Bundespräsident: Lammert wäre eine gute Wahl

Nobert Lammert

Der Text erschien zum ersten Mal am. 7. Januar 2012. Aber er ist wieder aktuell geworden, seitdem klar ist, das Gauck nicht noch einmal als Bundespräsident antritt:

„Natürlich, es stimmt ja: Den Bundespräsidenten braucht niemand. Der Job ist überflüssig und könnte eingespart werden. Würde 28 Millionen Euro im Jahr bringen. Aber das Amt wird nicht eingespart werden, wir werden weiterhin Bundespräsidenten haben und es stellt sich die Frage, wer auf Wulff Gauck folgt.

Ich habe Nobert Lammert lange bevor er Bundestagspräsident wurde kennengelernt. Mitt der 90er Jahre war das und eigentlich interessierte sich damals kaum ein Politiker für das Ruhrgebiet. Die SPD wollte die einzige Klammer der Region, den damaligen Kommunalverband Ruhrgebiet abschaffen, den Grünen war das Thema ziemlich egal und dann war da noch  Norbert Lammert. Er war damals Chef der CDU-Ruhr, des Verbandes, den er selbst gegründet hat. Die SPD verfügt bis heute nicht über eine vergleichbare Struktur im Revier. Lammert kämpfte unermüdlich für die Region- innerhalb seiner Partei und auf jeder ihm zur Verfügung stehende politischen Bühne. Er tat das Konsequent, deutlich und mit einem zum Teil bösartigen Humor, den ich immer an ihm schätzte: Die bis heute kaum zur Kooperation fähigen Städte bezeichnete er einmal als Halbstarke. Ein passendes Bild. Keine Ruhrgebietsstadt kann es mit Frankfurt, Köln oder Düsseldorf aufnehmen, auch wenn sie sich immer wieder zum Teil rauschhaft in diese Größe reinreden.

Lammert kann reden – man bekommt das mit, wenn er Bundestagsdebatten leitet. Auf Pressekonferenzen beeindruckte er nicht nur mit Wissen und Engagement sondern auch mit Humor. Und Lammert ist ein unabhängiger Kopf. Egal ob Rüttgers oder Merkel: Er sagt was er denkt und wenn er aneckt ist ihm das ziemlich egal. Arrogant? Klar, ein wenig schon. Aber er kann es sich erlauben.

Norbert Lammert als Bundesdpräsident wäre eine gute Wahl. Wir würden beeindruckende Reden  hören und hätten dabei sogar Spaß.“

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Walter Stach
Walter Stach
12 Jahre zuvor

Beide -CDU- würden das Amt des Bundespräsidenten bestens wahrnehmen können, auch aus meiner Sicht als Sozialdemokrat. Aber….Fell des Bären……….!!
Ein Vergleich der Beiden mit Wulf? Erübrigt sich!

Red Jenno
Red Jenno
12 Jahre zuvor

Das wäre doch eine gute Sache:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article13803200/Linke-bringen-Amtsenthebungsverfahren-ins-Spiel.html

In der Debatte über die Kredit- und Medienaffäre von Bundespräsident Christian Wulff hat die Linkspartei nun die Möglichkeit einer Präsidentenanklage ins Gespräch gebracht.

Jens
12 Jahre zuvor

Ich persönlich halte von Norbert Lammert seit dieser Geschichte nicht mehr so viel:

https://www.pottblog.de/2007/05/22/bundestagspraesident-kritisiert-blog-welches-seine-praxis-ein-gesetz-zu-ignorieren-kritisiert/

Michael Pliester
12 Jahre zuvor

Mich wundert, die M so lange braucht. Was hatte ich hier noch gesagt? Der Wulff hatte ja Leuten Vermögen gesichert, wegen der Wirtschaftskrise. Aha. Also man muss sich in Sicherheit bringen. Die M sagt das Gegenteil, alles bestens mit der Währung. Der BP traut also der eigenen Münze nicht mehr und hilft nun anderen sich in Sicherheit zu bringen. Diese unbedachte Aussage war weit schwerwiegender als bislang gesehen ist. Denn: derselbe Mann soll ja in diesem und anderen Jahren Gesetze unterschreiben, die jenen denen er helfen wollte, wie er das sagte, entgegenstehen. Je nach dem wer die Macht hat und wie viele Menschen hier das dann noch die Existenz kosten wird, ist das dann schon ein Fall für den Knast.
Der Gauck – ne, der ist n Apparatschick und Dummschwätzer. Der Töpfer unterschreibt denen so wie der Lammert auch jeden Mist; die wissen selbst bis heute noch nicht genau, wie sie das alles geschafft haben, da oben, wo sie heute stehen, die erscheinen fade wie ein Riester, die ihre Karrieren nicht zu erklären vermögen – wen die M aussucht, der hat eh nicht mehr viel Zeit.
Ganz wie ich das schon einmal sagte, kommen nun zum Fall Wulff auch die ersten Staatsrechtler drauf; und das wird auch andere treffen: und suchen nach Wegen, wie der W bewegt werden könne bis zum Rentenalter auf seinen „Gnadensold“ (den müsste eigentlich ich bekommen) von 500Tsd. Euro in Jahr verzichten könne – ich sagte ja, wir werden das Beamtenrecht und das der Amtsträger ändern müssen, das zu deren Bezüge und Pensionen führt, denn neben dem Wulff, der zusammen mit seiner Frau dann die nächsten 45 Jahre (mindestens) für nix ausgehalten werde, sind auch Zigtausende Beamte und denen Verpflichtete tätig die nichts anderes machen als den Bürger tagtäglich zu überwachen und zu schickanieren. Und alle die werden wir demächst dann nicht mehr brauchen.

Ich sehe da nur einen der im Augenblick auf die Schnelle wirklich passte: Gesine Schwan! Außer der Merkel jetzt, die neben Frau Schwan aussieht wie ein Pennäler, wüsste ich nicht was dagegen spricht.

Walter Stach
Walter Stach
12 Jahre zuvor

sh-2-:Präsidentenanklage vor dem BVerfGG?? Dafür reicht selbst das eklatante Fehlverhalten von Herrn Wulf nicht! Die materiellen Voraussetzungen -vorsätzliche(!!) Verletzung des GG oder eines anderen Bundesgesetzes sind m.E. zweifelsfrei nicht gegeben. Und die formellen Voraussetzungen? Meint die Linke ernsthaft-kann doch gar nicht sein-, daß sie die für die Präsidentenanklage erforderlich zwei Drittelmehrheit der Mitglieder des Bundestages bzw. der Stimmen des Bundesrates erreichen könnte? Selbst das Stimmenviertel für einen solchen Antrag dürfte die LINKE nicht erreichen.Also was soll das bezwecken außer sich selbst als Linke „in diesem politischen Spiel“ halten zu wollen? Ähnlich zweifelhaft ob ihrer Seriösität sind Überlegungen, das Verfassungsorgan Bundespräsidenen aufgrund der Causa Wulf gänzlich abzuschaffen. Wenn wir schon mit einem „unserösen “ Präsidenen leben müssen,dann sollten auf jeden Fall und unbedingt die übrigen politisch verantwortlichen Akteure mit dem „Problem Wulf“ bzw. mit der Lösung dieses Problemes seriös umgehen, dh.vor allem glaubwürdig!

Walter Stach
Walter Stach
12 Jahre zuvor

Michael Pliester -4-: Ja, persönlich würde ich mir sehr, sehr gerne Gesine Schwan wünschen, und zwar nicht primär deshalb, weil sie wie ich der SPD angehört,sondern weil sie eine überdurchschnittliche intelligiente, hochgebildete,
retorisch brilliante und charakterlich untadelige Persönlichkeit ist. Aber, sie ist-warum auch immer-, für CDU/CSU/FDP -und LINKE!-nicht akzeptabel. Also bleiben wir realistisch und hoffen,daß CDU/CSU/FDP eine Kanditatin, einen Kanditaten präsentieren wie z.B.Lammert oder Töpfer;die sind m.E. -sh.-1-, auch für SPD/Grüne -LINKE ? -wählbar.

Michael Pliester
12 Jahre zuvor

@ Stach: „wir sollen mit einem unseriösen BP leben müssen, und dann damit seriös umgehen.“ Dann müssen wir auch mit dem Unseriösen der anderen leben müssen, oder nicht? Bist du einer jener, die diese anderen verbieten oder „austrocknen“ lassen wollen, weil sie deiner Auffassung so unseriös sind wie der BP derzeit? – Was für ein Zeug hast du dir denn reingepfiffen? So ist doch jetzt deine Argumentation wer wozu wieviele Stimmen bekommen könne irrelevant bzw. falsifiziert! Deine Aussage müsste nur lauten: nehmt es so hin! Darüber sind wir aber jetzt bereits hinaus.

Michael Pliester
12 Jahre zuvor

@ Stach: Ja, Frau Schwan denkt eben ohne fremde Hilfe, und das tut nicht nur Not, das ist die Not, der Dumpfbacken vor allem. Und du hast recht: ja die ist ein Verstandesmensch, der dazu auch noch menschlich ist, noch besser gehts nicht. Mir ist das egal wer da was taktisch bevorzuge: Wulff hat uns doch gezeigt, dass eben deine Argumente in dieses Amt nicht passen und eben diese Diskussion dahin, ob dieses Amt überhaupt bestehen solle, erst ausgelöst haben. Also nehmen wir eben gerade die Frau Schwan, dann kann die zu Teilen zumindest das noch retten, wozu dein Argument hier steht mag – oder auch nicht.

Stephan
12 Jahre zuvor

Ich wär ja für Franz Beckenbauer. Allein durch „Der liebe Gott freut sich über jedes Kind“ (https://natune.net/zitate/zitat/6796) hat er sich bei mir schon qualifiziert und aus schwierigen Situationen rhetorisch geschickt herauszukommen. Andere (Politiker) tun sich damit häufig deutlich schwerer.

Eule
Eule
12 Jahre zuvor

Lammert wäre in der Tat eine sehr gute Wahl, aber gerade weil er ein so positiv eigensinniger Kopf ist, haben wir viel mehr davon, wenn er als Bundestagspräsident weitermachen kann, weiterhin auf die Kompetenzen des Parlamentes achtet und dessen Rechte auch nachdrücklich einfordert. Ich glaube sofort, dass Merkel ihn gerne wegloben würde, denn in seiner jetzigen Position ist er ihr schon mehrfach lästig geworden. Dem Land ist mehr gedient, wenn das so bleibt.

(Ich fände Ursula von der Leyen ja prima. Nicht weil sie so toll ist, sondern weil sie im Präsidentenamt wirkungsvoll aus der aktiven Tagespolitik abgemeldet wäre, und zwar dauerhaft. Damit wäre dem Land ebenfalls gedient. Andernfalls kommt die womöglich doch noch in ein paar Jahren als Kanzlerin daher, weil die Personaldecke ziemlich dünn ist…)

Walter Stach
Walter Stach
12 Jahre zuvor

Michael Pliester -7-: Ich verstehe Deine Bemerkung nicht „die diese anderen verbieten oder austrocknen wollen“. Wenn damit auf irgend welche politischen Akteure welcher parteipolitischen Coleur auch immer „angespielt“ werden sollte, verstehe ich die Bemerkung erst recht nicht. Ich halte selbstverständlich politische Akteure welcher parteipolischen Coleur auch immer nicht für unseriös, , weil sie nicht meiner politische Meinung sind. Ausnahme: Sollte die NPD gemeint sein, dann würde ihr Verbot durch das BVerfG, abweichend von meiner grundsätzlichen Position , durchaus meinen Wünschen entsprechen. Warten wir ‚mal ab, ob Herr Wulf von sich aus gehen wird -es gibt keine andere realistische Möglichkeit- und warten wir ‚mal ab, wer ggfls. dann von CDU/CSU/FDP -konkret von Frau Merkel-vorgeschlagen werden wird.Zu Gesine Schwan: Irre ich mich, wenn ich meine, daß seinerzeit DIE LINKE Gesine Schwan abgelehnt und ihr nicht ihre Stimmen gegeben hat? Aber auch das ist derzeit, wie ich meine,unwichtig.

Zofe
Zofe
12 Jahre zuvor

Lammert? niemals einen nur populistischen TV-Clown!
Lammert hat nur eins fürs Ruhrgebiet getan außer Wählestimmen für sich selber zu sammeln.
Lammert redet viel und hat nie was von dem umgesetzt!
dann schon lieber einen unbequemen Töpfer der bewiesen hat sich zu wandeln vom Saulus zum Paulus..

denkt mal nach…

Michael Pliester
12 Jahre zuvor

@ Stach: Kann das BVerfG denn die NPD verbieten. Nein, das können die nicht. Und ich könnte hier noch erklären, wieso das schon vor zehn Jahren nicht ging, was bisweilen noch niemand für möglich hält, was da die tatsächlichen Gründe waren, die bis heute andauern. Sieh mal zur NSU. So ähnliche Sachen gab es anderenorts auch schon, da wo Richter sitzen, die manchmal auch Parteien verbieten wollen, egal welche, kommt dann aufs Parteibuch an.
Du vermengst da etwas das miteinander nichts zu tun hat. Ein Parteienverbot durch das BVerfG ist etwas anderes als daran vorbei Parteien zu verhindern indem denen die Gelder gestrichen werden (am besten mit einem der auch noch zum BP vorgeschlagen ist; das funktioniert immer). Das greift dann auf die Linke, recht schnell sogar wie wir sehen, als nächstes sind dann die linken Gewerkschaften dran, die Piraten sowieso: und dann ist Merkel nicht nur Kanzler, sondern auch Präsident: das kenn ich alles schon, das hatten wir alles schon einmal. Das heißt dann ganz schnell nicht mehr Bundestag sondern Reichstag, mit einem Reichskanzler.
Mach erst einmal deinen Kopf klar, und sortiere mal, was was ist, und was wohin gehört. Und dann schau dir an wer was will. Und dann erkennst du vielleicht, wie deine Argumente in meinen Augen aussehen müssen. Aber ich beginne zu begreifen, meine Pferde die mir zu dir durchgingen zu bedauern – tschuldigung.
Und was „seinerzeit“ die Parteien so trieben, ist eben auf die Erfahrung zu Wulff nicht zwangsläufig das was sie „dieserezeit“ treiben würden – das bleibt auszuprobieren und abzuwarten.

Katharina
Katharina
12 Jahre zuvor

23.02.2009

Rita Süssmuth
Beliebteste Außenseiterin der Republik

Von Johanna Klatt

Neustart für die Professorin für Erziehungswissenschaften: Rita Süssmuth stieg in den achtziger Jahren zur beliebtesten Politikerin überhaupt auf – bis sie von Kanzler Kohl auf das repräsentative Amt der Bundestagspräsidentin weggelobt wurde. Aber auch dort setzte sie Akzente.

Rita Süssmuth stieg nur zwei Jahre nach ihrem Amtsantritt kometenhaft zur “Frau des Jahres” auf und galt fast ein Jahrzehnt lang als die beliebteste Politikerin der Republik. Doch als Süssmuth im September 1985 zur Ministerin berufen wurde, musste die Bonner Journalistenriege erst noch zur Recherche ins Archiv aufbrechen.
Rita Süssmuth: Popularität war ihre stärkste Machtressource
Denn die Dortmunder Professorin für Erziehungswissenschaften war nur den Wenigsten bekannt, ihr CDU-Parteibuch zu diesem Zeitpunkt erst ein paar Jahre alt. Umso mehr erstaunt es, wie schnell es Süssmuth gelang, öffentlich so außerordentlich bekannt und beliebt zu werden.
Dabei war die Übernahme des Bundesministeriums für Gesundheit, Familie und Jugend eine außerordentlich undankbare Aufgabe. Nur ein halbes Jahr nach ihrem Amtsantritt erschütterte die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl die Bevölkerung. Zudem verbreitete sich zusehends die Infektionskrankheit HIV. Im Umgang mit dem Aidsvirus setzte Süssmuth auf Aufklärung und Eigenverantwortung.

Ihr Ansehen als Wissenschaftlerin war ein Vorteil

Das war keine Selbstverständlichkeit zu einer Zeit, als ihre politischen Gegner die Kennzeichnung HIV-Erkrankter, Zwangstests oder Einreise-Stopps bestimmter Risikogruppen vorschlugen. Sicherlich von Vorteil waren dabei Süssmuths beruflicher Hintergrund und ihr Ansehen als Wissenschaftlerin, denn in einer zunehmend verunsicherten westdeutschen Gesellschaft schien der Rat von “Experten” gefragter denn je.

Ein anderer, vielleicht sogar wichtigerer Grund, weshalb Süssmuth sich die Aufmerksamkeit und den öffentlichen Rückhalt für ihre Politik verschaffen konnte, war ihr Talent, sich in den Medien zu behaupten. Dies ging sogar so weit, dass sie sich für die Titelseite des SPIEGEL ein überdimensionales Kondom über den Kopf streifte und in die Kamera lächelte.

Natürlich stießen derartige Aktionen vor allem in den eigenen Parteireihen auf wenig Gegenliebe, im Amt der Bundesministerin “durfte” Süssmuth dann auch nur gute zwei Jahre verweilen, bis sie 1988 vom damaligen Parteivorsitzenden Helmut Kohl in das vornehmlich repräsentative Amt der Bundestagspräsidentin weggelobt wurde.

Ihre Andersartigkeit machte sie so beliebt

Doch zu Beginn ihres politischen Werdegangs verfügte die Seiteneinsteigerin noch über weitreichende Freiheiten. Der Presse und den Medien galt Süssmuth als eine willkommene Abwechslung zu den typischen Politikern in Bonn. Und ihre Andersartigkeit wurde in der Öffentlichkeit zu einer Quelle der Sympathie.

Süssmuth war jahrelang die beliebte Ausnahme. Eine Umfrage des Playboy kürte sie zu der deutschen Politikerin, der die meisten Befragten “ohne Bedenken” ihr Auto anvertrauen würden, und laut der Neuen Revue hätten sich die meisten Bundesbürger mit ihren Problemen unter allen Politikern noch am ehesten an Rita Süssmuth gewandt.

Im Grunde war ihre stärkste politische Machtressource damit eine genuin demokratische: die der öffentlichen Popularität. Sie profitierte davon, in der Öffentlichkeit nicht als typische Politikerin wahrgenommen zu werden. Zudem blieb sie durch die Position als Bundestagspräsidentin nicht nur dem gewöhnlichen Parlamentsbetrieb, sondern gleichfalls dem durchschnittlichen Politikerimage immer ein Stück weit enthoben.

Der Quereinsteiger-Status half ihr in dem Maße, in dem sie in der Bevölkerung als “eine von uns” und weniger als “eine von denen” in Bonn oder später in Berlin wahrgenommen wurde.

Darauf stützte sich die junge und ambitionierte Politikerin, vielleicht auch in dem Bewusstsein, gewisse innerparteiliche Defizite aufgrund der mangelnden “Ochsentour” kompensieren zu müssen. Denn so beliebt Süssmuth in der Öffentlichkeit auch war und so effektiv es ihr gerade in frauenpolitischen Fragen gelang, Bündnisse zu schmieden, so gezwungenermaßen einzelgängerisch war ihr Agieren innerhalb der CDU und in der Bundestagsfraktion. Mit ihrer öffentlichkeitswirksamen Agenda und bisweilen provokanten Auftritten stieß sie in den eigenen Reihen beständig auf Widerstände und Neider – und fand schließlich in der Öffentlichkeit mehr Zustimmung als in der eigenen Partei.
2. Teil: Nach zwei Dienstaffären verlor Süssmuth ihren Sonderstatus

© SPIEGEL ONLINE 2009

Katharina
Katharina
12 Jahre zuvor

Rita Süssmuth
17.021937 geboren in Wuppertal
Studium Geschichte und Romanistik

War erfolgreich in der AIDS-Politik und Frauenpolitik

Wurde von Kohl weggebissen.
Das allein ist schon ein Gütezeichen für sie.

Katharina
Katharina
12 Jahre zuvor

Wolfgang Thierse, 22.10.1943 in Breslau geboren

War lange parteilos, hat beim NEUEN FORUM mitgemacht
Lehre zum Schriftsetzer
Studium der Kulturwissenschaft und Germanistik
Katholik und SPD-Mitglied, eine interessante Kombination

Kuratoriumsvorsitzender der Willy-Brandt-Stiftung

WB, der mal sagte: “Mehr Demokratie wagen”

Walter Stach
Walter Stach
12 Jahre zuvor

zu 13 -M.Pliester: Das BVerG selbst hat doch im letzten-gescheiterten-NPD-Verbotsverfahren zumindest angedeutet, daß ein solches Verfahren Erfolg haben könnte, wenn die „V-Männer des Verfassungsschutzes“ aus der NPD abgezogen werden. Und über ein entsprechendes Ob und Wie wird bekanntlich derzeit gestritten.Grundsätzlich bin ich, und das wiederhole ich gerne, der Auffassung, daß in einer Demokratie für jede Partei Platz sein muß, ob radikal von „ganz rechts oder ganz links“. Ich gebe zu, daß ich mit Blick auf die NPD, wenn ich deren Verbot als wünschenswert bezeichnet habe, nicht konsequent zu sein scheine.Es könnten jedoch gute Gründe für diese Inkonsequenz gegeben sein, vor allem aufgrund der neuesten Erkenntnisse über die sog.NSU und ihre Verbrechen sowie der „Nähe“ der NSU zur NPD.Alle neben einem Parteienverbot seitens des BVerG erwogenen Mittel,hier gegendie NPD, die Du ansprichst und die ja tatsächlich diskutiert werden, z.B. eine Kürzung der öffentlichen Zuwendungen (Parteienfinazierung), halte ich nicht nur wie Du für politisch außerordentlich fragwürdig, ich halte sie auch für eindeutig (!)verfassungsrechtlich unzulässig. Solange eine Partei nicht durch das BVerfG verboten ist, muß sie durch den Staat so behandelt werden wie alle anderen Parteien auch. Das gilt für die Parteienfinanzierung, das gilt z.B.auch für das Demonstrationsrecht, eben auch für die NPD, solange diese eben nicht d.d.BVerG verboten ist.Es fällt Vielen, auch mir, schwer, das angesichts der von der NPD geäußerten Meinungen einschließlich ihrer politische Aktionen, z.B. gegenüber Ausländern bzw. gegen Menschen mit sog.Migrationshintergrund, zu akzeptieren, aber unsere demokratische-rechtstaatliche Ordnung gibt richtigerweise staatlichen Organen keinerlei Möglichkeiten, zwischen „guten und schlechten“ Parteien zu unterscheiden und sie dementsprechend unterschiedlich zu behandeln.Einzige Ausnahme: Das BVerfG verbietet eine Partei. Und das geht -ebenfalls richtigerweise-nicht „so einfach“!

Jan
Jan
12 Jahre zuvor

Ich verstehe nicht, wieso hier einige so emotional diskutieren.
Die Mehrheitsverhältnisse sind klar und manche Entscheidungen sind deshalb absehbar.

Eine 2/3-Mehrheit für eine Präsidentenanklage ist unerreichbar in Bundestag und Bundesrat.

Schwarz-Gelb könnte im dritten Wahlgang einen eigenen Kandidaten zum Bundespräsidenten wählen – mit Glück schon vorher – Rot-Grün kann das nicht. Trotzdem ist ein Kompromiss denkbar: Gauck wäre genauso eine Nummer sicher wie ein nach ähnlichen Kriterien (wie Gauck 2010) ausgewählter Gegenlagerkandidat – dann macht die Godmother Merkel das berühmte Angebot, dass Rot-Grün nicht ablehnen kann. Sigmar Gabriel hat bei Berlin Direkt geäußert, dass ein schwarzes Parteibuch bei einem gemeinsam ausgewählten Kandidaten kein Ausschlusskriterium sein muss. Option vier ist die Besetzung auf eigene Faust – die ist aber ausgeschlossen.

leoluca
leoluca
8 Jahre zuvor

Kann zwar jeden Satz pro Norbert Lammert unterschreiben.

Nur: Sollte man nicht besser vorher Kai Diekmann fragen, ob das auch wirklich akzeptabel ist in Börlin?

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

leoluca -19-
Ja, das und Ähnliches mehr wird auch jetzt wohl wieder für die Mehrheitsbildung in der Bundesversammlung relevant sein.

Da ich BILD nicht lese, weiß ich nicht, ob die bereits eine Kampagne für …oder gegen…..angeschoben hat.

Ansonsten:
sh-1-vom 7. 1. 2o12 (!!)
Töpfer…..ist der (erneut) im Rennen?
Lammert…scheint im Rennen zu sein.

Ich würde mich jedenfalls als Sozialdemokrat freuen, wenn es denn ein CDUler werden soll, daß es dann Norbert Lammert wird (oder Töpfer).
Für Lammert sprechen gute Gründe. Was spricht gegen ihn?

(Es könnte zudem "unserem Ruhrgebiet" dienlich sein, wenn nach Gustav Heinemann 'mal wieder ein "Ruhrgebietler" in das Präsidentenamt gewählt werden würde.)

kE
kE
8 Jahre zuvor

Ich mag Direktwahlen und bin gegen Listenwahlen ….

Deshalb würde ich es begrüßen, wenn die Bundesversammlung Herrn Lammert nicht wählen wird.

http://www.welt.de/politik/deutschland/article155561858/Heilfroh-dass-wir-Bundespraesident-nicht-direkt-waehlen.html

teekay
teekay
8 Jahre zuvor

Au ja! Unbedingt einen verdienten männlichen SPD- oder CDU-Parteigenossen ueber 60 wählen! Wo kämen wir auch sonst hin, in der BRD….

yohak
yohak
8 Jahre zuvor

Hier gibt es ja einige Stimmen, die Gesine Schwan gerne als Bundespräsidentin sehen würden. Für mich ist hingegen Gesine Schwan inakzeptabel, und zwar weil sie als Präsidentin der Viadrina Universität in Frankfurt/Oder sich dafür stark gemacht, Obskurantismus und Scharlatanerie an ihrer Universität als scheinbar wissenschaftliche Disziplinen zu etablieren. (Für mehr Infos googele man nach "Hogwarts an der Oder"). Für mich scheidet Gesine Schwan deshalb aus dem Kreis der akzeptablen Kandidaten definitiv aus.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Gesine Schwan war schon 'mal und wäre jetzt wieder meine Wunschkandidatin. Daran ändern die HInweise von yohak -23-nichts.

Über diese Personalie hier weiter zu streiten, erscheint jedoch müßig, da offenkundig Frau Schwan selbst keine Ambitionen zu haben und "meine" SPD -leider- nicht bereit zu sein scheint,, ihr erneut die Kandidatur anzutragen.

Derzeit erscheint mir deshalb unter den "gehandelten Kandidaten" weiterhin Norbert Lammert als der Geeignetste.

Aber es geht hier bekanntlich nicht darum, den "am besten Geeignetsten" zu finden, sondern jemanden, der aufgrund parteipolitischen Kalküls mit einer Mehrheit in der Bundesversammlung rechnen kann, ggfls. im 3.Wahlgang mit einfacher Mehrheit.
Und " Alles in Allem" sind wir bisher so zu Bundespräsidenten gekommen, die ihr Amt wahrgenommen haben ohne nennenswerte positive oder negativen Auswirkungen auf Gesellschaft und Staat in Deutschland.
Ich habe persönlich den einen oder den anderen von ihnen wertgeschätzt, den einen oder anderen geringgeschätzt, aber relativ unaufgeregt, weil das Tun oder Unterlassen im Präsidentenamt für den Zustand und die Entwicklung von Gesellschaft und Staat m.W. weitestgehend belanglos war , belanglos ist und belanglos bleiben wird .

Ich sehe u.a. auch deshalb keinen Grund, die Verfassung -das GG- dahingehend zu ändern, eine Direktwahl des Bundespräsidenten durchzusetzen, Diese würde zudem dem Wähler eine politische Bedeutung des Präsidenten-Amtes suggerieren , die diesem Amt weder de jure noch de facto zukommt.

Wenn derzeit Pegida und AFD nebst Gesinnungsgenossen die Direktwahl des Präsidenten fordern, u.a. befördert durch den -relativen-Erfolg des völkisch-nationalistischem FPÖ-Kandidaten in Österreich, dann kann ich das aus deren Sicht nachvollziehen, nur, so scheint mir, besteht deshalb keinerlei Anlaß, daß die Mehrheitsgesellschaft dieser politischen Forderung der "national-völkisch-rassistisch Gesinnten" folgt; im Gegenteil!

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