Spotify löscht Nazi-Song nach Ruhrbarone-Recherche

Spotify Bühne auf dem Kosmonaut Festival 2019 in Chemnitz | Foto: wikipedia / Florian Koppe / CC BY-SA 4.0

Das Lied „L’amour toujors“ von Gigi D’Agostino wurde von Rechtsextremen gekapert, die dazu „Ausländer raus“ singen – die Bilder von Sylt gingen vor ein paar Wochen viral. Der Electro-Artist „Bassegutten“ hat das Lied in einer Partyschlager-Version bei Spotify hochgeladen, was nun nach einer Recherche der Ruhrbarone vom Musik-Streamingdienst gelöscht wurde.

Laut medialer Schätzungen werden täglich jeden Tag 50.000 neue Songs bei Spotify aufgenommen – ob hier eine Qualitätskontrolle via KI stattfindet, wurde vom Unternehmen mit Sitz in Stockholm nicht beantwortet. Die Ruhrbarone haben vergangenen Sonntag dazu eine umfangreiche Presseanfrafge gestellt, darauf hat Spotify bislang noch nicht geantwortet.

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C’è ancora domani: Ein Tabuthema im Kino

„C’è ancora domani“, Copyright Tobis Film

Darf ich mich zu Wort melden? In diesen aufgeregten identitätspolitischen Zeiten muss erst die Checkliste stimmen, ob Frau selbst hinreichend Marker zum Gegenstand liefert. Bocca chiusa, heisst es im italienischen Film „C’è ancora domani“ über häusliche Gewalt. Delia, die Hauptdarstellerin, soll den Mund halten und der Familie dienen. Kaum ein anderer Begriff ist stärker mit Italien verbunden als jene so oft verklärte Keimzelle von Liebe und Geborgenheit, wo Mann noch unabhängig von staatlicher Kontrolle durchregieren kann. Bei meinem Nachnamen (und der sozialen Herkunft) ist klar: Ich hab was zu sagen.

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Bodo im Juli: Abseits abschaffen

Eine Weltmeisterin am Beckenrand, ein Herzchirurg mit Fluchtgeschichte, ein Popstar beim Jubiläumsheimspiel, ein Beratungs-Bringdienst des Jobcenters, ein Feuerwehrchef, der für den Krisenfall plant, eine Kampagne gegen Vertreibungen – das Straßenmagazin im Juli.

Schwimmen lernen: Die elfmalige Weltmeisterin im Masters-Schwimmen Jennifer Thater koordiniert beim Stadtsportbund das Projekt „Jedes Kind in Dortmund lernt schwimmen“. Angesichts der seit der Pandemie drastisch gestiegenen Nichtschwimmerquote ein ehrgeiziges Ziel.

Urlaub auf dem Kanal: Mit einer Mischung aus Wohnmobil, Motorboot und Floß schippert Christian Gröll im Sommer über die Ruhr und die Kanäle des Ruhrgebiets. Eine Entschleunigungsgeschichte.

Der Jobcenter-Bringdienst: Viele Wohnungslose scheitern beim Zugang zu Sozialleistungen an abschreckender Bürokratie und der Angst vor Behörden. Das Dortmunder Jobcenter kommt ihnen im wahrsten Sinne entgegen und geht mit einer mobilen Beratung in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe.

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Kein Sommermärchen in Gelsenkirchen

Partystimmung in der Fanzone von Gelsenkirchen (Foto: Voregger)

Lange wurde die Fußball-Europameisterschaft in der ärmsten Stadt Deutschlands geplant und vorbereitet. Die Hoffnung auf ein historisches Ereignis war im Vorfeld groß, auch bei Oberbürgermeisterin Karin Welge von der SPD: „Dass wir uns als gute Gastgeber präsentieren und den Gästen aus ganz Europa die Bühne und Tribünen für ein großes Fußball-Fest bereiten. Für ein Fest, das für Gelsenkirchen im guten Falle so berauschend sein wird wie der UEFA-Pokal im Jahre 1997, oder wie das Sommermärchen vor 15 Jahren – und mit einem ebenso nachhaltigen Image-Effekt!“

Das Drama begann mit der Ankunft der Engländer in Gelsenkirchen. Sie kamen am Hauptbahnhof im Süden an. Dem besonders armen Teil der Stadt. Die Fußgängerzone ist von Leerstand geprägt, es gibt nur wenige Kneipen und Restaurants. Die britischen Fans wurden in eine „Fanzone“ auf der dafür kaum geeigneten Trabrennbahn am Stadtrand abgeschoben – aus Sicherheitsgründen. Dass die An- und Abreise zum Stadion nicht funktionierte, gab der englischen Stimmung den Rest. In den sozialen Netzwerken machte der Begriff „shithole“ die Runde. Dabei hätte es auf der Schalker Meile rund um die traditionsreiche Glückauf-Kampfbahn oder im Nordsternpark auf einem ehemaligen Zechengelände geeignete Plätze gegeben.

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Zeitenwende oder Zukunft des Hasses? Die „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“ zerbröselt

Initiative Weltoffenheit im Deutschen Theater | Screenshot youtube

Zwei haben ihren Ausstieg eindringlich begründet, vier weitere sind ihnen stillschweigend gefolgt, vier Schwergewichte bundesdeutscher Kultur: Die „Initiative Weltoffenheit“, vornehmste Fürsprecher des antisemitischen BDS, bröselt vor sich hin, löst sich aber nicht auf. Ihre Rückstände sind unberechenbar.

„Hortensia Völckers, Kulturstiftung des Bundes. Ich spreche als Vorstand einer ausschließlich mit öffentlichen Geldern finanzierten Stiftung.“ Eine schummerig ausgeleuchtete Bühne, 15 Stühle im Corona-Muster arrangiert wie für ein Konklave, nach und nach treten die 15 Darsteller ins Licht, sie reden ins Dunkel hinein, nirgends Publikum, eine Handvoll Journalisten, das Stück hat symbolischen Wert. Am Redepult erklärt Völckers, der Bundestag habe ihnen „Vorboten der Zensur“ geschickt, er hatte dazu aufgerufen, keine öffentlichen Gelder für BDS aufzuwenden, die Hass-Kampagne gegen Israel. In dem „Plädoyer“, das sie und die anderen Kultur-Direktoren  –  ihre „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“ verwaltet öffentliche Mittel in jährlicher Milliardenhöhe  –  am Internationalen Tag der Menschenrechte im Dezember 2020 auf der Bühne des Deutschen Theaters in Berlin präsentieren, geben sie BDS als „kritische Position“ und „marginalisierte Stimme“ aus, eine, die „ggf. zu fördern“ sei, wie Völckers hinzufügt. Unter dem Plädoyer die Signatur

Kulturstiftung des Bundes, Hortensia Völckers (Künstlerische Direktorin).

Ende 2022 verabschiedet die Stiftung ihre Direktorin in den Ruhestand, die Signatur bleibt bis weit in das Jahr 2023 unberührt, wohl erst nach den Massakern der Hamas werden

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