BVB: Das Hauptproblem liegt aktuell in der Abwehr

Rettete mit seinem späten Treffer zum 2:2 zumindest einen Punkt gegen Stuttgart: Ciro Immobile. Foto: BVB
Rettete mit seinem späten Treffer zum 2:2 zumindest einen Punkt gegen Stuttgart: Ciro Immobile. Foto: BVB

Nur mit Hängen und Würgen erreichte der BVB am gestrigen Abend überhaupt noch ein 2:2-Unentschieden gegen das bisherige Kellerkind vom VfB Stuttgart. Der längst geplante dritte Saisonsieg lässt somit auch weiterhin auf sich warten.

Was sich in den ersten vier Begegnungen in der Liga bereits angedeutet hatte, erlebte am Mittwoch eine ernüchternde Fortsetzung: Es läuft noch nicht rund beim aktuellen Vizemeister.

Und am Samstag steht das Derby in Gelsenkirchen an. Keine gute Ausgangsposition für Jürgen Klopp & Co.. Der Druck aufs Team steigt langsam aber sicher.

Hätte Ciro Immobile nicht vier Minuten vor Schluss für den Ausgleich gesorgt, der BVB hätte im dritten Heimspiel seine bereits zweite Heimniederlage kassiert.

Besonders in Halbzeit eins wirkte der ersatzgeschwächte BVB ideen- und fantasielos. Nach der Halbzeit kassierte man zwei Gegentore vom zuvor offensivschwachen Gast aus Schwaben. Erst offensive Einwechslungen von Jürgen Klopp und die sprichwörtliche ‚Brechstange‘ sicherte den Schwarzgelben den einen Punkt, welcher sich am Ende nach diesem Spielverlauf für viele Beteiligte aus Dortmund noch wie ein Sieg anfühlte.

Doch beim BVB sollte man die Augen nicht vor der Realität verschließen. Besonders die Abwehr hat in dieser Buli-Saison noch nicht zu überzeugen gewusst. Auch im Pokal setzte es in der ersten Runde bei einem Drittligisten gleich ein Gegentor. Lediglich beim CL-Vergleich mit Arsenal London blieb man bisher ohne Gegentreffer. In jedem Bundesligaspiel gab es bisher jedoch zumindest einen Einschlag im eigenen Netz. Die Tordifferenz ist auch nach nun fünf Ligaspielen negativ. Das sagt viel aus.

Das Ziel sich in dieser Saison defensiv wieder zu stabilisieren, um so wieder näher an die Bayern heranrücken zu können, ist so ernsthaft in Gefahr.

Dass die Stürmer Immobile und Ramos Eingewöhnungszeit brauchen, so wie es zu erwarten war, ist bisher gar nicht das Hauptproblem der Dortmunder. Und auch die große Anzahl von Verletzungen, welche hauptsächlich Mittelfeldspieler betrifft, ist bisher durchaus verkraftbar. Das Problem des bisherigen Saisonverlaufs für den BVB liegt etwas überraschend in der noch immer recht gut besetzten Abwehr.

Matthias Ginter spielt nach seinem Wechsel aus Freiburg ins Revier noch deutlich zu wechselhaft. Auch der frischgebackenen Weltmeister Erik Durm und der kurz vor der WM aus dem DFB-Kader gestrichene Marcel Schmelzer haben noch nicht wieder den Leistungsstand der sie zuletzt ausgezeichnet hatte.

Mats Hummels steht nun zwar endlich auch wieder zur Verfügung, wird aber ebenfalls noch etwas Zeit benötigen, bis er wieder seine gewohnte Topform erreicht hat. Zuviel Druck sollte man ihm nun auch nicht gleich auferlegen.

Insgesamt keine besonders optimistisch stimmende Ausgangslage vor den Richtungsweisenden Spielen in Gelsenkirchen und beim RSC Anderlecht. In beiden Auswärtsspielen der nächsten Woche wird gerade eine kräftige Steigerung im defensiven Bereich vonnöten sein, wenn der BVB in beiden Spielen ungeschlagen bleiben möchte.

Man dürfte seitens der Schwarzgelben bekanntlich durchaus in der Lage sein den ein oder Anderen Treffer selber zu erzielen. Aber die zuletzt häufig gefangenen zwei Gegentore (gegen Leverkusen, Augsburg, Mainz und Stuttgart) sind auf Dauer einfach zu viel, wenn man nun seitens der Dortmunder Kicker punktemäßig keine weiteren Rückschläge mehr erleiden möchte.

 

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Oliver
Oliver
10 Jahre zuvor

Man könnte es auch positiv formulieren: Hätte Marcel Schmelzer eine Minuten vor Schluss für die Führung gesorgt, der BVB hätte im dritten Heimspiel seinen bereits zweiten Heimsieg eingefahren.

PS: Marcel Schmelzer ist (leider) kein Weltmeister.

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