BVB-Kapitän Marco Reus klingt inzwischen wie eine alte Schallplatte mit Sprung

BVB-Kapitän Marco Reus (rechts).Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Borussia Dortmund bereitet sich aktuell im spanischen Marbella im Rahmen eines Trainingslagers auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga vor. Nach einer völlig enttäuschenden zweiten Jahreshälfte 2022 rangiert der BVB in der Liga derzeit nur auf Rang sechs. Der Trainerwechsel zurück zu Edin Terzic, der im Sommer Nachfolger seines eigenen Nachfolgers Marco Rose wurde, hat sich bisher nicht positiv bemerkbar gemacht.

Der Ruck, der schon im vergangenen Sommer durch die Mannschaft gehen sollte, er war, wenn es ihn denn überhaupt gab, nur von sehr kurzfristiger Natur. Vor diesem Hintergrund wirken die aktuellen Aussagen von Kapitän Marco Reus, die er nun im Rahmen eines Mediengesprächs tätigte, geradezu erschreckend gleichtönig und uninspiriert. Reus wird hier mit Aussagen zitiert, die nichts anderes als Standardaussagen und wohlklingende Floskeln sind. Wo da die dringend erforderliche  Aufbruchsstimmung für eine erfolgreichere erste Jahreshälfte 2023 der Dortmunder Profikicker herkommen soll, bleibt völlig schleierhaft.

Wenn man standardisierte Aussagen liest wie: „Wir trainieren sehr intensiv. Die Rahmenbedingungen passen wunderbar. Wir müssen hier den Grundstein legen für eine sehr gute Rückrunde, die wir spielen wollen, weil wir vieles aufzuholen haben“, oder aber „Wir müssen an vielen Themen arbeiten: die Intensität im Spiel mit und gegen den Ball, die Zweikämpfe, das Defensivverhalten, Standards. Das alles hat der Trainer uns in den letzten Tagen mitgegeben. Wir müssen mit einer anderen Intensität dagegenhalten und unser Spiel aufziehen. Wir wollen wieder die Gier auf Siege, aufs Tor verteidigen, aufs Tore schießen auf den Platz bringen. Wenn wir das geschafft haben, sahen wir meistens gut aus. Das müssen wir kontinuierlich zeigen. Es waren zu viele Spiele dabei, in denen wir Ausreißer hatten“, dann fragt man sich als Fan doch direkt, ob das aktuelle Aussagen sind, oder aber ob diese Statements aus einem der vergangenen Jahre stammen. Der Vergleich mit einer alten Schallplatte, die an entscheidenden Stellen inzwischen leider einen Sprung hat, der das reguläre Abspielen verhindert, drängt sich unmittelbar auf.

Nichts daran ist neu, nichts irgendwie interessant oder gar erfrischend und neuen Schwung verbreitend. Diese Aussagen wirken lediglich einstudiert und schlicht bieder. Kein Wunder:  Vieles davon wurde bereits in der Vergangenheit von Reus oder anderen Spielern aus dem Dortmunder Kader in Trainingslagern oder aber nach einem der diversen sportlichen Ausrutscher genauso gesagt.

Da stellt sich einem doch zudem direkt die Frage, warum ein Beobachter denn bitteschön diesmal daran glauben sollte, dass die Spieler die Notwendigkeit einer Veränderung jetzt wirklich und endgültig erkannt haben, oder aber es sich, wie in den vergangenen Jahren und Monaten schon so häufig,  erneut um reine Lippenbekenntnisse handelt.

Am Ende entscheidet darüber natürlich alleine das Auftreten auf dem Platz in den kommenden Wochen und Monaten. BVB-Anhänger, wie ich, haben solch Statements in der Vergangenheit schon viel zu häufig gehört, um noch daran zu glauben, dass der Kader jetzt wirklich verstanden hätte. Aber natürlich lasse ich mich durch Taten gerne vom Gegenteil überzeugen. Solchen wohlklingenden und einstudiert wirkenden Worten, schenke ich hingegen schon länger keinen Glauben mehr….

 

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