Büro des Landes Nordrhein-Westfalen in Israel nimmt seine Arbeit auf

Gil Yaron Foto: Land NRW / Shani Nahmias

Das neue Büro des Landes Nordrhein-Westfalen für Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Jugend und Kultur in Israel nimmt im Januar seine Arbeit auf. Als Leiter des NRW-Büros in Tel Aviv konnte der Israel-Experte Dr. Gil Yaron gewonnen werden. 

Ministerpräsident Armin Laschet: „Kein anderes Land pflegt so kontinuierliche, so enge und freundschaftliche Beziehungen zu Israel wie Nordrhein-Westfalen. Das neue Büro in Tel Aviv wird die zahlreichen Aktivitäten unseres Landes in Israel bündeln, unser Land vor Ort präsenter machen und neue Ideen für die Zusammenarbeit entwickeln. Das Büro soll auch zu einem Begegnungsort für Wirtschaft, Bildung, Forschung und Kultur werden. Zugleich ist die Einrichtung ein klares Signal der Wertschätzung an unsere Freunde in Israel, denn schließlich ist es weltweit das erste Büro Nordrhein-Westfalens in einem anderen Land mit einem so umfassenden Auftrag.“

Mit der in Tel Aviv angesiedelten Dependance der Staatskanzlei will die Landesregierung die bilateralen Beziehungen in allen Bereichen der Länderkompetenzen vertiefen. Das Büro wird in enger Kooperation mit dem Auswärtigen Amt und der Deutschen Botschaft in Tel Aviv agieren.

Der Ministerpräsident weiter: „Nordrhein-Westfalen und Israel verbindet längst weitaus mehr als die sich für uns aus dem Menschheitsverbrechen der Shoa ergebende Verantwortung. Wir profitieren heute von engen Kontakten zur High-Tech Nation Israel. Tel Aviv ist nach dem Silicon Valley die innovativste Start-up-Region der Welt. Wissenschaft und Wirtschaft spielen hier Hand in Hand. Zukunftstechnologien wie etwa im Bereich der Künstlichen Intelligenz oder Big Data-Anwendungen im Bereich der Medizin sind für Nordrhein-Westfalen von größtem Interesse.“

Dementsprechend ist das neue Büro zunächst in einem modernen Coworking-Space in Tel Aviv untergebracht, in dem auch zahlreiche Start-up-Unternehmen arbeiten. Über den endgültigen Standort des Büros wird noch entschieden.

Das neue Büro wird in Israel für Nordrhein-Westfalen werben und israelischen Unternehmen und Investoren die Standortvorteile Nordrhein-Westfalens sichtbar machen. Dabei wird es eng mit der Deutsch-Israelischen Industrie- und Handelskammer (AHK) in Tel Aviv kooperieren, die bereits für das Land in Israel aktiv ist und ihre erfolgreiche Tätigkeit für Nordrhein-Westfalen fortsetzt.

Die Leitung des Büros des Landes Nordrhein-Westfalen in Tel Aviv übernimmt Dr. Gil Yaron, dessen Lebenslauf die engen Verbindungen zwischen beiden Ländern verkörpert. Ministerpräsident Laschet: „Mit Gil Yaron konnten wir einen ausgewiesenen Kenner der Region für die Leitung des Büros gewinnen. Mit seinen Artikeln, Büchern und Vorträgen in beiden Ländern trägt Gil Yaron seit über zwei Jahrzehnten zum besseren Verständnis zwischen Deutschen und Israelis bei. Er kennt den jüdischen Staat, sein Umfeld, seine Bevölkerung und seine Medien wie kaum ein anderer und unterhält seit seiner Kindheit engste Beziehungen zu Nordrhein-Westfalen. Zudem verfügt er über ausgezeichnete Kontakte und ein großes Netzwek in Israel.“

Gil Yaron kam 1973 als Sohn deutschstämmiger Israelis in Haifa zur Welt. Sein Großvater stammt aus Hoengen bei Aachen, seine Großmutter aus Nordhausen. Beide verließen 1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Deutschland und flohen in das damalige Mandatsgebiet Palästina. Yarons Eltern wanderten kurz nach seiner Geburt nach Düsseldorf aus. Dort wuchs er bis zum Abitur auf. Nach einem kurzen Studienaufenthalt an der renommierten Brown University in den USA kehrte Gil Yaron nach Israel zurück, um in Jerusalem an der Hebrew University Medizin zu studieren. Bis zu seiner Promotion 2006 forschte und veröffentliche er zudem im Feld der Molekularbiologie.

Schon vor Abschluss seines Studiums interessierte sich Gil Yaron für die Nahostberichterstattung. Er studierte Arabisch und Politik in Givat Haviva und an der Hebräischen Universität und schrieb für eine Vielzahl hebräischer, deutsch- und englischsprachiger Medien, zuletzt als Israel-Korrespondent für die WELT.

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Helmut Junge
Helmut Junge
4 Jahre zuvor

"Wir profitieren heute von engen Kontakten zur High-Tech Nation Israel. Tel Aviv ist nach dem Silicon Valley die innovativste Start-up-Region der Welt. Wissenschaft und Wirtschaft spielen hier Hand in Hand. Zukunftstechnologien wie etwa im Bereich der Künstlichen Intelligenz oder Big Data-Anwendungen im Bereich der Medizin sind für Nordrhein-Westfalen von größtem Interesse.“
Das glaube ich auch. Super!
Nur diejenigen, die normalerweise einfachste Zusammenhänge nicht kapieren, und sowieso gegen Naturwissenschaften, Technik und Industrie sind, werden davon mal wieder nichts haben. Was für ein Pech aber auch.

Yilmaz
Yilmaz
4 Jahre zuvor

Wie viele israelische StartUps gibt es denn bisher in NRW ? Denke die ziehen eher in die USA statt nach NRW…

Stefan Laurin
Admin
4 Jahre zuvor
Reply to  Yilmaz

@Yilmaz: Kein Grund, sich nicht Mühe zu geben das zu ändern. Mit Betroffenheitswirtschaft und Ausdruckstanz werden wir unseren Wohlstand kaum halten können.

Susanne Scheidle
Susanne Scheidle
4 Jahre zuvor

Na, dann wollen wir mal hoffen, dass sich NRW von dem innovativen High-Tech-Elan anstecken lässt!
Bisher sehe ich da nicht so viel, aber das kann ja noch kommen.

istdasnötig
istdasnötig
4 Jahre zuvor

Da haben wir also eine Initiative von unserem Herr Ministerpräsidenten – und die Kommentatoren kommen selber aus dem Quark nicht raus. Gut, ein bisschen Meckern darf sein, kann man auch verstehen, mache ich auch schon mal, aber zur Ruhr 2010 haben genauso eine stylishe Ausstellung auf Zollverein gehört, eine informative Ausstellung im Folkwang-Museum und viele wissenschaftliche Begleitveranstaltungen mit den top of the top des Ruhrgebiets. Das war ein Spirit, ein Zusammenkommen mit Voranbringern, den das Ruhrgebiet eigentlich viel öfter gebrauchen könnte.

Ich frage mal ganz bescheiden: wer von Ihnen kennt Pecha Kucha? Ist das volle Gegenteil von Grünkohl mit Mettwurst. Das sind creative labs, wo man auf neue Ideen kommt und anschließend neue Kontakte schließt. Wer lieber den Friedhof will, darf natürlich den ganzen Tag schwarze Klamotten tragen wie die Braunkacker der Afd.

Helmut Junge
Helmut Junge
4 Jahre zuvor

@istdasnötig,
bei dem von Ihnen zitierten Pecha Kucha geht es um Kunst und Design, Architektur usw,
hier geht es aber mal ausnahmsweise genau nicht darum, sondern um Technik und Naturwissenschaften, genauer um High-Tech.
Auch dazu gehört Kreativität.
Und das ist dringend nötig.

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