Zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren ist ein Bochumer Oberbürgermeister wieder Vorsitzender des Städtetages NRW.
Die Mitgliederversammlung des Städtetages NRW hat in Neuss eine neue ehrenamtliche Verbandsspitze gewählt. OB Thomas Eiskirch (SPD), bisher stellvertretender Vorsitzender, wurde für die Dauer von zwei Jahren zum neuen Vorsitzenden gewählt.
„Kommunen brauchen eine starke Stimme – und zwar „parteilich“ im Sinne der kommunalen Interessen“, so OB Eiskirch. „Gerade als OB im Ruhrgebiet ist eins völlig klar: es zählt nicht nur die eigene Stadt, sondern eine starke kommunale Familie, denn die auf Bundes- und Landesebene gefassten Beschlüsse müssen nun mal vor Ort in den Kommunen umgesetzt werden. Das heißt: Ohne Kommunen geht nichts.“
Neben Themen wie dem Ganztag in Schulen, der Mobilität und dem ÖPNV, der Integration und den noch immer offenen Fragen der Altschuldenregelung sieht Eiskirch einen Aspekt als besonders wichtig an: „Gerade jetzt, wo die Demokratie in Gefahr ist, muss das Vertrauen in die Kommunen stabil bleiben.“ Die Kommunen seien die Ebene, auf der die Menschen „Staat“ und Politik erleben. „In den Städten und Gemeinden, vor den Haustüren der Bürgerinnen und Bürger, findet das wirkliche Leben statt“, so der neue Vorsitzende.
Der Städtetag NRW ist die Stimme der Städte im größten deutschen Bundesland. In ihm haben sich 39 Städte mit rund neun Millionen Einwohnern zusammengeschlossen. Bochum ist die sechsgrößte Stadt in Nordrhein-Westfalen.
Thomas Eiskirch ist seit 2015 Oberbürgermeister der Stadt Bochum. Für ihn ist es die erste Amtszeit als Vorsitzender des kommunalen Spitzenverbandes. Zuvor war er zwei Jahre stellvertretender Vorsitzender. Er engagiert sich seit 2016 im Vorstand des Städtetages NRW. Seit 2018 ist er Mitglied im Hauptausschuss des Deutschen Städtetages.
Zum neuen ersten stellvertretenden Vorsitzenden wurde der bisherige Vorsitzende, der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) gewählt. Zur neuen zweiten stellvertretenden Vorsitzenden wurde die Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen gewählt.