Von wirklichen Roma und erfundenen „Zigeunern“, besonderen Kindern, Obdachlosigkeit à la Hollywood, kulinarischen Kleiderschränken, Feuermachern, sprechenden Kaugummis, Möglichkeitsräumen in der Dortmunder Nordstadt, „Superpennern“ und Unsichtbaren.
„bodo“-Titelthema ist der Tatortschauspieler und Gefängnisarzt Joe Bausch.
Von wegen Doc Hollywood: Joe Bausch spielte bereits 54 Mal den Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth im Kölner Tatort. Im wirklichen Leben ist der Ex-Bochumer Arzt in der Justizvollzugsanstalt Werl und ein engagierter Kämpfer für die Menschen am Rand der Gesellschaft.
Erfinden, fürchten, verachten: Klaus-Michael Bogdal hat in zwanzigjähriger Forschung herausgearbeitet, wie über 600 Jahre aus Geschichten, Gerüchten, in Literatur und bildender Kunst ein Bild der Roma entstand, das wir für Wissen halten: „Europa erfindet die Zigeuner“. Ein Interview.
Oktav Ganea studierte Foto- und Filmografie, arbeitet als Fotograf für Presse- und Fotoagenturen und ist rumänischer Rom: „Als Kinder lernten wir von unseren Eltern, dass jeder alles werden kann, was er sich wünscht. Gleichzeitig erfuhren wir in der Darstellung der Medien, dass „Zigeuner“ Menschen leichten Herzens sind, mit einem unerschöpflichen Appetit auf die Besitztümer anderer und einem Hochschulabschluss im Betteln.“
Seine Fotoreportage „Roma jenseits der Schlagzeilen“ zeigt das Familien-, Arbeits- und Hochschulleben bulgarischer Roma.
Keine Flip-Flops im Winter: Marie und Sophie leiden an FAS, dem Fetalen Alkoholsyndrom, ausgelöst durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft. Jeder Lernfortschritt kostet Kraft, ist jedoch aller Mühe wert, wissen ihre Pflegeeltern.
Haben Sie mal Feuer? Die „Evil Flames“ aus Dortmund beeindrucken mit Feuer-Performances zwischen Spektakel und Kunst. Ein Gespräch mit Johannes Lührs über Ästhetik und Risiko, die Kulturgeschichte des Feuers und „erlebnispädagogische Brandschutzerziehung“.
Vom Selbermachen in der Nordstadt: Der „Rekorder“ am Hafen und der „Nordpol“ am Nordmarkt sind spannende Kulturorte und neue „Möglichkeitsräume“ in einem lebendigen Stadtteil.
„bodo“ besucht einen kulinarischen Kleiderschrank und lässt in Bochum Kaugummis, Abfalleimer und Türklinken sprechen.
Die Redaktion stellt den provokativen Comi „Superpenner“ der Berliner Kollegen vom „strassenfeger“ vor, gratuliert dem Dortmunder „Gast-Haus“ zu Ehrung und Geldsegen und dem Internationalen Netzwerk der Straßenzeitungen zum 20. Geburtstag. „bodo“ selbst wird mit dem Februarheft 19 Jahre alt!
Weitere Themen: Racial Profiling, verschenkte EU-Förderungen, Hoffnung für Abmahnopfer, ein Film über versteckte Obdachlosigkeit und das Projekt „Invisible People“, das Wohnungslosen ein Gesicht gibt. „bodo“ stellt Bücher über Zechenkinder und über Außenseiter vor und verlost im großen Veranstaltungskalender Konzert-, Varieté und Theaterkarten.
Für den 6. Februar in Bochum und den 8. Februar in Dortmund lädt „bodo“ ein zum Rollentausch: Leserinnen und Leser verkaufen das Straßenmagazin, Verkäuferinnen und Verkäufer geben Tipps, berichten von ihren Erfahrungen und teilen ihr Wissen über den öffentlichen Raum, in dem alles sichtbar aber nicht alles offensichtlich ist. (http://www.bodoev.de/artikel/
Am 14.2. lädt „bodo“ zum Zweiten Freitag. In der Benefiz-Kulturreihe präsentiert Sam Greb „Geschichten aus der Fieberwelt“. (http://www.michael-masberg.
Der Eintritt ist frei, Spenden kommen den Beratungsangeboten bei „bodo“ zugute.
INFO
Das Straßenmagazin wird von Wohnungslosen und Menschen in Armut auf der Straße verkauft. Die Hälfte des Verkaufspreises von 2,50 Euro bleiben beim Verkäufer. Herausgeber ist der gemeinnützige „bodo e.V.“ „bodo“ erscheint im östlichen Ruhrgebiet mit einer Auflage von 20.000.
Ich finde es insbesondere ärgerlich, dass die Eigenschaften, die Roma zugewiesen werden, auch immer häufiger Menschen zugewiesen werden, die aus Gebieten kommen in denen viele Roma leben; also Rumänen und Bulgaren.
Vor kurzem habe ich es erlebt, dass ein jungerer Herr behauptet hat, alle Rumänen seien Roma…