Kurz nachdem wir gestern Nachmittag die von einem Rechtsradikalen verübten Anschläge in Bottrop und Essen meldeten gingen zahlreiche – von uns nicht veröffentlichte – Kommentare unter unseren beiden Beiträgen. Einige Kommentatoren bezweifelten, dass der Täter ein Rechtsradikaler sei. Das geschah oft mit dem Hinweis auf psychische Probleme, einmal wurde sogar behauptet, der Täter sei kein Deutscher gewesen.
Die Erkenntnisse der Polizei sind indes eindeutig:
„Bereits bei seiner Festnahme äußerte sich der Fahrer mit fremdenfeindlichen Bemerkungen. Die Ermittlungsbehörden gehen derzeit von einem gezielten Anschlag aus, der möglicherweise in der fremdenfeindlichen Einstellung des Fahrers begründet ist“
„Die Staatsanwaltschaft Essen beantragte am Nachmittag (01.01.) beim zuständigen Amtsgericht Haftbefehl wegen mehrfachen versuchten Mordes gegen den 50-jährigen Deutschen aus Essen.“
Ob der Täter psychische Probleme hatte oder die deutsche Staatsangehörigkeit erwarb – worauf es bislang keinen Hinweis gibt – ist vollkommen egal und ändert nichts am offenbar rechtsradikalen Hintergrund seiner Taten. Dass ein Täter psychische Probleme hat, sagt erst einmal nichts über seine Überzeugungen aus. Hermann Göring war ein Junkie, Joseph Goebbels litt auch psychisch unter seiner Gehbehinderung und Heinrich Himmler war ein esoterischer Spinner. Auch Neonazis haben oft ein psychisches Säcklein zu tragen: Siegfried „SS-Siggi“ Borchardt hat einen – zurückhaltend formuliert – bekannten Hang zum Alkohol.
Und natürlich ist eine psychische Erkrankung auch kein Grund, von einem Gericht nicht zur Verantwortung gezogen zu werden: Wer zum Tatzeitpunkt die Konsequenzen seines Handelns und ihr Unrecht abschätzen konnte, wandert ins Gefängnis und nicht in die Psychiatrie. Es gibt die unterschiedlichsten Arten psychischen Erkrankungen und sie treten in den verschiedensten Schweregraden auf. Das Strafgesetzbuch ist in dieser Frage eindeutig – einen pauschalen Abschlag gibt es nicht:
Der Täter war Deutscher, aber auch wenn er einen Migrationshintergrund hätte ist das für die Frage, ob er ein Nazi ist oder nicht, vollkommen bedeutungslos: Hitler und Eichmann waren ursprünglichÖsterreicher. Dass sie keine gebürtigen Deutschen waren änderte nichts an ihren Überzeugungen.
Nein, ein Nazi muss nicht psychisch und physisch gesund und ein Deutscher sein, um ein Nazi zu sein, der hinter Gitter gehört. Nazis entsprechen dem Durchschnitt, sie sind keine Elite, keine herausragenden Persönlichkeiten sondern Menschen, die sich aus freien Stücken für eine Ideologie entschieden haben – und die Konsequenzen aus Taten, die auf dieser Entscheidung beruhen, tragen müssen.
Hier die Sachlage. Er ist bisher polizeilich nicht in Erscheinung getreten, war mal in psychiatrischer Behandlung in einer geschlossenen Anstalt, machte bei der Vernehmung einen verwirrten Eindruck und seine Wohnung wurde durchsucht. Laut DLF Radio Stand 05:30 Uhr wurde da nix gefunden, dass "staatsschutzrechtlich relevant" ist.
Also nicht so schnell mit den jungen Pferden. Im Altena war der Sachverhalt ja auch völlig anders, als zuerst berichtet.
Da sind wir immer ganz schnell dabei. Auch in der Presse. Wenn Ausländer irgendetwas tun sind sie sofort mutmaßliche Terroristen, wenn Deutsche irgendwas tun sind sie praktisch immer psychisch gestört. Ich lese praktische nie, dass auch arabische Selbstmordattentäter oder Messerangreifer ja vermutlich einen an der Marmel haben – sonst müsste man ja mit denen genauso viel oder wenig Empathie haben wie mit weißen Angreifern und dann bricht uns noch die schöne "Wir sind die Guten und alle anderen haben es auf uns abgesehen" Narrative auseinander.
@Gerd: Sie wissen, dass er bei der Vernehmung lt. Polizei "allerdings einen "gut orientierten" Eindruck machte": http://www.spiegel.de/panorama/justiz/bottrop-autofahrer-hatte-die-klare-absicht-auslaender-zu-toeten-a-1246036.html
Der Versuch, mittels "alternativer Fakten" den Eindruck zu erwecken, dieser rassistisch motivierte mehrfache Mordversuch hätte psychiatrische Ursachen und stehe in keinem Zusammenhang mit Fremdenhass und der ideologischen Verblendung eines Nazis, ist zu durchsichtig, um hier ernst genommen zu werden.
PS: Hierzulande gab es keinerlei Diskrepanz in der medialen Berichterstattung über die Todesfahrt in Altena, da müssen Sie etwas falsch wahrgenommen oder mit türkischen Presseberichten verwechselt haben.
Ich lese praktische nie, dass auch arabische Selbstmordattentäter oder Messerangreifer ja vermutlich einen an der Marmel haben –
Selbstverständlich sind die bekloppt. Zu glauben man bekäme für die Ermordung beliebiger Nichtmoselms eine Belohnung von 72 Jungfrauen ist verrückt. Nur ob die jeweiligen Täter auch verrückt im medizinischen Sinn sind, ist eine andere Frage.
FrankN. Stein -2-.
ja, so ist das "in diesem Unserem Lande".
Was wäre in den Medien -auch hier bei den Ruhrbaronen- an rassistisch-fremdenfeindlicher Hetze zu vernehmen, wenn das Verbrechen – mutmaßlich hätte den Hetzern dafür gereicht- von einem Menschen mit sog. Migrationshintergrund begangen worden wäre.
Rock against Racism hat sich einmal zu seinen Ziele geäußert, als das noch aktuell war: Es ginge ihnen darum, die Nazis von den Rassisten zu trennen.
Daran darf man vielleicht noch erinnern, dass Nazis und Rassisten nicht das selbe sind. Es dürfte sehr viel mehr geben, die man als Rassisten bezeichnen könnte, wenn man denn wollte, als das bei Nazis der Fall sein dürfte.
Kurz und gut: Ob es sich bei dem Mann, der allem Anschein nach "Ausländer angreifen" wollte, um einen Verwirrten handelt, dem sein Rassismus zu Kopf gestiegen ist, oder um einen Nazi, das wissen wir nicht.
Aber nur, weil er in seiner ersten verantwortlichen Vernehmung Sätze sagt, die auch Nazis sagen, ist er noch keiner. Da sollte man ruhig noch ein wenig mehr Besonnenheit zeigen und mal abwarten, was da noch kommt.
Dass der Tatmodus durchaus dafür spricht, dass der einen an der Klatsche hat und kaum zu schlüssigem Handeln in der Lage scheint, sei nur am Rande bemerkt. (Das spricht natürlich nicht dagegen, dass er Nazi wäre.)
Auch ich hatte gestern ein Problem damit, von einem Nazi zu sprechen bevor mehr Fakten an die Öffentlichkeit gingen. Mir persönlich ist auch immer noch nicht klar, ob es sich bei dem Täter um einen Nazi handelt.
Unter psychisch Kranken gibt es übrigens keine signifikant höhere Kriminalitätsrate als unter psychisch Gesunden. Aber das nur am Rande.
@3: Ihre plumpen Unterstellungen verbitte ich mir. Gleich doppelt. Erstens unterstellen Sie mir einen sehr bestimmten Artikel zu kennen(den Sie erst jetzt verlinkt haben) und dann unterstellen Sie mir eine Aussage, die ich nie getätigt habe. Gucken Sie mal da rein:
"Er habe durchgehend rassistisch geredet, aber auch einen wirren Eindruck gemacht(Anm. bei der Vernehmung), schrieb der Tagesspiegel weiter. "
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-01/bottrop-autofahrer-menschengruppe-taeter-silvesternacht-rassismus-details
Und dieser Artikel ist auch aktueller als ihrer.
Stand 02.01.19 ist dass der Täter weder eine polizeiliche, noch eine politische Vorgeschichte hat, dafür aber eine medizinische. Als Tatmotiv ist nach derzeitigem Wissensstand Geistesstörung wahrscheinlicher als ein geschlossenes nationalsozialistisches Weltbild.
@2:
Welche Medien konsumieren Sie? Nach dem Anschlag in Berlin hat der ÖRR noch Stunden später darauf bestanden, dass man einen Unfall nicht ausschließen kann. Dass die Medien mit Informationen zum Tatmotiv sehr zurückhaltend sind, wenn der Täter ein islamischer Terrorist sein könnte ist der Normalzustand. Die (Vor)Verurteilung kommen in den Kommentaren der User.
Es gibt 2 Möglichkeiten.
1.Der Fahrer hat im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte gehandelt , dann ist alles relativ klar. Mehrfacher Mordversuch mit der Konsequenz lebenslange Haft und bei besonderer Schwere der Schuld Sicherheits-verwahrung.
2. Der Fahrer ist psychisch krank, man sprach von Schizophrenie, also gespaltene, möglicherweise multiple Persönlichkeiten. Das kann nur eine gründliche pschyiatrische Untersuchung ergeben, diese dauert. Dann wäre eine mögliche Konsequenz Schuldunfähigkeit gemäß § 20 StGB und somit eine zeitlich unbefristete (bis auf weiteres) Einweisung in die geschlossene Psychiatrie.
Ein Kfz dürfte diese Person in beiden Fällen wohl lange, lange Zeit oder nie wieder führen.
Schnelle Genesung und alles Gute den Verletzten.
Walter, die Kategorie des verwirrten Einzeltäters wird regelmäßig auch bei Terroranschlägen von Menschen mit Migrationshintergrund angewandt. Aber letztlich ist das für die Opfer schnuppe. Terror ist Terror. Egal von wem er ausgeübt wird.
Es sind allesamt Verbrechen. Und so müssen sie auch behandelt werden. "Persilscheine" darf es nicht automatisch geben. Das war m.E. nie so. Denn dann benötigten wir keine Richter, weil dann die Entscheidungen immer nur von Psychotherapeuten getroffen würden.
Ich wundere mich übrigens nicht, daß Nazisypathisanten nur einseitig sehen und daß Islamistensypathisanten ebenso einseitig sehen. Natürlich sieht jede Seite anders. Klar.
Ich strenge mich an, nicht einseitig zu urteilen. Das ist einfach, wenn man davon ausgeht, daß Verbrechen eben Verbrechen sind, und zwar unabhängig davon, wer sie begeht.
Aber wenn ein politischer Wille den Beobachter zu seinen Schlüssen führt, kommt der nie aus seiner selbstgebauten Falle heraus. Deshalb meine Empfehlung: Verbrechen als Verbrechen zu werten. Politik ist etwas anderes.
@Gerd: Mein erster Link stammt von Neujahr (direkt unter *Ihrem* Kommentar, https://www.ruhrbarone.de/bottrop-video-zeigt-nazi-anschlag/161607#comment-1181689) und beinhaltet dasselbe "gut orientiert"-Zitat der Ermittler, welches auch in Ihrem Zeit-Artikel nur drei Absätze später auftaucht. Zufall?
Jemandem, der mind. 4 mal hintereinander in mehreren Ruhrgebietsstädten mit einem PKW gezielt Ausländer überfahren *will* und auch überfährt, zu unterstellen, er hätte seine Sinne nicht beisammen, ist abenteuerlich und soll nur eins: ablenken. Zum Glück ist es für die juristische Beurteilung eines mehrfachen Mordversuchs egal, ob der Täter eine psychiatrische Vorgeschichte hat.
Vom Täter wurde gezielt und auch ohne den Hintergrund einer "Kameradengruppe" rechtsextrem-rassistischer Terror ausgeübt, um Menschen zu töten und andere Menschen total zu verängstigen. Da gibt es genau so wie bei islamistischen Terroranschlägen nichts zu relativieren.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/bottrop-und-essen-auto-attacke-interview-mit-matthias-quent-a-1246140.html
Bei einer Zugfahrt schilderte im ICE eine Betriebärztin ihr Unverständnis, dass Ingenieure ab 50 Jahre keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt haben und diese "stille Reserve" (Fachausdruck) nicht mehr gehoben werde. Unter Kohl wäre so ein Mann bei vollen Bezügen frühverrentet oder doch irgendwo neu eingestellt worden. Stattdessen gibt es FAZ- Autoren wie Carsten Knop, die für etwas mehr Risikodruck plädieren (ALG II, Schonvermögen aufbrauchen, Wohnungsverlust androhen). Man macht also den heutzutage Chancenlosen Risikodruck und Angst und der Mann hat dann Angst. Ach, sowas aber auch…… Dass es sich um versuchten Mord handeln dürfte, bleibt davon unberührt.
@vonschnitzler: Lt. Bildzeitung ist der Täter (z.Zt. arbeitsloser) Gebäudereiniger. Mir war bislang unbekannt, dass man für diesen Job ein Ingenieursstudium benötigt.
@ Harald Leinweber #6, @ Nina
Nazis erkennt man doch wohl vor allem daran, dass sie Dinge sagen, die Nazis so sagen ("Die Ausländer sind an allem schuld" z. B.) und dann auch noch Dinge tun, die Nazis halt so tun (Ausländer angreifen + töten). Dass heißt nicht zwingendermaßen, dass sie auch in der Lage sein müssen, einen Vortrag über ausgefeilte "Theorien" halten zu können oder im Internet in entsprechenden Foren unterwegs sind. Es soll schon Nazis gegeben haben, die hatten gar keinen Internetanschluss! Es scheint für einige auch immer wieder verwirrend zu sein, dass Nazis gleichzeitig auch Dinge tun, die andere Leute auch so tun: bei Aldi einkaufen, in Urlaub fahren, Döner essen, wenn grad keiner kuckt in der Nase popeln oder Steuern hinterziehen z. B.
Und ob der Täter nun schizophren war oder unter Depressionen oder unter einer anderen psychischen Erkrankung litt ist vor Gericht für Maß und Form der Bestrafung maßgeblich sein, die Tat an sich verändert sich dadurch nicht.
@ FrankN.Stein #2 und @ Walter Stach #5
Dass es in bestimmten Medien und Kreisen rassistische Hetze nach jedem islamistischen Anschlag gibt, stimmt – allerdings habe ich das bei den Ruhrbaronen noch nicht fest gestellt.
Dass nicht versucht würde, auch bei islamistischen Terroristen nach psychischen Gründen zu suchen, stimmt indes nicht! Auch nach islamistischen Anschlägen wird durchaus die Frage nach der seelischen Verfasstheit des/r Täter gestellt.
@15 Puck
Das erschließt sich mir nicht. Nicht jeder Rassist ist ein Nazi. Aber jeder Nazi ist ein Rassist.
Die Aufgeregtheit hier in der Diskussion verstehe ich nicht, geht es meiner Meinung doch darum, die Dinge sachlich und sauber auseinanderzuhalten bzw. zu analysieren.
In einigen Beiträgen wurde der Begriff "Terror" in dem Zusammenhang mit dem Attentäter genannt. Auch hier bin ich mir nicht sicher, ob es sich um einen terroristischen Akt handelte.
Es macht für mich keinen Sinn, wenn Begriffe und Zuschreibungen durch falschen Gebrauch aufgeweicht werden.
@ Nina # 17
Richtig, Nina, nicht jeder Rassist ist ein Nazi. Rassismus kann sich z. B. auch in unangemessenem Paternalismus austoben oder im Abfeiern der eigenen gefühlten Überlegenheit.
Zum Nazi gehört schon auch ein gewisser Vernichtungswillle. Der ist aber gegeben, wenn jemand absichtlich mit einem Wagen in eine Menschengruppe fährt.
Ein Merkmal von Terror ist es, dass – im Gegensatz zum Amoklauf – nicht wahllos, sondern eine spezifische Gruppe von Menschen angegriffen wird und das politisch (und Rassismus ist politisch, immer) begründet wird. Auch das ist hier der Fall.
Es ist schön, Begriffe exakt zu verwenden und nicht durch falschen Gebrauch "aufzuweichen".
Es ist aber weniger schön, an Begriffen so lange herumzuquibbeln bis sie auf niemanden mehr zutreffen, das weicht die Begriffe nämlich auch auf.
https://www.achgut.com/artikel/anschlagsfahrt_von_bottrop_konjunktur_fuer_bescheidwisser
Der Täter wurde übrigens in die Psychiatrie eingewiesen und ist voraussichtlich mindestens erheblich vermindert, wenn nicht gänzlich schuld(un)fähig…..
@#20 Wenn der Psychiater mit seiner Ersteinschätzung Recht behält, dann landet er halt mit dem 63er StGB lebenslang in der Geschlossenen. Das käme damit für die Sicherheit unserer Bevölkerung aufs Gleiche raus.
@#21:
Dass du über kein besonders gutes Urteilsvermoegen verfügst, hast du ja schon hinlänglich unter Beweis gestellt – u. a. durch die ekelhafte Verharmlosung der Übergriffe zu Silvester 15/16.
Es ist übrigens keine "ersteinschätzung", wenn jemand nach zwei Wochen untersucht wurde.
Wie rechtfertigst du eigentlich Kommentare wie
"Der Versuch, mittels "alternativer Fakten" den Eindruck zu erwecken, dieser rassistisch motivierte mehrfache Mordversuch hätte psychiatrische Ursachen und stehe in keinem Zusammenhang mit Fremdenhass und der ideologischen Verblendung eines Nazis, ist zu durchsichtig, um hier ernst genommen zu werden."
Oder
" Jemandem, der mind. 4 mal hintereinander in mehreren Ruhrgebietsstädten mit einem PKW gezielt Ausländer überfahren *will* und auch überfährt, zu unterstellen, er hätte seine Sinne nicht beisammen, ist abenteuerlich und soll nur eins: ablenken. Zum Glück ist es für die juristische Beurteilung eines mehrfachen Mordversuchs egal, ob der Täter eine psychiatrische Vorgeschichte hat."
Abenteuerlich und ablenkend sind hier deine Beiträge. Aber wenn man keine Fachkenntnisse besitzt, stören wohl weniger Bedenken solche Aussagen….
Die" Sicherheit "unserer Bevölkerung (sic!)" " wird auch wohl von anderen Faktoren abhängig sein. Übergriffe von psychisch erkrankten Menschen sind sehr selten.
Daniel -22-,
Sie zitieren zwei Meinungsäußerungen von Klaus Lohmann.
Dazu meine Meinung:
1.
Ich teile diese Meinungsäußerungen von Klaus Lohmann ohne Wenn und Aber ..
2.
Was veranlaß, was legitimiert Sie, von jemanden, hier von Klaus Lohmann, eine
Rechtfertigung (!!) seiner Meinungsäußerung zu verlangen?
3.
Einem Anderen, hier Klaus Lohmann, zu bescheinigen, er verfüge über kein besonderes Urteilsvermögen, mag ja dem Vokabular in den von mir sog. a-sozialen Netzwerken entsprechen, widerspricht aber meinen Vorstellungen von Anstand und Respekt im Umgang miteinander. Zugegeben, Anstand und Respekt sind nicht, nicht mehr Werte, die bei dem Gequatsche in den (a-)sozialen Netzwerken "noch irgendwie" (mit-)bestimmend sind.
Bezugnehmend auf #23 Daniel steht für mich einmal mehr die Frage im Raum, warum in mancherlei Zusammenhängen von einigen Nazis unbedingt gebraucht werden?
Gebe Daniel @#22 Recht. Fakten kann man nicht leugnen und auch nicht beliebig interpretieren, wie es einem gerade passt.
Hinsichtlich der dem Täter innewohnenden Gründe für die schreckliche Tat kann man nur spekulieren. Hier verlassen wir dann allerdings das Feld der überschaubaren Fakten.
Meine persönliche Meinung ist, dass solch ein Täter sich auch andere Opfer gesucht haben könnte. Im Prinzip alle Menschen, gegen die sich ein lautstarker Teil der Bevölkerung wendet und "Randgruppen", die in der öffentlichen Wahrnehmung isoliert und gesondert betrachtet werden wie homosexuelle Menschen, Muslime, Juden. Auch eine Tat gegen Frauen, die von manchen verbitterten Männern als verantwortlich für die eigene Misere gesehen werden, wäre denkbar gewesen.
@Daniel: Dein Versuch, von den rassistischen Motiven des "Auto-Terroristen" abzulenken, ist weiterhin allzu durchsichtig. Niemand, auch der Psychologe nicht, hat bislang diese Einlassungen des Täters gegenüber der Polizei als "psychiatrisch auffällig" beschrieben und sie werden auch nicht vor Gericht als schuldmindernd verwertet werden.
Die restlichen Schmonzetten Deines "Windmühlen-Kampfs" gegen meine Kommentare interessieren mich nicht.
Ach Klaus.
Schuld(un)fähigkeit, bzw. eine gesundheitliche Störung mit Einfluß auf diese wird von Psychiatern und Neurologen beurteilt. Psychologen machen andere Sachen. Aber das weißt du ja sicher alles.
Mit welcher Grundlage du "psychiatrische Auffälligkeiten" hinsichtlich der Aussagen oder des Verhaltens beurteilst, ist mir bis jetzt allerdings unklar. Kannst du mir das bitte erklären? 🙂 und woher weißt du, was als "schuldmindernd" bewertet wird?
Auf eine Erklärung für die fake-news und Unterstellungen, die du hier verbreitest, werde ich wohl weiter warten. Sagt dir der Begriff "relotieren" etwas?
@26 Klaus Lohmann: Ich sehe nicht, dass hier versucht wird, von rassistischen Motiven "abzulenken". Fakt ist:
"Ein Psychiater habe ihn aber als zur Tatzeit mindestens erheblich vermindert schuldfähig eingestuft. Auch eine Schuldunfähigkeit könne nicht ausgeschlossen werden."
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-01/angriff-ruhrgebiet-taeter-psychiatrie-bottrop-essen
Klaus Lohmann,
es ist u.a. Ihnen und mir doch hinlänglich bekannt, daß alle Verbrechen gegenüber Personen -und an ihrem Eigentum-, die seitens deutscher Nationalfaschisten nicht zu den von ihnen sog. Bio-Deutschen gezählt werden, permanent in den meisten Medien und in großen Teilen der Bürgerschaft entweder geleugnet oder relativiert oder interpretiert werden als Taten "schuldunfähiger" oder nur "eingeschränkt schuldfähiger Personen", immer mit dem eindeutigen Ziel, schon im Ansatz eine Diskussion übe unmittelbar oder mittelbar politische motiviere Verbrechen zu verhindern.
Klaus Lohmann,
ich begrüße deshalb ausdrücklich , wenn sie bei jeder Gelegenheit -u.a. hier bei den Ruhrbaronen- dieses Verhalten anprangern, dagegen argumentieren und dann und wann auch dagegen polemisieren. Überzeugen können sie damit niemanden, dem aus welchen Gründen auch immer an einer "Entpolitisierung" solcher Verbrechen gelegen ist.
Dass sollte -so mein Wunsch- Sie nicht davon abhalten, weiterhin "am Ball zu bleiben", wenn
'mal wieder geflüchtete Menschen totgeschlagen werden, wenn ein Überfall auf sie mit schweren körperlichen Verletzungen endet, wenn sie durch Straßen gehetzt werden, wenn sie vorsätzlich mit einem PKW überfahren/totgefahren werden, wenn ihre Unterkünfte angezündete werden, wenn…und wenn dann immer wieder der Versuch unternommen wird, all diese Verbrechen zu entpolitisieren oder die Verbrecher für "schuldunfähig/begrenzt schuldfähig" einzustufen.
"Ist's schon Wahnsinn, hat es doch Methode"!!!!
Der obige Artikel von Laurin ist kurz nach dem Anschlag geschrieben worden. Jetzt, 3 Wochen später sind neue Erkenntnisse bekannt veröffentlicht worden.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-01/angriff-ruhrgebiet-bottrop-oberhausen-silvester
@#27: Ein Psychiater ist ein Diplom- oder MBA-Psychologe mit zusätzlicher Weiter- und Berufsbildung zum niederlassungsfähigen Arzt. So what? Ist der Psychiater plötzlich kein Psychologe mehr, wenn er einen Straftat-Beschuldigten untersucht?
Und wenn Du eine autoritätsaffin-paranoide Persönlichkeitsstruktur, vermindertes Selbstwertgefühl, Verbitterung, die Bereitschaft, sich einer kollektiven "braunen" Identität anzuschließen sowie eine Neigung zur Polarisierung und zur Externalisierung als auffällige Merkmale verstehst, die allein schon zur Diskussion über juristische Schuldfähigkeit geeignet sind, dann solltest Du als angehender Hobby-Psychologe den Beruf eines Psychiaters bitte bitte niemals ergreifen wollen.
Über die Verwendung von "relotieren" als neuesten Reizbegriff gegen Medien ist an anderen Stellen schon genug Wichtiges gesagt worden.
Mir bleibt hier, zum Abschluss Deiner Wahnvorstellungen über meine Silvester-Kommentare nach Köln nur noch die Erwähnung der strafrechtlichen Ermittlungs- und Verfahrensergebnisse: 1205 Strafanzeigen, 6 (in Worten: sechs) Verurteilungen, davon zwei (sic!) wg. sexueller Nötigung und eine wg. Beleidigung „auf sexueller Grundlage“. Und im selben Maße, wie *jede* Verurteilung wg. sexueller Übergriffe *immer* eine unmenschliche, niemals entschuldbare Tat kennzeichnet, ist meine damalige Meinung zum billigen braunen Populismus heute noch die gleiche und wird sie immer sein – auch wenn Du deshalb leider und von mir unbeabsichtigt davon Hirnkrätze bekommen solltest.
Schöne Woche noch.
@#31:
Deine Ausführungen werden immer absurder.
Ein Psychologe, der sich zum "niederlassungsfähigen" Arzt "weiterbilden" lässt ist dann also deiner Meinung nach Psychiater. Ernsthaft? 2 Minuten googlen und du wärst schlauer.
Ggf. beziehst du dich hier auf den Beruf des (psychologischen) Psychotherapeuten? Der macht zwar auch etwas anderes als ein Psychiater und ist auch kein Arzt (anders als der medizinische Psychotherapeut) aber hier wäre deine Erklärung zumindest annähernd richtig.
Nachdem du so unter Beweis gestellt hast, dass du dich in diesem Bereich nicht auskennst irritiert mich die Auflistung der – teilweise offensichtlich deiner Phantasie entsprungen – Diagnosekriterien (für was auch immer) noch mehr. Ich soll irgendetwas als "auffällige Merkmale" verstehen?! Was soll "externalisierung" bedeuten? Ging es um Attribution? Woher beziehst du Informationen zu Selbstwertgefühl oder sonstigen Eigenschaften des Patienten?
Ich habe darauf hingewiesen, dass ein Facharzt nach längeren Untersuchungen und unter Berücksichtigung der Anamnese von verminderter Schuldfähigkeit oder sogar Schuldunfähigkeit ausgeht. Dass diese Feststellung deine Aussagen als ziemlich unsinnig und vorverurteilend dastehen lässt, ist für dich zwar ggf. unangenehm, für mich allerdings irrelevant.
Traurig stimmt mich allerdings, dass du die menschenverachtende Perspektive auf die Geschehnisse an Silvester 15/16 immer noch nicht ablegen kannst. Ja, es gab wenige Verurteilungen. Das ist allerdings vorrangig auf die schwierige Beweisführung zurückzuführen. Oder möchtest du ernsthaft suggerieren, die 1205 Strafanzeigen seien hauptsächlich falschbeschuldigungen? Den opfen sexualisierter Gewalt auch noch solche Unterstellungen zu machen ist nur eines: ekelhaft. Auch wenn du dich weiterhin als besonders guten Mensch erlebst, wenn du dich gegenüber den – imaginär "braunen" – andersdenkenden abgrenzen kannst.