20 Jahre Punkrockers Radio in der Bochumer Rotunde

20 Jahre Punkrockers Radio – das wird ein Fest

Das online Radio ›Punkrockers Radio‹ wird 20 Jahre alt und hat sich zum Jubiläum etwas ganz besonderes ausgedacht. Dazu wird das umtriebige Kollektiv um Radiomacher Stefan Matthäus morgen (Sonntag, den 8. Mai) in der Rotunde Bochum eine Benefizveranstaltung zu Gunsten der SeaPunks veranstalten, die sich um das Leid geflüchteter Menschen kümmern. Diese Organisation aus Bad Kreuznach hat ein eigenes Schiff erworben, um damit Flüchtende aus dem Mittelmeer zu retten.

Es geht ab 15 Uhr los mit Kaffee und Kuchen, einer Ausstellung sowie einer Tombola bei der es CD, Shirts, Bücher, Vinyl und vieles mehr zu gewinnen gibt. Insgesamt werden hierbei über 500 Artikel bei einer Versteigerung präsentiert, bei der es unter anderem ein exklusives Skateboard zu gewinnen gibt. Auktionator ist kein geringerer als der berühmtberüchtigte Ferdinand Fetzig. Ab etwa 17 Uhr werden drei Bands spielen und um 21 Uhr ist Feierabend, die Bands hierzu sind Los Gringos (Surf Punk aus dem Ruhrgebiet), Molly Punch (Punkrock/Grunge, Köln) und Dørn Shamrock (Punkrock aus Bochum).

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Pottporus bringt internationale Graffiti Künstler nach Dortmund-Hörde

Pfarrer Martin Pensi von der Hörder Luther-Gemeinde vor dem Kunstwerk von Ursula Meyer und Giza One | Foto: Klaus Homann

Sie heißen Will Gates, Caroline Falkholt, Popay oder Broken Fingers und stammen aus London, Göteburg (Schweden), Barcelona (Spanien) oder Haifa (Israel) und wurden nun nach Dortmund-Hörde eingeladen, um den Vorort mit großflächigen Murals zu gestalten. Das sind kunstvolle Graffitis, die nun auf Kirchenwände, die Aula einer Gesamtschule und mehrere Wohnhäuser gesprayt – und kunstvoll gemalt werden.

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Syrien. Ein Land ohne Krieg.

In Marcel Prousts Romanzyklus „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ berichtet ein Ich-Erzähler von seinem Leben und thematisiert dabei den gedanklichen Vorgang des „Sich-Erinnerns“. „Verlorene Zeit“ meint hier die Zeit, die unwiederbringlich vergangen ist, wenn sie nicht in der Erinnerung oder in einem Kunstwerk konserviert wird.

2017 erschien im Malik Verlag der Bildband „Syrien. Ein Land ohne Krieg“ der deutsch-syrischen Autorin Lamya Kaddor mit 200 Fotos des renommierten Fotojournalisten Lutz Jäkel. Die Nürnberger Zeitung schrieb dazu in ihrer Rezension: „In dem schönen Bildband zeigen Fotograf Lutz Jäkel, Lamya Kaddor und andere Autoren, wie dieses aussehen könnte – eben wie vor 2011.“

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Offener Brief an Bundeskanzler Scholz: „Europa darf die Ukraine nicht fallen lassen“

Herta Müller Foto: © Raimond Spekking Lizenz: CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)


Viele Menschen dürften seit Wochen auf diesen offenen Brief gewartet haben: Endlich haben sich bekannte Journalisten, Wissenschaftler und Künstler zusammengetan, um für eine Unterstützung der Ukraine zu werben. Unter anderem Herta Müller, Marko Martin, Marieluise Beck, Deniz YücelHedwig Richter und Armin Nassehi fordern Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, die Ukraine auch mit militärischen Mitteln zu unterstützen:

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

auf der Maikundgebung in Düsseldorf haben Sie gegen Pfiffe und Protestrufe Ihren Willen bekräftigt, die Ukraine auch mit Waffenlieferungen zu unterstützen, damit sie sich erfolgreich verteidigen kann. Wir möchten Ihnen auf diesem Weg Beifall für diese klaren Worte zollen
und Sie ermutigen, die Entschließung des Bundestags für Waffenlieferungen an die Ukraine rasch in die Tat umzusetzen.

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Chorwerk Ruhr mit Werken aus dem Krieg

Refugees from Ukraine in Kraków, 6. März 2022 by Silar CC BY 4.0

Der Krieg brach aus, als er 33 war, am Ende des Krieges war Heinrich Schütz 63. Seine Familie war ihm weggestorben, seine Frau, seine Tochter, seine Brüder, seine Mutter. In den Werken, die er aus dieser Welt heraus schuf, hat er die Menschenrechte vertont, 140 Jahre bevor sie deklariert worden sind. Menschenrechte sind die Rechte jedes Einzelnen, sie werden in keiner Welt erdacht, in der es normal ist, dass Menschen reihenweise weggeschlachtet werden, sondern in einer Gefühlswelt, die imstande ist, um jeden Einzelnen zu trauern. Ziemlich aktuell. Chorwerk Ruhr singt Werke von Heinrich Schütz (1585 – 1672), Nikolaus Brass (*1949), Martin Wistinghausen (*1979). Florian Helgath dirigiert.

Die Angst vor Truppen, die plündern, vor Freischärlern, die morden, vorm Stärkeren, der Recht hat. Die Aussicht, belagert zu werden, eingekesselt, ausgehungert. Die Seuchen, die Pest, die Geißeln. In manchen Teilen des Landes waren am Ende von 30 Jahren Krieg 70 Prozent der Bevölkerung weggerafft. Massenvernichtung ohne Massenvernichtungswaffen, alles geschah händisch. Eine unvorstellbare Brutalisierung über 30 Jahre hinweg, von 1618 bis 1648.

Aus der Mitte dieser Zeit heraus, 1635/36, schreibt Schütz seine Musikalischen Exequien. Die wundersamerweise festhalten an der Idee, dass es, während die Menschen wie Fliegen krepieren, der Einzelne ist, um den wir trauen, weil es der Einzelne ist, um den es geht.

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