Stephan Sulke: 80 live. Konzert am Vorabend

Stephan Sulke in den 70ern | Foto privat

Er singt über die Liebe wie keiner sonst. Durch die Geschichten, die Stephan Sulke erzählt, zieht sich ein feiner Riss, der ahnen lässt, was die Thora meint, wenn es heißt, Liebe sei stark wie der Tod. Jetzt singt und erzählt er am Sonntag in der Christuskirche Bochum  –  es ist der letzte Abend von Rosch Haschana, dem jüdischen Neujahrsfest, zugleich der Vorabend von 10/7.  

„Immer wieder, immer wieder hab‘ ich dich bloß geliebt.“ Den Song von Stephan Sulke, dem heute 80Jährigen, hat Herbert Grönemeyer auf seinem 83er Album gecovert. Der Vergleich der beiden Versionen ist interessant, was sich bei dem einen mit Zartheit hört, fast so, als könne es durchs Zuhören zerbrechen, verhärtet der andere ins Bumsfidele hinein. Können muss Kunst beides, aber der Raum verändert sich, den sie dadurch erschließt, ihre assoziative Weite. Spätestens dann, wenn man Sulkes Lied am Vorabend zum 7. Oktober hört, lässt es mithören, was Terror denen antut, die  –  „immer wieder hab‘ ich dich bloß geliebt“ –  zur gleichen Zeit am anderen Ort um die Liebe ihres Lebens weinen.

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Hokusais Welle am Rhein: Manga-Expertin Jaqueline Berndt im Gespräch

Katsushika Hokusai: Hokusai Manga, 10, 1819 © UNSODO. Inc

Japanismus traf auf eine Welle der Begeisterung in der europäischen Kunst. Impressionisten entdeckten den japanischen Künstler Katsushika Hokusai auf der Weltausstellung in Paris 1867 für sich. Jede kleine Seerose Monets atmet den Geist fernöstlicher Ästhetik. Auch heute entdeckt man Inspirationen durch japanische Drucke in der Populärkultur. Werbung, Mode, sogar Umweltverbände schmücken sich mit dem wohl berühmtesten Motiv. Die Welle von Hokusai gilt als zeitlose Ikone erhabener Schönheit. Das Japanische Kulturinstitut Köln zeigt dem Pionier der modernen Druckkunst zu Ehren die Wanderausstellung „Manga Hokusai Manga“, die unter der Leitung von Jaqueline Berndt konzipiert wurde. Sie hat an verschiedenen Universitäten in Japan, Deutschland, Singapur und Schweden gelehrt. Warum Hokusai nicht nur eine Erzählung über die bloße Gewalt der Natur,

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Dortmund taucht ab!

Eindrücke von ‚Wunderwelt Ozean‘ bei Phoenix des Lumières im Oktober 2024. Foto(s): Robin Patzwaldt

Die Dortmunder Kulturszene hat auf viele Zeitgenossen, trotz vieler Versuche in den vergangenen Jahren die diesbezügliche Attraktivität der Stadt zu erhöhen, eine nur begrenzte Anziehungskraft. Das ‚Dortmunder U‘ erreicht mit seinem Angebot trotz eines enormen Aufwandes nur vergleichsweise wenige Menschen, und auch das Deutsche Fußballmuseum kämpft inzwischen schon länger vergeblich um Kostendeckung.

Vor diesem Hintergrund erschien es vor rund zwei Jahren recht mutig, dass ein französischer, privater Investor die in die Insolvenz gerutschte ehemalige ‚Warsteiner Music Hall‘ im Stadtteil Hörde in die Heimat einer immersiven Kunstausstellung mit dem für Dortmunder befremdlich klingenden Namen ‚Phoenix des Lumières‘ verwandelte. Das Vorhaben erschien riskant, bereicherte das Kulturangebot der Reviermetropole jedoch erheblich.

Nun, gut 18 Monate nach Eröffnung, starte das bereits vierte Programm (mit dem Begriff Ausstellung tue ich mich da nach wie vor schwer) in der ehemaligen Gebläse-Halle des Stahlwerks Phoenix-West. Mit ‚Wunderwelt Ozean‘ gehen die Veranstalter in Dortmund und Umgebung seit dieser Woche auf Kundenfang.

Um es einmal direkt vorweg zu nehmen, nach den Filmen zu den Werken Gustav Klimt und Friedensreich Hundertwasser (ab Anfang 2023), ‚Destination Kosmos‘ (ab Herbst 2023) und ‚Dalí: Das endlose Rätsel‘ und ‚Gaudí: Architektur der Fantasie‘ (seit Februar 2024), ist auch das Angebot unter dem Titel ‚Wunderwelt Ozean‘, das es seit dieser Woche zu erleben gibt, eine Attraktion, wie es sie in Dortmund im Kulturbereich nur wenige gibt. Ich war schon da und habe für die Ruhrbarone-Leserschaft ein paar Eindrücke von dort mitgebracht.

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Radar von Köln bis Paris: Galeristin Priska Pasquer im Podcast

Die Galeristin Priska Pasquer, Foto: privat.

P wie Picasso, P wie Paris, P wie Priska Pasquer – zusammen mit Beck und Eggeling aus Düsseldorf eröffnet die Kölner Galeristin die Ausstellung „Timeless innovation – Innovation Intemporelle“ in Paris. Die künstlerischen Positionen von Ikemura, Aljoscha, Milak und Fraiman umspannen am 12.Oktober das Opening. Ob Rhein, ob Seine, warum sie als Kunsthändlerin doch immer den Weg in das pulsierende Herz Frankreichs sucht, erzählt Priska Pasquer im P wie Podcast.

Glossar

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The Cure IX – Disintegration

Über die Disintegration zu schreiben, ist eine Herausforderung. So vielen gilt sie als das beste The Cure-Album aller Zeiten, als ihr unbestrittenes Meisterwerk. Aber die These dieser Reihe ist ja, dass jedes Cure-Album ein Meisterwerk ist. Dazu muss man die Disintegration gewissermaßen von ihrem Thron holen, ohne den Anschein zu erwecken, sie wäre gar nicht so gut. Denn sie ist so gut. Die anderen sind nur auf ihre Weise alle auch sehr gut. Wenn man noch einmal den Vergleich mit den Kindern heranzieht, von denen keines das Lieblingskind ist, dann ist die Disintegration vielleicht dieses ältere Kind, etwas reifer als die anderen, etwas gescheiter als die anderen, das immer gute Noten schreibt und das auch mal auf die Kleinen aufpasst und von sich aus im Haushalt hilft – man hat es nicht lieber als den Rest, aber man erwartet einfach wie selbstverständlich, dass es in gewissen Aspekten überlegen ist und man muss vielleicht sogar manchmal aufpassen, dies nicht als selbstverständlich hinzunehmen.

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