Mieter der LEG im Ruhrgebiet erhielten in dieser Woche ein freundliches Schreiben ihres Vermieters. Ein Angebot will die ehemalige Landesentwicklungsgesellschaft (unter Rüttgers privatisiert) ihren Mietern machen. Wer die Kröte einer zum Teil saftigen Mieterhöhung schluckt, hat erstmal zwei Jahre Ruhe. Was in Einzelfällen ein gutes Angebot sein kann, ist unseren Recherchen nach für einen Großteil der angeschriebenen Personen ein dickes Minusgeschäft.
Denn: Die Erhöhungen liegen zum Teil bei rund 10 bis 20 Prozent. Der Bochumer Mietspiegel geht aktuell von einer jährlichen Steigerung von 2,5 Prozent aus. Selbst wenn die Mieten im Folgejahr stärker steigen, ist von einer solchen Preisexplosion in einer schrumpfenden Region wie dem Ruhrgebiet nicht auszugehen. Die Zahlen in den Nachbarstädten sind vergleichbar.
Vor zwei Jahren hatte es die LEG bereits mit einem ähnlichen Trick versucht, ihre Mieter von höheren Zahlungen zu überzeugen. Damals entstand ein großer medialer Druck, der die LEG schließlich zum Einlenken zwang. Wer nicht sicher ist, ob das neue Angebot der LEG für die eigene Wohnung vielleicht doch lohnenswert ist, sollte in den jeweiligen Mietspiegel seiner Stadt schauen und überprüfen, ob die eigene Miete möglicherweise deutlich unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegt. Nur in diesem Fall ist das Angebot der LEG wirklich ein echtes Angebot. Weitere Infos gibt es bei den Mietervereinen.