BVB im freien Fall – und Kovac hat noch keinen Fallschirm!

BVB-Trainer Niko Kovac. Foto: Robin Patzwaldt

Sollte der neue BVB-Trainer Niko Kovac noch nicht geahnt haben, wie schwer seine Aufgabe in Dortmund ist, so weiß er es spätestens seit gestern. Bei der Borussia war bei der 1:2-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart von der durch einen Trainerwechsel oft erhofften Aufbruchsstimmung nur wenig zu spüren.

Zwar spielte die Mannschaft über weite Phasen durchaus engagiert, das Spielglück, das sie bereits in den vergangenen Wochen oft vermisste, war jedoch auch am Samstagnachmittag nicht zu sehen. Ein Eigentor, eine Gelb-Rote Karte – schwerer hätte sich die Mannschaft die Aufgabe, den Vizemeister aus Stuttgart zu schlagen, kaum machen können. An der Verkettung von Leistungsmängeln, Übereifer und Pech konnte auch Kovac bei seinem ersten Spiel in der Verantwortung nichts ändern.

Zwar sollte man das Ausbleiben der Trendwende beim BVB nicht überbewerten, schließlich ging es gegen einen ernstzunehmenden und unangenehmen Gegner und Kovac hatte nur ein paar Trainingseinheiten Zeit dem Team einen neuen Geist einzuhauchen. Doch ein Blick auf das Programm der kommenden Wochen zeigt, wie unwahrscheinlich eine erneute Champions-League-Qualifikation für die Dortmunder inzwischen geworden ist. Genau diese Qualifikation war und ist jedoch Kovacs Mission an der Strobelallee.

Wer auf einen Wow-Effekt durch den neuen Coach gehofft hatte, wurde am Samstag jedenfalls enttäuscht. Beim BVB ist in dieser Saison einfach der Wurm drin. Nach einigen vermeintlich leichteren Gegnern zuletzt zeigte der erste echte Prüfstein der vergangenen Wochen den Borussen direkt wieder die Grenzen auf.

Der eingeplante ‚Pflichtsieg‘ gegen Stuttgart blieb aus. Statt den Rückstand in der Tabelle signifikant zu verkürzen, fiel der BVB durch die Heimpleite gegenüber Platz vier weiter zurück. Sollte Leipzig heute sein Heimspiel gegen St. Pauli gewinnen, wären es sieben Zähler Rückstand auf die erneute Teilnahme an der Königsklasse.

Auf dem Papier ist der Abstand in den verbleibenden 13 Begegnungen der Saison 2024/25 zwar noch aufholbar, doch mit noch anstehenden Auswärtsspielen gegen Top-Teams wie Bayern oder Leipzig schwinden die Chancen in der Praxis deutlich. Denn auswärts hat die Borussia zuletzt kaum gepunktet.

Ein Blick auf den Spielplan zeigt zudem, dass die Entscheidung gegen den BVB dabei durchaus schneller fallen kann. Neben den anspruchsvollen Champions-League-Qualifikationsspielen gegen Sporting Lissabon tauchen da in Kürze Gegner wie der VfL Bochum, Union Berlin und der FC St. Pauli auf. Allesamt Pflichtsiege für die Mannschaft von Niko Kovac, wenn man ernsthaft noch in Richtung der Top-Vier klettern will. Doch was bedeutet ein scheinbar leichtes Programm aktuell für den BVB? Bei der Unbeständigkeit des Teams offenbar wenig.

Wenn die Schwarz-Gelben Pech haben, könnten sämtliche Ambitionen in Richtung Champions League schon bis zum 1. März erledigt sein. Und dann? Darüber möchte man als BVB-Fan lieber nicht nachdenken. Niko Kovac muss das – und hoffentlich mit mehr Erfolg als am gestrigen Samstag.

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