Wenn irgendwo in einem Wohngebiet eine neue Flüchtlingsunterkunft eingerichtet werden soll, geht es bei Bürgerversammlungen häufig vor allem um die Sorgen der Anwohner – Angst vor Kriminalität, Verschmutzung und einer Abwertung des Viertels. Im Unionviertel gab es am Donnerstagabend eine solche Versammlung: Die alte Abendrealschule in der Adlerstraße wird ab der kommenden Woche als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt. Die gut 150 Anwesenden bei der Versammlung brachten viele Fragen, aber auch zahlreiche Hilfsangebote für die Flüchtlinge mit. Von Alex Gehrhardt und Felix Huesmann.
In Dortmund leben zur Zeit etwa 2000 Asylbewerber, 300 von ihnen in der Zentralen Unterbringungseinrichtung im Grevendicks Feld in Lütgendortmund, 1600 in eigenen Wohnungen im ganzen Stadtgebiet. Letzteres ist auch erklärtes Ziel der Stadt, betonte Sozialdezernentin Birgit Zoerner: “Menschen leben in Wohnungen, nicht in Einrichtungen.” Weil die Zahlen der Flüchtlinge im Moment aber stetig steigen, hat die Stadt Dortmund entschieden, in den kommenden Monaten mehrere vorübergehende Notunterkünfte einzurichten. Eine davon wird am Montag in der Adlerstraße eröffnet, hier sollen bis zu 150 Menschen Platz haben.