5 Millionen Dollar für Anschläge auf Juden: Ramin Yektaparast und der iranische Terror an der Ruhr

Ramin Yektaparasts Instagram Screenshot (Ausschnitt) vom 6.6.2024

Das iranische Reich, fromm wie das Dritte, greift ins Ruhrgebiet über, Reichsstatthalter hier war Ramin Yektaparast: Ex-Bandidos, Ex-Hells Angels, jetzt tot. Und sein Netzwerk? Die scharfen Schüsse auf das Rabbinerhaus in Essen, der Brandanschlag auf die Synagoge Bochum  –  hält eine Waffenruhe auch an der Ruhr?

Ein 11. September fürs Ruhrgebiet, womöglich war das die Idee: drei Terroranschläge auf drei Synagogen in einer Nacht. Orchestrierte Attacken wie in New York 2001, von denen zwei  –  die in Bochum und Essen  –  ausgeführt wurden, die in Dortmund blieb unverübt, unklar bis heute, ob mitgeplant. Ins öffentliche Bewusstsein hat sich die Terrorattacke vom 17. November 2022 nicht eingesenkt, was daran liegen mag, wie stümperhaft sich Babak J. angestellt hat, zuständig für den Anschlag in Bochum, er schleuderte seinen Brandsatz auf das Gebäude nebenan. Dümmlicher Fehlwurf oder ausgekochte Strategie? Sein Auftraggeber, der Deutsch-Iraner Ramin Yektaparast, soll fünf Millionen US-Dollar kassiert haben für die Attacke.

Continue Reading

Rettet am Ende ein Feuerzeugwurf dem VfL Bochum die Bundesligazugehörigkeit?

Ruhrstadion Bochum (Foto: Roland W. Waniek)

Am Donnerstag beförderte nicht nur die umstrittene vorzeitige Vertragsverlängerung von Sportdirektor Sebastian Kehl beim BVB die Diskussionen unter den Fußballfans hier im Ruhrgebiet. Noch stärker als diese Entscheidung sorgte ein Urteil des DFB-Sportgerichts für Aufsehen. Dieses hatte dem VfL Bochum erstinstanzlich alle drei Punkte aus dem Skandalspiel bei Union Berlin zugesprochen, welches eigentlich mit einem 1:1-Unentschieden geendet hatte.

Nachdem VfL-Torwart Patrick Drewes in der Nachspielzeit von einem Feuerzeug am Kopf getroffen wurde und das Spiel erst nach einer gut 20-minütigen Unterbrechung und ohne Drewes fortgesetzt werden konnte, erhielt der VfL am „Grünen Tisch“ einen 2:0-Sieg zugesprochen. Das Urteil kam für langjährige Beobachter der Szene nicht wirklich unerwartet, könnte uns alle aber noch für lange Zeit beschäftigen.

Man stelle sich nur einmal vor, die Bochumer hielten am Ende auch dank dieser zwei Zähler tatsächlich noch die Klasse. Die Entscheidung der Sportrichter in Frankfurt am Main hätte eine Dimension und Reichweite erreicht, wie sie keinem Fußballfan gefallen kann.

Continue Reading

Claudia Roth in Odessa, Klebstoff in Berlin: Wofür es sich zu kämpfen lohnt und wofür nicht

Odessa: Die Verklärungskathedrale nach dem russischen Bombenangriff Juli 2023 by National Police of Ukraine cc 4.0

125 Künstler ermordet, 100.000 Kulturorte zerstört, 1,7 Millionen Kulturgüter geraubt. Putin will die Ukraine auslöschen, selbst noch die Erinnerung an sie. Und die Förderkultur in Deutschland? Schnüffelt sich an die AfD heran.

„Was Demokratie für einen Glanz haben kann.“ Claudia Roth, Kulturstaatsministerin, lag oft daneben, hier trifft sie den Punkt: „Haben wir wirklich eine Vorstellung davon, wie wir uns verhalten würden, wären wir in so einer Situation wie die Ukraine?“ Wo sich Kultur „hinter Holzverschläge, Sandsäcke und Panzersperren“ retten muss, um spielen zu können? Im Sommer 2022, der Krieg war ein halbes Jahr alt, war Roth die erste in der noch amtierenden Regierung, die in die Ukraine gefahren ist, sie hat Odessa aufgesucht, die europäische Kulturmetropole. Jetzt war sie erneut in der Stadt, Tobias Rapp hat sie für den SPIEGEL begleitet, er beschreibt einen Anfahrtsweg „im schwer gepanzerten Jeep“, mit dem man es bis dicht an den Ticketschalter eines Konzertsaals schafft oder eines Museums oder Theaters, wo sich die Anzahl der Tickets daran bemisst, wie viele Plätze der Luftschutzkeller bietet.

Continue Reading

Memento Odesa. Eine Hommage

Memento Odesa: Sebastian Studnitzky und Odesa Symphonic Orchestra by (c) Alina Dichkova

„Odesa ist eine wahnsinnig schöne Stadt, die Sonne hat geschienen, man hat ständig vergessen, dass Krieg ist. Und abends gingen die Sirenen los.“ Das Odesa Philarmonic Orchestra spielt in der Christuskirche Bochum zusammen mit dem Pianisten Sebastian Studnitzky eine Hommage an die Stadt und ihre Bewohner, an die Ukraine und ihre Kultur. Und an die europäische Idee.

Continue Reading
Werbung


„Wer sich dem antisemitischen Zeitgeist entgegenstellt, riskiert etwas“

Grigory Rabinovich, Volker Beck by (c) Emanuela Danielewicz

Am Mittwoch wurde Volker Beck in der Synagoge Bochum mit der Otto-Ruer-Medaille der Jüdischen Gemeinde geehrt, die Laudatio hielt Richard C. Schneider: „2024 brauchen Juden in Deutschland viele Volker Becks.“

Eine Stadtgesellschaft, die feiert in einer Zeit, „in der wir der antisemitischen Attacken in diesem Land nicht mehr Herr werden“? Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, stellte vor die Frage, die sich seit 10/7, den Massakern der Hamas, jeden Tag stellt: Wer ist Wir? 19 % der Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen leugneten den Holocaust oder relativierten ihn, erinnerte Lehrer an die Ergebnisse der kürzlich vorgelegten Studie „Antisemitismus in der Gesamtgesellschaft NRW“, 12 % seien überzeugt, die jüdische Religion erlaube den rituellen Mord an Kindern. Und geben dies ungeniert zu Protokoll. Offenbar, so Lehrer in seinem Grußwort zur Verleihung der Dr.-Otto-Ruer-Medaille an Volker Beck, den Präsidenten der Deutsch-israelischen Gesellschaft (DiG), „haben wir etwas grundlegend falsch gemacht“.

Continue Reading

Popkultur gegen Israel? Ben Salomo und Alex Feuerherdt diskutieren in der Christuskirche Bochum

BDS auf der Pro-Hamas-Demo in Bochum 15. Mai 2021

Anfangs war es nicht für voll zu nehmen: dass Künstler Kunst boykottieren könnten, Popkünstler Pop, Demokraten die Demokratie? Es ist die BDS-Idee, inzwischen gibt sie sich selber als Kunst, als Pop, als demokratisch aus. Und hat Erfolg damit, weil es gegen jüdische Kunst geht, gegen israelische Kultur. Am Dienstag, 29. Oktober, 19 Uhr sprechen Ben Salomo, HipHop-Aktivist, und der Publizist Alex Feuerherdt über „Antisemitismus in der Kulturindustrie“, es moderiert Philipp Janzen (ua Die Sterne). Der Eintritt ist kostenfrei.

Continue Reading

Stephan Sulke: 80 live. Konzert am Vorabend

Stephan Sulke in den 70ern | Foto privat

Er singt über die Liebe wie keiner sonst. Durch die Geschichten, die Stephan Sulke erzählt, zieht sich ein feiner Riss, der ahnen lässt, was die Thora meint, wenn es heißt, Liebe sei stark wie der Tod. Jetzt singt und erzählt er am Sonntag in der Christuskirche Bochum  –  es ist der letzte Abend von Rosch Haschana, dem jüdischen Neujahrsfest, zugleich der Vorabend von 10/7.  

„Immer wieder, immer wieder hab‘ ich dich bloß geliebt.“ Den Song von Stephan Sulke, dem heute 80Jährigen, hat Herbert Grönemeyer auf seinem 83er Album gecovert. Der Vergleich der beiden Versionen ist interessant, was sich bei dem einen mit Zartheit hört, fast so, als könne es durchs Zuhören zerbrechen, verhärtet der andere ins Bumsfidele hinein. Können muss Kunst beides, aber der Raum verändert sich, den sie dadurch erschließt, ihre assoziative Weite. Spätestens dann, wenn man Sulkes Lied am Vorabend zum 7. Oktober hört, lässt es mithören, was Terror denen antut, die  –  „immer wieder hab‘ ich dich bloß geliebt“ –  zur gleichen Zeit am anderen Ort um die Liebe ihres Lebens weinen.

Continue Reading

Schalke muss die Zweitliga-Rolle lernen

Schalke Graffiti in Herten | Foto: Peter Hesse

Alle drei großen Ruhrgebietsvereine sind gerade nicht auf Rosen gebettet, vor allem Schalke macht dem geneigten Fan große Sorgen. In ihrer Rundum-Schau blicken Thommy Junga und Peter Hesse zudem zum nach München und Wien – und selbstverständlich zum kleinen Ruhgebietsderby nach Dortmund, wo heute der VfL Bochum zu Gast ist.

Peter Hesse: Großes Rätselraten beim BVB. Das Schwarzgelbe Team startete mit Sabitzer und Adeyemi auf den offensiven Flügeln gegen Stuttgart – dazu Anton und Guirassy in der Startelf, beide noch bis Sommer beim VfB unter Vertrag. Am Ende hieß es 5:1 für den VfB und Dortmund fuhr mit langen Gesichtern nach Hause. Der Qualitätssprung von Terzic zu Sahin sollte den BVB in neue Sphären hieven, was macht Nuri falsch?

Continue Reading
Werbung


Läutet der VfL Bochum heute in Dortmund das Ende von BVB-Trainer Nuri Sahin ein?

Am Stadion des BVB in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Zum Auftakt des 5. Spieltags in der Fußball-Bundesliga empfängt am Abend Borussia Dortmund um 20:30 Uhr den VfL Bochum zum sogenannten ‚Kleinen Revierderby‘. Im heimischen Westfalenstadion könnte die Ausgangslage für den BVB im Vorfeld dabei kaum unangenehmer sein.

Nach der bitteren 1:5-Pleite in der Vorwoche beim VfB Stuttgart ist ein überzeugender Sieg für die Borussia Pflicht. Eine traditionell brandgefährliche Situation gegen einen Gegner, der im auf dem Papier so ungleichen Duell, eigentlich nichts zu verlieren hat.

Sollten die Dortmunder gegen Bochum sportlich nicht überzeugen, drohen die Saisonziele schon in der Anfangsphase der Spielzeit ernsthaft in Gefahr zu geraten. Und auch Trainer Nuri Sahin steht nach den eher enttäuschenden Auftritten der vergangenen Wochen daher schon ungewöhnlich stark unter Druck.

Continue Reading

Oli Hilbring gestaltet BANG BOOM BANG-Plakat

Der Bochumer Cartoonist Oli Hilbring engagiert sich für den bodo e.V. | Foto: Oli Hilbring

Vor 25 Jahren kam der Filmklassiker BANG BOOM BANG! ins Kino. Zum Jubiläum hat der Bochumer Cartoonist Oli Hilbring ein eigenes Geburtstags-Plakat designt. Kaufen kann man dieses ab Samstag, den 21. September, in den Buchläden und dem Online-Shop von bodo, dem beliebten Straßenmagazin aus Bochum und Dortmund.

Continue Reading