BVB im freien Fall – und Kovac hat noch keinen Fallschirm!

BVB-Trainer Niko Kovac. Foto: Robin Patzwaldt

Sollte der neue BVB-Trainer Niko Kovac noch nicht geahnt haben, wie schwer seine Aufgabe in Dortmund ist, so weiß er es spätestens seit gestern. Bei der Borussia war bei der 1:2-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart von der durch einen Trainerwechsel oft erhofften Aufbruchsstimmung nur wenig zu spüren.

Zwar spielte die Mannschaft über weite Phasen durchaus engagiert, das Spielglück, das sie bereits in den vergangenen Wochen oft vermisste, war jedoch auch am Samstagnachmittag nicht zu sehen. Ein Eigentor, eine Gelb-Rote Karte – schwerer hätte sich die Mannschaft die Aufgabe, den Vizemeister aus Stuttgart zu schlagen, kaum machen können. An der Verkettung von Leistungsmängeln, Übereifer und Pech konnte auch Kovac bei seinem ersten Spiel in der Verantwortung nichts ändern.

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Kehl siegt im Kompetenzstreit beim BVB – doch seine eigene Bilanz wirft Fragen auf

Sebastian Kehl (links) und Niko Kovac stehen in Dortmund unter Erfolgsdruck. Foto: Robin Patzwaldt

Dass Menschen sich im Berufsalltag nicht immer gut verstehen, wissen wir alle. Dennoch ist die Trennung des BVB von seinem Technischen Direktor Sven Mislintat kein alltäglicher Vorgang. Der einst als „Diamantenauge“ bekannte Scout war der Borussia bereits seit seiner ersten Amtszeit in Dortmund bestens vertraut.

Damals geriet er mit Trainer Thomas Tuchel aneinander, der ihm sogar ein Hausverbot auf dem Trainingsgelände in Dortmund-Brakel erteilt haben soll. In der Folge suchte Mislintat sein Glück in der Ferne – mit wechselhaftem Erfolg. Beim VfB Stuttgart hatte er als Sportdirektor einige erfolgreiche Monate, bevor er auch dort im Unfrieden ging. Zuletzt sorgte er bei Ajax Amsterdam für Missstimmung. Dass der BVB ihn im vergangenen Sommer dann ins Ruhrgebiet zurückholte, war also selbst für Außenstehende damals schon ein riskantes Unterfangen.

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Eingeständnis personeller Fehlplanung in Dortmund: Der BVB trennt sich von Sven Mislintat

BVB-Sportgeschäftsführer Lars Ricken hat ein Machtwort gesprochen. Foto: Robin Patzwaldt

Borussia Dortmund kommt einfach nicht zur Ruhe! Wenige Tage nach dem Trainerwechsel fällte der Revierklub am Donnerstag die nächste Personalentscheidung auf der Führungsebene. Der Technische Direktor Sven Mislintat, der erst im vergangenen Sommer zum BVB zurückkehrte, wurde mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden und freigestellt.

Damit setzte sich der Sportdirektor Sebastian Kehl, der an der Strobelallee ebenfalls nicht unumstritten ist, fürs erste im internen Machtkampf durch.

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Kein Sammer, kein Haaland – Dem BVB fehlt das Herz auf dem Platz

Erling Haaland, hier noch im Dortmund-Trikot. Archiv-Foto: BVB

Die Vorstellung des neuen Cheftrainers Niko Kovac beim BVB am Dienstag machte beiläufig eines deutlich: Neben der Trainerproblematik hat in den vergangenen Jahren ein weiteres Problem die Borussia mindestens genauso ausgebremst. Als Kovac Kapitän Emre Can direkt zu Beginn seiner Amtszeit das Vertrauen aussprach und ihn auch zukünftig in der Rolle als Mannschaftsführer belassen wollte, stellte sich für Beobachter und Zuhörer fast automatisch die Frage: Wer sonst könnte diese Rolle übernehmen?

Im aktuellen Kader der Schwarzgelben gibt es kaum einen Spieler, der auch nur ansatzweise die Strahlkraft und Persönlichkeit besitzt, um die Mannschaft auf dem Platz anzuführen. Das war in den vergangenen Jahren anders.

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Niko Kovac beim BVB: Zwischen Neustart und Skepsis

Sebastian Kehl (links), Niko Kovac (Mitte) und Lars Ricken (rechts) bei der offiziellen Trainervorstellung am Dienstagnachmittag in Dortmund. Foto(s): Robin Patzwaldt

Am gestrigen Dienstag war ich für die Ruhrbarone zum ersten Mal seit der Vorstellung von Lucien Favre im Jahre 2018 wieder bei einer Trainerpräsentation des BVB in Dortmund. Niko Kovac trat offiziell sein Amt als neuer Coach der Borussia an und stand der versammelten Journalistenrunde im Mediencenter des Signal Iduna Parks Rede und Antwort.

Dabei wurde mir schon vor Beginn der Veranstaltung klar, dass sich die Zeiten in Dortmund in den vergangenen Jahren spürbar verändert haben.

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BVB-Trainer Niko Kovac versprüht bei seiner Vorstellung in Dortmund viel Optimismus

Der neue BVB-Cheftrainer Niko Kovac (Podium, Mitte) präsentierte sich am Dienstag den Medienvertretern in Dortmund gut gelaunt. Foto: Robin Patzwaldt

Gute Laune heute beim BVB. Der neue Cheftrainer Niko Kovac präsentierte sich offiziell der versammelten Journalistenschar im Mediencenter des Signal Iduna Parks. Knapp eine Stunde lang stand der Hoffnungsträger der Borussia am Nachmittag Rede und Antwort.

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Danke für die Rückkehr der Emotionen beim BVB, Mike Tullberg!

Das leere Stadion in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Als Borussia Dortmund in der vergangenen Woche U19-Trainer Mike Tullberg interimsmäßig zum Nachfolger des glücklosen Nuri Sahin ernannte, war ich zunächst skeptisch. Nicht nur, weil der Verein offensichtlich nicht ausreichend auf die absehbare Trennung von Sahin vorbereitet war, sondern auch wegen Tullbergs extrem emotionaler Art.

Schon bei seiner Vorstellung als Cheftrainer sprühte er regelrecht vor Begeisterung, warf dabei jedoch haufenweise mit Floskeln wie „Messer zwischen den Zähnen“ und „Sabber im Mund“ um sich – eine Inszenierung, die mich in dieser Ausprägung eher abschreckte als überzeugte. So durchschaubar und simpel soll sich eine sportliche Trendwende bei einer erfahrenen Profimannschaft die mit etlichen Nationalspielern besetzt ist herbeiführen lassen? Ich hatte daran doch erhebliche Zweifel!

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Niko Kovac übernimmt als Cheftrainer beim BVB – Es hätte schlimmer kommen können!

Der neue BVB-Trainer Niko Kovac. Quelle: Wikipedia, Foto: Sven Mandel, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Seit heute Vormittag ist es offiziell: Niko Kovac wird neuer Cheftrainer bei Borussia Dortmund. Er übernimmt das Amt am Sonntag, einen Tag nach der Auswärtspartie des BVB in Heidenheim. Für diese wird noch Interimstrainer Mike Tullberg verantwortlich sein.

Die Nachricht kommt nicht überraschend, fiel der Name Kovac doch schon unmittelbar nach der Trennung von Nuri Sahin nach der Pleite in der Champions League am vergangenen Dienstag.

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BVB in der Sackgasse: Unerfahrenheit auf allen Ebenen

Lars Ricken in Dortmund. Archiv-Foto: BVB

Borussia Dortmund steckt in der wohl größten Krise des Vereins seit rund 20 Jahren. Nach der Entlassung von Trainer Nuri Sahin, dessen Beförderung vom Assistenztrainer zum Chef auf der Bank im vergangenen Juni von Anfang an aufgrund seiner Unerfahrenheit in dieser Position als ein hohes Risiko galt, strahlt der Verein ein großes Durcheinander aus. Die Suche nach einem Nachfolger für Sahin läuft, erste Gerüchte schießen ins Kraut. Diverse Medien berichten bereits von internem Streit, einem großen Scherbenhaufen an der Strobelallee und der Notwendigkeit den Verein von Grund auf umzukrempeln.

Das Problem dabei: Auch die verbliebenen Führungskräfte im Klub, namentlich Sportgeschäftsführer Lars Ricken und Sportdirektor Sebastian Kehl, verfügen in ihrem aktuellen Job auf dieser Ebene kaum über nennenswerte Erfahrungen. Ihnen ist gemeinsam, dass sie wie der beurlaubte Coach Sahin als Anfänger auf ihrer jeweiligen Position bei den Schwarzgelben ins Amt kamen und bisher Schwierigkeiten hatten, den Anforderungen eines europäischen Spitzenvereins gerecht zu werden.

Jetzt zeigt sich: Der BVB hat in den vergangenen Jahren viel zu stark auf interne Lösungen gesetzt, externe Erfahrungen und neuen Input vernachlässigt. Die Strategie, entscheidende Ämter mit unerfahrenen Vereinsinsidern zu besetzen, ist gescheitert.

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Die Krise des Herzens: Wie der BVB viele treue Fans entfremdet hat

Lange her: Ein entspannter Jürgen Klopp in Dortmund. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Meine einst innige Beziehung zum BVB steckt aktuell in der wohl größten Krise ihrer Geschichte. Seit ich Ende der 1970er-Jahre als Kind zum glühenden Anhänger der Schwarzgelben wurde, bestimmte das Team an vielen Wochenenden mein Leben. Ich hätte die Mannschaft, die damals häufig dem Tabellenende in der Fußball-Bundesliga näher war als dem oberen Drittel, gegen fast alles verteidigt.

Gewann der BVB sein Spiel, war mein Wochenende gerettet; verlor er, war es zumindest empfindlich gestört. Doch derzeit ist das anders. Am Freitag erwischte ich mich dabei, wie ich in der Endphase des Gastspiels bei Eintracht Frankfurt darauf hoffte, dass die Borussia jetzt nicht noch den Ausgleich erzielen möchte. Einfach nur, damit sich das Leiden nicht noch weiter in die Länge zieht, doch bitteschön möglichst kurzfristig ein paar personelle Veränderungen erfolgen mögen.

Ich hatte Glück, denn der BVB kassierte in der Nachspielzeit noch das 0:2 – die dritte Niederlage in Folge im Kalenderjahr 2025. Doch von der Qual, die ich seit einigen Wochen schon unter Cheftrainer Nuri Sahin empfinde, wenn ich an die Profikicker aus Dortmund denke, erlöste mich dieses Resultat immer noch nicht.

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