Franz-Josef Britz ist der OB-Kandidat der CDU in Essen. Der jetzige OB, Wolfgang Reiniger (CDU), wird zur Wahl im kommenden Jahr nicht mehr antreten. Britz äusserte sich nun in einem Interview zu den Perspektiven Essen
In dem in der Essener Lokalausgabe der WAZ erschienene Interview, das noch nicht online ist, antwortet Britz auf die Frage, ob es jemals einen Oberbürgermeister für das Ruhrgebiet geben wird: "Nein. Ich hoffe aber, das der RVR die Funktion eines Regierungspräsidiums Ruhrgebiet übernimmt, also auch staatliche Aufgaben. Wir wollen uns in der Region selbst regieren und nicht von Münster, Arnsberg und Düsseldorf aus. Das ist unser Ziel." Am jetzigen Amtsinhaber war schon der Versuch von Dortmunds OB Gerhard Langemeyer gescheitert, den Regionalverband zu sprengen.
Wir wollen uns selbst regieren?
Was bedeutet der Satz ?Wir wollen uns in der Region selbst regieren und nicht von Münster, Arnsberg und Düsseldorf aus.?
Soll damit gesagt werden, dass das Ruhrgebiet sich vom Rheinland und Westfalen trennen möchte. Wenn Franz-Josef Britz ein separates Ruhrgebiet möchte, so solle er aber auch offen darüber sprechen. Franz-Josef Britz möge doch auch mal mit seinen CDU-Kollegen aus Wesel sprechen. Seine Kollegen möchten gar keine Ruhrpottler werden, sondern Niederrheiner bleiben. Seine Kollegen werden aber möglicher weise trotzdem Ruhrpottler, weil sie durch eine umstrittene 2/3 Ausstiegsklausel aus dem RVR dazu gemacht werden. Demokratisch ist das jedenfalls nicht.
Geht es aber nur um Einfluss der Stadt Essen beim Regierungspräsidium?
Die Stadt hat beim Regionalrat des Regierungsbezirks Düsseldorf hat die Stadt Essen eine Stimme mehr als beispielweise die Stadt Düsseldorf. Mehr Einfluss wird die Stadt Regierungsbezirk Ruhrgebiet nicht bekommen, sondern weniger.
Ps: Das Interview ist bei der CDU-Essen eingestellt.
https://www.cdu-essen.de/images/stories/artikel/Interview-Britz.pdf
NB
Nobby. Genau – wir wollen uns trennen. Tschüß 🙂
Stefan
Genau – Was Gott getrennt hat, soll der Mensch nicht zusammenfügen
NB
Es gab einmal zwischen Rhein, Ruhr und Lippe kleine Dörfer und kleine Städte. Dann kam Kohle und Stahl und erklärte diesen Raum zur Betriebsfäche von Montan. Alles wurde dem untergeordnet,die kleinen Dörfer,die wenigen kleinen Städte, die Ver- und Entsorgung, das Wohnen, das Beten und sogar das Denken, alles wurde eine Betriebsfläche. Damit man sich auf dieser riesigen Fläche nicht verlief, wurden durch Gebietsreformen Orientierungen geschaffen, denen man Städtenamen gab.Für größere Orientierungen, sprich Ruhrgebiet, fehlten Einsichten. Zur Beruhigung nannte man dafür die fast immer neuen Einwohner Ruhrgebietler, also die Bewohner eben dieser Betriebsfläche. Betriebe sind weg, Fläche und Ruhrgebietler noch da. Nun schrumpfen die Nutzungen auf den Flächen und die Zahl der Einwohner hin wieder zu den Dörfern und kleinen Städten. Eines hat sich jedoch seit Beginn unverändert gehalten, das dörfliche und kleinstädtische Denken und Verhalten.Es war ja auch nur zwischenzeitlich eine Betriebsfläche und keine Urbanität. Und ohne Urbanität keine vielschichtige Bürgerschaft, keine diversifizierte Wirtschaft,keine Bürgerengagements und keine Politik, also so wie die derzeitige Betriebsfläche. Deshalb laßt uns um den so positiven interlektuellen Einfluß von Düsseldorf, Münster und Arnsberg kämpfen.