NSU-Ausschuss zu Dortmund: Polizisten sagen aus

Plenarsaal im NRW-Landtag: kreisförmige Sitzreihen mit Abgeordneten.
Zwei Polizisten sollen heute in Düsseldorf zum NSU-Komplex aussagen. Bild: Alexandra Gehrhardt

Zwei weitere Polizisten sind am heutigen Donnerstag vor dem NSU-Untersuchungsausschuss des NRW-Landtags geladen, um über die Ermittlungen zum Mord an Mehmet Kubaşık im jahr 2006 auszusagen. Die Ruhrbarone berichten ab 13.30 Uhr aus dem Landtag.

Michael Schenk hatte 2006 die Ermittlungen zum Mord bei der Dortmunder Polizei geleitet. Er hatte bereits im ersten Untersuchungsausschuss des Bundestags sowie im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München ausgesagt und dort angegeben, dass Mehmet Kubaşık „eine völlig weiße Weste“ gehabt und hart für den Kiosk der Familie gearbeitet habe. Dies widerspricht der Theorie, dass Motiv und Täter im Bereich Organisierter Kriminalität zu finden sein könnten – und auch der, dass das Opfer selbst Teil davon gewesen sei.

Wolfgang Geier hat bis 2008 die Besondere Aufbauorganisation (BAO) „Bosporus“ in Nürnberg geleitet, die 2005 nach dem Mord an İsmail Yaşar in Nürnberg gegründet wurde und ab 2006 als bundesweite Steuerungsgruppe die Ermittlungen zu allen Fällen koordinierte. Nachdem, so hatte Geier 2012 vor dem Bundestags-Untersuchungsausschuss ausgesagt, zunächst davon ausgegangen wurde, dass „eine kriminelle Organisation“ hinter der Mordserie stecke, bildete sich nach den Morden in Dortmund und Kassel die Serientäter-Theorie heraus. Im Protokoll der Aussage ist zu lesen: „Die sogenannte Serientätertheorie […] ging […] von missionsgeleiteten männlichen Tätern aus, die eine Wut, Abneigung gegen türkisch aussehende Männer entwickelten, zum Zeitpunkt der Tat im Jahr 2000 in der ersten Priorität zwischen 22 und 28 Jahre alt waren – Mundlos und Böhnhardt sind übrigens genau in dieser Priorität-, eine gewisse Affinität zu Waffen aufweisen […] eventuell im Rahmen beruflicher Tätigkeiten vor Beginn der Serie Kontakte zur rechten Szene unterhielten, die allerdings als zu schwach ansahen und sich dann aus der Szene zurückzogen, um ihr eigenes Ding durchzuziehen unter dem Stichwort ‚Taten statt Worte‘, polizeiliche Erkenntnisse aus dem Bereich rechtsmotivierter und/oder Waffen- und Sprengstoffdelikte bis hin zu Schießen außerhalb von Schießstätten wären zu erwarten.“

14:45 Uhr:
Schon kurz nach dem Mord in Dortmund sei klargeworden, erklärt der Zeuge Michael Schenk, dass er zu einer Serie gehörte. Die Polizei hatte die Projektile von der Tat in Dortmund zur Analyse an das Bundeskriminalamt (BKA) geschickt. Daraufhin sei eine Besondere Aufbauorganisation (BAO) eingerichtet und Kontakt zu Vertretern aus den beteiligten Ländern aufgenommen worden. Es war diskutiert worden, ob das BKA die Ermittlungen zentralisiert, dies sei allerdings negativ beschieden worden, weil ein terroristischer Anschlag – die Voraussetzung für eine Zentralisierung – nicht gegeben gewesen sei, sagt Schenk.
Auf der Suche nach Tatmotiven sei zuerst in Richtung Organisierte Kriminalität (Drogen) und in Richtung der kurdischen PKK ermittelt worden. „Kam als Motiv Ausländerfeindlichkeit in den Sinn?“, fragt der Ausschussvorsitzende Sven Wolf. „Das war ja gar nicht wegzudiskutieren“, antwortet der Zeuge. Indizien habe es aber ebenfalls nicht gegeben. Herr Kubasik sei, so das Ergebnis, nicht in kriminelle Machenschaften verwickelt gewesen.

Continue Reading

BLACKBOX – Das Lachen der Täter

K
Klaus Theweleit Foto: Schauspiel Dortmund

Der  Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Querdenker Klaus Theweleit ist zu Gast in der Reihe Blackbox. Berühmt wurde Theweleit 1977 mit seinem umfassenden Werk Männerphantasien, das „faschistisches Bewusstsein und die soldatische Prägung des ich“ (Wikipedia) untersuchte und damals von Rudolf Augstein im Spiegel als „aufregendste Publikation des Jahres“ gefeiert wurde.

Mit seinem 2015 erschienen Buch Das Lachen der Täter: Breivik u.a. – Psychogramm der Tötungslust kehrt er fulminant zurück zur Faschismustheorie und der Theorie der Gewalt – und stellt entlang von aktuellsten Gewaltexzessen (u.a. Anders Breivik, NSU, „Islamischer Staat“) die zeitlos schmerzhafte Frage: Wie wird ein Mensch zum Killer? Und wieso gibt es so viele Zeugnisse darüber, dass Mörder nach der Tat in Lachen ausbrechen?

Am Schauspiel Dortmund stellt Theweleit seine überraschenden Antworten vor und diskutiert mit dem Publikum. Der Eintritt ist frei!

BLACKBOX – Das Lachen der Täter, Donnerstag, 21. Januar, 20.00 Uhr, Schauspiel Dortmund

In Kooperation mit Bodo – das Straßenmagazin und der Offenen Fachhochschule der FH Dortmund.

Der Ruhrpilot

landtag_hellNRW: Ralf Jäger fordert schnellere Asylverfahren…Welt
NRW: Kunstsammlung NRW überträgt „Museum Global“-Konferenz…Monopol 
Debatte: Wenn die Freiheit ins Leere läuft…FAZ
Debatte: EU – Zurück zur Demokratie…Novo Argumente
Debatte: „Gefahr einer nuklearen Konfrontation ist hoch“…Welt
Debatte: Nazis – Abtauchen statt absitzen…Jungle World
Ruhrgebiet: Unitymedia-Kunden melden Störungen…Der Westen
Bochum: Stadt stellt Flüchtlingsarbeit um…Der Westen
Bochum: Der Kampf um syrische Kultur und Traditionen…Welt
Dortmund: CDU will Zuschuss für Juicy Beats streichen…Der Westen
Duisburg: Akzente gehen ab 26. Februar auf Hafenreise…Der Westen
Essen: Kufen verschärft Kritik an Bundesregierung…Der Westen

Dortmund: Der BVB auf dem Weg zurück in die Königsklasse?

BVB-Trainer Thomas Tuchel. Foto: Robin Patzwaldt
BVB-Trainer Thomas Tuchel. Foto: Robin Patzwaldt

Die häufig so ‚kippelige‘ Generalprobe ist also recht eindrucksvoll geglückt. Mit 3:1 (1:0) gewann der BVB das letzte Testspiel vor dem Rückrundenstart am Samstag bei Borussia Mönchengladbach am Dienstagabend in Essen gegen Sparta Prag.

Leider wollten nur rund 5.000 Zuschauer die in vermeintlicher Bestbesetzung angetretene Borussia im Stadion an der Hafenstraße sehen. Na ja, bei den eisigen Temperaturen aktuell ja vielleicht auch kein Wunder, zumal die Begegnung ja diesmal nicht nur als Livestream, sondern auch groß im Free-TV auf Sport1 übertragen wurde.

Damit beendeten die Dortmunder ihre drei offiziellen Testspiele in der Winterpause allesamt siegreich. Ein Kunststück, welches längst nicht allen Bundesligisten so gelang. Was das am Ende tatsächlich heißt? Nichts!

Continue Reading
Werbung


Der Ruhrpilot

dom_keoln_nacht
NRW: 
Nachspiel einer düsteren Nacht…FAZ
NRW: Jäger informierte Kraft erst Tage nach Köln-Exzess…Welt
NRW: Gabriel will Runden Tisch zur Kohle…WN
Debatte: Angela Merkels Wette…Welt
Debatte: Der Feminismus steckt in der Subjektivitätskrise…FAZ
Debatte: Zucker – Teufelszeug oder Verteufelung?…Novo Argumente
Debatte: Das Gleiche in Grün…Jungle World
Ruhrfestspiele: Mittelmeer und Migration im Vordergrund…KStA
Ruhrgebiet: Mutmaßlicher IS-Terrorist aus Dinslaken vor Gericht…WN
Ruhrgebiet: RVR stellt Stadtpläne im Netz bereit…Der Westen
Bochum: Ärztekammer stellt Verfahren gegen Dietrich Grönemeyer ein…Der Westen
Dortmund: Gibt es Hinweise auf RAF-Verbindung nach Dortmund?…Der Westen
Duisburg: Stadtkonzern DVV streicht 320 Stellen bis 2018…Der Westen
Essen: Naturschützer gegen Bau-Pläne für Asylheim in Leithe…Der Westen

BVB und MSV testen heute live im Free-TV

Aktuell ist der BVB noch in der Trainings- und Vorbereitungsphase. Foto: Robin Patzwaldt
Aktuell ist der BVB noch in der Trainings- und Vorbereitungsphase. Foto: Robin Patzwaldt

Über den häufig doch arg begrenzten Unterhaltungswert von Testspielen kann man sicherlich trefflich streiten. Ich persönlich gehöre nicht unbedingt zu den begeisterten Zuschauern solcher sportlich eher unbedeutenden Freundschafts- und Test-Kicks. Doch in der heutigen Zeit, in der man die eigenen Lieblingsmannschaft häufig immer seltener noch im Free-TV über die volle Spiellänge sehen kann, die Eintrittspreise in den Stadien bei Pflichtspielen zudem stetig steigen, da können solche Begegnungen, gerade auch für Gelegenheitszuschauer, eben auch eine willkommene Gelegenheit sein die persönliche Lieblingsmannschaft einmal wieder live im Stadion, oder eben auch im frei empfangbaren TV zu bestaunen.

Und genau deshalb will ich hier und heute auch wieder einmal kurz die Gelegenheit kurz nutzen, um auf die heutigen Vorbereitungsspiele des MSV Duisburg und der Dortmunder Borussia hinzuweisen.

Continue Reading

Der Ruhrpilot

Armin Laschet Foto_ CDU Fraktion NRW
Armin Laschet Foto_ CDU Fraktion NRW

NRW: Laschet steht hinter Merkels Flüchtlingskurs…MV
NRW: Mehr Polizei, mehr Kripo, mehr Überwachung…Welt
NRW: Wirtschaft hält Landesentwicklungsplan für gewerbefeindlich…RP Online
NRW: Innenministerium belastet Kölner Oberbürgermeisterin…RP Online
NRW: „Fossile Kraftwerke sind auf Sicht noch unerlässlich“…Handelsblatt
Debatte: Pegida-Aktivistin Festerling – Radikaler geht’s nicht…FAZ
Debatte: Der Erfolg der AfD ist ein Tabubruch mit Ansage…Welt
Debatte: Sexualstrafrecht – Nein heißt nein…Cicero
Ruhrgebiet: Spaltung zwischen armen und reichen Städten immer größer…Der Westen
Ruhrgebiet: Konvertit aus „Lohberger Brigade“ angeklagt…Kölner Stadtanzeiger
Bochum: Kopflos in Bochum…Welt
Bochum: Tommy Finke über den ESC und Lennons Daumen…Ruhr Nachrichten
Dortmund: FZW gehört zu den besten Clubs der Republik…Der Westen
Duisburg: Das Ignorieren von Pegida ist gescheitert…Der Westen
Essen: Oberbürgermeister fordert schnellere Asylverfahren…Der Westen
Essen: Wulff fordert Vertrauen in die Politik…Bild

Schlägerei zwischen Rechten und Linken oder Nazi-Angriff auf Fußballfans?

Foto: Tuxyso / (CC BY-SA 3.0)
Foto: Tuxyso / (CC BY-SA 3.0)

Kurz vor 6 Uhr am Sonntagmorgen ist es im Dortmunder Hauptbahnhof nach Angaben der der Polizei Dortmund zu einer Schlägerei zwischen “Rechts- und Linksextremisten” gekommen. Die alarmierten Polizisten hätten vor Ort nur noch fünf teilweise verletzte Beteiligte und zwei Zeugen angetroffen. Es sei laut Zeugenaussagen “erst zu verbalen Provokationen und anschließend zu körperlichen Auseinandersetzungen mit Schlägen, Tritten und dem Einsatz von Pfefferspray gekommen.”

Aus Dortmunder Fan-Kreisen stellt sich die Geschichte bisweilen anders dar: Es habe sich keineswegs um eine Schlägerei zwischen “Rechts- und Linksextremisten” gehandelt, sondern vielmehr um einen Angriff von Neonazis auf Fans des BVB. Die Neonazis seien mit dem Zug am Hauptbahnhof angekommen und hätten die Fußballfans recht unvermittelt mit Pfefferspray angegriffen. Die Polizei Dortmund wollte dies auf unsere Nachfrage hin weder bestätigen, noch dementieren. Dazu, wie die Polizei zur Erkenntnis gelangt ist, dass es sich bei der einen Gruppe um “Linksextremisten” handele, wollte sich ein Sprecher der Behörde aus Ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern.

Sollte die Schilderung aus Dortmunder Fankreisen zutreffen, wäre das nicht die erste Auseinandersetzung zwischen Dortmund-Fans und militanten Neonazis: In den letzten Jahren kam es immer wieder zu deutlichen Abgrenzungen weiter Teile der Fanszene gegenüber Neonazis und Rassisten. Auf diese Positionierung folgten im vergangenen Jahr mehrere teilweise heftige Auseinandersetzungen.

Werbung


Dortmund: Die Eisadler gewinnen auch das Rückspiel in Neuss

Beim Eishockey. Foto: Robin Patzwaldt
Beim Eishockey. Foto: Robin Patzwaldt

Das 6-Punkte-Wochenende ist perfekt. Die Eisadler konnten, nach dem Heimsieg am Freitag, am Sonntag auch in Neuss mit 5:2 gewinnen.

Wie schon am Freitag legten die Dortmunder den Grundstein für den Erfolg bereits im ersten Drittel. Felix Berger, Niko Bitter und Jiri Svejda trafen für die Eisadler, Maximilian Bleyer für Neuss.
Mit dieser beruhigenden Führung von 3:1 gingen die Eisadler dann in das zweite Drittel. Hierbei sah es lange so aus, als würde dieses Drittel torlos enden. Doch Felix Berger, der noch am Freitagabend im Krankenhaus an der Oberlippe genäht wurde und in Neuss eigentlich gar nicht spielen sollte, erzielte sein zweites Tor an diesem Abend.

Continue Reading

Der Ruhrpilot

gruenen-nrw-2012-frauen-haushaltNRW: Berlin besitzt mehr Steuerkraft als NRW…Tagesspiegel
NRW: Das Konzept von Hannelore Kraft gerät ins Wanken…Der Westen
NRW: Die unerträgliche Milde der Richter…Welt
NRW: Jäger – Für die SPD wie Blei am Bein…Post von Horn
Debatte: Jammerlappen aus Hackepeter…Jungle World
Debatte: Nur die Satten hungern nach „bewusster“ Ernährung…Welt
Debatte: Schwierige Geschäfte mit Iran…FAZ
Debatte: Da hilft auch das Internet nicht…Zeit
Ruhrgebiet: Schwierige Aussichten für die Region…Der Westen
Dortmund: Nazis und Linksextreme schlagen sich vor dem Hauptbahnhof…Der Westen
Dortmund: Sandra Wiesners Performance „I am interested. fine. you.“…Nordstadtblogger
Duisburg: Pegida – 700 Demonstranten und viele Polizisten…Der Westen
Duisburg: Stadt zahlt täglich 80.000 Euro Zinsen für seine Schulden…Der Westen
Essen: Zieht Stadtfest „Essen.Original“ nach Zollverein?…Der Westen
Umland: 
Die erschreckenden Details des „Casablanca“-Berichts…Welt