Bill Nighy spielt die Hauptrolle in einem Netflix-Film über den Homeless World Cup, Chrizzi Heinen ist die neue Stadtschreiberin in Dortmund, Kevin Nikodem lebt in einem 50er-Jahre-Museum, Sabine Bösing zweifelt am Aktionsplan der Bundesregierung gegen Obdachlosigkeit, Dieter Link-Stern hat eine Frischluftschneise in ein beeindruckendes Biotop verwandelt, Nicola Schubert macht dokufiktionale Audiowalks. Heute erscheint die Juni-Ausgabe des sozialen Straßenmagazins.
Das schöne Spiel: Während in Deutschland die Fußballeuropameisterschaft der Männer ausgetragen wird, würdigt ein Netflix-Film die Erfolgsgeschichte des Homeless World Cup, der jährlich ausgetragenen Weltmeisterschaft der Wohnungslosen, die ihre Wurzeln in der weltweiten Straßenzeitungsbewegung hat.
Die Beschreiberin: Chrizzi Heinen ist seit Mai für ein halbes Jahr Stadtschreiberin in Dortmund. Die Autorin und promovierte Musikwissenschaftlerin will für sechs Monate „die Geschichte(n) Dortmunds mit Klängen und Stimmen der Stadtbezirke erzählen“. Ein Gespräch über das Schreiben als Abenteuer und über das Hören als sinnliche Stütze.
Kaffee und Kuchen in der Zeitkapsel: In seinem Dattelner Zechenhaus hat Kevin Nikodem die 1950er Jahre auferstehen lassen. Die Einrichtung ist stimmig bis ins kleinste Detail. Ob Wigomat oder Tefifon, alle Exponate sind intakte Originale. Sein Zuhause ist ein Museum im Alltagsbetrieb.
Fäusteballen auf Bahn 18: Sie sind Feuerwehrleute, Pensionäre, Versicherungsangestellte oder Dachdecker ‑ und haben ein gemeinsame Passion: Minigolf. Beim Bochumer Minigolf-Club 1960 hat das mit den Bewegungsübungen beim Familienausflug nicht viel zu tun. Hier wird professionell gespielt, in der zweiten Liga, Staffel Nord.
Ein Mann, eine Wiese: Dieter Link-Stern hat sich die Pflege einer Frischluftschneise zur ehrenamtlichen Aufgabe gemacht. Mit einem inzwischen großen Nachbarschaftsnetzwerk und Kindern einer nahen Kita erstellt er Gießpläne, verteilt Apfelspenden, pflegt Blühwiesen und Insektenhotels. Die Ergebnisse sind beeindruckend.
Lösung nicht in Sicht: Die Bundesregierung hat ihren nationalen Aktionsplan zur Abschaffung der Obdachlosigkeit bis 2030 vorgestellt. Darin werden bekannte Probleme aufgelistet und Absichten erklärt. Warum das nicht ausreicht, erklärt Sabine Bösing, Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe.