Freakshow: Die Resterampe des „Widerstands“ spazierte erneut in Duisburg

"Jesus der Herr über Deutschland" - Freakshow in Duisburg; Foto: Peter Ansmann
„Jesus der Herr über Deutschland“ – Freakshow in Duisburg; Foto: Peter Ansmann

Gestern trafen sich am Rathaus in Duisburg erneut Anhänger der Querdenkerbewegung um ihren Unmut gegen die Coronapolitik kundzutun. Die Teilnehmerzahl des bizarren Events war trotz des extrem schönen Wetters (nach Querdenkermaßstäben), im Vergleich zu den Spaziergängen der Vorwochen, deutlich reduziert.

Ca. 70 Spaziergänger fanden sich gegen 18.00 Uhr zu dem Event ein. Die zweite angemeldete  Demonstration der Coronagegner in Duisburg-Neudorf – in Duisburg sind die Querdenker zerstritten – wurde kurz zuvor auf Telegram abgesagt.

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„The Walking Dead“ in Duisburg: Querdenker wandelten durch Hochfeld

Querdenker in Duisburg machen fairerweise auch auf die Erfolge der Maßnahmen (Kontaktbeschränkung, Impfungen) gegen die Pandemie aufmerksam; Foto: Peter Ansmann
Querdenker in Duisburg machen fairerweise auch auf die Erfolge der Maßnahmen (Kontaktbeschränkung, Impfungen) gegen die Pandemie aufmerksam; Foto: Peter Ansmann

Die gleiche Prozedur wie an jeden Montag seit Dezember 2021: Querdenker liefen wieder durch Duisburg. Nachdem es im selbsternannten Widerstand in den letzten Wochen nicht besonders harmonisch zuging, wurden für gestern zwei Demonstrationen angemeldet.

Die Demonstration in Neudorf, angemeldet durch Stefan Brackmann, lief nicht wirklich erfolgreich. Bei der anderen Demonstration – durch die wunderschöne Innenstadt von Duisburg und Hochfeld – liefen deutlich weniger „Spaziergänger“ mit als in den Vorwochen.

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Romantische Marschroute: „Duisburg steht auf“ versuchte durch Duisburg-Hochfeld zu spazieren

Impfmücken gegen Impflücken: Mahnwache in Duisburg; Foto: Peter Ansmann
Impfmücken gegen Impflücken: Mahnwache in Duisburg; Foto: Peter Ansmann

Spannend ging es in den letzten Tagen bei den Querdenkern von „Duisburg steht auf“ zu: Nachdem der Organisator der bisherigen „Spaziergänge“ in Duisburg, Stefan Brackmann, den Spaziergang für den gestrigen Montag abgesagt hatte, war die Stimmung in der Telegram-Gruppe der Impfgegner in Duisburg ähnlich euphorisch wie in der SA-Führung während der Nacht der langen Messer.

Hintergrund: Während des Spaziergangs am 17. Januar 2022 hatten Mitarbeiter des Ordnungsamtes in Duisburg und Polizei Verstöße gegen die Hygieneregeln bei den Widerstandskämpfern gegen das finstere Corona-Regime geahndet.

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Extremistenveranstaltung „Duisburg steht auf“: „Kommt einfach mal in die Puschen!“

Seit Wochen veranstalten die Querdenker der Gruppierung „Duisburg steht auf“ – die nicht müde werden sich von Querdenkern zu distanzieren – sogenannte „Spaziergänge“ in Duisburg.

Mit „Spaziergängen“ haben diese Veranstaltungen wenig zu tun: Ein PKW, mit Anhänger, fährt bei diesen Events mit. Aus der, auf dem Anhänger aufgebauten, Stereoanlage erklingen Rufe wie „Wir sind das Volk!“ und Vergleiche zwischen der jetzigen Lage in Deutschland und in anderen europäischen Ländern und der Situation in der DDR im Herbst 1989. Fake-News zu Masken, Corona-Tests und Impfungen: Bei „Duisburg steht auf“ ist das der normale Standard.

In der Telegram-Gruppe der Extremisten wurden, bis zur Berichterstattung hier im Blog, antisemitische Inhalte und Mordfantasien toleriert. Von einem Redner, der Vergleiche zwischen der NS-Justiz und den heutigen Gerichten in Deutschland  zog, fand keine Distanzierung durch die Veranstalter statt. Die inzwischen deaktivierte Facebook-Community von „Duisburg steht auf“ war, bis vor Dezember 2021, das Aushängeschild des PEgIdA-Ablegers in Duisburg.

Inzwischen hat der Staatsschutz die „Spaziergänger“ ins Visier genommen.

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DIE PARTEI Duisburg: Impfmücken gegen Impflücken

Der "demokratische Widerstand" von "Duisburg steht auf" marschiert; Foto: Peter Ansmann
Der „demokratische Widerstand“ von „Duisburg steht auf“ marschiert; Foto: Peter Ansmann

Seit Dezember laufen die Querdenker von „Duisburg steht auf“ regelmäßig bei sogenannten Spaziergängen durch die Innenstadt von Duisburg. Auch am gestrigen Montag liefen die selbsternannten Widerstandskämpfer durch die Ruhrgebietsstadt, schrieen (geschützt von der Polizei) Parolen gegen die aktuell herrschende Diktatur in Deutschland. 

Diesmal mit dabei: Neonazis aus dem Umfeld der rechtsextremen Splitterpartei „Die Rechte“. DIE PARTEI, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und die antifaschistische Initiative zeigten bei einer Mahnwache am Stadttheater deutlich, was sie von den „Spaziergängen“ von „Duisburg steht auf“ hält. Das Wort „nichts“ wäre hierbei eher noch eine Schmeichelei gegenüber der antidemokratischen Gurkentruppe von „Duisburg steht auf“.

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MSV Duisburg und VfL Osnabrück begrüßen DFB-Entscheidung

Im Stadion in Duisburg. Archiv-Foto: Daniel Jentsch

Der MSV Duisburg und der VfL Osnabrück begrüßen die Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), die Partie zwischen beiden Vereinen zu wiederholen. Die Begegnung des 20. Spieltags in der 3. Liga wurde beim Stand von 0:0 nicht zu Ende gespielt, nachdem Aaron Opoku vom VfL Osnabrück von einem Zuschauer rassistisch beleidigt wurde.

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Hässliche Querdenker-Mutation eines PEgIdA-Ablegers: „Duisburg steht auf“

Nur in der Öffentlichkeit wird "Gewaltfreiheit" gepredigt: Fotomontage mit dem Titel "Die Endlösung" in der Telegram-Gruppe "Duisburg steht auf"; Screenshot vom 19. Dezember 2021
Nur in der Öffentlichkeit wird „Gewaltfreiheit“ gepredigt: Fotomontage mit dem Titel „Die Endlösung“ in der Telegram-Gruppe „Duisburg steht auf“; Screenshot vom 19. Dezember 2021

Am 13. Dezember 2021 veranstalteten Querdenker der Gruppierung „Duisburg steht auf“, deren Verantwortliche nicht müde wurden sich von Querdenkern und Gewalt zu distanzieren, einen sogenannten Spaziergang (Ohne Mindestabstände und Mund-Nasen-Schutz) durch die abendliche Innenstadt von Duisburg.

Hierbei wurde gegen die aktuelle „Diktatur“ protestiert – geschützt von der Polizei, die das Demonstrationsrecht der Querdenker durchsetzte: Ungewöhnlich für eine Diktatur – und die aktuelle Situation in der Bundesrepublik mit der Zeit des Nationalsozialismus verglichen.

Eine Distanzierung von diesen Vergleichen fand durch die Veranstalter der Demo, vor Ort, nicht statt.

In einem Kommentar zum Beitrag über die Demonstration vom letzten Montag wurde ich nun aufgefordert „meinen Fehler einzusehen“ und mich öffentlich in einem Artikel zu entschuldigen. („Müssen Sie nur Ihren Fehler einsehen und sich mit einem entsprechenden Artikel öffentlich entschuldigen.„)

Dies wird nicht passieren, zumal in der Telegram-Gruppe weiterhin antisemitische Inhalte zu finden sind und mich diese Gruppierung immer noch genauso anwidert wie in der letzten Woche.

Um sicher zu gehen, dass mir wirklich kein „Fehler“ unterlaufen ist, habe ich mir wegen des Kommentars von Herr Yasir Koc den Telegram-Kanal und die Facebook-Community von „Duisburg steht auf“ nochmal angesehen und war überrascht:

Die Kontinuität des Duisburger PEgIdA-Ablegers „DUIgIdA“ zu „Duisburg steht auf“ war mir, bei den Recherchen zu meinem letzten Beitrag, bisher entgangen.

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Antisemitismus, NS-Relativierung und Sehnsucht nach einer „Corona Armee Fraktion“: Querdenker in Duisburg

"Normal" in der Telegram-Gruppe "Duisburg steht auf"; Screenshot Telegram
„Normal“ in der Telegram-Gruppe „Duisburg steht auf“; Screenshot Telegram

Den Abend des 13. Dezembers 2021 hätte ich angenehmer für mich gestalten können, als ich es es gemacht habe: Ich war auf einer Demonstration der Gruppierung „Duisburg steht auf“, die nichts mit Querdenkern zu tun haben möchten. Wegen bestimmter heikler Inhalte.

Mit meinen Beitrag “Duisburg steht auf” – Querdenker schwurbelten durch Duisburg war das Thema für mich eigentlich erledigt.

Bis der Inhaber der Telegram-Gruppe wir-stehen-auf/DU, Stefan Brackmann, gestern in einem Kommentar seinen Wunsch nach einer „Kontaktaufnahme“ geäußert um „einen Konsens auf Augenhöhe“ zu erzielen.

Gestern Abend wollte ich kurz auf diesen Kommentar antworten, hab mir zu diesem Zweck nochmals kurz – exakt 19 Minuten lang – Anfertigung von Screenshots inbegriffen- den Telegram-Kanal von „Duisburg steht auf“ angeschaut.

Mein Urteil, dass es sich bei „Duisburg steht auf“ um harmlose esoterische Spinner handelt, das ich nach der Demo am Montag für mich gefällt hatte: Es war ein einziges Fehlurteil.

Fake-News, die Bewerbung von illegalen Impfausweisen, Nazivergleiche, Falschinformation und extremer Antisemitismus werden in dieser Gruppe toleriert.

Am gewünschten „Konsens auf Augenhöhe“ sind die Ruhrbarone nicht so interessiert.

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„Duisburg steht auf“ – Querdenker schwurbelten durch Duisburg

Wenn man Heiko Schrang bei Wish bestellt: Ein Rebell in Duisburg; Foto: Peter Ansmann
Wenn man Heiko Schrang bei Wish bestellt: Ein Rebell in Duisburg; Foto: Peter Ansmann

Letzten Donnerstag veranstalte die Gruppe „Wir stehen auf“ eine Demo gegen die Corona-Maßnahmen in Duisburg. Gestern gab es, nur einem Tag nachdem PEgIdA in Duisburg marschierte, wieder eine Veranstaltung der Querdenker – die nach eigenem Bekunden nichts mit Querdenkern zu tun haben.

Mit Extremisten und Verschwörungstheoretikern möchte die Gruppierung, laut einem ihrer Redner, ebenfalls nichts zu tun haben. Eine glatte Lüge, die zu erkennen ist wenn man nur kurz die Telegram-Gruppe der tapferen Widerstandskämpfer überfliegt. Die Demonstration am Montagabend war – selbst für Duisburger Verhältnisse – ein bizarres Ereignis.

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Ruhrgebiets-Tourismus: Unser erstes Mal auf einer Stadtrundfahrt in Duisburg

Überzeugt bei den Fahrten durch extrem umfangreiche Ortskenntnisse und historisches Hintergrundwissen: Udo Scharf; Foto: Peter Ansmann
Überzeugt bei den Fahrten durch extrem umfangreiche Ortskenntnisse und historisches Hintergrundwissen: Udo Scharf; Foto: Peter Ansmann

Stadtrundfahrten konnten mich noch nie wirklich begeistern. Aus dem Bus heraus Gebäude und Denkmäler betrachten – ich finde das immer etwas langweilig und bevorzuge Erkundungen zu Fuß. Auch bei Städtetouren. Meine Messlatte für die Bewertung von Stadtrundfahrten liegt deshalb nicht unbedingt hoch:

Die schlimmste Tour ever erlebte ich 1986 bei einer Sightseeing-Tour durch Belgrad: Es gab, wenn ich mich richtig erinnere, eine Kneipe zu sehen (mit dem Namen „?“), einen Fernsehturm, eine kaputte Burg, den Teil einer kaputten Stadtmauer und einen – in meinen Augen – ziemlich hässlichen Wohnkomplex mit dem passenden Namen Drei Witwen, den ich beim Anblick der Gebäude darauf zurückführte, dass die drei verantwortlichen Architekten vermutlich wegen ihres Schaffens standrechtlich erschossen wurden und mit der Namensgebung den Witwen der Bauherren ein Denkmal gesetzt werden sollte. Das ist aber nur eine persönliche Vermutung.

Wäre ich ein böser Mensch, hätte ich – aufgrund dieser Erfahrung – die Bombardierung Belgrads durch die NATO 1999 als absoluten städtebaulichen Glücksfall für die Stadt betrachtet. Kurz gesagt: Die zwei- bis dreistündige Tour durch die damalige jugoslawische Hauptstadt war, zumindest für mich, eine einzige Tortur. Wäre es mir, damals im Jahre 1986, erlaubt gewesen schon Alkohol zu konsumieren: Der Bord-Vorrat an Gin-Tonic wäre an diesem Tag durch mich eliminiert worden.

Als letzte Woche mein Handy klingelte und Joachim Schneider, der Vorsitzende des örtlichen Sportvereins DJK Wanheimerort, mich fragte ob ich Interesse an einer Stadtrundfahrt am letzten Freitag hätte, sagte ich spontan zu: Viel zu tun hatte ich an diesem Tag nicht und schlimmer als die oben erwähnte Tour könnte so eine Fahrt kaum sein.

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