Ist der BVB nun, aufgrund seiner größeren Finalerfahrung, tatsächlich leichter Favorit gegen den Vizemeister aus Wolfsburg, wie mancherorts debattiert wird? Eine gewagte These, wie ich meine. Die deutlich stabilere und bessere Saison hat ohne Zweifel der VfL Wolfsburg hinter sich gebracht.
Auch erhöht die Tatsache, dass der BVB seit dem Pokalfinale 2012 (5:2 gegen die Bayern) zuletzt zwei Finalspiele in Folge verloren hat, nämlich das Champions League Finale 2013 und das DFB-Pokalfinale 2014) doch wohl eher den Druck auf Seiten der Dortmunder. Aus der größeren Finalerfahrung also einen Vorteil konstruieren zu wollen, das erscheint doch sehr gewagt. Man könnte auch genau das Gegenteil behaupten und feststellen, dass der VfL Wolfsburg völlig unvorbelastet in das Endspiel heute Abend (ab 20 Uhr) gehen kann.
Wie dem auch sei, die Schwarzgelbe Karawane ist inzwischen größtenteils in Berlin vor Ort und beteiligt sich zahlreich bei Fanfest, Sightseeing und Shopping. Noch sind es ja auch ein paar Stunden, bevor es dann im Olympiastadion vor den 75.000 glücklichen Karteninhabern zur Sache gehen wird.
Während man beim VfL noch spekulieren darf, ob Abwehrass Naldo rechtzeitig wieder spielfitt werden wird, stellt sich beim BVB eigentlich nur die Frage ob nun Mitch Langerack, welcher bisher alle Pokalspiele der Saison im Kasten stand, oder doch die eigentliche Nr. 1 des BVB, Roman Weidenfeller, das Tor der Schwarzgelben hüten wird? Das wollte auch Jürgen Klopp auf der gestrigen Pressekonferenz so noch nicht verraten. Lassen wir uns diesbezüglich also überraschen.
Ansonsten erscheint aktuell alles für ein großes Fußballfest in der Hauptstadt hergerichtet. Muss das Spiel also nur noch den ‚richtigen‘ Sieger finden, damit aus dem großen Traum vom perfekten Abschied für Jürgen Klopp und Sebastian Kehl am Ende kein Albtraum wird… 😉
Es war kein Albtraum, aber ein "perfektes" Spiegelbild der gesamten Saison:-( Wille und Mut, gepaart mit Unvermögen, Planlosigkeit, Pech und verpeilten Schiris – heute war wieder alles dabei. Leider verdient verloren und kein schöner Abschied, vor allem nicht für Kehli:-((
Neben oder noch mehr als Tuchel sind jetzt Zorc und Watzke gefragt, um die richtigen Weichen für die nächste(n) Saison(s) zu stellen. Wünsche beiden viel Glück, Klopp den richtigen Verein und Kehl einen fett-coolen "Ruhestand";-)
Wenn ich schon mal ein gutes Gefühl habe… 🙁
Ja, da kann man nichts machen, Klaus. Für den Neuanfang unter Tuchel ist das vielleicht gar nicht so übel, wenn man dem Ganzen aus BVB-Sicht denn auch etwas 'Gutes' abgewinnen mag, was zugegeben aktuell schwer fällt. Aber so ist der Neuanfang auf der Trainerbank dann vielleicht etwas akzeptierter und 'leichter'….