Burka für Baden Württemberg!

Unsittliches Benehmen wird in Baden Württemberg nicht geschätzt. Grüne Politiker wie Boris Palmer oder Ministerpräsident Winfried Kretschmer möchten gerne den Alkohol aus der Öffentlichkeit verbannen. Klar, der Teufel hat den Schnaps gemacht – und soll man dem ein ganzes Bundesland überlassen?

Neue Wege geht auch die das Heidehof-Gymnasium in Stuttgart – natürlich eine evangelische Schule. Nach einem Bericht des SWR wurde  dort nun der unsittlichen Kleidung der Kampf angesagt:

Bei Temperaturen über 30 Grad im Schatten zeigen vor allem junge Mädchen gerne viel nackte Haut, auch in der Schule. Damit soll am Evangelischen Heidehof-Gymnasium in Stuttgart jetzt Schluss sein. Das Lehrerkollegium hat beschlossen, Hotpants und tiefen Ausschnitten den Kampf anzusagen. Wer zu knapp bekleidet in der Schule erscheint, wird ermahnt. Bringt das nichts, müssen die Betroffenen schwarze T-Shirts überziehen – in Größe XXL.

Das große T-Shirt für Mädchen ist natürlich sexistisch. Warum müssen nicht auch knapp bekleidete Jungs ihre Blöße bedecken? Und überhaupt- T-Shirt… Warum nicht gleich eine Burka? In grün würde sie sogar das Lebensgefühl vieler Baden-Württemberger modisch abbilden.

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
45 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Harald
Harald
11 Jahre zuvor

Welches Jahr haben wir doch gleich? Ach so 2013. Klingt eher wie 1950! Aber die Zeiten der Aufklärung sind wohl vorbei. Jetzt soll der 12 Jährige halt nicht wissen wie ein weiblicher oder männlicher Körper in Natura aussieht (was dann natürlich durch Hefte, Videos und Internet in Erfahrung gebracht wird). Und wenn die Mädels zu sexy rumlaufen, dann könnten die alten Lehrer oder pubertierenden Jungs ja auch in Versuchung geraten. Da muss man die schon vor sich selber retten. Sonst tuhen die noch was, wozu sie durch die knappe Kleidung verführt/gezwungen worden sind. (Führe uns nicht in Versuchung, sonder erlöse uns von dem Bösen) Also eigentlich dient es nur dem Schutz der Schülerinnen. So wird wohl die Erklärung dazu lauten. 😉 Bin mal gespannt wann das Abbilden von nackten Körpern auch in Deutschland (und dem Biounterricht) wieder verboten wird. So was sollte keiner zu früh wissen, wie der menschliche Körper aussieht und funktioniert. 😉

Harald
Harald
11 Jahre zuvor

Noch ein Vorschlag an die Schüler: Wenn das durchkommt, alle man organisieren und alle zusammen nur in Badeklamotten zur Schule gehen! Solange bis die den Vorschlag wieder fallen lassen (weil das Budget für die XXL-T-Shirts ausgeht) oder die Temperaturen wieder nach unten gehen. 🙂

rambow
11 Jahre zuvor

Da sitzt im Video dieser Moritz Heger mit seinem total verklemmten Lächeln und faselt was davon, dass es ihm lieber wäre, wenn die Mädchen mehr an hätten. „Mir als Lehrer……als männlicher Lehrer“. Das sollte Grund genug für eine Abmahnung sein. Wenn er sich angesichts von ein bisschen Bein oder Décolleté so wenig im Griff hat, scheint er für den Beruf nicht geeignet zu sein. Die Formulierung ist in alle Richtungen sexistisch. Ein schwuler Lehrer ist ebenfalls ein „männlicher Lehrer“, wird aber von Mädchenhöschen nicht beeindruckt sein. Was ist mit den Lehrerinnen? Die haben sich dann wohl angesichts knapper Muskelshirts bei Jungens besser im Griff, oder was? Und die lesbischen Lehrerinnen? Leiden die auch unter zuviel Bein bei den Mädchen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
11 Jahre zuvor

Dann kann es ja nicht mehr lange dauern, bis von den Grünen auch die Pubertät als Krankheit anerkannt und behandelt wird. Und beim Schlafen Hände auf den Rücken, bitte!!….

Richard Diesing
Richard Diesing
11 Jahre zuvor

Was soll denn das mit „natürlich evangelisch“? Die Protestanten waren es doch,die eine großen Bruch mit dem Traditionellen unternommen haben und spätestens seit der Aufklärung die heutige (kritische) Theologie an sich entdeckt haben und dadurch einen neuen Weg dem Christentum und dem Glauben an sich,nämlich einen aufgeklärten,liberalen Weg, geebnet haben?

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Mich interessiert, ob an dem Gymnsaium in Stuttgart die „Kampfansage“ ausschließlich vom Lehrerkollegium beschlossen worden ist oder ob, was ich für selbstverständlich halte, in die Entscheidungsfindung auch die Schülervertretung und der Elternrat -oder vergleichbare Mitwirkungsorgane von Schülern und Eltern-eingebunden waren und wie dort kontrovers diskutiert und ggfls. abschließend eine einvernehmliche Entscheidung aller Schulorgange zustande gekommen ist.

Würde diesbezüglich Klarheit bestehen, hätte die Diskussion hier im Blog m.E. einen anderen Ausgangspunkt, ohne zwingend zu anderen Meinungen -sh.die bisherigen Beiträge-führen zu müssen.

Michael Kolb
Admin
11 Jahre zuvor

Wenn schon, denn schon…

https://wissen.dradio.de/selbstbefriedigung-bloss-nicht-onanieren.39.de.html?dram%3Aarticle_id=250567

Schön, wenn alles irgendwie zusammenpasst…

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Stefan,

und was ist mit der individueller Freiheit der SchülerInnen, wenn das Tragen sog. „Schuluniformen“ Pflicht ist, was m.W.auch in Deutschland an vielen Schulen immer populärer zu werden scheint -unabhängig von unterschiedlichen Motiven-?.

Im übrigen scheint es mir nach wie vor angebracht, auch um über Deinen Einwand weiter sachlich diskutieren zu können, doch zu klären -sh.mein Beitrag 6 -,wie es zu der „Kampfansage“gekommen ist -nur der Wille des Lehrerkollegiums oder eine einvernehmliche Entscheidung aller Schulorgane, also vor allem einschließlich der Schülervertretung und der Elternschaft?
Das ist, jedenfalls für mich, für eine weitere Diskussion durchaus von Bedeutung.

Damit meine Beiträge in der Sache nicht zu Mißverständnisse über meine persönliche Einstellung führen:

Ich habe es in meiner langjährigen Dozententätigkeit in verschiedenen Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtungen selbstverständlich akzeptiert, daß sich jede(r)so gekleidet hat wie es ihr, wie es ihm „gepaßt“ hat.

Und selbstverständlich ist gelegentlich, wenn „man“ nichts anderes zu tun hatte“, im Dozenten/Dozentinnen – kollegium über „auffällige“ Kleidung geredet worden, und je nach Temprament und Gesinnung wurde auch hier und da „geurteilt“ : „krass, geschmaklos,aufreizend -schick,( zu ) elegant,sexy“ oder ähnlich. Niemand hat allerdings aufgrund seiner persönlichen Befindlichkeit, seines individuellen Geschmacks seinerzeit irgend welche Reglementierungen gefordert.Und das würde ich auch heute nicht tun, trotz meiner Sympathie für die Schuluniform. Letztere hat für mich aber andere Gründe als diejenigen, die offensichtlich in Stuttgart zu der „Kampfansage des Lehrerkollegiiums“ geführt haben.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Akzeptiert!!

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
11 Jahre zuvor

@Walter Stach: Dem Link zur SWR-Originalmeldung im Artikel entnehmbar stammt das Verbot ausschließlich aus den Reihen der Lehrerschaft („Das Lehrerkollegium hat beschlossen..“, „Die Schülerinnen und Schüler sind von der Maßnahme wenig begeistert.“).

Ich hätte mir dies auch überhaupt nicht anders vorstellen können, da es hier nicht eine Sekunde um irgendeine Freiwilligkeit ging.

Nansy
Nansy
11 Jahre zuvor

@Walter Stach – nur eine Bitte: können wir bitte die „Schulorgane“ durch irgendein anderes Wort ersetzen? Die „Staatsorgane“ und „Sicherheitsorgane“ bringe ich immer mit einer bestimmten Ideologie in Verbindung – genauso ergeht es mir übrigens mit schwarzen Polizeiuniformen – andere (jüngere?) Menschen haben da offenbar auch keine Probleme….

walter stach
walter stach
11 Jahre zuvor

-14-Nancy:

Es ist nun einmal so, daß bestimmte Einrichtungen des Staates oder anderer juristischer Personen per (Rechts-) Definition „Organe“ sind und ich sie in meinem Bemühen, sprachlich möglichst präzise zu sein, dann auch als solche benenne.

Ich verstehe aber, daß das dem politischen Bewußtsein, vor allem dem durch die deutsche Geschichte geprägten, zuwider sein kann.

Also, ich werde mich bemühen, staatliche/kommunale Einrichtungen nicht mehr „Organe“ zu nennen, auch wenn sie es im juristischen Sinne sind und die „Organeigenschaft“ einer solchen Einrichtungen für die rechltiche Qualität ihres Tun oder Unterlassens erheblich sein kann.

13-Klaus Lohmann
danke für die Aufklärung.

Ich habe, weil für mich ganz selbstverständlich, im Gegensatz zu Ihrer Auffassung angenommen, daß ein solch gravierender Eingriff in die pers.Freiheit von Schülerinne und Schülern auf einer einvernehmlichen Entscheidung von Schülervertretung,Elternvertretung,Lehrerkollegium, Schulleitung beruht.
Das ist offensichtlich nicht der Fall. Und damit ist zwangsläufig ein besonderes Akzeptanzproblem bei den Betroffenen, aber nicht eben nicht Beteiligten, produziert worden; für mich gänzlich unverständlch!

Allerdings scheint die Akzeptanzproblematik bei den betroffenen Schülerinnen/Schülern weniger gravierend zu sein als bei den hier im Blog Diskutierenden; „die Schülerinnen Schüler sind von der Maßnahme wenig begeistert -sh.Zitat 13-;sonst nichts?

Stefan, noch ‚mal zur „Freiheit“:

Wenn Eltern sich entscheiden, ihre Kinder einem evangelischen Gymnasium anzuvertrauen, das vermutlich einer ganz bestimmten protestantischen Kirchengemeinde in Stuttgart zuzuordnen ist, dann haben sie sich damit den dort geltenden Grundsätzen und Regeln unterworfen, die von christlich-evangelisch-protestantischen Überzeugungen geprägt sind. Und das schließt das Denken und Handeln der dort tätigen Mitglieder des Lehrerkollegiums ein, die christlich-evangelischen Glaubens sind -Ausnahmen denkbar?- und deren Vorstellung von „Sitte und Anstand“ von einer Handlungsethik (mit-)bestimmt ist , die ihre Wurzeln (auch)in ihrem Glauben hat

Also, wenn in diesem evangel.Gymnsaium seitens des dortigen Lehrerkollegiums „eine Kampfansage in Sachen Hotpants/tiefe Ausschnitte nebst Sanktionen“ kommt, kann das die Betroffenen nicht grundsätzlich als ganz und gar nicht zu erwartende Einschränkung der pers.Freiheit von Schülerinnen/Schüler überrascht haben, was ja nach meiner bisherigen Wahrnehmung auch nicht der Fall zu sein scheint.

Arnold Voss
Arnold Voss
11 Jahre zuvor

In letzter Konsequenz heißt das doch, das Mädchen erst gar nicht zu Schule gehen sollten, denn selbst unter der Burka oder dem XXL T-Shirt lauert doch so oder so der weibliche Körper. Selbst wenn man ihn nicht mehr sehen kann, so kann man ihn sich doch vorstellen, und die Sünde beginnt ja bekanntlich schon in der Fantasie. Wie Recht die Taliban doch haben.

discipulussenecae
discipulussenecae
11 Jahre zuvor

Zu Nr. 5:

Daß der Protestantismus die Aufklärung erfunden haben soll, ist eine seiner vielen selbstgestrickten Heiligenlegenden – vergleichbar mit dem angeblichen Thesenanschlag Martin Luthers. Die Aufklärung entstand im katholisch geprägten Frankreich.

Und wie mann die kritiklose Übernahme des Zeitgeistes eine „kritische (heutige) Theologie“ nennen kann, verstehe ich auch nicht. ‚Kritisch‘ ist vielmehr der Zustand einer verschwommen religiösen Grundeinstellung, die sich zwar ‚Protestantische Theologie‘ nennt, letztendlich aber bloß zur spirituellen Begleitung rot-grüner Politik degeneriert ist.

Jiri
Jiri
11 Jahre zuvor

Ooh, jetzt haben hier einige Leute gegoogelt und entdeckt, dass der Puritanismus eine Folge der Reformation war.

Das mag stimmen.

Aber bitteschön: Der heutige aufkommende Konservatismus, der sich da am Heidehof-Gymnasium in Stuttgart zeigt, ist weder alleine dem evangelischen noch katholischen Glauben, noch rotgrün, noch irgendwelchen Ökotanten, die in Erziehungseinrichtungen tätig sind, zuzuschreiben.

Ein bißchen mehr Analyse als „die Evangelen sind für den neu aufkommenden Verbotskult verantwortlich“ würde ich doch bitteschön in einer solchen Berichterstattung doch erbeten, sonst erlangt sie das Niveau der katholischen Kirche, die auf einmal homosexuelle Seilschaften für ihre Misere entdeckt.

Es gibt überall in unserer Gesellschaft bei der inzwischen protestantischen CDU, bei den hier als ökofaschistisch deklarierten Grünen, bei der inzwischen gedankenweltlich katholischen SPD und auch bei der hier viel gehuldigten korruptionsfreundlichen FDP und den zukünftig evtl. internetwirtschaftfreundlichen Piraten konservative Denkweisen.

Diese Denkweisen bestehen darin:
– Der Einzelne ist zwar seines eigenen Glückes Schmied, muss sich aber immer so an die Regeln halten, wie es den Mächtigen nicht zu gefährlich wird. Wenn nun Mädchen mit knapper Kleidung in die Schule kommen, fürchten die Lehrer ihre Kontrolle über mögliche sexuelle Aktivitäten in der Pause zu verlieren. Daher soll eine züchtige Kleidung dieses verhindern. Das ist übrigens sehr christlich, aber bei Katholen wie Evangelen gleich und auch bei konservativen Muslimen und Juden bestimmt so anzutreffen. Und wer jetzt mit Brasilien kommt, soll mich erstmal detailliert über die dortige Geschichte aufklären anstatt mit dem Argument “ die sind ja da katholisch und trotzdem so freizügig“.

– Das Individuum ist seines eigenes Glückes Schmied und soll für sein eigenes Schicksal selbst aufkommen. Wenn der einzelne in unserer Gesellschaft nicht mitkommt oder zu ungesund lebt, soll er zukünftig selbst dafür aufkommen und am besten schön in der Gosse landen, wenn dann die Folgen seines Handelns irgendwann irgendwie zu Tage treten.

Dieses Schicksal des Einzelnen wird aber immer nur als Folge des Fehlverhaltens des Einzelnen analysiert, nicht in einem Zusammenhang mit seiner (gesellschaftlichen) Umwelt.

Daher ist derjenige, der auf einmal Z.B einen Hörsturz bekommt, in den Augen der gut erzogenen Leute, die es zu was gebracht haben, immer derjenige, der evtl. zu viel Alkohol getrunken hat, zu viel geraucht hat, zu viel und fett gegessen hat und sich zu wenig bewegt hat.

Der Teilaspekt des Stresses auf Grund einer zu hohen Arbeitsverdichtung und Stress und Zukunftsängsten wird zwar vielleicht erwähnt, aber schnell weggewischt, weil hunderttausend und Millionen andere (, die sich evtl. in ihrem ererbten, erschlichenem oder erkauften Status ausruhen können, da sie sich mit ihrer Berufunfähigkeitsversicherung abgesichert fühlen) ja mit diesem Stress zurechtkommen.

Dieses Denken mag zwar einigen protestantischen Denkweisen ähnlich/identisch sein, aber in Japan gibt es keinen Protestantismus, in China auch nicht und so anders ist dort die Kultur auch nicht.

Fazit: Konservative Denkweisen waren schon immer, sind immer und werden immer Teil jeder Kultur sein. Sie sind vielleicht sogar sinnvoll, um einen Ausgleich zwischen Fortschritt und Stillstand zu schaffen.

Es bedarf aber meiner Meinung wohl einer sozial ausgeglichenen Gesellschaft, damit der Ausgleich zwischen bevormundenden und freiheitlich-fortschrittlichen Denkweisen stattfinden kann wie in der (auf Grund der Konkurrenz zur DDR) alten sozial beruhigten BRD vielleicht „ansatzweise“ in den 70er und 80er Jahren.

Diese neuen konservativen Denkweisen sind wirklich in meinen Augen die nackte Angst vor dem Kontrollverlust und Abstieg (die habe ich auch), wobei sich durch diese Angst Dicke, Raucher, Ausländer, Arbeitslose und die öffentlichen Alkoholiker anbieten, auf die man mit dem Finger zeigen kann und sagen kann: Denen will ich aber zukünftig nichts mehr von meinem Geld oder Status abgeben.

Glücklicherweise ist der Mensch (noch) immer in der Lage, Dinge anders zu sehen:

Arnold Voss
Arnold Voss
11 Jahre zuvor

So kompliziert ist der Vorgang auch wieder nicht. Mädchen/Frauen sollen sich bedecken damit Jungen/Männer nicht erregt werden. Das ist Sexismus wie er im Buche steht.

Sexismus hat viele Wurzeln und ist, vor allem was die sexuelle Domestizierung der Frau, bzw. der Mädchen betrifft, mit Religion auf das engste verknüpft. Die Gleichsetzung von Konservatismus und Sexismus ist allerdings nicht zwingend, denn nicht jeder konservative Mensch ist auch sexual- und/oder frauenfeindlich.

tim
tim
11 Jahre zuvor

Es reicht langsam mit der Bevormundung durch die Grünen. Rauchverbot, Trinkverbot, Klamottenverbot – was kommt da noch?

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

-18-JIRI-
Ich stimme in Vielem zu.
Nur scheint es mir fragwürdig, das Alles unter „Konservatismus“ zu subsumieren.

„Sich stets bewußt am Hergebrachten,

was sich für das Zusammenleben der Menschen in Staat und Gesellschaft bewährt hat, was Zivilisation und Kultur dienlich war, was dem Menschsein jedes einzelnen Individuums von Nutzen war,

zu orientieren,

ohne das Hergebracht zu konservieren(!),

das ist für mich konservertiv.

(Insofern bin ich ein „konservativer“ Sozialdemokrat.)

Ich sehe nicht, daß sich mit einem so verstandenen Konservatismus die Ablehnung alles Fremden erklären oder gar rechtfertigen läßt. Ich sehe auch nicht, daß Angst vor drohenden Konflikten/Problemen speziell konservativem Denken innewohnt. Ich sehe auch nicht, daß das „Fordern und Fördern“ egoistischen Denken und Handelns in Staat und Gesellschaft und die damit einhergehende Negierung jeglichen Altruismus ihre Wurzeln in konsvervativem Denken haben.

Nicht zu bestreiten ist -sh.Arnold Voss -19-, daß die Religion -die christliche, die jüdische, die muslimische- das „Hergebrachte“, nicht nur, aber eben auch das bewährte Hergebrachte beeinflußt und (mit-)bestimmt hat.
Insofern dürfte es schwerfallen, einen Konsvervatiem im Sinne meiner Definition zu finden, der nicht „irgend wie“ religiös ist bzw.der das Positive der Religionen für das “ bewährt Hergebrachte „in Frage stellt.

In diesem Sinne könnte es zutreffend sein, wenn die „Kampfansage gegen Hotpants, tiefe Ausschnitte“ konservativem Denken zugeordnet wird, das über Jahrhunderte von religiösen Ansichten über „Sitte und Moral“ geprägt und (mit-)bestimmt worden ist. Und da letztlich das Denken über die jeweiligen Inhalte von „Sitte und Moral“ seit altersher und unabänderlich, weil dem Menschen innewohnend, entscheidend geprägt ist von menschlichen Gefühlen und Neigungen wie die der Liebe, des Hasses, des Sex,der Gewalt mag es durchaus so sein, daß die im konkreten Falle Sitte und Moral geschuldete Kampfansage auf konservativem Denken begründet ist, welches wiederum getragen und geprägt ist durch die Religion und damit letztendlich das Sexuelle und das, was die Gesellschaft diesbezüglich öffentlich zu dulden bereit ist, in der Tat die Wurzel dessen ist, was in dem Gymnsaium in Stuttgart Blüten treibt.

In diesem Sinne und insofern einverstanden mit JIRI -18- und Arndol Voss -19-.

Und wenn es bei dem auch juristisch hier und da bedeutsamen „Sittenempfinden“ darum geht, festzustellen, was die große Mehrheit der Menschen in der Gesellschaft als sittlich, als unsittlich empfindet, dann bin ich mir nicht sicher, ob und wie die Gesellschaft mehrheitlich „die Kampfansage gegen Hotpants und tiefe Ausschnitte“ d.d.Lehrerkollegium in Stuttgart ihrem „Sittenempfinden“ zuordnet.

Nansy
Nansy
11 Jahre zuvor

@ #18 Jiri:

Zitat: „Diese neuen konservativen Denkweisen sind wirklich in meinen Augen die nackte Angst vor dem Kontrollverlust und Abstieg (die habe ich auch), wobei sich durch diese Angst Dicke, Raucher, Ausländer, Arbeitslose und die öffentlichen Alkoholiker anbieten, auf die man mit dem Finger zeigen kann…“

Das mag ja ein Teil eines Erklärungsversuches sein, läßt aber im Falle des Gesundheitswahns völlig außer acht, dass die Impulse für die Angstmacherei immer erst von der WHO ausgegangen sind (Übergewicht, Tabak, Alkohol, Fast-Food, Fett u.s.w). Zu dieser Strategie gehörte immer das Streuen von Horrorzahlen (Schätzungen, Hochrechnungen..) um die Notwendigkeit für Eingriffe und die persöhnliche Lebensführung zu begründen.

An diese Angstmacherei haben sich gerne (besonders „linke“) Politiker und angehängt, und die Pharma-Industrie hat dieses Geschäftsfeld auch gerne bedient.
Dass die Menschen dann irgendwann auch auf den Zug aufgesprungen sind, wundert mich eigentlich nicht – aber nur so ist die Reihenfolge richtig.

Was die veränderte Wahrnehmung in der Bevölkerung angeht: „Das Wiederholte befestigt sich so sehr in den Köpfen, daß es schließlich als eine bewiesene Wahrheit angenommen wird.“ (Le Bon, Psychologie der Massen)

KClemens
KClemens
11 Jahre zuvor

@#2 | Harald

nein, nicht in Badebekleidung.

Die Schüler sollten in voller Tuaregkleidung kommen. Auch die Mädchen. Tuaregfrauen verschleiern sich übrigens nicht.

Wetten, daß diese Kleidung garantiert zum Schulverweis führt?!

KClemens
KClemens
11 Jahre zuvor

@#8 | Stefan Laurin

das sind die Ergebnisse des „das private ist politisch“ und das „politische ist privat“ Geschwurbels, was besonders bei Alt-68ern und Grünen ein Leitbild war und ist.

KClemens
KClemens
11 Jahre zuvor

@#21 | Stefan Laurin

interessant, daß Du Parfum erwähnst. Ich pflege schon seit Jahren eine kleine Sammlung von Links zu Parfumverboten an Arbeitsplätzen und Schulen in den USA und Kanada.

Und Du hast den Kaffee vergessen. Seit Jahren ist in den USA in einigen Bundesstaaten der Monat März der „Caffeine-Awareness-Month“.

Geschick propagiert und forciert von einer russischstämmigen Amerikanerin, die ihre Sojakaffeprodukte so vermarktet.

KClemens
KClemens
11 Jahre zuvor

@ #22 | Walter Stach

jenseits aller Religion könnte aber auch den Neoliberalen und Markthörigen jeglicher Coleur jegliche Freizügigkeit zu wider sein. So wie das Rauchen und das Trinken.

Wer raucht, trinkt und sexuell aktiv ist, verweigert dem Markt seine 100%ige Verfügbarkeit.

Miss Monday
Miss Monday
11 Jahre zuvor

Vielleicht sollten sich manche etwas besser informieren, bevor sie „Burka“ und „Sexismus“ rufen – die einzigen, die an der besagten Schule bisher die XXL-T-Shirts tragen mussten, waren Jungen, und das ist sechs Jahre her: https://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/ueberregional/politik_artikel,-Schwarze-Saecke-gegen-Hotpants-_arid,218857.html

Ich bin selber Lehrerin und weder puritanisch noch anderweitig prüde angehaucht. Aber ich möchte mal die Kommentatoren hier erleben, wenn sie täglich mehrere Stunden bei der Arbeit – im Extremfall – auf boxenluderartig hochgepushte Dekolletées blicken „dürfen“. Ja, hahaha, wär doch für jeden echten Kerl ein geiler Job – ja nee, is klar. Auch wenn ihr dabei gerade die Integralrechnung erklären sollt? Ich will gar nicht wissen, wie es den männlichen Kollegen geht, wenn ich schon manchmal nicht weiß, wo ich hin schauen soll.

Genau so unangenehm finde ich übrigens Jungs in Muscleshirts, die die Brustwarzen frei lassen. Auch die Unterhosen meiner Schüler/innen möchte ich nicht sehen müssen, egal ob es die Boxershorts über den in den Kniekehlen hängenden Hosen der Jungs sind (auch wenn ich das wenigstens beim Unterrichten nicht sehe) oder die Strings der Mädels über den Hüfthosen (bin glücklicherweise erst Lehrerin geworden, nachdem dieser Trend längst rum war).

Vielen ist führen sich wohl auch nicht vor Augen was es für den Blickwinkel bedeutet, dass Lehrer meistens stehen, Schüler/innen dagegen meistens sitzen. Aus meiner Perspektive reicht er der Blick in manchen Fällen bis zum Bauchnabel. Aus vergleichbaren Gründen habe ich nach den ersten Praktika sehr schnell meine eigene Shirt-/Blusen-Auswahl für die Arbeit auf die mit den deutlich kleineren Ausschnitten reduziert. Selbst bei einem für den sonstigen Alltag völlig harmlosen T-Shirt können sich sofort ganz andere Einblicke ergeben, wenn die Lehrkraft sich zum Schüler vor- und runterbeugt. Und ich finde nicht, dass meine T***en die Schüler irgendwas angehen. (Wer das anders sieht, soll sich meinetwegen seine Schwielen mithilfe der verschiedenen Schulmädchenreport-Folgen polieren.)

Insgesamt kommen Lehrer und Schüler einander durch Fragen-Zeigen-Helfen-Kontrollieren etc. deutlich näher als dies in anderen „Mitarbeiter-Kunden-Beziehungen“ in unserem Kulturkreis sonst üblich ist. Lehrer sehen ihre Kundschaft mehrmals die Woche bis zu täglich, die Klassenräume sind eng, wir können einander schlecht anderweitig aus dem Weg gehen, um die manchmal etwas große Nähe irgendwie auszugleichen. Daher finde ich moderate Kleidungsgrenzen für das Miteinander einfach nur hilfreich, und zwar für beide Seiten.

Privat ziehe ich mich nach wie vor anders an als bei der Arbeit. Auch für Schüler, egal ob weiblich oder männlich, gehört es zum Lernprozess während des Erwachsenwerdens dazu, dass man sich in der Schule oder später bei der Arbeit anders kleidet als für Eiscafé, Freibad oder Disse. (Ach so, fast hätte ichs vergesen – selbstverständlich versuchen wir die Schüler nur zu funktionierenden Arbeitsrobotern und willenlosen Befehlsempfängern zu konditionieren. Könnte ja sonst jeder ankommen und einfach seine Jugend genießen wollen!)

So, ich habe fertig mit meinem Rant! – das musste einfach mal raus 😉

KClemens
KClemens
11 Jahre zuvor

@ #28 | Stefan Laurin

Hier schon mal was zum „warmlaufen“:

https://www.authorsden.com/visit/author.asp?AuthorID=37255

https://www.caffeineawareness.org/

https://www.bestsyndication.com/2005/I-Q/ku_ma/120105_caffeine.htm

https://news.nationalgeographic.com/news/2005/01/0119_050119_ngm_caffeine.html

https://www.nodependence.com/addictions/caffeine-addiction/caffeine-addiction.html

Gibt’s auch auf Deutsch:

https://www.kreawi.de/heilpraktiker-news/medizin-11-2004/kaffeeesucht-koffein-entzug.html

https://www.medknowledge.de/abstract/med/med2004/10-2004-5-kaffee-entzug-da.htm

https://www.suchtmittel.de/info/koffeinsucht/

Und hier mein persönliches Highlight bei den deutschen Artikeln, deshalb erlaube ich mir einen Teil daraus zu zitieren:

„Kaffee ist so sehr Teil unserer Gesellschaft, dass man kaum daran vorbeikommt. Wo auch immer man zu Besuch ist, ob beruflich oder geschäftlich, es wird einem stets Kaffee angeboten. Dabei ist es oft so, dass wir Kaffeetrinker nur aus Gewohnheit werden, den Kaffee aber eigentlich gar nicht so unbedingt mögen.

Das Ergebnis ist jedoch gleich: Kaffee, bzw. Koffein macht abhängig und ist auf Dauer nicht gesund für den Körper.

Hier sind ein paar Vorschläge, wie man sich das Kaffeetrinken abgewöhnen kann.“

https://www.neuropool.com/berichte/selbsthilfe/wie-man-kaffeesucht-heilt.html

Ich für meinen Teil koche mir jetzt einen türkischen Mokka, mit Zucker! Dann schmeckt die Zigarette noch mal so gut!

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

1.
Gut so, daß „Miss Monday“ in ihrem Beitrag -29- Erlebnisse schildert und dazu eine pers.Meinung vorträgt, die nicht in das Schema der vorangegangenen Beiträge paßt. Das spricht für und nicht gegen sie!

2.
Stefan,
ich kann nicht erkennen, wie von Dir immer wieder behauptet, daß wir es „mit einer immer autoritärer werden Gesellschaft “ zu tun haben.

Ich erkenne vielmehr eine Gesellschaft, in der sich ein beinahe grenzen- bzw. schrankenloser Egoismus ungehindert ausleben bzw.austoben kann und die Gesellschaft relativ wenig mittels des Staates Gemeinwohlinteressen gegen diesen radikalen Egoismus durchzusetzen versucht -Rauchverbot, Alkoholkonsum im öffentlichen Raum, vielleicht Einschränkung des Fett- und Zuckerkonsum?.
Tempolimit auf den Autobahnen -nein, hier geht der Egoismus vor Gemeinwohlinteressen!

Und jetzt? An einer Schule in Stuttgart……………………?
Man kann diese schulische Restriktion heftig kritisieren, sie aber als systemimmanet auszumachen, als Teil eines Prozesses in einer bzw. zu einer immer „autoritärer werden Gesellschaft“erscheint mir äußerst fragwürdig.

Ich kann nicht erkennen, daß der Staat legislativ,exekutiv,judikativ vorsätzlich , gezielt und damit verfassungswidrig der Demokratie (dem Mehrheitsprinzip in der Demokratie) zu Lasten des die individuelle Freiheit sichernden Rechtstaates Priorität einräumt. Demokratie und Rechtstaat -nebst dem Sozialstaatsprinzip- sind nach dem Verfassungsrecht, aber ich meine auch in der Verfassungswirklichkeit,nach wie vor gleichrangige Prinzipien.

Bietet das Verhalten der Menschen in der Gesellschaft Anlaß zu Befürchtugen, daß diese Gleichrangigkeit zukünftig nicht mehr der Mehrheitsmeinung entsprechen könnte?
Ich sehe im „Volk radikaler Egoisten“ derzeit keinen Anlaß zu solchen Befürchtungen.

KClemens
KClemens
11 Jahre zuvor

@#29 | Miss Monday

Ich habe meine Schulzeit lange hinter mir. War aber später, als meine Tochter in der Schule war ziemlich entsetzt, über das teilweise gammelhafte Aussehen der Lehrer, und auch über den Umgangston der seitens des „Lehrkörpers“ gegenüber den Schülern an den Tag gelegt wurde.

Ich bekomme arge Probleme, wenn ein zottelhaariger Deutschlehrer, mit schmutzigen Füßen in offenen Sandalen und einem leicht verschwiemelten Hemd sich bei mir darüber beschwert, daß meine Tochter in Deutsch besser sei als die anderen Schüler. Na ja, ich habe ihm versichert, daß es nicht an seinem, sondern an meinem Engagement läge, daß sie eben besser sei.

Was ich sagen will, wie man in den Wald ruft. Wer seine Schüler entweder wie Deppen oder kleine Kinder behandelt, muss sich nicht wundern, wenn die sich dann „ungebührlich“ benehmen.

In der freien Wirtschaft heißt es: Wenn man seine Angestellten mit Peanuts bezahlt, darf man sich nicht wundern, wenn sie sich wie Affen benehmen.

Als Lehrerin können Sie mit dieser Analogie sicher was anfangen.

Musterstudent
Musterstudent
11 Jahre zuvor

Das ist nicht unbedingt eine neue Entwicklung. Gibts auch in NRW. Hab mal von einer Bekannten, die an einer Schule im Sauerland arbeitet, gehört, dass die das ebenso machen (glaube allerdings mit weißen statt schwarzen T-Shirts ;)).

Nansy
Nansy
11 Jahre zuvor

@ #31 KClemens

Interessante Zusammenstellung über eine weitere „Sucht“, die angebliche unbedingt bekämpft werden muß! Kannte ich so noch nicht. Solange die WHO mit ihrer Gesundheitsreligion hier aber nicht tätig wird, bleibt es aber wohl eher eine Randerscheinung.

@ #32 Walter Stach

Bei der Frage, ober der Staat seinen Bürgern vorschreiben darf, ob und wieviel er und was er konsumiert -Tabak, Fett- und Zucker, Salz, Parfüm, oder wie Sie schreiben Alkoholkonsum im öffentlichen Raum, geht es nicht darum Gemeinwohlinteressen gegen radikalen Egoismus durchzusetzen, sondern um unser aller Freiheit ein selbstbestimmtes Leben führen zu dürfen. Warum Sie in diesem Zusammenhang das Tempolimit auf den Autobahnen nennen, ist mir nicht klar (hier sollen Gefahren für andere verringert werden, nicht für mich selbst).
Ich glaube wir alle wissen inzwischen, dass es sich bei dem „Problem“ Alkoholkonsum im öffentlichen Raum nur um einen kleiner Ausschnitt aus dem Kampf der Gesundheitserzieher gegen den Alkohol handelt. In den Papieren der entsprechenden Institutionen steht schon lange die Verringerung des allgemeinen Alkoholkonsums als Ziel festgeschrieben – hier soll nicht der Mißbrauch bekämpft werden, sondern der Konsum an sich.

Eine immer autoritärer werdende Gesellschaft Gesellschaft trifft hier mit staatlichem Paternalismus zusammen (oder ergänzt sich).
Zitat aus Kritische Wissenschaft – critical science:
„Im modernen Wohlfahrtsstaat ist Paternalismus ebenso allgegenwärtig wie Sozialarbeiter oder Psychologen. In der Schule sorgt sich der Schulpsychologe um Schüler und vor allem darum, dass in deren Elternhaus alles mit rechten Dingen zugeht. Im Betrieb sorgt sich der Gesundheitscoach darum, dass der BMI nicht über das normale Maß hinausschießt. Die gesetzlichen Krankenkassen sorgen sich um die regelmäßige Inspektion der Zähne ihrer Patienten. Gesundheitsapostel aller Provenienz sorgen sich um Raucher und Trinker (Bier- und Schnapstrinker aus der Unterschicht, nicht Rotwein- und Whiskeytrinker aus der Mittelschicht), darum, dass weniger Zucker, aber mehr Gemüse und Obst gegessen wird.“

Arnold Voss
11 Jahre zuvor

@ Miss Monday # 29

Menschen sind einander immer (auch) eine Zumutung. Was glauben sie, was Schüler/Schülerinnen schreiben würden, wenn sie umgekehrt ihre Lehrer nach ihrem Äußeren beurteilen dürften. Denen wird auch einiges nicht passen bzw. würden sie sich einiges auch nicht gerne anschauen müssen.

Die Frage ist doch, wer hier das Recht hat wem vorzuschreiben wie er auszusehen, bzw. wie er sich zu kleiden hat. Wenn überhaupt, könnte das in diesem Fall nur durch eine gemeinsame Entscheidung von Schülern/Schülerinnen und Lehrerinnen/Lehrer fair abgehandelt werden.

Ansonsten haben Menschen ein Gesicht, in das man schauen kann, wenn man miteinander kommuniziert. Man muss nicht auf Brust und Po starren, seien sie auch noch so herausfordernd präsentiert. Und wenn Jemand im Angesicht eines großen Ausschnitts nicht mehr rechnen kann, dann ist das sein Problem, und nicht das des Menschen, der ihn trägt.

Erst recht nicht wenn es heiß ist und der der rechnet auch die oberen Knöpfe seines Hemdes geöffnet hat, um weniger zu schwitzen. Menschen haben das Recht sich nach ihrem eigenen Geschmack zu kleiden bzw. zu stylen und das auch und gerade bei hohen Temperaturen. Dass dabei mehr Haut gezeigt wird ist keine moralische sondern eine eher praktische und natürlich auch eine modische Frage.

Ansonsten wechseln aus diesbzüglich Einstellungen und Geschmäcker und auch diese sind dem Individuum nicht vorgeschrieben, bzw. vorzuschreiben sondern aus der Natur der Sache seine eigene Entscheidung. Mit seiner Kleidung mag man Jemanden ärgern oder aufregen, aber man kann ihn damit weder verletzen noch töten. Sie ist also keine Gefahr sondern wenn überhaupt, eine Zumutung.

Genau diese Zumutung haben die anderen zu ertragen, weil auch sie im Ernstfall eine Zumutung für andere sind oder sein können. Das nennt man Toleranz. Ich bin nicht der Meinung das man alles tollerieren sollte, aber bei der Kleidung hat dieses Prinzip uneingeschränkt zu gelten. Auch und gerade in der Schule, denn die ist ein Ort in dem man auch gegenseitige Toleranz erlernen und üben sollte.

KClemens
KClemens
11 Jahre zuvor

@#35 | Nansy

Das hat die WHO schon längst getan. Und zwar mit der Bekämpfung der „nicht ansteckenden Krankheiten“.

Da passt alles ‚rein, was man nur will. Z.B. die Online- oder Internetsucht und alle weiteren „Nicht Stoff gebunden Süchte“.

Übrigens, um gegen das Rauchen so vorzugehen, wie man vorgegangen ist, hat man bei der WHO die Definition von Sucht geändert.

Diese Definitionsänderung hat später dazu geführt, auch die „Nicht Stoff gebunden Süche“ aus der Taufe heben zu können.

Und die Definition der WHO zu Gesundheit, „Einem Stadium des vollkommenen psychischen und psychischen Wohlbefindens“ hat dazu geführt, daß es den Status gesund als Gegenteil von krank, nicht mehr gibt.

Jeder hat schließlich irgendwie und irgendwo mal ein Zwacken oder hat miese Laune und ist somit nicht mehr gesund.

Nansy
Nansy
11 Jahre zuvor

@ #32 Walter Stach

Nachtrag:
In der TAZ gibt es zum Thema Verbote im öffentlichen Raum einen interessanten Artikel, der auch Alkoholkonsumverbote auf Strassen und Plätze anspricht

https://www.taz.de/Verbote-im-oeffentlichen-Raum/!118560/

Zitat: „Vom „Drangsalierungszwang im öffentlichen Raum“ und einem „Erziehen zu einem guten und gesunden Leben“ spricht in diesem Zusammenhang Nils Zurawski, Soziologe am Institut für Kriminologie an der Universität Hamburg.“

KClemens
KClemens
11 Jahre zuvor

@#38 | Nansy

Gut, daß mal die zunehmende, von den Bürgern gar nicht wahrgenommene (weil nicht bekannte) schleichende Privatisierung des öffentlichen Raums angesprochen wird.

In Zeiten knapper Kassen dürfte es nicht lange dauern, bis die ersten Straßen an private Investoren verkauft werden. Die dürfen dann auch die Straßen nach ihrem Gusto umbenennen. (In Berlin aber nur mit Frauennamen!)

Und noch ein paar Jahre weiter, haben die Standesämter unsere Namen verkauft, und wir bezahlen alle Geld dafür, daß wir unseren Namen benutzen dürfen.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

KClemens:
-27-,zweiter Satz –
(Anmerkung dazu kommt mir erst jetzt,reichlich verspätet in den Sinn)

Ist das so?
Wenn ich mich an die weitaus längste Zeit meines Lebens heute im Alter noch richtig erinnere, war ich im betriebs- und im volkswirtschaflichen Sinne immer dann besonders produktiv, wenn mein Bedarf an Alkohol,Rauchen und Sex „befriedigt“ wurde;ist das bei den Jüngeren heute anders?

KClemens
KClemens
11 Jahre zuvor

@ #40 | Walter Stach

ich sagte dem „Markt“ und nicht der Volkswirtschaft. Wer sein Geld für Rauchen und Alkohol ausgibt, hat dieses Geld dem Markt schon entzogen. Und wer seine Zeit mit Sex vertändelt, kann in dieser Zeit nicht der allumfassenden Erfüllung des Konsums nicht konsumieren.

Es geht hier um Optimierungsprozesse. Mittlerweile ist man soweit, daß man technischen Geräten Fehlversagen oder Totalausfall mit einem Achselzucken zugesteht, die Menschen dafür aber wie am Schnürchen zu funktionieren haben.

Persönliche Freiheiten stören da nur. Das führt dann dazu, das man in vielen Unternehmen für Rauchpausen ausstempeln muss. Die Nichtraucher, die darüber jubeln, verkennen die Möglichkeit, daß der Gang zur Tee- oder Kaffeeküche oder auf den Klo ebenso gemaßregelt werden könnte.

In Firmen wie Lidl gab es ja schon teilweise Verbote für das Personal, während der Arbeitszeit auf die Toilette zu gehen. Und ich nehme an, daß Lidl nicht das einzige Unternehmen ist. Mittlerweile gibt es etliche Unternehmen, die ihrem Personal gar keine eigene Toilette oder Rückzugsraum mehr zur Verfügung stellen.

Schauen Sie sich mal um, in den all den schicken Läden, die es so in Bahnhöfen gibt, da darf das Personal meilenweit über den Bahnhof pilgern, wenn es mal zu Toilette muss.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

KClemens -41-

ich verstehe nicht, wie „Geldausgaben“ für Zigaretten, für Alkohol dem „Markt“ Geld entzieht -sh. Satz 2 Ihres Beitrages 41; im Gegenteil, ich trage doch mit meinen Geldausgaben für Zigaretten und für Alkohol dazu bei, daß der Markt, im Detail der Markt für Alkohol und Zigaretten, belebt wird.
„Geld“ bleibt immer dem Wirtschaftskreislauf erhalten, auch dann, wenn es im „Sparstrumpf“ gehortet, aber irgendwann dann doch wieder in den Wirtschaftskreislauf eingebracht wird.

Und wer für Sex bezahlt entzieht das Geld auch nicht dem Markt; er konsumiert und finanziert eine auf dem Markt angebotene Dienstleistung!

Im übrigen hatten Sie in Ihrem Beitrag – 27-etwas ganz anderes problematisiert, indem Sie festgestellt haben“ Wer raucht,wer…….verweigert dem Markt seine 100%ige Verfügbarkeit“. Es ging also um die Person, um deren Verfügbarkeit auf dem Markt und für den Markt. Und exakt darauf bezog sich meine, ehe ironisch gemeinte Antwort -40-, in der ich meine gerade dann 100%ige Verfügbarkeit auf dem Markt als Produzent diverser Dienstleistungen angesprochen haben, wenn ich………………………!

(Ich rede nicht von den relativ wenigen Menschen, die die Sucht nach Zigaretten, nach Alkohol, nach Sex irgendwann leider gesundheitlich kaputt macht. Die stehen dann in der Tat „dem Markt als Produzenten von Gütern und Dienstleistungen“ nicht 1oo%ig zur Verfügung“, was aber den Markt schlechtestenfalls ganz am Rande tangiert und von ihm problemlos zu verkraften ist, auch bezüglich der Kosten ,die der Gemeinschaft für diese kranken Menschen entstehen..)

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
11 Jahre zuvor

Losgelöst vom konkreten Fall ist es schon auffallend, daß ein Stichwort überhaupt noch nicht gefallen ist: Dresscode.
Natürlich kann jeder anziehen was er will, es darf schließlich auch jeder sagen was er will. Das schließt Unsinn ein, oder auch das unfreiwillige Hinausposaunen der eigenen reduzierten sprachlichen Möglichkeiten.

Grundsätzlich sollte m. E. eine Bildungseinrichtung wie eine Schule durchaus Kinder und Jugendliche darüber aufklären, wie Kleidung als nonverbales Kommunikationsmittel funkioniert und welche Inhalte mit welcher Kleidung in welchem Kontext transportiert werden.

Des weiteren besteht in der bisherigen Diskussion ein Widerspruch zwischen der vollkommen zu Recht vertretenen individuellen Freiheit zum grundgesetzlich genauso garantierten Recht von privaten Institutionen ein ebenso individuelles Profil zu entwickeln. (Das Lehrerzitat läßt mich aber nicht unbedingt hoffen, daß dies im konkreten Fall sehr kompetent geschieht, aber wie sagte der Rektor eines hiesigen städtischen Gymnasiums so schön: „Unfähigkeit ist kein Dienstvergehen!“.)

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

-43-Wolfram Obermanns,
danke, daß Sie uns Diskutanten speziell im Zusammenhangan mit der Kleidunng der Schulkinder auf „Kleidung als nonverbales Kommunikationsmittel“ hingewiesen haben;war notwendig!

Richtig und wichtig, daß Sie zudem daran erinnert haben, daß das Gymnasium in Stuttgart kein staatliches, sondern ein privates ist, ausgestattet mit dem, wenn auch beschränkten -sh.z.B. bei Leh-/Lernrinhalte-Recht zur eigenverantwortlichen Gestaltung des „Schullebens“.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
11 Jahre zuvor

@#43 | Wolfram Obermanns und #44 | Walter Stach: Es geht im Artikel immer noch um Disziplinierungen/Strafen gegen angebliches sexuelles Laissez-faire und nicht um Mode-Kommunikation, die ja hier eindeutig nur einseitig aus Empfängerperspektive des verklemmten Lehrkörpers stattfindet. Wer da in die „Dresscode“-Ecke abgleiten möchte, hat wohl #29 | Miss Monday nicht gelesen.

Werbung