Einer der Gründe, warum es in weiten Teilen des Ruhrgebiets so aussieht wie in Bitterfeld vor der Wende, ist, das Leistung und Erfolg nichts zählen. Wichtig sind ein paar gute Kontakte, ein Parteibuch schadet auch nicht. Das bekam nun auch die Intendantin des Bochumer Prinzregenttheaters Romy Schmidt zu spüren.
Besucherrekorde, gute Kritiken und eine gute Stimmung im Ensemble. Eigentlich war alles klar: Nach zwei erfolgreichen Jahren hätte der Vertrag von Romy Schmidt, der Intendantin des Prinzregenttheaters, eigentlich verlängert werden müssen. Eigentlich, denn das Gegenteil geschah: Die nun beginnende Spielzeit wird ihre letzte in Bochum sein. Im kommenden Sommer ist Schluss. Das ist für Bochum bedauerlicher als für Schmidt, die eigentlich was besseres verdient, als in der kulturell immer provinzieller werdenden Stadt zwischen Essen und Dortmund zu arbeiten. Zu sagen, das Bochumer Schauspielhaus zehre vom Ruhm besserer, vergangener Tage, wäre übertrieben, denn die liegen nun schon so lange zurück, dass es nichts mehr zum Zehren gibt. Längst ist das Theater Dortmund besser, moderner, wichtiger und einfallsreicher, und auch wer Konzerte sehen will, tut das besser in Köln, Dortmund oder, ja,