Bundestrend: SPD stürzt ab

Olaf Scholz (SPD), Foto: Roland W. Waniek

Im Bundestrend des Berliner Instituts Wahlkreisprognose stürzt die SPD bei den Wählern ab. Die U-Boot-Taktik von Kanzler Olaf Scholz scheint nicht aufzugehen:


SPD 21 (-6,5)
CDU 28 (+5,5)
Grüne 19 (+2)
FDP 8,5 (-2)
AFD 10 (=)
Linke 5,5 (+1)
Sonstige 8 (=)

 

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EinLipper
EinLipper
2 Jahre zuvor

Scheint zu stimmen, dass die Stärke der SPD die Schwäche der CDU war, und wenn Scholz lautstark von Führung redet und dann fast nichts tut und besonders in Interviews jede konkrete Antwort verweigert, wen glaubt er denn damit überzeugen zu können?, das gefällt nur den ganz harten Parteigängern und die muss er nicht überzeugen.

Emscher-Lippizianer
Emscher-Lippizianer
2 Jahre zuvor

…. und in dem Hoch der CDU dürfte die Hoffnung von Christdemokraten auf eine Ent-Merkelfizierung der Partie bereits eingepreist sein um

Harald
Harald
2 Jahre zuvor

Solange die SPD ihre Haltung zu Putin nicht geklärt hat, solange wird sich der Abwärtstrend fortsetzen.

Welcher Wähler möchte schon eine Regierungspartei, von der man vermuten kann, dass es in ihr von Putin-Trollen und Kremlkriechern nur so wimmelt?

Helmut Junge
Helmut Junge
2 Jahre zuvor

@Harald, ich bezweifle, daß die SPD-Wähler so denken wie sie.
Ich glaube eher, daß sie die Spritpreise und die Kosten für Heizung ärgert. In dieser Dreierkoalition kann Scholz kein Profil gewinnen. Die anderen Koalitionäre schon. Daß sich dasin solch einem dramitischen Stimmeneinbruch äußert, muß sowieso erst einmal durch andere Institute bestätigt werden.

Bebbi
Bebbi
2 Jahre zuvor

Ist das nicht ein normaler Effekt nach der Wahl, dass der Gewinner erst einmal absackt?

@ #1: Nun, führen kann man auch hinter den Kulissen wie in Firmen etc. auch. Inhaltliche Profillosigkeit nach außen ist was anderes, In Gesprächen mit Privatbänkern wird er sicherlich klarer Position beziehen.

Harald
Harald
2 Jahre zuvor

@Helmut Junge

"Ich glaube eher, daß sie die Spritpreise und die Kosten für Heizung ärgert."

Und der Ärger darüber entlädt sich nur bei Scholz und der SPD? Und nicht auch bei den Koalitionspartnern?

Das halte ich für wenig schlüssig. Hinter der Abwendung von der SPD steckt mehr als nur der Frust über Sprit- und Heizkosten.

Grüne und FDP können ihre Positionen ja weitgehend halten oder sogar ausbauen.

Jürgen
Jürgen
2 Jahre zuvor

"Und der Ärger darüber entlädt sich nur bei Scholz und der SPD? Und nicht auch bei den Koalitionspartnern?"

Tja, FDP und Grüne/Bündnis 90 bieten keine so richtige Angriffsfläche für die Personen, die von den hohen Sprit- und Heizkosten betroffen sind (resultierend u.a. aus schlechter Einkaufspolitik der Gasversorger, der EEG-Umlage, der erhöhten CO2-Steuer und der Umsatzsteuer oben drauf).

Die Bürger, die SPD gewählt haben, werden dann mit Aussagen einer Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Frau Klara Geywitz konfrontiert die, zusammengefasst, sagt: Nö, wir senken keine Steuern, denn dann verliert der Staat Einnahmen, die er für die Transformation des Landes benötigt.

Die Bürger, die Bündnis90/die Grünen oder FDP gewählt haben, sehen sich in ihrer Position bestätigt: Bündnis90/Die Grünen wollen Energie zum Wohle des Klimas verteuern – passt den Wählern dieser Partei; FDP spricht sich für Steuersenkungen aus, allerdings auch anderer Stelle – diese Position ist zu stärken, also erst recht FDP – passt also auch für FDP-Wähler.
Nur die SPD-Wähler und das potenzielle Klientel der SPD ist wieder gelackmeiert. Dann kommen noch die Irrungen und Wirrungen des Herrn Lauterbach (wo ist übrigens Herr Lauterbach abgeblieben, hat der sich eien Sars-Cov-2-Infektion eingefangen?) dazu, die wiederum viele SPD-Wähler und das potenzielle Klientel der SPD besonders treffen, und schon hat man einen Verlust bei den Zustimmungswerten.

Ähnliches kann man bei der Diskussion rund um den Ukraine-Konflikt sehen: Hier Annalena Baerbock, deren Position (Keine Waffen, kein NordStream2) in den Medien zumindest goutiert wird, dort die SPD, die innerpartelich zerrissen ist und dies von den Medien genüsslich aufs Korn genommen wird. Und die FDP? Die macht sich einen schlanken Fuß und hält sich raus.

Helmut Junge
Helmut Junge
2 Jahre zuvor

@Harald, vermutlich sind es die vielen Wähler, die 4-6 Wochen vor dem Wahltermin auf Scholz gesetzt hatten. Solche Wähler gehen meist auch wieder schnell verloren. Da kann schon die nicht mal neue Unsichtbarkeit von Scholz eine wichtige Rolle spielen.
Scholz war im Wahlkampf äußerst präsent. Jetzt nicht mehr. Und genau das zählt im politischem Geschäft.

Berthold Grabe
Berthold Grabe
2 Jahre zuvor

Es sit offensichtlich, das die SPD mitbestimmender Bestandteil der Merkelschen bleierne Schwere war, ich persönlich habe das fast erwartet. Ich war mir nur nicht sicher ob es gelingen könnte, das medial propagandistisch zu kaschieren.
Hinzu kommt, das eine Partei mit zweit- und drittklassigem Personal kaum in der Lage sein kann, einen gordischen Knoten zu zerschlagen.
Meine Hoffnungen lagen da von vorne herein bei FDP und Grünen, die diessbezüglich die einäugigen unter den Blinden darstellen.
Und beide haben in meinen Augen erheblich mehr geliefert als die SPD, nicht alles davon finde ich gut oder richtig , aber alles entspricht dem, was sie propagierten!
Und darüber kann man sich wohl kaum beschweren hinsichtlich ihrer Tatkraft.
Das die SPD jegliche Umsetzungen als passiver Bremser zum Erhalt eigener Pfründe nutzen würde war vorauszusehen.
Weshalb ich von vorne herein die stille Hoffnung hege, dass die SPD in Zukunft aus der Koalition fliegt und eine halbwegs erneuerte CDU sie ersetzt.
Das wäre eine Gewinn und kein Verlust, weil die SPD ohnehin alles verspielt, weshalb sie mal erfolgreich war und das deshalb, weil nicht mehr von ihrer historischen Kernklientel, sondern bürgerlich arroganten Schnöseln ohne Rückgrat bestimmt wird.
Was langfristig passiert ist nicht absehbar, weil es keine politische Kraft mehr gibt, die mehr als eine oder zwei Klientels bindet um Volkspartei zu sein.
Aber Volkspartei machte den langen Erfolg möglich, weil sie mehr als Minderheiten repräsentierten.
Das ist mit der aktuellen Parteienlandschaft nur über Mehrfachkoalitionen möglich und den damit zähen Kompromissen auf Regierungsebene, statt im Vorfeld auf Parteiebene-
Die verschiedenen Interessen und Probleme können nicht mehr sinnvoll hierarchisiert werden, weil Klientelparteinen eine Rückstufung nur mit Wählerverlusten bezahlen könnten.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
2 Jahre zuvor

So what!?

The times they are a changing.

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

Civey
-Umfragedaten 31.1.. -.3.2

SPD 25
Grüne 15
Linke 6

Für Rot/Grün/Rot insgesamt danach 46 % ( also für Linke-Mitte bis ganz links?)

CDU/CSU 25
FDP 10
AFD 11

Für Schwarz/Gelb/Blau insgesamt 46 % ( also für Rechte-Mitte bis ganz rechts?)

Wer stürzt da ab? Die SPD?

Auffallend – 'mal wieder-, daß in Wahlumfragen/ bei Wahlprognosen des genannten Berliner-Institutes ebenso wie in den von Forsa veröffentlichen Prognosen die SPD stets deutlich schlechter weg kommt als bei Umfragen anderer Institute.

Das überrascht nicht.

Ebenso wenig überrascht mich, wie die "rechtskonservativen" Medien reagieren einschließlich SPD-Gegner hier bei den Ruhrbaronen. Wie ein Köllner stelle ich dazu fest: "Ett iss wie ett iss".

Nicht auffallend, jedoch erinnerungswert erscheint mir, daß die eingangs von mir zitierten Umfragewerte von Civey im Sinne der herkömmlichen – längst überholten?- Parteienzuordnung ?-, in ihrer jeweiligen Summe zu einem Gleichstand zwischen dem "rechten" und dem "linken" Lage kommen. Ich wiederhole dazu meine -auch hier bei den Ruhrbaronen- seit Jahren geäußerte Meinung, nach der sich hierzulande seit den ersten demokratischen Wahlen in der BRD bis heute (auch in "Gesamt-"deutschland !) die "parteipolitischen Grundstimmung/Grundausrichtung" nicht substantiell geändert hat, sondern sich die beiden Lager nahezu unerändert also fast gleichauf gegenüber überstehen, allerdings über die Gesamtzeit gesehen "mit Vorteilen" für das sog. rechte Lager.
"Auf einem anderen Blatt" stehen die Verschiebungen in diesen beiden Lagern und eine Diskussion darüber, ob und das (partei-)politischen Konsequenzen hatte bwz. hat bzw. noch haben wird -und ggfls. welche.

Alles in allem zu der o.a. Eingangsmeldung und den Beiträgen dazu:

Nichts wesentlich Neues in dieser "unseren parteipolitischen Landschaft und in der dazu geäußerten Meinung der hier aktiven Blogger. Und das bedeutet für mich als "Sozi" : kein Anlass zu nennenswerter Besorgnis.

Ich hoffe jedoch sehr, daß die Führung "meiner " SPD im Bund und hier in NRW realistisch genug, ihren relativen Erfolg bei der letzten Bundestagswahl und die Tatsache, dass es auf Bundesebene eine von einem Sozialdemokraten geführte Regierung gibt, nicht als "überwältigendes Zeugnis" der Wählerschaft für eine alles in allem überzeugende SPD-Politik -im Vergleich u.a. zur CDU/CSU, zu bewerten oder darin gar ein sicheres Votum für eine "Dauer-SPD-Kanzlerschaft" sieht oder als Garantie für einen Wahlerfolg in NRW . Das Eis auf dem sich "meine" SPD bewegt, ist m.E. nach wie vor ein sehr dünnes und dementsprechend leicht zerbrechliches. Letzteres sollte vor allem die SPD in NRW stets bedenken -Demut und Zuversicht sind angesagt, nicht Überheblichkeit , aber auch keine Resignation -z.B. angesichts von sog. Wahlumfragen.

Ich erlaube mir ergänzend noch einmal auf folgenden SPIEGEL-Beitrag *) hinzuweisen, was ich bereits vor einigen Tagen hier bei den Ruhrbaronen gemacht habe, allerdings ohne jegliche Resonanz -nicht verwunderlich angesichts der hier vorherrschenden SPD-Antipathie-.

"Breitseite gegen die Sozis"
-NRW: Im Wahlkampf tobt eine schmutzige Schlacht um Meinungsumfragen….-.

Der Inhalt dieses Beitrages war für mich Anlass, darüber nachzudenken, ob mit ihm ein politischer Skandal aufgedeckt und angeprangert wurde.
Befremdlich war es deshalb für mich, auch wenn naheliegend., daß die nach dem Inhalt dieses SPIEGEL-Artikels in "die schmutzige Schlacht" eingebundenen NRW-Medienverlage es hierzulande geschafft, daß kein Medium -die Ruhrbarone eingeschlossen- sich mit keinem Wort -zumindest andeutungsweise – mit dem SPIEGEL-Beitrag befaßt haben. Auch die in dem SPIEGEL-Beitrag genannten Akteure Güllner -von Forsa-, Bodo Hombach und MP Wüst- üben sich in Stillschweigen.
Ich bemühte mich deshalb, die "Totschweiger" etwas aus ihrer Ruhe zu bringen, indem ich "immer und überall" auf den erwähnten SPIEGEL.Beitrag hinweise. Bewirken werde ich wahrscheinlich dadurch nichts; also gilt auch hier für mich nach köllscher Gelassenheit festzustellen.: "Ett iss wie ett iss".

Allen Sozis und Nichtsozis ein gutes Wochenende, hoffentlich ohne Corona-Virus-Befall, und den Fans des BVB zumindest ein Unentschieden gegen Leverkusen. Das würde ja reichen, um den Abstand in der Tabelle zu Leverkusen zu halten. Was für mich als SPDler gilt, gilt für mich auch als BVBer: "Demut und Zuversicht"!!

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

Ergänzend zu -11-

*
DER SPIEGEL Nr.5/29,2022 S, 38 ff.

Harald
Harald
2 Jahre zuvor

Ergänzend zu -12-

ARD-DeutschlandTrend vom 3.2.2022

"Union erstmals seit Monaten vor der SPD"

SPD 22 % (-4)
CDU 27 (+4)
Grüne 16 (0)
FDP 10 (-1)
AFD 12 (+1)
Linke 5 (0)
Andere 8 (0)

Bestätigt also weitgehend die vom Berliner Institut Wahlkreisprognose ermittelten Werte.

Und lässt auch keinen weiteren Raum für finstere Verschwörungstheorien.

Kai
Kai
2 Jahre zuvor

#13: "Und lässt auch keinen weiteren Raum für finstere Verschwörungstheorien."

Der Sozialdemokrat und seine grünen Enkel bleiben trotzdem auf alle Zeit die moralischen Sieger und Meister der Herzen. Nach Eigenauskunft, zumindest.

thomas.weigle
thomas.weigle
2 Jahre zuvor

"Entscheidend ist auf dem Platz"-am 15.5 bspw. Bis dahin können wir hier noch einige Umfrageergebnisse bestaunen und diskutieren-letztlich können sich die aktuellen als Muster ohne Wert erweisen. Da bin ich ganz optimistisch.

Berthold Grabe
Berthold Grabe
2 Jahre zuvor

Man kann in Umfragen viel hineininterpretieren, Fakt bleibt, das die SPD der Klotz am Bein des Landes ist.
Verständlicherweise ist das immer noch nicht so unpopulär wie es sein sollte, weil enorm viele an der Besitzstandswahrung der SPD hängen und das auch in Ordnung finden.
Aber egal wer warum darin seine Interessen vertreten fühlt, diese Politik hat keine Zukunftsperspektive, die über die Versorgung der geburtenstarken Jahrgänge hinaus geht.
Auch deshalb suchen linke Jungpolitiker lieber ihr Heil bei den Grünen. Hätte die Jugend noch die Kohortenstärke wie Anfang der 70ziger wäre die SPD bereits Geschichte.
Die Partei hat sich als zu abhängig von von ihr selbst unbeweglich gestalteten Strukturen gemacht, sowohl materille wie ideologisch.
Anders ist es nicht zu begreifen das man auf eine intellektuelle Beleidigung wie die Identitätspolitik zurückgreift, um irgendwie den Modernitätsanspruch wahren zu können.

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