
In der Dortmunder Innenstadt gab es am Nachmittag, wie in jeder Woche einen Infostand der „Lies“ Stiftung. „Lies“ verteilt kostenlose Koran Übersetzungen und wird dem salafistischen Spektrum zugeordnet. An diesem Nachmittag hatten sich allerdings auch Änhänger der rechten Hooligangruppierung „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) und vereinzelte Anhänger der neonazistischen Partei „Die Rechte“ eingefunden. Die Rechtsextremen bedrängten den Infostand und beleidigten die dahinter stehenden Islamisten. Zu körperlichen Auseinadersetzungen kam es dabei aber nicht. Die Polizei rückte schnell mit Streifenwagen an und wurde durch Kräfte der Einsatzhundertschaft unterstützt. Diese waren bei einer Demonstration kurdischer Gruppen in der Nordstadt im Einsatz.
Nachdem die Hooligans und Neonazis Platzverweise erteilt bekommen hatten und sich entfernten, gesellten sich noch einige Teilnehmer der beendeten kurdischen Demonstration zu den Salafisten. Sie konfrontierten sie mit den Taten ihrer Ideologie- und Glaubensbrüder in Syrien. Mit Distanzierungen von IS-Kopfabschneidern tat man sich allerdings schwer. Kritik an den Anschlägen von Paris äußerte ein Salafist jedoch: „Das hat gar nichts gebracht, das wird immernoch gedruckt!“ Ein kurdischer Jugendlicher entgegnete: „Walla haram, was du machst Bruder!“ Ein anderer rief: „Ich diskutiere nicht mit Mördern!“