Documenta 15 – Eine Ausstellung der Schande

Ruru-Haus der Documenta in Kassel Foto Jonas Dörge


Unsere Gastautorin Malca Goldstein-Wolf will nicht, dass bei der Documenta Steuergelder für Antisemiten ausgegeben werden.

Sie tragen keine Springerstiefel, wählen keine rechtspopulistische Partei, können sich wohlfeil ausdrücken, gelten gesellschaftlich als „Intellektuelle“. Der jüdische Staat ist ihnen ein Dorn im Augen. Sie wissen, dass Israel kein Apartheidstaat ist. Sie wissen, dass die 20% nicht-jüdische Bewohner Israels die gleichen Rechte besitzen, wie deren jüdische Nachbarn. Sie wissen, dass Israel die einzige Demokratie im Nahen Osten darstellt.
Eine blühendes Fleckchen Erde, umgeben von islamistischen Feinden, deren einziges Ziel darin besteht, den jüdischen Staat auszulöschen. Kein anderes Land wird von ihnen so obsessiv diffamiert, tatsächliche

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Man muß sich an morgen erinnern

40 Jahre Theater an der Ruhr. Ausstellung und Podiumsreihe

Ich wuchs in Mülheim an der Ruhr auf, einen Steinwurf vom Raffelbergpark entfernt und als meine Eltern mich das erste mal mit ins Theater an der Ruhr in „Die Dreigroschenoper“ nahmen, fand ich, dass die Stuhlreihen im Theatersaal des ehemaligen Kurhauses an einen Zirkus erinnerten und das, was ich da auf der Bühne erlebte, hatte gar nichts mit der hermeneutischen Inhaltsangabe meines Reclam-Schauspielführers zu tun. Der kleine Klugscheißer in mir war frustriert und ratlos. Das sollte mir fortan noch häufiger mit Inszenierungen von Roberto Ciulli passieren. Kurz vor dem Abitur erlebte ich „Glückliche Tage“ auf der Studiobühne der Stadthalle. Es begann relativ konventionell mit dem Monolog der Winnie. Dann ging der Eiserne Vorhang hoch, der die Studiobühne von der Hauptbühne trennt. Die Darstellerin der Winnie begann nun, den riesigen Theater- und Zuschauerraum zu bespielen und spielte ihren Monolog, während sie zwischen den mit rotem Kunstleder bezogenen Stuhlreihen des Zuschauerraums herumlief und darüber kletterte. Das war eine sehr intensive und prägende Theatererfahrung.

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8 Tage im Mai: Putin und BDS, Documenta und „anti-palästinensischer Rassismus“

August 2011: 7 Israelis ermordet, etwa 40 lebenslang verletzt | Foto Ariel Hermoni (IDF) CC BY 2.0

Am ersten Tag im Mai teilt der russische Außenminister mit, Hitler entstamme „jüdischem Blut“. Am vierten empfängt Moskau eine Delegation der Hamas, deren Ziel ist es, alle Juden zu töten. In Kassel sagt die Documenta ihren Talk über „antipalästinensischen Rassismus“ ab. Am fünften erklärt die Hetzkampagne BDS, „antipalästinensischer Rassismus“ sei in Deutschland „Staatsdoktrin“. 30 km vor Tel Aviv ermorden zwei palästinensische Terroristen drei israelische Zivilisten. Am siebten Tag teilen die Kuratoren der Documenta mit, in Deutschland werde „Kritik an israelischem Staatshandeln routinemäßig dämonisiert“. Am achten setzt Israel die beiden Killer fest, sie erwartet ein rechtsstaatliches Verfahren und überdies, ausgezahlt von der Palästinensischen Autonomiebehörde, ein monatliches Gehalt für den barbarischen Mord, das sich, sollten sie ihren 80. feiern, auf 1.820.074 € summiert haben wird. In Berlin nennt Bundeskanzler Scholz Putins Krieg „barbarisch“.

Der Zusammenhang? Russlands Überfall auf die Ukraine hat ein jahrzehntealtes Polit-Konzept  –  „Wandel durch Annäherung“, ab 1963 von Egon Bahr (SPD) entwickelt  –  zerschossen. Keine Deals mehr mit Putin, keine indirekte Finanzierung seines Terror-Krieges, kein Öl, kein Gas, kein naiver Kulturaustausch. Eine Zeitenwende dieser Art hat ein sehr ähnliches Polit-Konzept bisher nicht erlebt, es entstammt derselben Zeit, man könnte es „Neue Nah-Ost-Politik“ nennen:

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Oper Dortmund geht in die Nordstadt

Nordstadt: Bornstraße Blickrichtung Dortmund Innenstadt Foto: Lucas Kaufmann Lizenz: CC BY-SA 4.0


Am Samstag, 4. Juni 2022, startet um 19 Uhr am Blücherpark die Nordstadtoper, eine Oper in drei Akten, unter der Konzeption und Regie von Alvaro Schoeck und Houssie Shirin. Die Musik der Nordstadtoper wurde von Sandra Stadler und „909 Schneider“ komponiert und beinhaltet eine Soundinstallation von TD Finck von Finckenstein. Das Libretto stammt von Houssie Shirin.

Der Weg des Lebens spiegelt sich in den Straßen der Nordstadt – ein große Suche, Umwege, die Selbsterkenntnis und schließlich die Befreiung. In einer performativen Soundkarawane erleben Zuschauer und  Zuhörer gemeinsam mit den

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‚Alltagsmenschen‘ in Nordkirchen sorgen für viele fröhliche Gesichter

Die ‚Alltagsmenschen‘ peppen Nordkirchen auf. Foto(s): Patzwaldt

Das Schloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland haben wir hier im Blog schön häufiger als ein lohnendes Ausflugsziel vorgestellt. Die Fotos von der heutzutage unter anderem als Finanzhochschule des Landes NRW genutzten Anlage fanden stets reges Interesse bei unserer Leserschaft.

Die gepflegte Parkanlage bietet Besuchern aus dem Ruhrgebiet ja auch einen willkommenen Kontrast zu der häufig geschundenen Umgebung, in der diese ihren Alltag verbringen müssen. Da tut ein Ausflug in die vermeintlich ‚heile Welt‘ des Schlosses schlicht gut und erfreut das Auge. Aber auch eine überraschende Diskussion über ‚Herrschaftsarchitektur‘ hat sich nach einem solchen Beitrag hier im Blog vor Jahren schon einmal entwickelt.

Jetzt gibt es einen neuen Grund in diesem Sommer (noch einmal) nach Nordkirchen zu fahren:  ​Eine Alltagsmenschen Ausstellung der Künstlerinnen Christel und Laura Lechner zum 1.000-jährigen Stadtjubiläum sorgt derzeit für besonders viele strahlende Gesichter.

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„Documenta wendet sich klar gegen Antisemitismus“

Ruru-Haus der Documenta in Kassel Foto Jonas Dörge

Sabine Schormann, Generaldirektorin der Documenta, sagte im Interview mit der Osnabrücker Zeitung, dass die Documenta  sich klar gegen Antisemitismus wendet:  „Alle Künstlerinnen und Künstler, die künstlerische Leitung Ruangrupa, die Träger und die Geschäftsführung distanzieren sich eindeutig von Antisemitismus. Es ging auch nie darum, aus der Documenta eine Veranstaltung im Sinn des israelkritischen Bündnisses BDS (Boycott, Divestment and Sanctions) zu machen“.

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