Samstag noch nichts vor? Das WDR3 JAZZFEST im domicil in Dortmund lohnt einen Besuch


Die ersten Tage des WDR3 Jazzfestes waren ein voller Erfolg. Nach dem vollständig ausverkauften Konzert gestern Abend im Dortmunder Jazzclub domicil, geht das Jazzfestival heute Abend weiter. Wer gestern den großartigen Festivalabend, u.a. mit dem legendären US-Gitarristen John Scofield und dem Pablo Held Trio verpasst hat, kann heute Abend und am Samstag noch jede Menge besten Jazz in Dortmund hören.

Der heutige Festivalabend beginnt mit der Preisverleihung des WDR Jazzpreis, u.a. an den Musikjournalisten Michael Rüsenberg für sein herausragendes Lebenswerk. Die Verleihung im Konzerthaus Dortmund ist zwar ausverkauft, aber es gibt noch Karten für das anschliessende Konzert im domicil. In der„late night show“ geht es ab 23:30 Uhr am gewohnten Festivalort weiter. Das Craig Taborn Quartett spielt „ureigenste Parameter des Jazz, swingend auf dem Beat“.

Das Programm am Samstag ist ebenfalls vielversprechend. Das Stehvermögen einer Nacht-Eule kann nicht schaden, das letzte Konzert des viertägigen Festivals beginnt um 1:00 Uhr nachts.

Samstag, 31.01.2015

Thomas Rückert Trio
Beginn: 20:00, domicil
Mit seinem Trio mit Reza Askari und Fabian Arends hat der bei Kölnlebende Pianist Thomas Rückert die leisen, modernjazzigen Tönefest im Blick: sanft und in sich gekehrt imZusammenspiel, gefühlvoll und sensibel im Ausdruck.
Thomas Rückert · p|Reza Askari · b|Fabian Arends · dr

Jazzpaña
Beginn: 22:00, domicil
Schon zweimal wurde die Verbindung zwischen Jazz und Flamencobeleuchtet. Nun schlagen die Gitarristen Ulf Wakenius und GerardoNúñez mit dem Percussionisten Cepillo ein neues»Jazzpaña«-Kapitel auf und färben mit dem Trio des Pianisten Ramón Valledie amerikanisch-europäische Fusion afrokubanisch ein.
Ulf Wakenius git | Gerardo Núñez git | Marius Neset sax | Cepillo perc | Ramón Valle p | Omar Rodriguez Calvo b | Liber Torriente dr

Lorenz Raab Quartet
Beginn: 0:00 Uhr, domicil
2015 feiert der österreichische Trompeter Lorenz Raab seinen40. Geburtstag. Deshalb hat er ein Quartett zusammengestellt,mit dem er seine »Lieblingsstücke« aufführt: Modern Jazz zwischenmusikalischem Experiment und groovenderAusgelassenheit.
Lorenz Raab · tp | Matthias Löscher · g | Matthias Pichler · p | Lucas Niggli · dr

Frank Woeste – solo
Beginn: 1:00 h (Sonntag), domicil
In seiner Wahlheimat Paris hat sich der gebürtige Deutsche FrankWoeste als Pianist längst etabliert. Frank Woeste · piano

Eintrittskarten können hier bestellt und direkt ausgedruckt werden.

Keine Live-Sexperformance als Auseinandersetzung mit Objektivierung: dESTRUKTIVA

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Wer bisher glaubte, dass man am 13. Februar nichts besseres machen kann, als einen Naziaufmarsch zu verhindern, wird durch das folgende Interview womöglich eines besseren belehrt. Und wer sich vornahm, am Valentinstag Suizid zu begehen, weil das laut Nick Hornby nach Silvester der zweitbeliebteste Tag sei und man es da nicht geschafft hat, na ja, dem wird das auch wahrscheinlich egal sein.

Jedenfalls findet vom 13. bis zum 14. das dESTRUKTIVA statt und es verspricht wirklich gut zu werden.

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Kinotipp: „Red Army – Legenden auf dem Eis“


Einen spannenden Filmstart in den Kinos der Republik möchte ich hier heute nicht unerwähnt lassen:
Wer sich für die Politik während des ‚Kalten Krieges‘ und Sportdokus, insbesondere Eishockey interessiert, für den ist „Red Army – Legenden auf dem Eis“ sicherlich ein besonders interessanter Film. Eine thematisch zunächst sicherlich recht ungewöhnlich anmutende Mischung. Das räume ich hier gerne ein. Und gerade auch deshalb möchte ich auf den Film hier heute einmal kurz hinweisen!
Gabe Polskys Dokumentarfilm zeigt nämlich, wie Sport damals auch zu Propagandazwecken instrumentalisiert wurde und welchen Preis die Sportler dafür zahlen mussten.
Die Anfänge des Eishockeysports liegen zwar ursprünglich in Kanada, doch in kaum einem anderen Land der Erde war und ist dieser Sport bis heute so beliebt wie in der ehemaligen Sowjetunion. Kein Wunder also, dass auch Eishockey in den Jahren des Kalten Kriegs von Politik und dem Kampf der Systeme Ost gegen West sehr geprägt war.

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[Mine – Konzertfotos aus dem Dampfgebläsehaus]

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Es gibt viele talentierte Sängerinnen, die sich aber dennoch nicht deutlich von der Masse abheben.

Und dann gibt es die, da horcht man plötzlich auf. So erging es mir bei Mines Auftritt letzten Samstag im Dampfgebläsehaus neben der Jahrhunderhalle in Bochum. Im Rahmen der Konzertreihe „KulturLife“ stellte die aus Stuttgart stammende Künstlerin Jasmin Stocker ihr Debütalbum „Mine“ vor und entführte ihr Publikum in ihre Welt. Sie steht nicht einfach auf der Bühne und singt…sie inszeniert, improvisiert, performt und man hat Gefühl, sie erschafft jeden einzelnen Song in jedem Moment neu. Wie kleine Kunstwerke.

Musikalisch ist sie schwer einzuordnen, man erkennt einige klassische Elemente, hier und da ein wenig Jazz, Pop und Soul, aber auch HipHop, Folk und elektronische Komponenten baut sie in ihre Songs ein und keiner klingt wie der andere.

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Rosenkavalier am Theater Dortmund: Currywurst statt Kalbsschnitzel

Emily Newton (Feldmarschallin), Ileana Mateescu (Octavian), Karl-Heinz Lehner (Ochs von Lerchenau)  ©Thomas Jauk / Stage Picture GmbH
Emily Newton (Feldmarschallin), Ileana Mateescu (Octavian), Karl-Heinz Lehner (Ochs von Lerchenau)
©Thomas Jauk / Stage Picture GmbH

Am 25.1. hatte in Dortmund „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauß Premiere. Intendant Jens-Daniel Herzog inszenierte die Oper, die gleichermaßen Publikumsliebling wie einer der großen Prüfsteine für Ensemble und Regie ist.

Es beginnt mit Octavian und der Marschallin in einem goldenen Rokoko-Bett vor glitzerndem Firmament. Ein perfektes Anfangsbild für das, was Herzog erzählen will und was auch Hofmannsthal und Strauß erzählen. Eine Geschichte von Zeit, ihrem langsamen und oft unmerklichen Vergehen und den plötzlichen, schmerzlichen Brüchen. Zunächst aber ist das Liebespaar ganz aus der Zeit geschleudert und treibt im endlosen wie ewigen Weltraum. Fast könnte die Rokoko-Optik des Bettes als eine Referenz auf die Schlusspassage von Stanley Kubricks „2001“ gelesen werden, in der sich der Astronaut Dave Bowman jenseits der Unendlichkeit in einem Rokoko-Salon

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