Brief an Marcus Staiger: Du bist kein Vorbild mehr

Sieht so Apartheid aus? Der "Schrein des Bab" der in islamischen Ländern verfolgten Bahai in Haifa, Israel.
Sieht so Apartheid aus? Der „Schrein des Bab“ der in islamischen Ländern verfolgten Bahai in Haifa, Israel.

Lieber Marcus,

Bisher hielt ich immer viel von dir und deinem unermüdlichen Einsatz gegen Rassismus, Antisemitismus und so weiter. Du hast sehr oft Mut bewiesen, etwa als es darum ging, Judenhass in der migrantischen Community, sowie Verschwörungsquatsch bei Deutschrappern aufzudecken. Auch deine Kapitalismuskritik ist in der Hip-Hop-Szene nichts alltägliches. Aber mit deinem neusten Eintrag zum sogenannten Nahost-Konflikt reihst du dich ein in die Riege der Israel-Dämonisierer und machst dich mit denen gemein, die Israel mit doppelten moralischen Standards auflauern. Du beginnst mit:

Ich möchte die israelische Regierung für das Bombardement des Gazastreifen kritisieren, ohne dass ich mich sofort in Gesellschaft von fanatischen Judenhassern und professionellen Antisemiten befinden muss.“

Genau das tust du, wenn du einige Absätze später anfängst, die übelsten Propaganda-Lügen und unfairsten Metaphern herauszukramen. Am harmlosesten ist noch die Lüge, „dass die einen nur einen Liter Wasser am Tag zur Verfügung haben und die anderen acht“. Quellen? Belege? Sogar der nicht gerade für seine israelfreundliche Haltung bekannte SPD-Europapolitiker Martin Schulz hat vor einigen Monaten vor der Knesset gesagt:

Ein junger Mann hat mich gefragt: Wie kann es eigentlich sein, dass ein Israeli 70 Liter Wasser am Tag benutzen darf, ein Palästinenser aber nur 17 Liter?“

Auch das war bekanntlich die Unwahrheit. Wie kommst du nun also auf einen bzw. acht Liter Wasser am Tag? Doch du machst weiter, und verfällst allmählich in den Duktus ebenjener Antisemiten und Terrorfreunde, von denen du dich eigentlich distanzieren willst. Du nennst Israel ein „zu allem bereite(s), aggressive(s), hochgerüstete(s) und blutrünstige(s) Monster“. Israel, das Monster. Zu allem bereit. Dass Israel die eigene Bevölkerung, und ja: auch die arabische, vor den Hamas-Raketen schützt; Dass Israel – im Gegensatz zur Hamas – viel dafür tut, die Zivilisten in Gaza zu verschonen, passt nicht in das Bild eines „blutrünstigen Monsters“. Es sei denn, man will es so. Dein Verweis darauf, dass Israel in diese Rolle gezwungen werde, ist billige Staffage: Das Bild des blutsaufenden Rachejuden hast du erfolgreich reproduziert.

Israel ist dir ein blutrünstiges Monster. Die Hamas, die die eigene Bevölkerung zu Tode foltert, exekutiert, auf Motorrädern durch die Straßen schleift, die feiert, wenn Juden sterben und Straßen sowie Plätze nach Judenmördern benennt, ja: das Geldprämien für den Judenmord auszahlt, ist dir hingegen ein „reaktionäre(s) Regime“. Mehr nicht. Das spricht Bände.

Du möchtest, „dass sich das aus der Not geborene völkische, israelische Apartheidsystem selbst auflöst, weil völkische Nationalstaaten überflüssig werden und eine echte Aussöhnung beginnen kann.“ Dass dies eine infame Verharmlosung der realen Apartheid ist, kann wissen, wer schon einmal in Israel war. Dann nämlich kann man wissen, dass in Israel Araber und Juden die gleichen Schulen besuchen, die gleichen Busse benutzen, dass Araber mit eigenen Parteien im israelischen Parlament vertreten sind, dass Araber überall – in Polizei, Militär, Verwaltung etc. – zu finden sind. Und „völkisch“? Klingt, als möchtest du auf diese Weise einen dir unangenehmen Teil der deutschen Geschichte herunterspielen. Die israelische Gesellschaft besteht zu fast 100% aus Einwanderern, während die Palästinenser und ihre Unterstützer eine Blut-und-Boden-Politik betreiben („Palästinensisches Land für das palästinensische Volk“). Und dass Israel als jüdischer Staat nicht überflüssig wird, siehst du anhand der antisemitischen Anfeindungen, die dich vorgeblich ja wohl motiviert haben, diesen Text zu verfassen.

Du nochmal:

Ich möchte die israelische Regierung für das Bombardement des Gazastreifen kritisieren, ohne dass ich mich sofort in Gesellschaft von fanatischen Judenhassern und professionellen Antisemiten befinden muss.“

Genau in diese Gesellschaft hast du dich mit deinem Text begeben. Mehr noch, du hast damit alles, aber auch wirklich alles mit dem Arsch eingerissen, was du mühsam und gegen diverse Anfeindungen aufgebaut hast. Mit diesem Text ist auch die letzte Stimme der Vernunft im deutschen Hip-Hop erloschen. Du bist kein Vorbild mehr.

Mit letzten Grüßen,

Martin

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Thomas Nueckel
10 Jahre zuvor

Volle Zustimmung und ich schließe mich den letzten Grüßen an.

Alili
Alili
10 Jahre zuvor

„Mit diesem Text ist auch die letzte Stimme der Vernunft im deutschen Hip-Hop erloschen.“

Und was ist hiermit?

Marcus Staiger
10 Jahre zuvor

Lieber Martin,

vielen Dank für Deine Antwort und ich muss sagen, dass in einem Text, in dem jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird, die Worte „blutrünstig“ und „Monster“ falsch sind, weswegen ich sie ausgetauscht habe. Wird in unserem Verhältnis nun nichts mehr ändern, ich will nur darauf hinweisen, dass ich zuhöre.
Inhaltlich gebe ich dir ebenfalls Recht, dass die Kritik an der Hamas zu kurz kommt.

Martin, ich würde alles darum geben, Deine Selbstsicherheit in diesem Konflikt zu haben. Ich habe sie nicht. Als Deutscher würde ich an dieser Stelle tatsächlich gerne mal die Fresse halten, aber dann sitze ich hier und höre die Sprechchöre vom Kottbusser Damm, wie sie den „Tod Israels“ fordern. Diese Leute stehen hier in meiner Nachbarschaft und so denke ich mir, dass es feige ist, nichts dazu zu sagen. Und das Ding ist, aus ihrer Sicht der Dinge kann ich die Wut und die Verzweiflung auch verstehen, weil es eben ein Kampf von Ohnmächtigen gegen Mächtige ist und (jetzt kommts) von einer armen Bevölkerung gegen eine reichere.

Ich verstehe nicht, warum gerade an diesem Punkt die marxistische Analyse nichts mehr zählt, die solche Krisen auf dem Boden des Materialsimus erklären kann. Wenn es den Leuten schlecht geht, dann rennen sie zu radikalen Spinnern. Wenn sich Israel in wirtschaftlich schwierigen Zeiten befindet, dann ist das mit den wirtschaftlich prosperierenden Beziehungen zu den Palästinensern auch nicht mehr so pralle und dann wird der Kampf um wirtschaftliche und territoriale Vorteile eben auch mal robuster.

Wie gesagt, ich hätte gerne diese felsenfeste Übezeugung, die dich auszeichnet. Leider bin ich nur ein kommunikativer Sozialarbeiter, mit dem naiven Wunsch zu versöhnen. Dass ich damit nicht mehr zum Vorbild tauge, tut mir leid. Aber das tun Pazifisten sowieso in den seltensten Fällen.

In diesem Sinne, wünsche ich Dir nur das Beste

Marcus

Thorsten Stumm
10 Jahre zuvor

@Marcus Staiger

Israel Apartheid vorzuwerfen ist schon ein unglaublicher Ausdruck von Unkenntnis. Sollten Pazifisten derart ungebildet sein ? Im Nahen Osten leben ca. 1,6 Millionen Araber welche demokratische Rechte geniessen, die Ihnen weder Herr Abbas noch die Hamas zu billigen noch sonst ein arabischer Staat. Sie leben alle im Staate Israel… und immer mehr melden sich freiwillig zur IDF, denn sie sind von der Wehrpflicht befreit…..warum wohl…..

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

@ Thorsten Stumm Wenn`s um Israel geht, herrscht bei Vielen ein mentaler Ausnahmezustand.

Helmut Junge
Helmut Junge
10 Jahre zuvor

dda, du mußt dir einfach vorstellen, daß dieser Cowboy in Wirklichkeit zu einem größeren Ganzen gehört, und Teil einer Bilanz ist, die darin besteht, Rinder für einen Markt zu züchten und zum Kunden zu treiben, der einen guten Preis zahlt. Der Cowboy gehört als Personal dazu. Er weiß, daß er mit sechzig Jahren diesen harten und gefährlichen Beruf nicht mehr ausüben kann. Falls er genug Einkommen hat, kann er sich was auf die Kante legen. Aber wie ist es mit einer festen Partnerschaft, mit Kindern etc. Dagegen steht natürlich das Rauchen in einer wunderbaren Landschaftskulisse.
Dazu fällt mir ein:
Ein Nachbarsjunge aus meinen Kindertagen, der früh auf dem Bau arbeiten mußte, hat auch früh mit dem Rauchen angefangen. Vielleicht war er damals 16 Jahre alt. Als seine Mutter ihn deshalb wegen seiner Zigaretten auschimpfte, gab er zur Antwort, daß er eine solch beschissene Arbeit hätte, daß er deshalb einfach rauchen müßte.

Helmut Junge
Helmut Junge
10 Jahre zuvor

sorry, mein kommentar oben ist im falschen thread gelandet. sollte in den Diskurs über Freiheit.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

@#3 | Marcus Staiger: Oh, fühlt man sich in Deinen „Pazifisten“-Kreisen derart mit den üblichen antisemitischen Sprüchen und Hamas-Beweihräucherungen ertappt, dass jetzt zur Relativierung und eigenen „Entschuldung“ der Marxismus und die peinlich-ewige ArmReich-Debatte herhalten müssen? Langsam wird’s richtig eklig…

Arnold Voss
Arnold Voss
10 Jahre zuvor

@ Markus Staiger

Palästina könnte sehr reich sein,wenn es die internationale Förderung nicht für Waffen und in korrupte Hände sondern für seine wirtschaftliche Entwicklung ausgeben würde. Palästine könnte auch in Frieden Leben, wenn die Hamas endlich ihre Vernichtungspläne gegenüber Israel aufgeben würde. Aber das scheint dir anscheinend eine so einfache Lösung zu sein, dass du und viele die ähnlich denken, nicht drauf kommen können.

Die Palästinenser stehen unter dem Druck und dem Terror der Hamas. Du und deine deutschen Freunde nicht. Wie wäre es also mit Nachdenken statt mit Betroffenheitslyrik. Mit Logik statt mit Hamaspropagandalügen. Mit ernsthaften Interesse an einem Ausgleich statt mit einseitigem Mitleid.

duisblog
10 Jahre zuvor

Alle gegen einen ist ein sehr erfrischendes Interaktionsmuster, da es immer wieder interessant ist, wie viel Energie die Menschen für die abstrusesten Tätigkeiten aufbringen. Gut, daß grundsätzlich Nichts, von dem was ich als Kommentar poste einen inhaltlichen Bezug zu den Texten aufweist. Nehmt Euch mal ein Beispiel an der Effizienz meines Verhaltens, Ihr Anfänger.

Helmut Junge
Helmut Junge
10 Jahre zuvor

@Duisblog, ist dir dein Kommentar auch versehentlich in den falschen Faden gerutscht?

Erdgeruch
Erdgeruch
10 Jahre zuvor

Interessant ist es durchaus die Analyse in anderen europäischen Medien zu verfolgen. 😉

Das ist doch alles eine sehr deutsche Debatte…

Nun ja, zum Autor. Man muss ihm doch den Versuch anrechnen, beide Seiten zu kritisieren und sich Frieden zu wünschen. Gerade letzteres liegt aber in keinem Interesse beider Seiten, man braucht sich halt leider in dem Zustand.

duisblog
10 Jahre zuvor

@junge #11 | Einem Profi unterlaufen derartige Fehler nicht. Das überlasse ich denen, die ihre schlichtheit mit Stolz erfüllt.

MisterKnister
MisterKnister
10 Jahre zuvor

Das ist hier wie auf der Apple-Diskussions-Seite… Die einen glauben an’s iPad, die anderen an Samsung, die einen an iOS, die anderen an Android. Hauptsache man hat Recht. Dass beide Seiten was haben, was gut ist und beide Seiten was haben, was scheiße ist – egal…
Kritik immer nur gegen die anderen. Das was man selber sagt ist nie falsch… Und am Besten ist dann immer, dass die eigene Interpretation dessen, was der Andere sagt mit Sicherheit genauer, richtiger, wahrer das ausdrückt was der andere sagt oder in wirklichkeit meint…. Quasi: ich weiß besser als Du, was Du meinst….
Und wenn da mal einer daher kommt und von vorne herein sagt, dass er nicht so sicher mit seiner Meinung ist, wie Marcus das macht, dann: auf ihn mit Gebrüll.

Frieden geht anders!
Shalom, Salam!

der, der auszog
der, der auszog
10 Jahre zuvor

Mit meiner allzeitig entwickelt sozialistischen Haltung
Bin ich natürlich gegen die Spaltung
Meine Lieder sind vor allem sehr kritisch
Denn meine Zielgruppe ist politisch
Die Alternativen, die hör´n mich so gern

Ich bin Gerti

aus der DDR ♪♫♪

Puck
Puck
10 Jahre zuvor

@Marcus Staiger #3

Zitat: (…)und ich muss sagen, dass in einem Text, in dem jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird, die Worte “blutrünstig” und “Monster” falsch sind, weswegen ich sie ausgetauscht habe (…) Zitat Ende

Man muß nicht besonders sensibel sein, um die Worte „blutrünstig“ und „Monster“ im Zusammenhang mit Israel daneben zu finden. Das ist ungefähr so, als wenn man jemandem den Hammer über den Schädel zieht und anschließend sagt: „Oh, tschuldigung auch, ich wußte nicht, daß Du so schmerzempfindlich bist.“
Abgesehen davon soll es Leute geben, die die Vokabeln „blutrünstig“ und „Monster“ eher der Hamas zuordnen.

Zitat: (…)Und das Ding ist, aus ihrer Sicht der Dinge kann ich die Wut und die Verzweiflung auch verstehen, weil es eben ein Kampf von Ohnmächtigen gegen Mächtige ist und (jetzt kommts) von einer armen Bevölkerung gegen eine reichere.(…) Zitat Ende

Ja, das ist ja bekannt, daß die Juden die Macht haben und (jetzt kommts) das ganze Geld sowieso.
Ist Ihnen mal der Gedanke gekommen, daß die Palästinenser nicht deshalb so arm sind, weil die Juden (angeblich) so reicht sind, sondern weil deren Häuptlinge korrupt bis auf die Knochen sind? Ich meine mich da an einen sehr häßlichen Streit nach dem Tode Arafats zu erinnern, es ging um ein paar Millionen Dollar, um die sich seine Witwe und die Fatah stritten und beide Seiten konnten nicht so recht erklären, woher die Knete kam, Einigkeit bestand nur darin, daß es keinesfalls von den Zuwendungen abgezweigt war, die von der EU gezahlt wurden.

Zitat: (…)Ich verstehe nicht, warum gerade an diesem Punkt die marxistische Analyse nichts mehr zählt, die solche Krisen auf dem Boden des Materialsimus erklären kann. Wenn es den Leuten schlecht geht, dann rennen sie zu radikalen Spinnern.(…) Zitat Ende

Auch das ist leider nicht ganz korrekt. Wenn wir uns mal an die Weltwirtschaftskrise erinnern muß man doch irritiert feststellen, daß die nur in Deutschland zu einem derart extremen Mörderregime geführt hat – das von den meisten Deutschen bis zum bitteren Ende unterstützt wurde – obwohl es allen anderen auf der Welt auch ganz schön beschissen ging, deswegen heißt es ja „Welt-Wirtschatfskrise“.
Da liegt der Verdacht nahe, daß das nicht am Materialismus lag. Vielleicht an einem Mangel an politischer Aufklärung? Einem Mangel an Vernunft? Einem Mangel an Rationalismus? Lag das vielleicht daran, daß man in D statt der Aufklärung lieber die Romantik entdeckte und statt Voltaire lieber Grimms Märchen las?
Das wäre nicht so schlimm, wenns denn tatsächlich Vergangenheit wäre. Nur sieht es leider so aus, daß bis zum heutigen Tag in D „Pragmatismus“ ein Schimpfwort ist und eine nüchterne Analyse als „Kaltherzigkeit“ diffamiert wird.
Da ist es nur logisch, daß es in D mehr Sympathie für die Hamas gibt, die Vernunft ebenfalls für Teufelszeug hält und den glorreichen Untergang für erstrebenswerter als den vernünftigen Kompromiß.

Es wäre also durchaus wünschenswert, lieber Marcus Staiger, wenn Sie nicht nur ein paar Wörter aus Ihrem Text entfernen würden. Das ist nämlich nur so, als wenn Sie den Hammer, den Sie jemandem über den SChädel gezogen haben, in den Müll schmeißen.
Die Beule bleibt nämlich.

Puck
Puck
10 Jahre zuvor

Zitat: Einem Profi unterlaufen derartige Fehler nicht. Das überlasse ich denen, die ihre schlichtheit mit Stolz erfüllt.

Nein, der Profi hält selbst seine Rechtschreibfehler für Tiefsinn.

Puck
Puck
10 Jahre zuvor

@MisterKnister #14

Zitat: (…)Und wenn da mal einer daher kommt und von vorne herein sagt, dass er nicht so sicher mit seiner Meinung ist, wie Marcus das macht, dann: auf ihn mit Gebrüll. (…) Zitat Ende.

Das liegt womöglich daran, daß Marcus und Konsorten zwar (wahlweise vorab oder anschließend) beteuern, daß sie „sich nicht so sicher“ sind, im Kern aber mit traumhafter Sicherheit Sprüche absondern, die ganz sicher ein etwas schräges Weltbild offenbaren.

Um es klar zu formulieren: Vorab zu sagen: „ich bin mir nicht ganz sicher“, erlaubt nicht, anschließend rassistische oder antisemitische Allgemeinplätze abzusondern.
Oder um eine Metapher zu bemühen: Es nützt nichts, vorab zu murmeln: „Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich ein Verdauungsprodukt ist“ und und dann auf den Teppich zu kacken.
Es stinkt trotzdem.

duisblog
10 Jahre zuvor

@erdgeruch #12 sehr treffend beobachtet. Aber aus alter tradition muss ich Dir nun schließlich versichern, ich sei gänzlich einer anderen Meinung als Sie mein lieber.

Helmut Junge
Helmut Junge
10 Jahre zuvor

@duisblog, Sie haben sich einen Nicknamen gewählt, der von einer anderen Person in den letzten Tagen bereits verwendet wurde. Das ist verwirrend, weil Sie auch andere Positionen vertreten. Auffallend ist, daß Sie ganz offensichtlich die Struktur dieses Bloqs noch nicht verstanden haben.
Sie sind vermutlich der einzige Profi in diesem Diskurs, Wenn auch mit den bereits genannten Rechtschreibschwächen.

Erdgeruch
Erdgeruch
10 Jahre zuvor

Sind Rihanna und Özil jetzt eigentlich auch böse?

tim
tim
10 Jahre zuvor

@ puck

„Auch das ist leider nicht ganz korrekt. Wenn wir uns mal an die Weltwirtschaftskrise erinnern muß man doch irritiert feststellen, daß die nur in Deutschland zu einem derart extremen Mörderregime geführt hat – das von den meisten Deutschen bis zum bitteren Ende unterstützt wurde – obwohl es allen anderen auf der Welt auch ganz schön beschissen ging, deswegen heißt es ja “Welt-Wirtschatfskrise”.“

Sie vergessen aber das es den Menschen in D viel schlechter ging als Anderen. Schon vor der Wirtschaftskrise.

Wir hatten die hoechste Selbstmordrate, die hoechste Kindersterblichkeit, die hoechste Arbeitslosigkeit, die meisten Schulden.

Der amerikanische Journalist Kniggebocker hat die damaligen Zustaende in D gut dokumentiert.

In den anderen Laendern gab es die goldenen 20ger, in Deutschland Hunger und Elend.

Stefan Laurin
Admin
10 Jahre zuvor

@Tim: Zwei Staaten waren von der Wirtschaftskrise extrem betroffen: Deutschland und die USA. Sie gingen nicht den selben Weg…

Abu Bakr
Abu Bakr
10 Jahre zuvor

Staiger unterstützt uns Muslime, er ist auch mit Bushido und Arafat sehr gut befreundet!

Staiger wird im europe kalifa unser Ehrendhimmi!

Der Islam wird siegen! Muhammad (saw) hat uns das weltweite Kalifat versprochen!
Und zu Juden: Es gibt da so einen hadith, den die hamas in ihre Charta aufgenommen haben, ganz böser hadith…:-)

Melech Israel
Melech Israel
10 Jahre zuvor

Gibt auch noch andere stabile Rapper:

Rainer Möller
Rainer Möller
10 Jahre zuvor

Laurin:
„Zwei Staaten waren von der Wirtschaftskrise extrem betroffen: Deutschland und die USA. Sie gingen nicht den selben Weg…“

Doch, sie gingen strukturell denselben Weg – eine keynesianische Wirtschaftspolitik, die in der versuchten Staatssanierung durch Krieg endete. Logischerweise konnte dieser Versuch nur für einen von beiden gelingen.

Stefan Laurin
Admin
10 Jahre zuvor

@Rainer Möller: In beiden Staaten wurden Elemente einer keynesianische Wirtschaftspolitik verfolgt – allerdings in sehr unterschiedlichen Ausprägungen: In Deutschland diente sie der Vorbereitung eins Raubkrieges. Er sollte nicht nur neue Ressourcen erschließen, die Deutschen profitierten auch in extremen Maße von der Ausplünderung der Menschen in den besetzten Staaten und der Ausplünderung der Juden – auch der deutschen Juden. Letztendlich setzten die NAzis auf eine simple Raubökonomie, die in der keynesianische Agenda so nicht vorkommt.

Dr. Pjotr Malkvich
Dr. Pjotr Malkvich
10 Jahre zuvor

Der Hinweis auf den Bahai-Hauptsitz (UHG) in Haifa ist ein gutes Exempel für die Toleranz Israels, danke dass das mal gebracht wird.

Israel tut alles für die Verteidigung seines Existenzrechts, gegen alle Widerstände der Fatah und Hamas.
Dass Netanjahu einen besonderen Hass auf die Fatah hat, ist aufgrund dem Tod seines Bruders verständlich.
Unverständlich war für mich aber, dass er (nach eigener Aussage!) die Verhandlungen zu Oslo2 ins Leere laufen ließ und damit die Kompromissbereitschaft Scharons untergraben hat.
Dass er jetzt wieder Ministerpräsident ist, ist kein gutes Signal an Palästina.

Arnold Voss
10 Jahre zuvor

Es ist die unversöhnliche Politik von Teilen der palästinesischen Führung und der unbändige Antisemitismus der palästinensischen Bevölkerung, die mit dafür gesorgt haben, dass Netanjahu Ministerpräsident geworden ist.

Case
Case
10 Jahre zuvor

Und „völkisch“? Klingt, als möchtest du auf diese Weise einen dir unangenehmen Teil der deutschen Geschichte herunterspielen. Die israelische Gesellschaft besteht zu fast 100% aus Einwanderern,

Ernsthaft? Das gute alte „my gradfather was Irish“ Argument amerikanischer Rassisten gibt es jetzt auch auf deutsch?

Karsten
Karsten
10 Jahre zuvor

Hallo Martin,
was schreibst du da für einen Schwachsinn?
Blut und Boden Politik der Palästinenser,
ja was denn sonst. Ich schmeiß dich mal zuhause raus und beschieß dich wenn du dich traust zurück zukommen. Ich möchte mal wissen wer dich steuert.

Geht Dich Nichts An
Geht Dich Nichts An
10 Jahre zuvor

Das ist ja mal so billig die seite!

Roni0815
Roni0815
10 Jahre zuvor

Echt widerlich, was Martin und seine Fans hier so vom Stapel lassen.
Da bekommt man ja den Eindruck, die Palästinenser wären aus dem Nichts gekommen, hätten Israel angegriffen, sie gezwungen eine Mauer zu bauen und die Palästinenser wie im Käfig gefangen zu halten.
Ihr verwechselt komplett Ursache und Wirkung.
Habt ihr denn wirklich gar kein Verständnis für die Vertriebenen?

@Erdgeruch: Wenn man folgende Worte von Bauminister Uri Ariel zum Siedlungsbau liest, weiß man auch wieso Israel keinen Frieden will:

„angemessene zionistische Antwort“ auf die Bildung der „palästinensischen Terrorregierung“ (Spiegel Online)

Puck
Puck
10 Jahre zuvor

@Roni0815 #33

Vielleicht werfen Sie einfach bei Gelegenheit mal einen Blick ins Geschichtsbuch. Dann werden Sie verblüfft feststellen, daß es tatsächlich die Araber waren, die Israel angegriffen haben, gleich am Tag nach seiner Gründung, und seitdem nicht damit aufgehört haben, Israel anzugreifen.
Sie werden sich wundern über Selbstmordattentäter, die in Israel aufkreuzten und regelmäßig zig Leute mit in den Tod rissen, jeweils spätestens 24 Stunden nachdem jemand das Wort „Friedensgespräche“ in den Mund genommen hat.
Wer will da wohl keinen Frieden???
Vielleicht reiben Sie sich sogar die Augen, wenn Sie entdecken, daß seit Existenz der Mauer keine dieser Selbstmordattentate mehr statt finden.
Dafür schickt die Hamas jetzt regelmäßig Raketen nach Israel, bevorzugt dann, wenn jemand mal wieder Friedensgespräche anregt.

Wissen Sie eigentlich, daß 20% der Bevölkerung Isreals Araber sind – und es denen entschieden besser geht, als ihren „Brüdern und Schwestern“ in Gaza?
Woran liegt das wohl?
Oder anders gesagt: Wofür wurden eigentlich die Millionen verpulvert, die die Palästinenser von der EU bekommen haben?
Wie war das noch damals bei der Beerdigung Arafats? Die läppischen paar Milliönchen auf diversen Schweizer Konten, um die sich seine Witwe mit der Autnomieregierung stritt? Wo kamen die wohl her? Hat Arafat im Lotto gewonnen?
Der Fachausdruck dafür ist: Korruption.

Arnold Voss
10 Jahre zuvor

@ Puck

Der Anteil an Dummköpfen scheint in der Rappergemeinde offensichtlich noch größer zu sein, als beim Durchschnitt der Bevölkerung. Selbst schlichteste Geschichts- und Geografiekenntnisse sind nicht vorhanden. Man wirft Perlen vor die Säue, wenn man mit solchen Leuten auch nur den Ansatz einer sachbezogenen Diskussion versucht.

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

@Puck diese Leute lassen sich doch nicht durch profane Wahrheiten in ihrem Weltbild erschüttern. Und wenn sie an der Wahrheit nicht vorbei kommen, dann werden böse Mächte, das Wetter, die bürgerlichen Medien, Gott, das Monopolkapital oder werauchimmer verantwortlich gemacht, denn die Partei, die Partei….,
„Millionen verpulvert“, ja natürlich, eben nicht nur im übertragenem Sinne, sondern ganz realiter.

Puck
Puck
10 Jahre zuvor

@Arnold Voss #35
@ Thomas Weigle #36

Ihr zwei habt natürlich recht, aber ich kanns nicht lassen.

Puck
Puck
10 Jahre zuvor

Um mal ein allgemeines Statement abzugeben: Ich bin froh, daß es einen Blog gibt, in dem die Vernunftbegabten in Sachen Israel – und USA, das ist ja irgendwie verwandt – in der Mehrheit sind.

Roni0815
Roni0815
10 Jahre zuvor

@Puck: Keine Angst die Geschichte kenne ich sehr gut. Das, was Sie geschrieben haben, entspricht sogar auch der Wahrheit. Aber leider eben nur der halben Wahrheit.
Es stimmt, dass die Araber einen Tag nach der Gründung des Staates Israel diesen angegriffen haben. Aber die Palästinenser sind doch nicht aus dem Nichts gekommen. Daher würde ich Sie bitten mal einen Blick in die Geschichtsbücher zu werfen. Dann werden Sie schnell feststellen, dass dieses Land überwiegend von Palästinensern besiedelt war, die friedlich mit einer jüdischen Minderheit zusammen gelebt haben. Die Zionisten haben dann sukzessiv das Land besiedelt und Anspruch auf einen eigenen Staat erhoben. Diesen haben sie dann mit Hilfe westlicher Mächte auch bekommen. In der Geschichte bezeichnet man dies als Siedlerkolonialismus. Ein anderes Beispiel für einen solchen Siedlerkolonialismus ist der Völkermord an den Ureinwohnern der U.S.A. Nur damit Sie mal verstehen, wie das alles einzuordnen ist. In Palästina war es zwar bei weitem nicht so blutig, aber dennoch wurden später 750 000 Palästinenser vertrieben und enteignet.
Jetzt, wo Sie einen objektiveren Überblick über die Geschichte bekommen haben, können Sie vielleicht auch ein bisschen Verständnis dafür aufbringen, dass die Palästinenser ihr Land nicht kampflos aufgeben wollten. Vor allem, wenn man berücksichtigt dass es Israel ist, das immer davon spricht, dass sie sich doch nur verteidigen.
Ursache und Reaktion!!!
@Arnold Voss: Rappergemeinde? Wer ist Rapper? Der einzige in dieser Diskussion, der als Rapper bekannt ist, ist Martin Niewendick. Insofern wäre ich fast geneigt, Ihnen Recht zu geben, wäre da nicht die Stimme in meinem Kopf, die mir sagt, man soll doch nicht alle über einen Kamm scheren.
@Thomas Weigle: Das ist mir in letzter Zeit oft aufgefallen, das Hobbypsychologen wie Sie, andere Menschen für Sachen kritisieren, die sie nie gesagt oder gedacht haben.

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

#39 Mit den Geschichtskenntnissen ist das so `ne Sache. Einen Tag nach der offiziellen Gründung des Staates Israel wurde dieser mit Krieg überzogen. Das hinderte die damaligen israel. Regierung aber nicht daran umgehend, sämtliche auf ihrem Territorium lebende Araber aufzufordern, nein einzuladen, gleichberechtigt am Aufbau des Staates Israel mitzuwirken. Was die Flüchtlinge angeht, nun, der größte Teil von denen wurden von den arab. Staaten aufgefordert Israel zu verlassen, verbunden mit der Zusage nach Beendigung des kurzen aber siegreichen Krieges und der Auflösung des israelischen Staates, wieder in ihre Heimat zurückzukehren.
Wenn sie soviel Wert auf den ganzen Teil der geschichtlichen Wahrheit legen, wieso erwähnen sie dann nicht, dass auch 850.000 Juden ihre Heimat verlassen mussten.
Warum erwähnen sie nicht, dass Palästina genügend Platz für alle hat. Beim Siedlungsbau handelt es sich m.W. nach nicht mal um 10% des strittigen Gebietes.
Offensichtlich ist ihnen ebenfalls entgangen, dass ein nicht unerheblicher Teil des Problems darin besteht, dass die UNO den Palästinensern als einzigen die Vererbung des Flüchtlingsstatus zuerkannt hat. Weltweit einzigartig. Im September70, nachdem die jordanische Armee, die eine palästinensische ist, den Aufstand der Fatah mit brutalen Methoden niedergeschlagen hatte, versuchten Palästinenser nach Israel zu flüchten. Warum wohl? Dann wären da noch die drei Nein von Khartoum 1967, die die arab. Liga auf das israelische Angebot „Land gegen Frieden“ formulierte.
Haben sie sich noch nie gefragt, warum z. B die Frankfurter Eintracht im letzten Jahr im Rahmen der Euroliga in Israel antrat? Oder warum israelische Sportler bei Europameisterschaften mittun? Als im letzten Frühjahr ein Uefatunier in Israel stattfand, weinte ein paläst. Sportfunktionär in de Kamera, dass auch die Palästinenser gerne mitgespielt hätten. Er hätte besser daran getan, dafür zu sorgen, dass der arabische Sportboykott gegen Israel aufgehoben wird.

Jetzt, wo sie einen „objektiven Überblick „bekommen haben, werden sie sicherlich ein wenig mehr Verständnis für Israel aufbringen. Und sich in Zukunft etwas mehr bei der Beurteilung geschichtlichen Wissens anderer zurückhalten, hoffe ich zuversichtlich.

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

@ Puck, ich kanns auch nicht lassen, wie du siehst.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

@#39 | Roni0815: Auch wenn Sie nur die halbe Geschichte zu kennen wissen wollen, gelernt haben Sie anscheinend selbst aus diesem kleinen Halbwissen nichts. Dafür ist Geschichte aber da. Denn Sie lehrt uns, dass gewalttätige Auseinandersetzungen um angebliche Macht- und Gebietsansprüche, die mit „Die Anderen ham mir doch was weggenommen!“ begründet werden, *nie* in einen echten, anhaltenden Frieden münden. Ihr „Ursache und Wirkung“-Geschwafel hat also allerhöchstens Stammtischniveau.

Roni0815
Roni0815
10 Jahre zuvor

@Thomas Weigle: Wirklich? die Zionisten nehmen den Palästinensern ihr Land weg und erlauben Ihnen sogar, darin zu leben und diesen jüdischen Staat mitzugestalten? Das ist aber gütig!
Die arabischen Staaten haben den Palästinensern empfohlen zu fliehen, damit sie nicht zwischen die Fronten geraten. Das mit dem Rückkehren hat ja bestens funktioniert oder streiten Sie etwa ab, dass die geflohenen Flüchtlinge enteignet wurden und somit ihrer Lebensgrundlage beraubt wurden?
Palästina hat Platz für alle? Also das zeugt jetzt nun wirklich von kapitaler Unwissenheit. Der Gazastreifen gehört schließlich zu den dichtest besiedelten Gebieten der Welt. Im Westjordanland mag zwar genügend Platz vorhanden sein, aber Ihre Verharmlosung des völkerrechtswidrigen Siedlungsbaus ist wirklich uferlos.
Wir können die Spirale noch ewig weiterdrehen und sagen, aber die Palästinenser haben dies und die Israelis haben dies gemacht, aber das bring doch keinen weiter.
Ebenfalls interessant ist, wie hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Wenn Puck#34 einen einseitigen Geschichtsüberblick gibt, bekommt er Zuspruch und man ergötzt sich an seiner eigenen eingebildeten Allwissenheit, die hier nebenbei schon inzestuöse Züge aufweist (siehe Puck#38). Diese Sichtweise bestimmter Gruppen, die für sich allein beanspruchen, die Wahrheit zu kennen, ist sehr gefährlich. Dazu gibt es auch zahlreiche Beispiele aus der Geschichte: Kommunisten, Nazis und sonstige Sekten.
Wenn es hier aber jemand wagt auch die israelischen Gräueltaten anzuprangern, wird er wahlweise als Dummkopf, Verschwörungstheoretiker oder sonstiges bezeichnet.
@Klaus Lohman: Wenn meine Argumentation bezüglich Ursache und Wirkung allerhöchstens Stammtischniveau hat, wie kommt es dann, dass sich hier keiner herantraut, dieses Argument zu entkräften. Es wird immer nur darauf hingewiesen, welche Verfehlungen die anderen gemacht haben. Die Wurzel des Problems will hier niemand auch nur mit Kneifzange anfassen. Sie machen es sich sehr leicht, wenn Sie sagen, es wurden nun mal Fakten geschaffen und die Grenzen sind jetzt so wie sie sind. Ich gebe Ihnen sogar Recht, dass dies akzeptiert werden muss. Es wäre schließlich auch absurd von den Amerikanern zu verlangen, den Indianern ihr Land zurückzugeben. Allerdings muss auch seitens der Zionisten eingestanden werden, dass man selbst den ersten Stein geworfen hat und dieser widerliche Kolonialismus der immer noch betrieben wird, muss auch als solcher benannt und kritisiert werden.
Nebenbei bemerkt ist der Kolonialismus einer der großen Schandflecke europäischer Geschichte, der nach wie vor nicht in dem Maße aufgearbeitet wurde, wie es angebracht wäre.
Araber und Juden haben auf diesem Gebiet über lange Zeit friedlich zusammengelebt und wenn beide Seiten ein Interesse daran hätten, könnten sie dies auch wieder tun. Dazu muss Israel allerdings davon abrücken, einen Judenstaat zu beanspruchen, zumal sie noch nicht mal ein eigenes Volk sind. Die Araber sind in der Summe semitischer als die Israelis. Gleiches gilt selbstverständlich für islamistische Kräfte auf Seiten der Palästinenser, die einen Gottesstaat anstreben.
Ein gemeinsamer säkularer Staat ist die einzige Option. Religion hat in der Politik nichts verloren und gerade Israel, dass sich als einzige Demokratie in der Region bezeichnet und sich als westlich definiert, sollte dies einsehen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

@#43 | Roni0815: Na, dann passt es ja prima in die erstrebenswerte Vision, dass sie * innerhalb* Israels zwischen den dort lebenden Arabern und Juden schon vorzüglich funktioniert und eigentlich „nur“ von den völkisch und semitisch ach-so-einwandfrei aufgestellten Hamas-Idioten immer wieder per Bombenhagel und Terrorangriffen gestört wird. Die Lösung des Problems ist demnach recht einfach.

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

Was ist an Siedlungsbau denn eigentlich so schrecklich, zumal im Westjordanland genug Platz ist. Israelische Siedlungen in Gaza? Die wurden 2005 geräumt, so dass dort die Palästinenser unter sich sind. Ob das zu deren Vorteil ist?Die Hamas eine säkulare Organisation? interessante Sichtweise.

Roni0815
Roni0815
10 Jahre zuvor

@Lohmann #43:Auch wenn sie es noch so sehr abstreiten werden und auf das Titelbild dieses Blogs hinweisen werden, Israel betreibt eine Zwei-Klassengesellschaft. Jede Seite betreibt seine Propaganda (die Hamas selbstverständlich auch) und das Bild oben ist ein Beispiel. Netanjahu hat vor Kurzem erst angekündigt Grundgesetze Israels ändern zu wollen, um Israel noch stärker als jüdischen Staat festzulegen. Die Araber sollen offensichtlich noch weiter in ihren Rechten eingeschränkt werden. Von daher funktioniert das Zusammenleben wohl doch nicht so einwandfrei, wie sie sich das vorstellen.
@Weigle: #45: Es war generell die Rede von Palästina, daher habe ich sowohl auf die West Bank als auch auf Gaza Bezug genommen. Und natürlich ist die Hamas keine säkulare Organisation. Ich habe sie ja auch kritisiert und gesagt, dass für sie selbiges gilt wie für die israelische Regierung. Im Gegensatz zu Ihnen kritisiere ich nämlich beide Seiten. Ich bin davon ausgegangen, dass die Teilnehmer dieser Diskussion, die sich ja für so intelligent halten, die kognitive Leistungsfähigkeit besitzen, den Bezug zur Hamas herzustellen, wenn ich von „islamistischen Kräften auf Seiten der Palästinenser“ spreche.
Aber ok, mea culpa!!!
Und, was am Siedlungsbau so verwerflich ist? Wow, ohne Worte!!!

HabaBaba
HabaBaba
10 Jahre zuvor

@Roni0815: Bravo!

Ich vermisse allerorten ebenso eine neutrale Betrachtung. Ist sehr schwierig, wohl klar. Aber eine zwingende Voraussetzung bei einem solchen Konflikt. Denn wir reden hier über Menschenleben und zerstörte Existenzen. Von den meisten vermutlich aus gesicherten Positionen ohne Bezug zu einem Elend wie im Krisengebiet.

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

#46 sie haben eindeutig vom eng besiedelten Gaza gesprochen. Ich finde nach wie vor, die knapp 5% besiedelten Raumes nicht der Rede wert. Aber was ganz anderes. Ich habe 71 mehrere Wochen in Israel verbracht. Orthodoxe Juden gab es zwar, die machten regelmäßig samstags am Jerusalemer Busbahnhof Rabbatz. Im Lande selbst und den besetzen Gebieten, Ausnahme Gaza und der Suezkanal, konnte man sich frei bewegen. Jetzt denken sie mal in aller Ruhe nach, warum die Situation heute so ist wie sie ist. Und denken sie doch mal in aller Ruhe darüber nach, fragen sie sich, warum sie und viele andere, Linke und Rechte vereint, sich darüber so fürchterlich aufregen. Gibt es nicht in anderen Ländern viel schlimmere Zustände, die den Schweiß der Edlen, Tapferen und Reinen viel würdiger wären. Iran, Irak, Tibet, der Westen Chinas, Dhafur, Mali……. Nein, es sind ausschließlich die Israelis, die sie so unentwegt auf Trab halten, so wie Adolf Nazi und Josef Hinkefuss bis ganz zuletzt im Bunker von ihrem Judenhass auf Trab gehalten wurden, obwohl da zumindest andere Probleme etwas dringlicher im Vordergrund standen.
Und jetzt überlasse ich sie für meinen Teil ihrem Judenhass, der rationalen Argumenten nicht zugänglich ist, genau so, wie er an der Situation dort unten nichts ändern wird.

b
b
10 Jahre zuvor

#43,#47
„Allerdings muss auch seitens der Zionisten eingestanden werden, dass man selbst den ersten Stein geworfen hat“ – Das nennen Sie eine neutrale Betrachtung?
Ich gratuliere.

HabaBaba
HabaBaba
10 Jahre zuvor

Alleine die Entstehung dieses Konfliktes zu betrachten bringt niemanden weiter. Daran kann man nichts mehr ändern. Ich zielte darauf ab, dass hier übermäßig versucht wird den Standpunkt Palästinas zu verteufeln und die Israelis, bezogen auf jüngste Ereignisse, zu belobigen. Fakt ist doch, dass die israelische Politik darauf ausgelegt ist, die Landgewinnung zu forcieren. Mit den bekannten Mitteln und den Folgen. Diesen Umstand einseitig zu verteidigen und als „Selbstverteidigung“ darzustellen ist keine neutrale Betrachtung. Herzugehen und beide Seiten für Unrecht zu kritisieren und die Fakten so ausgewogen wie möglich zu betrachten ist dagegen neutraler.

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