Bohren & Der Club of Gore spielen an Rosenmontag in der Christuskirche

Bohren & der Club kommen Rosenmontag nach Bochum

Seit 1992 forscht die Band Bohren & der Club of Gore in einem Feld zwischen Filmmusik, Horror-Jazz, Ambient-Sounds und einem melancholischen Dauer-Vibe. Ihre Rosenmontags-Auftritte in der Christuskirche haben schon Tradition, am Montag läuten sie in Bochum wieder die fünfte Jahreszeit ein.  

Im Winter 2000 spielten Bohren im Café der Bochumer Discothek Planet, heute ist das eine komplett andere Lage. Bohren spielen in der Christuskirche – noch gibt es ein paar Tickets. Die Nachfrage nach der Band, die wie keine zweite Langsamkeit und Melancholie zum Markenzeichen gemacht hat, ist groß. 

„Ich kann schlecht einschätzen, woran das liegt.“ Das sagt Morten Gass, der Organist der Band. „Früher“, so Morten weiter, „also Anfang der Nuller Jahre, war es noch eine ganz andere Zeit. Ich habe heute das Gefühl, dass die Leute sich live jeden Scheiß anschauen. Das hört sich zwar doof an, aber es gehen doch viel mehr Leute zu Live-Konzerten. Auch bei anderen Gigs frage ich mich immer wieder mal: Mann, warum sind so viele Leute da?“ Aktuell ist mit „Bohren for Beginners“ eine Best of-Werkschau von Bohren erschienen, ihr letztes Studioalbum “Patchouli Blue“ kam im Januar 2020 ganz kurz vor der Corona-Pandemie heraus. Morten erklärt: „Auch wenn wir viel im Ausland spielen ist alles doch auch immer mit Strapazen verbunden. Ich und Robin arbeiten seit vielen Jahren in Wechselschicht, das ist echt nicht ohne. Und das war vor ein paar Jahren für unseren Drummer Thorsten der Grund die Band zu verlassen, weil er Job, Band und Privatleben nicht mehr unter einen Hut bekommen hat. Was viele vergessen: unser Live-Setting mit vielen Instrumenten, Technik, Verkabelung und Licht ist total kompliziert. Wir brauchen immer 1,5 Stunden für den Aufbau – und die gleiche Zeit für den Abbau. Die Band gibt es nicht her, dass wir uns Roadies leisten könnten, das ist aber auch nicht weiter schlimm.“

Morten Gass, der live zwischen Gitarre und Piano wechselt, wohnt in Mühlheim an der Ruhr, Bassist Robin in Wuppertal und Saxophonist Christoph in Köln. Das macht es auch nicht leicht zu dritt neue Stücke zu entwickeln. „BOHREN & DER CLUB OF GORE war immer als Underground-Band konzipiert“, sagt Morten, „und anders kann man das nicht sehen. Im Vorfeld hätte niemand gedacht, dass sich mehr als 500 Leute auf der Welt unseren Sound anhören würden. Deswegen haben wir auch nie eine große Welle gemacht, um uns künstlich zu pushen, oder so was. Wir wollten auf unsere eigene Art sperrig sein. Früher haben wir als 17-Jährige Cryptic Slaughter Tapes getauscht, damit sind wir groß geworden. Und mit genau diesem Spirit sind wir gleichzeitig auch irgendwie auf dem Teppich geblieben.“  Auf den früheren Bohren-Alben wie “Sunset Mission“ (2000) oder “Black Earth“ (2002) klangen viele Titel, wie z.B. ’On Demon Wings’, ’Painless Steel’ oder ’Destroying Angels’, nach aus Stücken aus dem Judas Priest- oder King Diamond-Fundus.

Wie wichtig sind die Namen und Titel für Bohren-Stücke? „Das ist eine gute Frage, denn meist ergibt sich das immer aus dem jeweiligen Geschmack heraus. Gegenüber dem Album “Gore Motel“ (1994) und “Midnight Radio“ (1995) ist die Ausrichtung auf “Sunset Mission“ (2000) ja etwas seichter gewesen. Und wir haben uns gedacht: wenn die Musik schon seichter wird, müssen wir im Kontrast dazu härtere Titel haben. Ein Titel wie ’Constant Fear’ ist zum Beispiel von Final Conflict inspiriert. Aber wir haben uns auch immer von Horrorfilmen und Comic-Titeln beeinflussen lassen.“ Dennoch spielt klassischer Heavy Metal für Morten eine ganz große Rolle: „Das kickt mich wegen drei Sachen: genialer Gesang, wie bei Omen oder Pagan Altar, Gitarrenläufe, die dir die Tränen in die Augen treiben, wie zum Beispiel bei Mercyful Fate oder Nasty Savage – und ein guter Schlagzeugsound. Und wenn bei einer Band die Drums klingen wie bei einer elektrischen Nähmaschine, dann turnt mich das einfach ab.“

BOHREN UND DER CLUB OF GORE  – urban urtyp edition
Rosenmontag 20.02.2023 | 19:00 Uhr
Christuskirche Bochum |  Platz des europäischen Versprechens 1 |  44787 Bochum

TICKETS
20 € zzgl. VVK-Gebühren  |  Tickets gibt es hier und in allen VVK-Stellen bundesweit

 

 

 

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