Paul Panzer kommt mit neuem Programm „Invasion der Verrückten“ nach Essen

Tourplakat / Veranstalter
Tourplakat / Veranstalter

Der deutsche Stand-Up-Comedian und Schauspieler Dieter Tappert, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Paul Panzer, wurde vor allem durch seine weit über 800 aufgezeichneten legendären Scherzanrufe bekannt, die bei verschiedenen Radiosendern gesendet wurden und mit denen er seine Gesprächspartner zur schieren Verzweiflung brachte. Die Opfer seiner bekanntesten Telefonstreiche sind Dachdeckermeister Benether und der tschechische Bildhauer Szabo.

Als Paul Panzer hat er übrigens eine Ehefrau namens Hilde, Sohn Bolle, Tochter Susaska, einen Bruder, der Motorsägen (sowohl die Tätigkeit als auch die Geräte und die Geräusche) über alles liebt, und den Nachbarn Herrn Latz. Sie alle fungierten in den Anrufen als sich angeblich im Hintergrund befindende Personen, mit denen Paul Panzer immer wieder Rücksprache hielt.

Seit 2005 tritt Dieter Tappert aber auch als Stand-Up-Comedian in ganz Deutschland auf. Sein erstes Solo-Programm hieß „Heimatabend Deluxe“ (2004 / Live-DVD 2008).

Und selbst nach über 10 Jahren live auf der Bühne und mehr als 2,5 Millionen Zuschauern schafft es Paul Panzer immer wieder, den ganz alltäglichsten Dingen neues, nicht selten Skurriles und Unterhaltsames abzugewinnen. Unnachahmlich kreativ, politisch inkorrekt, charmant und böse zugleich unterhält er sein Publikum mit brandneuen Geschichten, Ansichten und Abenteuern aus dem Leben des „Kleinen Mannes“ und seiner Familie. Für sein viertes Live Programm „Alles auf Anfang“(2013) wurde er nicht umsonst mit dem Deutschen Comedypreis als “Bester Live-Act” ausgezeichnet.

Ab dem 22. April wird Deutschlands schrägster Komiker nun mit seinem nunmehr fünften Bühnenprogramm “Invasion der Verrückten” auf Tour sein und im Rahmen dessen am 22.Mai in der Grugahalle in Essen einen Zwischenstopp einlegen.

Karten gibt es online bei Eventim und weitere Informationen unter www.s-promotion.de.

Hamm: 40 Jahre Playmobil – Eine Abenteuerreise durch die Zeit

Playmobil Ausstellung Hamm (600x423)Aktuell kann man übrigens auch eine recht ungewöhnliche und spannende Ausstellung in Hamm bestaunen, auf die ich an dieser Stelle hier einfach mal kurz aufmerksam machen möchte:

Wer, wie ich, aktuell so um die Mitte Vierzig oder auch noch ein Stück jünger ist, für den sind die bekannten ‚Playmobil‘-Figuren ja wohl schon ein fester Bestandteil der eigenem Kindheit. Viele schöne Erinnerungen sind für wohl fast alle Kinder der letzten vier Jahrzehnte in diesem Lande mit diesen Figuren verbunden.

Seit Mitte der Siebziger-Jahre schon sind die Miniaturwelten aus dem Fränkischen, wenn sie aktuell, im Zeitalter der elektronischen Unterhaltung in den Kinderzimmern, vielleicht ja auch nicht mehr ganz so sehr angesagt seien mögen wie vielleicht noch vor einigen Jahren, wohl noch immer aus keinem Kinderzimmer in Deutschland mehr völlig wegzudenken.

In Hamm kann man zum 40. Geburtstag der Marke Playmobil nun eine eigene Ausstellung zum Thema bestaunen, die einen, ob jung oder alt, noch einmal ganz tief in diese niedliche Welt eintauchen lässt, Eltern so eine Reise in die eigene Kindheit ermöglicht, und Kindern somit auch noch einmal sehr schön zeigt, mit welchen Figuren und Modellen ihre Eltern seinerzeit aufwuchsen, was sich seither alles unter dem Firmendach so entwickelt hat.

Klingt doch irgendwie ganz ‚herzig‘, oder?

Continue Reading

Alle Jahre wieder – „Die Kassierer“ in der Zeche Bochum

15427262139_06bfd1b061_b

„Und da gibt es dann die Legende, dass wir 1985 ein Punkkonzert veranstalten wollten und selber an der Kasse saßen – also beschlossen wir, selber aufzutreten und uns „Die Kassierer“ zu nennen.“

Vor fast genau einem Jahr gaben die Kassierer ihr Jubiläumskonzert in der Zeche Bochum. Seit nunmehr 31 Jahren gibt es die Punk-Band aus Bochum-Wattenscheid bereits, 1985 wurde sie in der Besetzung Wolfgang „Wölfi“ Wendland, Mitch Maestro und Volker Kampfgarten (eigentlich Volker Wendland) gegründet, die auch heute noch mit von der Partie sind. Nikolaj „Sonnenscheiße“ Hagemeister natürlich nicht zu vergessen. Jüngst gab es auch eine neue Single auf die Ohren. Anläßlich ihrer Bewerbung für den ESC2016 in Stockholm, sind die Kassierer um den Song Erdrotation reicher und kehren wieder in den Ort zurück, an dem 2015 schon gefeiert wurde.

Die Kassierer – Zeche Bochum – 07.04.2016

Tickets gibt es über Positive Records und weitere Informationen unter Zwischenfall2.

[Die Kassierer / 23.10.2014 – FZW Dortmund]

Eisenpimmel – Releasekonzert zur neuen Platte VIVA LA NIX! in Oberhausen

25594924703_f4642551b6_bEisenpimmel, das sind im Schnelldurchlauf Wolle Pannek, Mütze, Addi Kaluppke, Bobo Wirsing, Bärbel Rotzky, Siggi Katlewski und Karl Arsch aus Duisburg. Bekannt ist die Satire-Punkband für ihren doch recht vulgären Stil, aber dadurch nicht weniger beliebt.

Auf ihr Konto gingen Mitte der 90-er die beiden großen Klassiker „Komm mal lecker unten bei mich bei “ (1995) und „Bau keine Scheiße mit Bier“ (1997), womit Eisenpimmel die zwei wichtigsten und  ganz großen Themen abgedeckt hätten.

Sieben Jahre nach ihrem letzten Album „Füße hoch, Fernsehn an, Arschlecken“ (2009), hat die Kultband am 12.02.2016 nun ein brandneues Monumentalwerk unter dem künstlereigenen Label Kaputte Jugend Records auf den Markt geschmissen. Das Konzept-Doppelalbum „Viva la nix!“ – Untertitel: ‚Der Untergang des monetären Wirtschaftssystems (aus der Sicht eines Girokontos)‘ feat. BELA B., GUILDO HORN und DIRK ‚DICKEN‘ JORA (SLIME) – mit 36-seitigem Booklet und Downloadcode, darf man durchaus als ein ambitioniertes Projekt bezeichnen, was positiv überrascht.

Eine selbsternannte “Rockoper in 35 Akten” mit insgesamt 35 Songs, fast 104 Minuten Gesamtspielzeit und natürlich den bewährten Mitsing-Hit-Qualitäten. Im langjährigen Entstehungsprozess des Albums kamen neben der Stammausstattung auch Instrumente wie Bläser, Piano, Mandoline, Orgel, Banjo oder Tin Whistle zum Einsatz und befreundete lokale Bands wie TELEMARK, DIE FRISCHEN MUSCHELN oder BEATMARTIN.

Aber keine Sorgen, das Sextett, um die beiden Hauptsänger Bärbel Rotzky und Siggi Katlewski, kommt auf ihrem Konzeptalbum immer noch mit der gewohnt schnodderigen Ruhrpott-Schnauze daher, nur sind die Songs diesmal thematisch und inhaltlich aufeinander abgestimmt. Ihre Wurzeln im Classic-, Glam- und Hardrock der 70er lassen Eisenpimmel ebenfalls wie immer deutlich durchscheinen, fräsen sich aber neben Punkrock auch gekonnt durch weitere Genres wie Ska, Blues, Folkrock, Schlager, Country, Blasmusik und Hip-Hop.

„Viva la nix!“ ist also in seiner Gesamtheit tatsächlich als ernstzunehmendes und starkes Statement zu verstehen und wird von den Duisburgen am 08.04.2016 im Druckluft in Oberhausen vorgestellt. Tickets gibt es hier !

[Eisenpimmel / 23.10.2014 – FZW Dortmund]

Werbung


LAIBACH, Christuskirche

Laibach Peanuts
Laibach Peanuts

Am 6.4. spielen LAIBACH in der Christuskirche in Bochum. Es ist zum ersten Mal seit vielen Jahren, dass die slowenische Band im Ruhrgebiet wieder an einem adäquaten Ort auftritt. Warum eine Kirche, zumal am Platz des europäischen Versprechens, der ideale Ort für einen Auftritt der wichtigsten Band der Welt ist, wurde bereits an anderer Stelle erläutert. An der gleichen Stelle übrigens, an der die Slowenen feststellten: „Laibach würden enttäuschen, wenn sie nicht enttäuschen würden und das sollten unsere Fans langsam gelernt haben.“

Continue Reading

„Wir werden nicht den Weg der Schallplattenhändler gehen“

buecherwand

Als im Dezember bekannt wurde, dass die Buchhandlung Stern-Verlag in Düsseldorf Ende März schließt, waren viele Leser in der Landeshauptstadt erschüttert. Der Stern-Verlag war eine Institution. Doch ist sein Ende beispielhaft für die Situation des Buchhandels in Nordrhein-Westfalen?

„Nein“, sagt die freundliche Dame am Telefon, „Herr Janssen steht für Interviews nicht zur Verfügung.“ Klaus Janssen ist der Geschäftsführer und alleinige Inhaber des Buchhaus-Stern Verlag in Düsseldorf. Der Stern-Verlag war in Düsseldorf eine Instanz, Ende März wurde das Geschäft geschlossen.  Das Traditionshaus wurde 1900 gegründet. Auf gut 5000 Quadratmetern gibt es Ratgeber zur Autoreparatur über Romane bis zu den Klassikern der griechischen Philosophie alles, was an gedrucktem Papier zwischen zwei Buchdeckel gepresst werden kann. Janssen sagte der Rheinischen Post im Dezember, eine Buchhandlung dieser Größe sei wirtschaftlich nicht mehr zu führen.

Continue Reading
Werbung


Cindy aus Marzahn – Pink bleibt bjutiful!

25947516120_b97fb0e872_b
Cindy posiert extra für die Kamera !

Alles im pinken Bereich – Cindy aus Marzahn ist zurück

Mit ihrem neuen Bühnenprogramm gastierte die Komikerin Cindy aus Marzahn am gestrigen Abend vor 2000 Fans in der Grugahalle in Essen.

Seit Anfang der 2000-er verkörpert die 44-jährige Wahlberlinerin, die mit bürgerlichem Namen Ilka Bessin heißt, die Kunstfigur Cindy aus Marzahn, eine übergewichtige Langzeitarbeitslose, die den Traum hat, Prinzessin zu werden.

„Ick kann ooch anders!”, lautet Cindys vierte und akutelle Show, mit der sie seit dem letzten Jahr auf Tour ist und, wie es nicht anders zu erwarten war, konnte sie ihre Zuschauer mit ihrer Berliner Schnauze, ihrem vulgär-derben, witzig-spontanen und berührenden Humor und vor allem aber mit ihrem großen Herz’ von der ersten Minute an für sich gewinnen.

Wie sehr Deutschlands meistbeschäftigte Langzeitarbeitslose mit ihren Themen den Nerv trifft und zur Identifikationsfigur wird, zeigte ein Blick in die Runde. Da waren Frauengrüppchen mit pinkfarbenen Leuchtkrönchen zu sehen. die einen oder anderen auch mit einem Gläschen Sekt zu viel in der Krone. Manche hatte sich in einen pinkfarbenen Jogginganzug geschmissen und rosa Strähnchen im Haar.

Das Original stand auf der Bühne und erzählt kleine Geschichten und Anekdoten aus ihrem Leben, wobei ihr Erfolg vor allem daraus resultiert, dass sie ihr Programm auf viele spontane Publikumsinteraktionen aufbaut. Kam jemand zu spät, mußte er aufs Klo, lachte er zu laut, macht er ein Foto..sie alle bekamen ihr Fett weg, oder auch mal das eine oder andere Souvenir.

Die allseits beliebten Unterschichten-Klischees zum Thema “Dick sein”, “Arbeitslos sein” und “Single sein” brachte sie spitz und gebündelt auf den Punkt, und da sie selber wahrlich aus eigener Erfahrung ein Lied von allem singen konnte, erntete sie einen zustimmenden Lacher nach dem anderen und war an Authentizität  kaum zu überbieten. Sie weiß eben wie es sich verhält mit gescheiterten Diäten, auf der Suche nach dem Traummann und der besten Freundin und mit den Jobangeboten des Arbeitsamtes. 

Zwischen all dem Spaß gab es aber auch Momente, in denen die Künstlerin ernst machte, sich gegen unüberlegte Hundanschaffungen aussprach, gegen Diskriminierung und für mehr Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft plädierte.

Denn hinter der rotzigen Berliner Schnodder-Schnauze steckt ein sensibler Kern, der immer wieder subtil zum Vorschein kam und irgendwie auch berührte. Hier sind die Fotos: