Im September dieses Jahres erschien ein neuer, großformatiger Bildband über das Stadion des BVB, der mir bisher noch etwas ‚unter dem Radar‘ zu fliegen scheint. Ich möchte diesen daher hier und heute auch einmal kurz unseren Lesern vorstellen.
Wenn BVB-Fan Jan-Henrik Gruszecki, vielen Schwarzgelben sicherlich bestens bekannt, spätestens seit dem Film ‚Am Borsigplatz geboren – Franz Jacobi und die Wiege des BVB‘, und der renommierte Fußball-Fotograf Reinaldo Coddou H., seines Zeichens Mitbegründer des ‚11 Freunde‘-Magazins, ein Buch herausgeben, dann wundert es sicherlich nicht, dass dabei ein repräsentatives Werk entsteht, dass man als BVB-Fan ruhigen Gewissens erwerben kann. So auch in diesem Fall.
„Nie ist jemand dem Phänomen Westfalenstadion näher gekommen als Coddou mit seinem Aufnahmen, die eine Arena in all ihren Facetten zeigt: leer, voll. Vor dem Spiel, danach. Von ganz tief drinnen und ganz weit weg.“, preist der Verlag das frisch vorgelegte Werk in seiner Pressemeldung. Und tatsächlich, das kommt der ‚Wahrheit‘ in diesem Fall schon recht nahe.
Die über 200 Fotos präsentieren das ‚Westfalenstadion‘ tatsächlich in fast allen überhaupt denkbaren Blickwinkeln und Facetten: Mal in Farbe, mal in Schwarzweiß, voll besetzt, ganz leer, von oben, vor dem Spiel, danach, währenddessen. In die Katakomben. Hinter die Kulissen wird ebenso ausführlich geblickt wie in die Treppenhäuser des Bauwerks. Sogar auf die Toiletten.
Jeder der schon einmal ein Spiel in der Dortmunder Arena gesehen hat, wird bestimmt sofort von Erinnerungen eingeholt. Toll gemacht.
Es gibt ein Vorwort, u.a. von Michael Zorc, ein Interview mit Aki Watzke und Clubchef Rauball. Alle Cluboffiziellen loben und preisen (natürlich) das heimische Stadion in den höchsten Tönen. Dem BVB-Anhänger gefällt das. Auch der allgemein interessierte Sportfan dürfte dem etwas abgewinnen können.
Etwas zu kurz kommt aus meiner Sicht, und das schmälert den Erkenntnisgewinn des Betrachters leider recht erheblich, die Geschichte des Stadions. Lediglich auf den allerersten Seiten wird kurz darauf verwiesen, dass es auch eine Zeit vor der letzten Ausbaustufe des Westfalenstadions gab, welches ja bekanntlich zur Fußballweltmeisterschaft 1974 mit den klassischen Flutlichtmasten errichtet wurde. Die Älteren werden sich daran erinnern.
Doch dieser Teil der langen Stadion-Geschichte kommt in diesem Buch so insgesamt leider doch viel zu kurz.
Fast alle Aufnahmen scheinen hier aus der ‚Klopp-Ära‘ zu stammen. Die gezeigten Choreographien und Einblicke stammen jedenfalls aus dieser Zeit nach dem vollständigen Ausbau der Spielstätte.
Wer als Fußballfreund allerdings einmal einen ausführlichen Blick in die Gegenwart des ‚Westfalenstadions‘ werfen möchte, der kann bei ‚Heimat‘ wirklich bedenkenlos zugreifen.Wer sich auch über die Stadiongeschichte informieren möchte, der dürfte hingegen eher enttäuscht werden.
Alle hier gezeigten Fotos von „Reinaldo Coddou H. & Spielmacher“ und mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: Spielmacher
ISBN-13: 978-3956800139
Preis: 34,80 Euro
Hallo liebe Ruhrbarone,
vielen Dank für die Rezension! Die Anmerkung, dass wir wenig Historie im Buch haben ist natürlich richtig: das war aber bewusst unser Konzept. Wir wollten das Stadion zur "Klopp-Ära" dokumentieren. Das Stadion verändert sich ja stetig, neue Sitze, neue Farben durch Betonsanierungen etc. – wir haben an 09 Tagen das Stadion fotografiert und dies eben dokumentieren wollen. Das war unser Konzept, nach dem Jacobi-Film wollte ich mal was aktuelles machen ;-). Das Buch soll einfach ein Zeitdokument sein – ich glaube, dass das gelungen ist.
Umso mehr freue ich natürlich, dass die Bilder scheinbar schon sehr beeindrucken!
Wir sehen uns 🙂
Janni
[…] diesem Thema eröffnet. Es handelt es sich um eine Fotoausstellung zum im Herbst erschienenen Buch „HEIMAT – zuhause im schönsten Stadion der Welt“, welches wir auch hier im Blog damals bereits ausführlicher vorgestellt […]