Heute endet Bochum Total. Seit Donnerstag haben, wie jedes Jahr, Hunderttausende die Bands auf den verschiedenen Bühnen gefeiert, sich an den Imbissständen satt gegessen und Bier getrunken – viel Bier. Und das sollen die
Besucher tun, geht es nach Cooltour, dem Veranstalter des Festivals. Denn Eintritt muss niemand zahlen. Cooltour veröffentlichte eine entsprechende Bitte auf Instagram:
„Schön, dass ihr bei Bochum Total dabei seid und das wie immer völlig kostenlos! Aber bedenkt auch, wie so ein Festival finanziert werden muss – und das geht nur, wenn ihr mithelft. 🥰 Kauft euch ab und an ein Bier bei unseren Bierständen, verzichtet auf die billigen Dosen von REWE oder vom Kiosk (die nehmen nur mit und tun nichts für euer Festival) und unterstützt nicht nur die Bands an den Bühnen mit Applaus, sondern auch das Festival. Es schmeckt auch viel besser frisch gezapft!“
Aber nein, tut es nicht. Die labbrige Brühe in den Plastikbechern schmeckt nicht besser, sondern ist eine Zumutung. Dazu kommen lange Wartezeiten: Die ersten drei Stücke beim Kassiererkonzert habe ich verpasst, weil ich an einem Bierstand von König Pilsener wie viele andere auf mein Bier wartete. Doch es gibt eine Lösung, die sowohl für Cooltour als auch für die Besucher gut und fair wäre: An den Bierständen sollten gut gekühlte Dosen statt Becherbier ausgegeben werden. Ein kleiner Aufkleber könnte den Trinker als Unterstützer des Festivals ausweisen, KöPi könnte aber auch eine Bochum Total- Dosen Edition herausbringen – und das kalte Dosenbier würde tatsächlich besser schmecken als warmes aus der Plastiktüte.
Auf jeder Dose ist sowieso Pfand, eifrige Sammler reißen sie einem fast aus der Hand, bevor man den letzten Schluck gemacht hat. Ein Umweltproblem gibt es also nicht. Vielleicht bekäme ein Grüner Herzklabaster, aber deren Zeit ist eh vorbei. Auch die Spülerei der Becher würde wegfallen. An den Ständen könnte mehr Bier in kurzer Zeit ausgegeben werden. Alles könnte so viel besser und einfacher sein.