Martin Gore – ‚Sperriges‘ neues Soloalbum „MG“

Martin Gore live in London. Quelle: Wikipedia, Foto: GanMed64, Lizenz: CC BY 2.0
Martin Gore live in London. Quelle: Wikipedia, Foto: GanMed64, Lizenz: CC BY 2.0

Martin Gore, Gründungsmitglied und Songschreiber von und bei Depeche Mode, veröffentlicht am morgigen Freitag, dem 24. April 2015, auf dem Label Mute/GoodToGo unter dem Künstler- und Albumnamen ‚MG‘ ein atmosphärisches, 16 Stücke umfassendes Instrumental-Album.
Ich hatte bereits seit rund einer Woche die Möglichkeit mir das neue Album intensiv und noch vor der offiziellen Veröffentlichung anzuhören. Ein eindeutiges Urteil darüber konnte ich mir bisher aber irgendwie noch immer nicht so recht bilden. Das Werk ist durchaus spannend. Aber trotz rund einem Dutzend Durchläufen in meiner Anlage, so richtig gezündet hat der akustisch recht ‚sperrig‘ daherkommende Silberling bisher bei mir noch immer nicht.

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Der „Kaiser“ hält Hof in Düsseldorf

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Roland Kaiser war Mitte 20, als er Ende der 70-er Jahre seine Musikkarriere begann. Somit gehört er zu den Künstlern, die mich mein ganzes Leben lang irgendwie begleitet haben. Aus diesem Grund war es mir eine Ehre, ihn einmal live erleben zu dürfen. Mittlerweile sind 40 Jahre vergangen, und nach wie vor hat der gebürtige Berliner eine riesengroße Fangemeinde um sich vereint, die ihn gestern Abend in Düsseldorf applaudierend empfangen haben.

Seelenbahnen heißt seine aktuelle Hallen-Tour. Sie führt Kaiser, zusammen mit seiner hervorragenden Live-Band, durch insgesamt 21 Städte und ist natürlich dem gleichnamigen, im Mai letzten Jahres erschienenen, Studioalbum gewidmet ist. Aber auch die alten Hits wie Santa Maria und Manchmal möchte ich schon mit dir, denen er es zu verdanken hat, dass er auch nach vier Jahrezehnten immer noch erfolgreich auf der Bühne stehen darf, fehlen natürlich nicht und sorgen wie immer für ausgelassene Stimmung unter den gestrigen 1500 Fans in der Mitsubishi-Electric-Halle.

Morgen, den 24.4.2015, wird Roland Kaiser in Dortmund erwartet. Tickets für das Konzert in der Westfalenhalle 3a gibt es bei Eventim.

Und die Fotos von gestern gibt es hier:

Weitere Infos unter:

www.semmel.de

Schiffshebewerk ‚Henrichenburg‘: Den Geist von 1899 wieder aufleben lassen

Das Schiffshebewewerk. Foto: Robin Patzwaldt
Das Schiffshebewewerk. Foto: Robin Patzwaldt

Die versammelte Menschenmenge soll laut gejubelt haben, als Kaiser Wilhelm II. am 11. August 1899 das Schiffshebewerk Henrichenburg einweihte. Noch über 100 Jahre später sind zahlreiche Besucher begeistert von diesem größten Bauwerk am Dortmund-Ems-Kanal. Inzwischen liegt der große Aufzug für Schiffe seit über 40 Jahren still. Aber im inzwischen dort betriebenen LWL-Museum wird die Geschichte des Hebewerks und der Menschen am Kanal noch immer ein Stück weit lebendig gehalten.
Noch sind es auch ein paar Tage hin, aber beim in Kürze anstehenden Museumsfest im und am Schiffshebewerk ‚Henrichenburg‘ können Besucher auch in diesem Jahr wieder ein kleines Stück Anteil haben am Geist des Jahres 1899.
Von A wie Ausstellung bis Z wie Zirkus reicht in diesem Frühjahr das bunte Programm an der Stadtgrenze von Datteln, Castrop-Rauxel und Waltrop.
Am Sonntag, den 3.Mai 2015, lädt der Landschaftsverband Westfalen Lippe erneut von 10 bis 18 Uhr zu vielseitigen Angeboten in sein Industriemuseum nach Waltrop ein. Der Eintritt ist dabei frei.

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Antilopen Gang: „Wir ficken alle – mit Absprache“

 

Die Antilopen Gang vor ihrem Auftritt im Bahnhof-Langendreer.
Die Antilopen Gang vor ihrem Auftritt im Bahnhof-Langendreer.

Vor ihrem Auftritt Anfang April in Bochum führten wir ein Interview mit der Antilopen Gang. In dem sprachen sie über NMZS’ Tod, Antisemitismus bei den Anti-Israel Demos vergangenes Jahr und über die Uni und das Studium.

Ruhrbarone: Ihr kommt aus Düsseldorf, heute in Bochum ist der letzte Auftritt bevor ihr morgen, am 2. April, in Düsseldorf im Zakk auftreten werdet um  euren vorläufigen Tourabschluss zu feiern. Kommen da Heimatgefühle auf?

Danger Dan: Für mich und Panik Panzer schon, aber Koljah kommt gar nicht aus Düsseldorf. Also Panik Panzer und ich sind gebürtige Düsseldorfer und wir lieben es. Desto näher wir an Düsseldorf sind desto weniger müssen wir bis nach Hause fahren. Koljah hingegen…

Koljah: Ist Aachener. Das ist ein Missverständnis. Wir sind aus Düsseldorf und Aachen aber es heißt immer Düsseldorfer Crew.

Ruhrbarone: Ihr werdet von vielen großen Medien als politische Rapper wahrgenommen, ähnlich wie Zugezogen Maskulin. Seht ihr euch da selbst als politische Rapper? Koljah hat ja eher ein Problem mit politischem Rap…

Koljah: Zumindest wenn andere ihn machen. Wir sehen uns nicht unbedingt als politische Rapper in dem Sinne, dass wir ein politisches Programm hätten und immer alles politisch sein müsste. Aber wir machen ab und zu Songs, die durchaus politisch sind und müssen daraus aber nicht ableiten, dass unsere Musikrichtung, die wir machen, Politrap sei. Da legen wir ein bisschen Wert drauf weil wir kein Bock haben in so einer Schublade zu sein oder uns vor einen Karren spannen zu lassen. In erster Linie machen wir Rap; der ist mal politisch, mal unpolitisch, mal schlau mal dumm.

Ruhrbarone: Was nervt euch denn mehr im Rap: Die Machos oder die Verschwörungstheoretiker und Israelhasser?

Koljah: (lacht) Eine schwierige Frage…

Danger Dan: (lacht) Das ist wie die Frage: Was stinkt mehr? Kacke oder Scheiße…

Panik Panzer (sichtlich müde): Also Daniel (Danger Dan) hasst die Frauenfeinde, Koljah die Israelfeinde und mir ist alles egal.

Koljah: Aber ich hasse auch die Frauenfeinde.

Panik Panzer: Ich liebe alle!

Danger Dan: Ich hasse auch die Israelfeinde und die Verschwörungstheoretiker_innen. Aber ich bin auf manche Phänomene mehr sensibilisiert als auf andere. Also wenn das jetzt zu plump und offen antisemitisch ist, können wir damit alle nichts anfangen, aber wir haben über einen gewissen Sexismus hier und da schon mal hinweggesehen. Trotzdem, da glaub ich, bin ich hier aber auch der einzige, habe ich mich im letzten Jahr soweit sensibilisiert, dass ich so gut wie nichts mehr gut find’, nicht mal mich selber.

Koljah: Also ich find das auch alles scheiße. Also alte Savas Sachen gehen textlich natürlich nicht klar aber kann ich mir ruhig mal anhören im Gegensatz zu Fard und Snaga. Das hat aber weniger mit dem Sexismus oder dem Antisemitismus zu tun sondern eher damit, wie das stilistisch verpackt ist. Aber ich finde da muss man auch nicht so tun als wäre das eine besser oder schlechter.

Danger Dan: Da fand’ ich die Antwort mit der Kacke und der Scheiße noch am besten!

Ruhrbarone: Danger und Koljah, ihr habt euch beide in einem oder mehreren Tracks zu Antisemitismus geäußert. Wie habt ihr selbst die Ereignisse im Sommer 2014 erlebt, wo viele „israelkritische“ Demos, die aber häufig zumindest antisemitisch unterwandert wurden, stattfanden?

Danger Dan: Ich wohne in Berlin-Neukölln und die sind bei mir vor der Haustüre langgerannt und haben gerufen „Jude, Jude feiges Schwein, komm heraus und kämpf’ allein“. Das war übelst gruselig. Ich war richtig enttäuscht, weil ich hatte gehofft, dass irgendwelche Antifas da stören würden. Im Normalfall würde man behaupten in Kreuzberg oder Neuköln könnten keine Faschisten durch die Straßen laufen und so etwas skandieren. Aber scheinbar ist es letzten Sommer doch möglich gewesen. Zum Teil waren da sogar Antifaflaggen dabei. Ich fand das richtig scheiße, richtig peinlich. Aber es gibt in letzter Zeit viele beschissene Phänomene. Ich habe eine Freundin, die in einer jüdischen Schule arbeitet. Die Schule hat dann im Rahmen der ganzen antisemitischen Terroranschläge ihre Schüler nicht mehr allein vom Schulhof gelassen, nur noch unter Schutz. Die Freundin kam dann abends nach Hause und hat richtig geheult und hat überlegt das Land zu verlassen. Das geht mir natürlich sehr nah. Aber ich hab mich da ein bisschen hilflos gefühlt, weil es unglaublich wenig bis gar keine Reaktion darauf gab, zumindest keine angemessene.

Koljah: Das ist halt der Beweis dafür, dass die sogenannte Israelkritik die Form ist, die Antisemitismus heute angenommen hat. Antisemitismus ist nicht mehr so platt, wie er vor dem Holocaust war, sondern heutzutage tarnt er sich mehr schlecht als recht als Israelkritik, als Antizionismus. Das ist auch etwas, was sich aber auch bis in die Mitte der Gesellschaft, bis in die ganzen Tageszeitungen durchzieht, dass eine Verbindung gezogen wird wenn irgendwelche verrückten Demonstranten eine Synagoge angreifen, dass das dann damit relativiert wird, dass wäre ja irgendwie ne’ Form von Israelkritik und hätte eine Verbindung zum Nahostkonflikt. Als ob irgendwelche Juden in Essen zum Beispiel irgendetwas mit dem Nahostkonflikt oder mit der israelischen Regierung zu tun hätten. Diese Unterscheidung wird überhaupt nicht mehr gemacht. Es waren wahrscheinlich echt so die rabiatesten und krassesten antisemitischen Ausschreitungen in Deutschland seit 1945. Von Islamisten hauptsächlich, aber es waren auch Linke und Nazis dabei. Das ist so ein Querfront-Ding, weil sich da alle drauf einigen können. Deswegen würde ich sagen, dass sich da die Fratze des Antisemitismus ganz deutlich gezeigt hat. Jetzt kann wirklich niemand mehr sagen: „Das ist ja nur Israelkritik“ oder „Das ist ja nur eine politische Meinungsäußerung“, weil darum ging’s da wirklich nicht.

Ruhrbarone: Dann mache ich dich mal an einem Zitat fest. Du meintest mal „die meisten Judenhasser sind Islamversteher“. Meintest du das ernst? Wenn ja, wie meintest du es?

Koljah: Es ist natürlich ne pointierte Punchline. Aber was ich damit meinte war, dass Antisemitismus oft damit einhergeht, dass man den Islam und damit auch islamischen/islamistischen Antisemitismus unter so eine Art Naturschutz stellt und sagt: „Das ist gehört zur Kultur und zur Geschichte“ und meint man müsse das deswegen anders bewerten und wenn Leute aus dem Nahen Osten kommen und da aufgewachsen sind, sei der Antisemitismus auch was ganz anderes. So ein kulturrelativistisches Verständnis meine ich. Das Wort Islamversteher ist ein bisschen hässlich, da weiß ich nicht ob ich das nochmal so benutzen würde aber dieser Zusammenhang war gemeint.

Ruhrbarone: Danger Dan, du meintest in dem Song „Sommerlüge“:„..solidarisieren sich mit Bombengürtelkids im Irak und in Palästina“. Ist das eine generelle Kritik an einer Palästina-Solidarität oder ist es eher eine Kritik an diesem „Deckmantel“ für Antisemiten?

Danger Dan: Ich weiß gar nicht, ob sich Antisemiten wirklich mit Palästina solidarisieren oder eher nur mit dem Kampf gegen Israel.

Ich glaub, das hat mit Palästina überhaupt nicht viel zu tun, das ist total austauschbar.

Ruhrbarone: Dann machen wir mal mit etwas Erfreulicherem weiter…

Danger Dan: (lacht) zum Glück!

Ruhrbarone: Wie kommt man auf Lieder wie „Enkeltrick“ oder „Unterseebot“? Die können ja schlecht aus eurem eigenen Leben sein…

Panik Panzer: Doch

Ruhrbarone: Enkeltrick? Aus eurem Leben?

Panik Panzer: Ja. Die Enkeltrick-Idee ist einfach eine klassische-witzige Songidee, die man hat. Aber die kommt noch aus NMZS’ Feder. Der hatte schon jahrelang vor, diesen Track zu machen und die zweite Strophe, wo Koljah und ich uns abwechseln, ist ja auch noch komplett von ihm geschrieben. Der hatte immer gute und witzige Ideen.

Ruhrbarone: „Fick die Uni“ war euer erster größerer Hit. Was habt ihr denn gegen die Uni?

Panik Panzer: Nichts

Koljah: Brandsätze…

Panik Panzer: Aktuell nervt es mich, dass sie mir mein Semesterticket noch nicht zugeschickt haben was mich jetzt mehrfach Geld gekostet hat. Ansonsten habe ich nicht viel gegen die Uni, weder als Institution noch als Gebäude.

Koljah: (lacht) Das kann man doch gar nicht so verallgemeinern, es gibt hässliche Unis und es gibt schöne Unis.

Panik Panzer: Nein, nein

Koljah: Wie Nein?

Danger Dan: Nein, Einfach Nein

Panik Panzer: Nein Punkt.

Danger Dan: Aber wenn ich hier einen Aufruf starten könnte: Ich hätte gerne eine Hochschulzugangsberechtigung, falls jemand zufällig Direktor einer Universität ist, das liest und das informell machen könnte. Ich interessiere mich für ein Studium und er soll sich bitte bei mir melden.

Panik-Panzer: Ach wenn ich auch einen Aufruf starten darf: Ich such’ jemanden, der mir meine Hausarbeiten schreibt. Themenkomplex ist Kunst, Design aber auch Konsumkritik.

Ruhrbarone: Und da hast du jetzt nicht so Bock drauf?

Panik Panzer: Ne das sind jetzt insgesamt noch drei Hausarbeiten, die ich schreiben muss. Ich bin in der Lage, gut zu bezahlen. Ich bin gut betucht.

Danger Dan: Dann würde ich das vielleicht machen.

Koljah: Konsumkritik könnte ich auch machen. Ist es egal ob’s kritisch ist?

Panik Panzer: Ne es geht, da muss ich aber nochmal recherchieren, um ein Buch…

Koljah: Nee, wenn das so mit Buch ist und so…

Panik Panzer: Ne das ist so ein konsumkritisches Standardwerk, das wir irgendwie besprochen haben.

Koljah: Mein Kampf!

Panik Panzer: (Lacht) Ja genau…

Danger Dan: Also wenn’s nur ein Buch ist, was man lesen muss, würd’ ich das vielleicht machen.

Panik Panzer: Aber ich will nicht, dass du das schreibst.

Danger Dan: Gut, dann nicht!

Koljah: Vielleicht findet sich ja jemand.

Ruhrbarone: Habt ihr denn studiert? Panik, du machst ja irgendwas mit Design…

Panik Panzer: Ja genau…

Danger Dan: Ich habe mal meine Hochschulzugangsberechtigung gefälscht und bin damit in die Niederlande gegangen und hab’ dann da kurz Musiktherapie studiert.

Ruhrbarone: Aber nicht abgeschlossen?

Danger Dan: Ne, aber ich war auch echt nicht in der Lage, konstant Dinge zu tun und systematisch zu lernen. Ich war einfach viel zu zerstreut und hatte auch einen viel zu zerstreuten Terminkalender, als dass ich das hätte machen können. Das ist da aber auch alles sehr verschult. Aber das Studium fand’ ich schon spannend.

Koljah: Ich habe ganz klassisch und vorbildlich Bachelor und Master studiert.

Ruhrbarone: Was denn?

Koljah: Ein bisschen klischeehaft leider, aber: Soziologie. Ich habe auch nur ein Semester länger gebraucht als die Regelstudienzeit ist.

Ruhrbarone: NMZS’ Tod ist 2 Jahre her. Kann mag sagen, dass ihr den Tod überwunden habt oder ist das Album und die Tour immer noch ein Teil der Trauerbewältigung?

Koljah: Dieser Ausnahmezustand hört halt irgendwann auf. Nach zwei Jahren ist es so, dass man es auch irgendwie in seine Lebensrealität reingelassen hat und weiß, dass NMZS schrecklicherweise tot ist. Ich würde aber schon sagen, dass, dadurch, dass das Album auf jeden Fall textlich eine direkte Reaktion auf den Tod von NMZS war und wir jetzt die ganze Zeit Lieder spielen, die Auseinandersetzung damit noch lange nicht vorbei ist. Schon allein weil er so sehr mit den Antilopen verknüpft ist und wir als Antilopen Gang durch die Gegend ziehen, spielt das immer noch eine Rolle. Aber die Form der Trauer und der Bewältigung ist eine andere als wenn der Tod erst ein paar Monate her ist. Das kann man schon so sagen, ja.

Ruhrbarone: Wie würdet ihr euch politisch verordnen? Links? Ich hab’ immer mal wieder gelesen ihr wärt die bösen Antideutschen…

Koljah: Das „böse“ find ich gut. Ich würde einfach nur sagen wir sind böse.

Danger Dan: Wir sind ja auch nicht Pro-Deutsch, aber wir würden uns wahrscheinlich alle keiner linken oder linksradikalen Subkultur zugehörig fühlen. Vielleicht der einen mehr als der anderen aber alles in allem sind wir die Antilopen Gang und wir gefährden das Weiterbestehen der Bundesrepublik Deutschland und ficken alle!

Koljah: Aber nur im gegenseitigen Einvernehmen natürlich. Wir ficken alle – mit Absprache.

Ruhrbarone: Koljah du zitierst in eurem Lied „Outlaws“ Mao. So eine große Bewunderung? Oder hat es einfach gut in den Text reingepasst?

Koljah: Sowohl als auch. Wobei ich sagen muss: Das Mao-Zitat ist eigentlich bekannter durch die RAF. Das wurde in den ersten RAF-Kommandoerklärungen zitiert. Ich glaube der Mao-Fetisch von Meinhof, Baader und so hat mich mehr inspiriert als Mao selbst. Wobei das, was er da sagt, vielleicht ganz gut passt. Ich weiß nicht mehr genau wie der Text heißt aber er sagt da, dass es gut ist wenn der Feind einen bekämpft, weil dadurch klar ist, dass die größtmögliche Distanz zum Feind sichergestellt ist. Deshalb soll man eine Trennungslinie zwischen dem Feind und sich ziehen. Das kann ich so auch durchaus auf die Antilopen Gang und die Außenwelt übertragen ohne mich jetzt politisch zu Mao zu bekennen.

Ruhrbarone: Danger Dan, du meintest in deinem Lied „Private Altersvorsorge“ „letzten Monat konnte ich meine Miete mit Gage zahlen aber ich weiß auch, das geht niemals jahrelang“. Hast du dich da vertan? Oder glaubst du, dass dieser „Hype“ nicht lang anhält?

Danger Dan: Ich bin mir da ganz sicher. Ich hab’ auch schon eine andere Band mal groß gespielt und auch wieder runter gespielt. Als ich das geschrieben hab’, habe ich meine Gage als Pianist verdient und bin danach aber auch wieder auf Hartz gelandet oder habe irgendwelche anderen merkwürdigen Jobs gemacht. Das ging halt hoch und wieder runter. Aktuell ist es tatsächlich so, dass mir mein Konto gesperrt wurde, weil ich die Forderung vom Jobcenter nicht nachgekommen bin, denn ich muss da mein Hartz-4 zurückzahlen. Das ist alles nicht so geil, aber jetzt glaube ich zumindest, dass wir eine Zeit lang von dem Antilopen Gang-Geld leben können und irgendwann ist es auch wieder vorbei.

Ruhrbarone: Was kommt als nächstes nach der Tour?

Panik Panzer: Urlaub, dann…

Danger Dan: Dann bewaffneter Widerstand.

Panik Panzer: Genau, dann organisieren wir den bewaffneten Widerstand und dann geht es ab in den abartigsten Festivalsommer, den wir jemals gespielt haben. Und dann gehen wir wieder auf Tour.

Danger Dan: Es gibt bestimmt noch wichtige Fragen, die du vergessen hast. Zum Beispiel die Frage, ob wir die Kings sind.

Panik Panzer: Wäre gut wenn du die noch einmal stellst.

Ruhrbarone: Seid ihr die Kings?

Danger Dan: Ja!

Panik Panzer: Ja!

Koljah: Ja!

 

Das Interview erschien in ähnlicher Version bereits in der akduell.

Die nächsten Tourdaten:
-FR 08.05.15 Hannover (Faust)
-SO 10.05.15 Flensburg (Volksbad)
-FR 22.05.15 Ruhrpott Rodeo (Flugplatz Schwarze Heide)
-SO 24.05.15 Pfingst Open Air Salching (Centro Benedetto)
-FR 05.06.15 Rock am Ring (Flugplatz)
-SA 06.06.15 Wilwarin Festival (Festivalgelände)
-So 07.06.15 Rock im Park (Zeppelinfeld)

BVB: DVD des Franz Jacobi-Films lässt noch etwas auf sich warten

Gelungene Premiere des Franz-Jacobi-Films in Dortmund. Foto(s): Robin Patzwaldt
Bei der Premiere des Franz-Jacobi-Films in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

BVB-Freunde, welche bereits sehsüchtig eine DVD des BVB-Films über das Leben von Franz Jacobi erwarten, müssen sich noch etwas gedulden. Zwar ist die langerwartete FSK-Eistufung für den Doku-Streifen nun endlich erteilt worden, doch muss die DVD nun erst noch produziert werden. Dies teilten die Filmemacher soeben mit.
„Wir haben von der FSK nun eine Einstufung erhalten und dürfen die DVD damit pressen. Der Film ist ab 6 Jahren freigegeben. Wir wollen diese DVD allerdings mit einigen Extras ausstatten, so dass ihr wirklich was fürs Geld bekommt und neben dem Film eben auch noch einigen Mehrwert. Wir verstehen das gesamte Projekt ja als etwas, das Wissen konservieren soll. Wir werden dafür auch noch einen Extra-Dreh ansetzen, den wir aber erst am 27.04. machen können, weil unsere aller Terminplan schwer zu synchronisieren ist. Danach muss dieser Dreh noch geschnitten werden und dann muss das Menu erstellt und die DVD gepresst werden. Das alles braucht leider seine Zeit. Aber wie gesagt: Wir wollen Euch was bieten.“

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Lord Of The Lost feiern Abschluss ihrer Akustik-Tour in der Christuskirche Bochum

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Im Oktober 2013 war die Idee zu einer Akustikkonzertreihe geboren.

Lord Of The Lost traten im Rahmen des Gothic Meets Klassik im Leipziger Gewandhaus mit dem Zielona Gòra Symphonieorchester auf und waren nachhaltig so begeistert von diesem Zusammenspiel, dass sie sich den Traum, gemeinsam mit einem Kammerorchester auf Tour zu gehen, in diesem Jahr erfüllt haben.

Anfang April veröffentlichten die Hamburger passend dazu ihr Akustik-Album Swan Songs, eine Auswahl an bereits bekannten Songs der Band, die für diese besondere Tour neu arrangiert wurden und ganz neue Songs, die extra im klassischen Stil komponiert wurden.

Die Livepremiere fand Ende März auf dem Out of Line Weekender in Berlin statt und gestern Abend hieß es dann schon wieder ein letztes Mal “A Night To Remember” in der ausverkauften Christuskirche in Bochum.

Lord Of The Lost einmal ganz ungewohnt unrockig, sehr emotional, leise und besinnlich. Chris Harms sich selbst begleitend am Cello, unterstützt von Geigern und Posaunisten.

Ein beeindruckender Abend, der in Erinnerung bleiben wird.

Wie man sie kennt, werden Lord Of The Lost u.a. dann wieder live auf dem Blackfield Festival in Gelsenkirchen zu sehen sein.

Ebenfalls von der Matrix in Bochum veranstaltet:

The Crüxshadows, eine Synth-Rock-Band aus Florida, am 28.04.2015 in der Matrix in Langendreer, Karten gibt es hier.

EDIT: Metal Allstars am 03.05.2105 wurde abgesagt ! Stand 20.4.2015

Sonata Arctica aus Finnland am 08.05.2015, ebenfalls in der Matrix. > Tickets 

Im Rockpalast werden erwartet:

Nachtblut aus Osnabrück am 07.05.2015, BRDigung aus Kempen am 08.05.2015 und  Shoshin aus Manchester am 10.05.2015.

Tickets für alle Konzerte gibt es im Matrix Ticketshop.

Der Graf sagt Lebewohl – Unheilig live im RuhrCongress Bochum

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Vor fast genau 5 Jahren gelang Unheilig der entgültige große Durchbruch im Musikgeschäft. Das sechste Studioalbum „Große Freiheit“ erreichte 2010 direkt Platz 1 der deutschen Verkaufscharts und danach brach der Erfolgskurs der deutschen Musikgruppe aus Aachen um den Frontmann und Sänger „Der Graf“ nicht mehr ab. Umso mehr schockierte es im letzten Jahr die riesige Fangemeinde um Unheilig, dass mit dem 2014 veröffentlichten Album „Gipfelstürmer“ ein großes Kapitel zuende gehen wird. Man soll ja bekanntlich gehen, wenn es am schönsten ist, und somit ist 2015 das Abschiedsjahr einer großartigen Band, die mit ihren Songs Herzen berührt und ausgesprochen hat, was jedem von uns sicherlich schon einmal auf der Seele brannte.

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Songs wie „Geboren um zu leben“, “ Ein großes Leben„, “ An deiner Seite“ und „Mein Stern“ werden mit Sicherheit unvergeßlich bleiben und gestern hieß es dann im ausverkauften Ruhrcongress zusammen mit an die 4000 Fans Abschied zu nehmen.

Aber nur für uns „Bochumer“, bis Ende Mai werden Unheilig noch ihre letzte, fast ausverkaufte Hallen-Tournee genießen, dann geht es über in die Open-Air- und Festivalsaison und ab Ende Oktober heißt es dann „Zeit zu gehen – Die Abschiedstournee“. 

Es war mir eine Ehre, gestern noch einmal dabei gewesen sein zu dürfen. Alle Generationen waren vertreten, die Stimmung war atemberaubend und ein klein wenig Wehmut war auch mit dabei.

Hier sind die Fotos:

 

 

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Lene Lovich bringt „Underground-Magie“ ins Fzw

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Ein ganz besonderes und exklusives Konzert-Highlight gab es Anfang letzter Woche im Fzw in Dortmund.

Lene Lovich, Post-Punk-Pop-Legende und stilprägende Ikone ganzer Generationen von Pop- und Alternative-Acts wie Nina Hagen, Boy George, Madonna und Dresden Dolls, bekannt für extravagante Outfits, ihre markant durchdringende Stimme und ihr experimentelles Songwriting, konnte am Dienstagabend ihre Gäste absolut von sich überzeugen. Es war ihr einziges Konzert in Nrw und auch 36 Jahre nach ihrem größten Hit „Lucky Number“ überzeugt Lovich immer noch mit einer unglaublich energetischen Ausstrahlung und einer überwältigenden Bühnenpräsenz. Hier sind die Fotos:

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