Samuel Salzborn gehört zu den führenden Experten für Antisemitismus in Deutschland. Zur Zeit hält er eine Gastprofessur für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin.
Ruhrbarone: Herr Salzborn, ist die BDS-Kampagne ihrer Ansicht nach antisemitisch?
Samuel Salzborn: Eindeutig ja. Es ist aber zunächst wichtig zu betonen, dass die Grundlage der BDS-Kampagne in großem Maße historische Lügen und falsche Vergleiche sind. Diese werden grundsätzlich israelfeindlich verwendet. Nimmt man beides zusammen und analysiert die Struktur der Argumentation, dann ist die BDS-Kampagne zweifelsfrei antisemitisch: sie will Israel delegitimieren und stellt das Existenzrecht Israels als jüdischem Staat infrage, wobei sie doppelte Standards anlegt und Israel dämonisiert.