieren, die für Ruhe vor der Ladentür sorgt. Schade, dass die meisten Kneipen vmtl. nicht in der Lage sein werden diese Mehrkosten bei sinkenden Umsätzen zusätzlich zu Service-, Energiekosten, Gema, Gez, Berufsgenossenschaft, Mehrwertsteuer, Einkommenssteuer, Gewerbesteuer, Grundsteuer, Alkoholsteuer, Lohnsteuer, Kirchensteuer, Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung, Solidaritätszuschlag, Krankenversicherung, Gebäudeversicherung, Haftpflichtversicherung und und und, auch noch zu Schultern.