Große öffentliche Diskussionen aktuell rund um das Kreishaus in Recklinghausen. Denn vor wenigen Tagen beschloss der Kreistag knapp, genauer gesagt mit 34 zu 30 Stimmen, den kompletten Neubau des Verwaltungsgebäudes an anderen Standort. Dagegen mehrt sich aktuell jedoch der Widerstand in der Bevölkerung.
Mit rund 32.000 m² Bruttogrundfläche (BGF) wurde das derzeit noch immer genutzte Gebäude in den 1970er Jahren geplant und gebaut, im Jahre 1980 dann offiziell bezogen.
Nach lediglich 38 Jahren Nutzungszeit ist der Bau jedoch offensichtlich jetzt bereits so marode, dass zuletzt über längere Zeit ernsthaft über einen Abriss debattiert werden musste, dieser jetzt sogarganz konkret beschlossen wurde.
In Jahrzehnten mit ganz offenkundig viel zu häufig unterlassener, unregelmäßiger und unzureichender Gebäudepflege ist ein ganz erheblicher Sanierungsstau entstanden. Das räumen alle Beteiligten sehr freimütig ein.
Das weitere Prozedere jedoch, das ist und bleibt in diesen Tagen noch immer arg umstritten. Auch nach dem jüngsten Beschluss von vor ein paar Tagen.
Aktuell sorgen in der Region nämlich Pläne rund um ein Bürgerbegehren für Aufsehen. Der Dorstener Uwe Kähler (siehe Foto unten links) hat angekündigt, eine entsprechende Initiative starten zu wollen.
Hierzu müsste der 58-Jährige dem Vernehmen nach in den nächsten Wochen zunächst einmal rund 16.000 Unterschriften sammeln, um in einem danach vermutlich folgenden zweiten Schritt einen Bürgerentscheid in der Sache zu erzwingen. Kähler will einfach nicht einsehen, dass er mit seinen gezahlten Steuern das im Kreistag beschlossene Vorhaben unterstützen soll. Und offenkundig ist er mit seiner Kritik längst nicht alleine, wie das viele positive Feedback im Kreis zeigt.
Das neue Verwaltungsgebäude des Kreises soll übrigens nach dem Willen des Kreistages in der Nähe des Recklinghäuser Hauptbahnhofs errichtet werden und laut derzeitiger Planung am Ende rund 130 Mio. Euro kosten.
Wahrhaft viel Geld für einen Kreis, der aktuell zu den Kellerkindern in vielen Positivkategorien zählt, der somit in den Augen vieler Beobachter eigentlich doch wesentlich dringendere Probleme zu lösen hätte, dafür aber eben häufig kein Geld zur Verfügung stellen kann.
Innerhalb von drei Monaten muss Neubaukritiker Kähler jetzt die im Kreis Recklinghausen notwendigen Unterschriften von Bürgern vorlegen. Das sind ganz konkret 3% der Bevölkerung des Kreises.
Liegen diese gut 15.000 Unterschriften am Ende dann tatsächlich fristgerecht vor, hat der Kreistag nach eigener Aussage lediglich zwei konkrete Möglichkeiten:
- Der Kreistag entspricht dem zulässigen Bürgerbegehren nicht und es ist innerhalb von drei Monaten ein entsprechender Bürgerentscheid durchzuführen.
- Der Kreistag folgt dem Bürgerbegehren und zieht seine Entscheidung vom 11. Juni 2018 zurück.
Eine durchaus spannende Angelegenheit also, die auch wir hier im Blog der ‚Ruhrbarone‘ natürlich mit viel Interesse beobachten werden. In den nächsten Wochen werden wir daher ein Pro und Contra zum Thema zusammenstellen und hier öffentlich zur Diskussion stellen.
Wer vielleicht jetzt schon einmal direkt Kontakt mit Uwe Kähler, dem Initiator des Bürgerbegehrens „Sanierung statt Neubau des Kreishauses“, aufnehmen möchte, der kann dazu die folgende E-Mail-Adresse nutzen: sanierung.kreishaus@gmail.com
Es gibt auch schon eine Facebookgruppe mit derzeit 290 Mitgliedern, in der wir regelmäßig über den Stand der Dinge informieren: https://www.facebook.com/groups/SanierungstattNeubau/
Werdet Mitglied, wenn ihr im Kreis Recklinghausen wohnt und das Bürgerbegehren unterstützen wollt.
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