Documenta: Neu bestellte Berater kritisieren Geschäftsführer Farenholtz

Alexander Farenholtz
Foto: Falk Wenzel Lizenz: Copyright „KSB; Fotograf: Falk Wenzel“

Nur wenige Stunden nachdem  die Gesellschafter der Documenta die Einrichtung eines siebenköpfigen Beraterkreises bekannt gaben, der die antisemitischen Vorfälle auf der Kasseler Kunstshow aufarbeiten soll, nahmen die bereits ihre Arbeit auf: In einer Stellungnahme kritisierten die Berater den neuen Documenta-Chef Alexander Farenholtz. Der hatte gesagt: „Es besteht kein Generalverdacht gegen die documenta und daher auch keine Veranlassung für eine generelle Prüfung.“ Zu den jetzt kritisierten Darstellungen bereite die künstlerische Leitung einen Text als Erläuterung vor, der der Ausstellung zugefügt werde. „Eine Entfernung der Zeichnungen ist nicht angezeigt“.

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Gesellschafter der Documenta stellen fachwissenschaftliche Begleitung vor

Documenta 15 by C. Suthorn cc-by-sa-4.0

Der Beraterkreis der Documenta steht fest. Die Kunstshow verkündet:

Sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit herausragender wissenschaftlicher Expertise in den Bereichen Antisemitismus, Perspektiven aus globalen Kontexten und Postkolonialismus, Kunst sowie Verfassungsrecht werden die documenta in den kommenden Monaten fachwissenschaftlich begleiten. Den Vorsitz des Gremiums wird Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Leibniz-Instituts „Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung“ (HSFK) und geschäftsführende Sprecherin des „Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ (FGZ), übernehmen. Das haben die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH bekannt gegeben. Angesichts der antisemitischen Vorfälle hat der Aufsichtsrat am 15. Juli 2022 einige Maßnahmen zur Aufarbeitung beschlossen, darunter die Einsetzung dieser fachwissenschaftlichen Begleitung. Ziel ist, auch in Zukunft der documenta ihren weltweit einzigartigen Rang als Ausstellung für zeitgenössische Kunst in Kassel zu sichern.

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Bodo weltweit: Das Straßenmagazin im August

Warum Prinz William Straßenzeitungen verkauft, wie Finnland Obdachlosigkeit beendet hat, wie eine wohnungslose Liebe in Göteborg funktioniert, warum eine ganze brasilianische Stadt ukrainisch spricht, wie man in Salzburg über schönes Scheitern spricht, wie Vertreibung in San Francisco aussieht, was man in Osaka bei einer Bühnenshow in Gebärdensprache erlebt ‑ die bodo-Augustausgabe erzählt Geschichten aus dem internationalen Netzwerk der sozialen Straßenzeitungen.

Prinzenrolle: Prinz William, Herzog von Cambridge, kennt soziale Straßenzeitungen, seit er 11 Jahre alt ist. Damals nahm seine Mutter Diana ihn erstmals mit zur jungen The Big Issue. In diesem Sommer war William wieder einen Tag bei den Londoner KollegInnen ‑ als Verkäufer des Magazins.

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Filmbarone Episode 013 – Emmy-Nominierungen, The Gray Man, Men, Spiderhead, The Black Phone

Robert und Maximilian sprechen über die diesjährigen Emmy-Nominierungen und haben vier Filme im Angebot: 200-Millionen-$ Netflix-Action-Kracher „The Gray Man“, Alex Garlands neuer Psychothriller „Men“, Literaturverfilmung „Spiderhead“ mit Chris Hemsworth, und der Horrorthriller „The Black Phone“ nach einer Vorlage des hervorragenden Autors und King-Sohns Joe Hill. In den News sprechen die Filmbarone über die neuen Trailer zu Sandman, der Herr-der-Ringe-Serie von Amazon und dem Slasher-Prequel Pearl, Verbrechen am Set von „Law and Order“ und das große Sterben der Mafia-Darsteller in diesem Jahr.

Documenta: Und noch ein BDS-Fan in der Reisscheune

ruruHaus, Kassel, 2021, Foto: Nicolas Wefers/Documenta


Heavy Metal rettet Leben, so heißt es heute in der HNA , die die Death-Metal-Band Hazeen und deren Musiker Safdar Ahmed als member des Lumbung der documenta 15 vorstellt. Was qualifiziert einen Death-Metal-Musiker auf der sogenannten Weltkunstausstellung präsentiert zu werden? Von unserem Gastautor Jonas Dörge. 

Safdar Ahmed sei vielseitig talentiert und politisch engagiert also präsentiert er für die documenta 15 im Stadtmuseum ein multimediales Paket. Seine Band sei als „antirassistische muslimische Death-Metal-Band“ gegründet worden. Lesen wir Mal, was der talentierte Mr. Ahmed sonst so zu sagen hat: „To be clear: we support the Palestinian struggle for dignity, autonomy and human rights and condemn Israel’s practices of settler-colonial occupation, home demolition, arbitrary arrest, land expropriation and apartheid over Palestinian lives. […] 50+ year military occupation, the brutalisation and murder of thousands of innocent people, legalised

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Djelem Djelem: Neuntes Festival feiert die Kultur der Roma in Dortmund

Djelem Djelem- Festival: Foto. Stadt Dortmund Lizenz: Copyright


In die Kunst, Kultur, Geschichte und Gegenwart der Roma eintauchen – das bietet zum neunten Mal das Djelem Djelem-Festival. Vom 3. bis 21. August lädt das Kulturfestival zu Ausstellungen, Gesprächen, Konzerten, Workshops, in Kino und Theater und zum Feiern – unter anderem im Superraum in der Brückstraße, auf dem Nordmarkt und dem Platz vor der Reinoldikirche, im Dortmunder U, im Theater und im Keuninghaus.

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Documenta: Kuratorenkollektiv Ruangrupa stellt die Machtfrage

Ruangrupa, v.l.n.r. Ajeng Nurul Aini, farid rakun, Iswanto Hartono, Mirwan Andan, Indra Ameng, Daniella Fitria Praptono, Ade Darmawan, Julia Sarisetiati, Reza Afisina, 2019, Foto: Jin Panji/PR Documenta Lizenz: Copyright

 

Ruangrupa, Mitglieder des künstlerischen Teams der Documenta und mehrere Künstler haben auf der Plattform E-Flux eine Stellungnahme veröffentlicht.

Der Text stammt vom 18. Juli, war bereits in Teilen bekannt und wurde nun vollständig am 27. Juli, dem Tag nachdem bekannt wurde, dass weitere antisemitische Zeichnungen auf der Kassler Kunstausstellung Documenta gefunden wurde, auf der Plattform E-Flux veröffentlicht. Zufall oder nicht? Man weiß es nicht. Die Öffentlichkeitsarbeit der Documenta ist vom ersten Tag an ein Desaster. Den Willen zum Dialog trägt man zwar wie eine Monstranz vor sich her, die offene Debatte indes scheuen alle Beteiligten. In dem Text lehnen die Unterzeichner es ab, dass die Bilder nach antisemitischen Inhalten untersucht werden: „Während wir den Schmerz anerkennen und bedauern, der durch die Abfolge der Ereignisse in Bezug auf Taring Padis Werk „People’s Justice“ verursacht wurde, glauben wir, dass dies nicht zu einer allgemeinen Atmosphäre von Sondierung und Zensur führen sollte.“

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