BVB: In Sachen Erwartungshaltung wird inzwischen offenbar kräftig zurückgerudert



Tja, was soll man dazu sagen? Beim BVB lässt die Transferoffensive noch immer auf sich warten. Warum und wieso, darüber wird allerorts inzwischen kräftig spekuliert.

Was mir am Rande der jüngsten Berichterstattung über die Schwarzgelben aber immer mehr ins Auge fällt, dass ist die Tatsache, dass der BVB inzwischen offenkundig recht heftig zurückrudert, was die vollmundigen Aussagen von März 2013, und damit die Transferoffensive im Sommer betrifft. Damals sprach Hans-Joachim Watzke, noch vor dem Götze-Abgang und vor den zusätzlichen Einnahmen aus dem Durchmarsch ins Finale der Champions League also, von zu erwartenden deutlichen Netto-Investitionen in den Kader der Borussia  (auch im Video zu sehen ab ca. 2.50 Minuten).

In den letzten Tagen äußerte er sich gegenüber der ‚Bild‘-Zeitung nun offenbar aber bereits deutlich bescheidenere Ziele zur Kaderplanung. Zwar liest man dort noch immer von vordergründig stolzen 50 Millionen Euro die insgesamt für Transfers zur neuen Spielzeit zur Verfügung stehen, und von denen nun offenbar noch 2-3 offensive Spieler unter Vertrag genommen werden sollen, bedenkt man dabei jedoch, dass der Sokratis-Wechsel in diese Summe bereits mit eingerechnet werden muss, bleiben nur noch gute 40 Millionen Euro übrig.

Zieht man dann auch noch die Einnahmen des Götze-Transfers von dieser Summe ab, was bleibt dann eigentlich groß von den vor dem Götze-Wechsel angekündigten Netto-Investitionen in den Kader übrig? Fast nichts, gemessen an den vollmundigen Ankündigungen von Anfang März.

Was ist hier also plötzlich los?

Waren die Äußerungen von Anfang März am Ende vielleicht doch nur eine Art Luftblase?

Ist das aktuell nur ein taktisches Manöver des Geschäftsführers um den BVB vor den entscheidenden Verhandlungsrunden mit anderen Vereinen um Spielerwechsel möglichst klein zu reden und die Preise evtl. dadurch etwas zu drücken?

Will man in Wahrheit doch mehr investieren als den Götze-Erlös plus ca. 10 Millionen Euro aus den CL-Einnahmen?  

Hätte man Götze nicht abgeben müssen, wie viel Geld hätte man eigentlich dann investiert? Nur diese Differenz von ca. 10-15 Millionen? Wie hätte man mit dieser Summe wirklich den Kader in ‚Breite und Spitze‘ deutlich verstärken wollen bzw. können? Irgendetwas passt hier doch so einfach nicht zusammen. Oder?

Fest steht für mich, der BVB ist seit den Ankündigungen vom März auf vielen Ebenen gehörig in die Defensive geraten. Der Götze Abgang kurz darauf, dann der Ärger um Lewandowski, das verlorene Finale von Wembley, die noch immer nicht vollzogenen Verstärkungen in die ‚Spitze und Breite des Kaders‘. Alles negativ. Faktisch ist der Kader aktuell schwächer als zuletzt.

Auch geht/ging es ursprünglich doch auch noch um deutlich mehr als ‚nur‘ einen Ersatz für Mario Götze zu finden, wenn man demnächst doch stärker sein will als in der abgelaufenen Spielzeit, den Abstand zu Bayern wieder verringern will.

Die öffentlichen Diskussionen beschränken sich inzwischen scheinbar nur noch auf die Verpflichtung eines solchen. Keiner redet mehr von einer angestrebten Verstärkung des Kaders, auch in der Breite. Wer ersetzt eigentlich demnächst Leitner, Santana, Bittencourt & Co.? Auch diese Leute gibt es ja nicht zum Nulltarif, wenn die Neuverpflichtungen doch stärker sein sollen als die Abgänge…

Noch viel Luft also bis die Mannschaft deutlich verstärkt aus der Sommerpause hervorgeht.

Die offenbar nur noch verbleibenden gut 40 Millionen Euro müssten somit eigentlich für gleich etliche sportliche Kracher herhalten, wenn den Worten nun auch noch Taten folgen sollen.

Wie soll das gehen, wenn für einen möglichen Götze-Nachfolger schon ca. 30 Millionen auf einen Schlag fällig werden dürften?

Zum ersten Mal in der sehr erfolgreichen Ära von Aki Watzke befürchte ich inzwischen ernsthaft, dass der BVB an seine Wachstumsgrenzen gekommen sein könnte. Ich sehe aktuell erstmals seit Langem auch keinen wirklich schlüssigen Plan mehr. Kein gutes Gefühl!

Die Bayern erscheinen auch sportlich inzwischen (wieder) weit außer Sichtweite zu sein.

Hoffentlich belehren einen die nächsten Tage da doch noch eines Besseren….

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