Dortmund, Essen und Bochum lassen das Ruhrgebiet hinter sich

Das ‚U‘ in Dortmund. Foto(s): Robin Patzwaldt

Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) belegt das Voranschreiten Auseinanderfallens des Ruhrgebiets als Wirtschaftsraum. Während es drei Städten zunehmend gelingt, sich aus dem Elend zu befreien, gehört der Rest seit viele Jahren zur Unterschicht der deutschen Städte: Dortmund, Essen und Bochum beeindrucken durch eine aktive Startup-Szene. Dortmund schafft es sogar auf Platz 10 im Dynamik-Ranking. Misst man Lebensqualität, Wirtschaftsstruktur und den Arbeitsmarkt der deutschen Städte kommen Gelsenkirchen auf den letzten, Duisburg auf den vorletzten Platz. In den Top-Ten der Elendsstädte finden sich aus dem Ruhrgebiet noch Oberhausen und Herne.

Drei Städte im Ruhrgebiet setzen sich ab: Sie entwickeln sich, auf dem Arbeitsmarkt sieht es nicht ganz so düster aus und auch gut qualifizierte Menschen ziehen der Jobs wegen nach Dortmund, Essen und Bochum. Aber die drei sind natürlich nicht in der Lage, die ganze Fünf-Millionen-Region nach oben zu ziehen. Sie lassen die anderen Städte und damit das Ruhrgebiet schlicht hinter sich. Mit den Städten in ihrem Umfeld verbindet sie wirtschaftlich und kulturell immer weniger.

Artefact bringt 3-D-Druck-Kunst nach Essen

Artefact agiert auf der Bühne mit 3-D-Druckern | Foto: Nicolas Boudier

Ein Theater ganz ohne Menschen? Dialoge von Maschinen? Ist das noch Theater? Das Robot-Ensemble »Artefact« kombiniert auf beeindruckende Weise Theater mit 3-D-Druck-Technologie und dem Versuch, das Konzept der Interaktion mit der physischen Welt der Informationstechnik und der Kinetik zu produzieren.

Hierzu wird das Publikum mit Kopfhörern ausgestattet und so zu einer begehbaren Mensch-Maschinen-Performance eingeladen. Teil der Geschichte, die erzählt wird, ist der Dialog zwischen einem Menschen und einer künstlichen Intelligenz, die von Menschen »gefüttert« wird. Sie hat das Bedürfnis, sich durch Schauspiel auszudrücken. Doch der Mensch verschwindet – mit dem ganzen Rest der Menschheit –, sodass die nostalgische Maschine diese Herausforderung alleine meistern muss.

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DB AG – Dilettantischer Beinaheverkehr Arbeitet Grottig

Ich hatte gestern um 18 Uhr einen Pflichttermin. Eine gute Freundin von mir hielt in der Globetrotter-Filiale in Dortmund einen Multimedia-Vortrag zum Thema „Übermorgenländer. Als alleinreisende Frau im Nahen Osten“. Sie ist in der Sache ein Profi, ihr Buch „Meine Reise ins *Übermorgenland. Allein unterwegs von Jordanien bis Oman“ erschien im März 2020, also knapp vor der Pandemie. Es wäre heute für mich das erste Mal nach zwei Jahren gewesen, sie auf einem Vortrag zu erleben. Ich war kulturell ausgehungert und ich habe mich auf die Veranstaltung gefreut, wie ein kleiner Sultan.

Und dann kamt Ihr, Deutsche Bahn. Genauer gesagt; NICHT.

Protokoll eines dilettantischen Krisenmanagements

16:15 Uhr:
Ich bin zuhause und auf dem Sprung mit dem Bus zum Hauptbahnhof. Die App bahn.de zeigt an, dass mein RE 1 (RE26827) vier Minuten Verspätung in Bochum haben wird und statt um 17:03 erst um 17:07 eintreffen wird. Bei zehn Minuten Fahrtzeit bis Dortmund und einer Laufstrecke von 10 Minuten bis zum Veranstaltungsort habe ich genügend Zeitpuffer, denn die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Alles ist gut. Noch.

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Museum Folkwang macht Essen zum Ausstellungsraum

Folkwang Museum in Essen

Zum 100. Jubiläum in Essen zieht das Museum Folkwang ab dem 21. Mai mit der Ausstellung „Folkwang und die Stadt“ in die Essener City Nord ein.

13 künstlerische Projekte und ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm machen das Quartier zum Kunstraum. Herzstück ist ein Ausstellungs-Parcours, an dem renommierte Kunstschaffende wie Jeremy Deller, Anouk Kruithof und Simon Starling, sowie zahlreiche lokale Initiativen beteiligt sind. Vom zentralen Berliner Platz führt er durch das Viertel im Norden der Innenstadt.

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Internationale Konferenz: Dersim 1937–1938 (online)

Die interdisziplinäre Konferenz befasst sich mit dem historischen Erbe des Genozids von Dersim 1937–1938 in der Türkei. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich das wissenschaftliche Interesse an diesem kaum untersuchten Völkermord erhöht und den Weg für Publikationen, Dokumentarfilme und literarische Darstellungen geebnet.

Die Konferenz soll einen Beitrag zu Forschung und öffentlicher Diskussion zur Anerkennung des Völkermords leisten. Die Untersuchung des Völkermords von Dersim und seiner Folgen im Zusammenhang mit globalen Prozessen – Kolonialismus, Orientalismus, Modernisierung,

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Essen: Annemin Almanya Masalı/Das Deutschlandmärchen meiner Mutter

Katakomben Theater. Am 6. November um 20 Uhr gibt es im Rahmen der 60 Jahrveranstaltungen zum Anwerbeabkommen Deutschland/Türkei Theater. Deutsch-Türkisches Theater. Das Stück ist die Neuauflage einer Produktion aus dem Jahr 2018. Prädikat: Geht hin und schaut es euch an.

Der Lyriker, Verleger und Theatermacher Dinçer Güçyeter hat eine Schar Schauspieler um sich geschart und ein Stück geschrieben, das seiner Mutter bei der Premiere 2018 die Tränen in die Augen drückte. Es ist die Poesie, die ihren Träumen, ihren Sehnsüchten und ihren Gefühlen die Wirklichkeit von Almanya entgegensetzt. Eine Mutter-Hommage wie das berühmte Gedicht von Kurt Tucholsky.

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Die Planeten im youtube-Roulette

Die Planeten aus Essen | Foto: Klaus Homann

Nächsten Samstag (den 2. Oktober) spielen die Planeten ihren sympathischen Powerpop endlich wieder live – und zwar in Oberhausen am Museumsbahnhof. Los geht es dann ab 20 Uhr. Die Band aus Essen schwebt wie immer in ihrer ganz eigene Umlaufbahn um den Planet Power-Pop. Doch bevor es in den Orbit  geht, hat uns Sängerin Annka noch vorher ein paar Tracks für unser youtube-Roulette genannt.

Welcher Song repräsentiert für dich am besten das Ruhrgebiet?
Herbert Grönemeyer – Mambo

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Vero im youtube-Roulette

Irgendwo zwischen Garage, Powerpop, und Sixties pendelt die musikalische Welt von Vero | Credit: www.veroniquedelachanson.com

Zwischen Trier und Essen pendelt Vero – und untermauert mit ihrem neuen Song „Nachtschattenblau“ ihre Vorliebe für Postcard-Pop mit rockigen Untertönen. Zu ihrer Heimat sagt sie: „Ich hatte gar mal selbst einen Text übers Ruhrgebiet geschrieben, den Song dazu haben wir mit meiner alten Band in einem Kinderzirkus aufgeführt.“ Weitere artistische Kapriolen erklärt sie uns im youtube-Roulette.

 Welcher Song repräsentiert für dich am besten das Ruhrgebiet?
Deo – Ruhrgebiet

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Ruhrtriennale: „Bruchlinien und Konstruktionen“, das neue Programm

Barbara Frey, Intendantin Ruhrtriennale, vor Turbinenhalle Bochum | (c) Daniel Sadrowski

Es war zuletzt reichlich zerdellt, das Festival der Künste: erst Antisemitismus, dann Antisemitismus, dann Corona. Jetzt besteht die Kunst darin, aus dem Zerdellten Kunst zu machen: Heute haben die neue Intendantin der Ruhrtriennale, Barbara Frey und ihr Team, das Programm für die erste ihrer drei Spielzeiten vorgestellt. Ein flüchtiger Blick zeigt, was fehlt: die Welterklärattitüde. Dass sie fehlt macht neugierig, er lohnt sich, der Blick auf ruhrtriennale.de.  

Vertraut die Spartenvielfalt, das Potpourri aus „Schauspiel“ und „MaschinenHausMusik“, „Musiktheater“ und „Literatur“, aus „Pop“ und „Tanz“ und „Dialog“ . Vertraut auch, dass es verschiedene Spielorte sind, durchs Ruhrgebiet gewürfelt, neu dabei das leerstehende Allbauhaus in Essen. Die Intendantin, auch das hat Tradition, inszeniert selber unter anderem Edgar Allan Poes „Der Untergang des Hauses Usher“, anders jetzt: Es gibt, wie es aussieht, keine Eröffnungsrede, stattdessen eröffnet das Festival  kurz vor Sonnenaufgang mit einem Konzert im Morgengrauen und einem anschließenden gemeinsamen Frühstück an der Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck.

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Israel und die „Weltoffenheit“: Ein Vorschlag

Tel Aviv Pride Parade 2019 by Ted Eytan from Washington, DC, USA CC 2.0 in Format 3:2

Oma hat Juden versteckt, Opa war kein Nazi, die Enkel setzen sich die Kippa auf und demonstrieren gegen Judenhass. Andere heften sich den Gelben Stern an und demonstrieren für irgendwas, wieder andere protegieren BDS und erklären, die Boykottbewegung sei frei von Gewalt, alle sind sie solidarisch. Jetzt, wo Hamas  –  die Terror-Firma sitzt im BDS-Lenkungsausschuss, BDS-Trommler wie Judith Butler halten sie für eine Emanzipationsinitiative  –   jetzt, wo diese Hamas Tausende Raketen auf Kindergärten jagt, in denen jüdische Kinder spielen, könnten sie tatsächlich einmal solidarisch sein, es herrscht Schweigen. Ein Vorschlag. 

Vor ein paar Jahren brachen einige Leute zu Forschungsreisen auf, sie setzten sich eine Kippa auf den Kopf und spazierten durch Berlin oder durch Berlin oder durch Berlin oder mal durch Frankfurt hinein ins Herz einer zivilen Gesellschaft, alle kamen heil zurück. Jetzt das Ganze mit einer Israelfahne.

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