In der Juniausgabe des Straßenmagazins spricht Dortmunds Stadtschreiber Alexander Estis über die Kraft kurzer Prosa, Sylvia Wagner über den Kampf deutscher Heimkinder für Gerechtigkeit, Guy Dermosessian über seinen Raum für Bochums außereuropäische und diasporische Community und Graffiti-Pionier Mason über seine Bilder auf S-Bahnen und in Galerien.
Der neue Dortmunder Stadtschreiber Alexander Estis wurde 1986 in eine jüdische Künstlerfamilie in Moskau geboren, kam mit zehn Jahren nach Hamburg, studierte später dort und lebt heute in der Schweiz. Er ist ein Meister der kurzen Form ‑ und damit praktisch ein Unikat im Literaturbetrieb.
Als früheres Heimkind erkämpft Sylvia Wagner sich ihren Platz in der Gesellschaft. Als Pharmazeutin weist sie systematische Medikamentenstudien in deutschen Kinderheimen bis in die 1970er Jahre nach. Mit dem faktenbasierten Roman „heimgesperrt“ verbindet sie ihre Arbeit mit den Emotionen der Betroffenen.
Der Dortmunder Sprayer Mason hat seit Mitte der 1980er Jahre entscheidend zur Wahrnehmung des Ruhrgebiets als Graffiti-Metropole beigetragen. Minimalistisch, akribisch und perfektionistisch: Mason gilt als einer der Pioniere des Dortmunder Writing-Stils.
Knapp die Hälfte der Menschen in Deutschland pendeln mit dem Rad und / oder dem öffentlichen Nahverkehr zur Arbeit. Der Rest nimmt das Auto, auch für kurze Strecken. Ein Umstieg würde unsere Städte verändern. Oder müssen die sich verändern, damit das Auto stehenbleibt?
Neonazis haben am Himmelfahrts-Wochenende mehrere wohnungslose Menschen in Dortmund angegriffen. Sozialdarwinismus, die Abwertung von Armen, Obdachlosen, „Randständigen“ als minderwertig, ist fester Teil rechter Denkmuster.
Wölfe galten in Deutschland lange Zeit als ausgestorben. Nun sind sie wieder da. Das Land NRW verzeichnet 40 Nachweise in diesem Jahr, seit 2009 sind es 615. Mit den Wölfen kam der Streit um ihre Rückkehr. Im Dortmunder Naturmuseum widmet sich eine Sonderausstellung dem emotional aufgeladenen Thema.