Shitney Beers, Mittwoch, 26. Juli, 19.00 Uhr, Dortmunder U, Dortmund
Fabian Wolff, Claas Relotius, „Sascha Arschloch“

Wenn die Zeit einem Autoren Raum gibt für rund 40 000 Zeichen online, will sie etwas bedeuten. Eine markante Position hervorheben, eine Stimme herausarbeiten, eine unverwechselbare. Dass sich die ihres Autors Fabian Wolff, der sich als „jüdische Stimme“ selber erfunden hat, nun als Märchenstimme entpuppt, ist für die Zeit, was für den Spiegel Claas Relotius war. Während sich Fabian Wolff, enttarnter Lügner, abermals auf Zeit online – diesmal in rund 70 000 Zeichen – als schillernder Schmerzensmann entwerfen darf. Dabei ähnelt er sich einem Typus an, den Wolf Biermann vor Jahren schon als „Sascha Arschloch“ gezeichnet hat.
Am 16. Juli brachte Zeit online einen endlos mäandernden Essay, dem später ein „Hinweis“ vorgeschaltet wurde: „Vor Publikation dieses Textes hatten wir die Aussagen des Autors einem Faktencheck unterzogen, wie es unseren Standards entspricht“, steht über dem Text des Autors Fabian Wolff: „Nach Erscheinen wurde in anderen Medien nahegelegt, Fabian Wolff schreibe hier die Unwahrheit. Wir gehen diesen Vorwürfen nach, wie es ebenfalls unseren Standards entspricht.“ Welche Unwahrheit? Um was geht’s? Von der Zeit ist dazu nichts weiter zu lesen, während es rund um ihren Autor seit Tagen wirbelt: Wolff, 1989 in Ost-Berlin geboren, hat sich jahrelang als jüdischer Intellektueller selber erfunden, hat seine Texte und Posts zunehmend aggressiv auf seine „Jüdischkeit“ gebaut, um antijüdische Positionen zu stützen und hier – immer „im Namen von jüdischer Pluralität, im Namen von jüdischem Leben“ – gerade auch die des antisemitischen BDS. Weil ihm nun offenbar drohte, bald enttarnt zu werden, hat er sich selber als Lügner geoutet: Er, Fabian Wolff, ist so wenig Jude wie das Schaf ein Wolf.
Iron Maiden live in Dortmund
Iron Maiden, Dienstag, 25. Juli, 19.30 Uhr, Westfalenhalle, Dortmund
British Lion live in Dortmund
British Lion, Montag, 24. Juli, 20.00 Uhr, FZW, Dortmund
Murphy’s Law live in Essen
Murphy’s Law, Sonntag, 23. Juli, 18.00 Uhr, Don’t Panic, Essen
Tocotronic spielen am 6. August in Dinslaken

Gloria Endres de Oliveira
Die ehemals als „Hamburger Schule“-Szene bekannte Szene hat die Blütezeit hinter sich gelassen. Jochen Distelmeyer sagte irgendwann, dass die Geschichte von seiner Band Blumfeld aus erzählt ist. Während die Sterne weniger im öffentlichen Bewusstsein stattfinden, halten Tocotronic emsig die Fahne hoch. Am 6. August kommen sie in das Freilichtbühne Burgtheater in Dinslaken.
Intergalactic Lovers live in Köln
Intergalactic Lovers, Samstag, 22. Juli, 19.30 Uhr, Artheater, Köln
Mondo Generator live in Münster
Mondo Generator, Freitag, 21. Juli, 19.30 Uhr, Rare Guitar, Münster
The Ramonas live in Düsseldorf
The Ramonas, Donnerstag, 20. Juli, 20.00 Uhr, Tube, Düsseldorf