BVB: Drängen die Geschehnisse rund um Marco Reus diesen zu einem Wechsel ins Ausland?

Marco Reus im Dortmund-Trikot. Foto: BVB
Marco Reus im Dortmund-Trikot. Foto: BVB

Das Thema Marco Reus geistert aktuell durch alle Kanäle. Eigentlich wollte ich mich hier an dieser Stelle daher diesbezüglich daher auch zurückhalten. Kaum jemand der aktuell nicht seine Meinung über das Fehlverhalten des 25-jährigen Kickers kundtut.
Alles schön und gut. Die massive Kritik am Verhalten von Reus, der offenbar jahrelang ohne Führerschein Auto fuhr,  ist auch meiner Meinung nach natürlich völlig berechtigt. Auch wenn die Kritik schon wirklich massiv ausfällt, Marco Reus muss einem bestimmt nicht leidtun. Er ist selber verantwortlich für den Hohn und den Sport, aber auch für das totale Unverständnis, was ihm momentan entgegenschlägt.
Der eigentlich interessante Punkt, zumindest aus meiner Sicht, wurde bisher jedoch kaum bedacht. Und deshalb habe ich mich entschlossen hier jetzt auch noch mal ein paar Zeilen zu dem Thema einzustellen: Was bedeutet das Ganze eigentlich für eine mögliche Vertragsverlängerung bzw. den von vielen Fans und dem Club angestrebten Verbleib des Nationalspielers beim BVB über den Sommer hinaus?

 

Viel wurde spekuliert zuletzt über die angebliche Ausstiegsklausel von 25 Mio. Euro in Dortmund. Reus hat ein klares Bekenntnis zu seinen Plänen bisher vermieden, was die Spekulationen über Monate am Leben erhalten hat.
Nun dieser gigantische PR-Flop für den aktuell noch immer verletzten Kicker. Zum Glück ist Reus am Samstag auch in Bremen nicht mit dabei, möchte man meinen. So kann sich die Welle der Empörung erst einmal wieder etwas legen. Ganz verschwinden wird sie sobald jedoch wohl nicht mehr. Die nächsten öffentlichen Auftritte von Reus werden zweifelsohne zu einer immensen Belastung für den jungen Mann führen.
Das sowohl Jürgen Klopp als auch Clubchef Aki Watzke sich gestern schützend vor ihren Angestellten gestellt haben war selbstverständlich. Schließlich geht es hier ja auch um einen wichtigen Angestellten des Clubs. Die Bayern haben das im Falle ihres Spielers Breno vor Jahren auch getan, als dieser in juristische Schwierigkeiten geriet. Das ist normal und auch von Eigeninteresse geprägt. Schließlich ist Reus auch ein ‚Wert‘ des Vereins.

 
Doch wenn die Bild-Zeitung heute fragt, welche Auswirkungen die aktuellen Vorgänge nun auf Reus hätten, ob er jemals noch einmal Auto-Werbung wird machen können, so wie in der Vergangenheit geschehen, dann geht das, zumindest aus meiner Sicht an der wichtigsten Frage in der Angelegenheit komplett vorbei. Für Reus selber mag diese Frage durchaus wichtig sein, welchen Effekt das Ganze auf seine zukünftige Vermarktbarkeit bei Werbepartnern hat. Als BVB-Fan und Fußballfreund fragt man sich jedoch viel eher: Welchen Einfluss haben die aktuellen Geschehnisse, der aktuelle öffentliche Druck, wohl auf die Entscheidung von Reus ob er im Sommer in Dortmund bleiben soll/will, oder ob er mit einen Wechsel ins Ausland nicht vielleicht doch besser beraten wäre?
Denn dort spielt die aktuelle ‚Affäre‘ sicherlich keine so große Rolle, wird auch schneller wieder vergessen sein als hier in der Bundesliga, wo Reus auch in nächster Zeit in jedem Stadion in dem er auftreten wird vermutlich eine Welle des Unverständnisses und des Spotts entgegenschlagen dürfte.

 
Könnte also gut sein, dass die aktuellen Geschehnisse, trotz aller Solidaritätsbekundungen von Watzke und Klopp, Marco Reus noch ein Stückchen weiter in Richtung eines möglichen Wechsels ins Ausland im Sommer drängen werden… Und spätestens dann könnte auch der BVB rasch ein ganz großer Verlierer dieser jüngsten Geschehnisse rund um Marco Reus werden.

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keineEigenverantwortung
keineEigenverantwortung
10 Jahre zuvor

Er hat die Wahl und muss sich entscheiden. Dies ist ein „Problem“, das viele gerne hätten.

Beim Bvb zu glänzen, entscheidende Spiele mit Toren gewinnen, ist auch attraktiv. Werbeeinnahmen und Gehalt werden auch so astronomisch sein. Er hätte ein Alleinstellungsmerkmal.

Auch bspw. Real hat lange nichts auf europäischer Ebene geholt. Teams brauchen Spieler, die entscheidende Tore schiessen. Robben hat auch eine paar Anläufe gebraucht, bevor er zum Dauer-Matchwinner der letzten Finals wurde.

keineEigenverantwortung
keineEigenverantwortung
10 Jahre zuvor

Bisher wirkte er erstaunlich cool im aktuellen Jahr.
Jetzt ist die Luft doch raus. Es gibt ein paar Witze. Das ist es.

Es ist schon erstaunlich, was von den Behörden alles nicht bemerkt wird.

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

Robin, ich kenne die Person -die Persönlichkeit?- von Reuss zu wenig, um beurteilen zu können, ob und ggfls. wie sein strafrechtlich relevantes Vergehen bzw. dessen Veröffentlichung und dessen öffentliche Kommentierung seine Zukunftspläne beeinflussen wird.
Vorstellen kann ich mir sowohl die Reaktion „ich laufe nicht davon; ich zeige es allen; jetzt erstrecht“, aber auch die, sich durch ein Engagement z.B. in Barcelona alldem zu entziehen, was ihm möglicherweise an Spott und Häme droht, wenn er mit dem BVB zu Auswärtsspielen antritt.
Bin gespannt wie Reuss und wann Reuss sich entscheidet bzw. seine Entscheidung bekannt geben wird.
PS
Unserem BVB bleibt derzeit nichts erspart.

Frank
Frank
10 Jahre zuvor

@Robin:
Reus müsste wegen eines schlechten Rufs oder gar einer Vorstrafe (was nicht der Fall ist) nicht ins Ausland wechseln. Da reicht ein Wechsel zum FC Bayern um nicht mehr aufzufallen.

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

@ Frank Natürlich würde er beim FC Bayern nicht auffallen, denn da stehen nicht nur Klassespieler auf dem Feld, die spielen auch so.

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