Element of Crime: Das Album „Lieblingsfarben und Tiere“ geht (leider) auf Nummer sicher


Sven Regener und Kollegen, besser bekannt als ‚Element of Crime‘ veröffentlichen am Freitag (26.09.14) ihr inzwischen 13. Album seit 1985. Es wurde „Lieblingsfarben und Tiere“ betitelt.

Ich hatte in dieser Woche bereits die Gelegenheit das neue Werk, auf welches ich mich im Vorfeld seit Wochen sehr gefreut hatte, schon einmal etwas näher kennenzulernen. Nach einigen Durchläufen in den letzten Tagen muss ich aber leider feststellen, dass ein Überraschungseffekt darauf völlig ausgeblieben ist.

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Ruhrtriennale: Premiere von Surrogate Cities Ruhr – das gelungene Klangportrait einer Region

Probe " Surrogate Cities Ruhr "
Surrogate Cities Ruhr, Ruhrtriennale 2014, Foto: © Ruhrtriennale, Foto: Wonge Bergmann, 2014

Surrogate Cities Ruhr vermittelt überzeugend Dynamik und Energie des im Ruhrgebiet von mehreren Zentren bestimmten, städtischen Raums durch Töne, Klänge und Rhythmen. Am Wochenende wurde die Klang-Imagination von Ruhrtriennale-Chef Heiner Goebbels in Duisburg aufgeführt. Der 7-teiligen Komposition von 1994 gelang es, die Metropolregion Ruhrgebiet musikalisch beeindruckend nachzuzeichnen.

Bereits 2008 wurde Goebbels Komposition mit den Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle in der Arena von Berlin-Treptow aufgeführt. Die Kraftzentrale im Duisburger Landschaftspark Nord eignet sich ebenso gut als Aufführungsort: Die alte Industriehalle bietet eine hervorragende Akustik für dieses Klangportrait des Ruhrgebietes. Das Publikum – zu beiden Seiten der mittig platzierten Bochumer Philharmoniker – fand sich inmitten der Klänge wieder. Die Musik konnte durch die Positionierung des Orchesters ihre volle Klangkraft entfalten und wurde zur Kraftzentrale der Aufführung.

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Schauspiel Dortmund: Hamlet oder Verbotene Liebe als Schicksal

Foto: Edi Szekely
Foto: Edi Szekely

Hamlet, ja, kennt man. So einigermaßen. Irgendein König wird ermordet, die Königin heiratet den Mörder, der Sohn Hamlet sinnt auf Rache, sinnt zu lange  und auch mal mit Totenschädel in der Hand, Ophelia geht ins Wasser und sowieso sind am Ende alle tot. „Und was mache ich jetzt mit diesem Schauermärchen“, mag sich Kay Voges gedacht haben. Er las noch mal genau nach und entdeckte eine Polit- und Familien-Story in einem Überwachungsstaat. Und all das gibt es dann in Dortmund auf der Bühne zu sehen: Big Brother und „Verbotene Liebe“, Edward Snowden und George W. Bush, Internet-Schwarm und Fan-Meute. 

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Deutscher Kulturrat ist zufrieden: SPD Konvent will Kultur bei TTIP-Verhandlungen ausnehmen

Bayerische Staatsoper und Residenztheater München, Foto: 2014, Ulrike Märkel
Bayerische Staatsoper und Residenztheater München, Foto: 2014, Ulrike Märkel

Der Deutsche Kulturrat hatte sich in der letzten Woche mit einem Forderungskatalog an den SPD-Konvent gewendet (wir berichteten), der die Herausnahme der Kultur aus dem Verhandlungen um das Freihandelskonzept TTIP fordert. Mit dem Ergebnis des Konvents ist der Kulturrat zufrieden. Die Sozialdemokraten hatten dem von DGB und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel vorgelegten Papier zu den TTIP-Verhandlungen zugestimmt. Die Gemüter der Kulturschaffenden und Kreativwirtschaftler haben sich jetzt offenbar beruhigt. Oder auch beschwichtigen lassen.

Die SPD hat am Wochenende auf ihrem nicht-öffentlich tagenden kleinen Parteitag (die Presse wurde von der Diskussion ausgeschlossen) dem Papier zugestimmt, das Sigmar Gabriel und der DGB gemeinsam erarbeitet hatten. Das Papier lehnt nicht nur Einschränkungen bei Arbeitnehmerrechten, Verbraucherschutz-, Sozial- und Umweltstandards ab, sondern auch die umstrittenen Schiedsgerichte, vor denen Unternehmen klagen können, wie auch die so genannten Schutzklauseln. Das Papier war von dem Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, letzte Woche gegenüber den Ruhrbaronen noch als „Beschwichtigungspapier“ bezeichnet worden.

Zum Kulturbereich heisst es, dass „Audiovisuelle Dienstleistungen dauerhaft vom Anwendungsbereich des Abkommens auszunehmen sind. Die Mitgliedstaaten der EU müssen darüber hinaus das Recht haben, die öffentliche Kultur- und Medienförderung vollständig zu erhalten.“ Mit der Entscheidung am Wochenende hat die SPD deutlich gemacht, dass sie zu den Kultur-Förderstrukturen in Deutschland steht. Wie groß die Klauen sind, mit denen dieses Thema in den Verhandlungen verteidigt wird, bleibt abzuwarten.

Ob Kultur zur allgemeinen Daseinsvorsorge zählt oder Luxus für einige Wenige ist, wird zwar diskutiert – das Europäische Parlament zählt jedoch die kulturelle Vielfalt, neben Bildung, Informationsvielfalt und sozialer Sicherheit, zu den „Dienstleistungen von allgemeinem Interesse“. In Artikel 151 des Amsterdamer Vertrags steht zudem, dass die EU bei Verhandlungen für internationale Abkommen, wie TTIP und CETA dafür Sorge trägt, dass die kulturelle Vielfalt in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union erhalten bleibt. In dem SPD/DGB-Papier heisst es zu dieser Frage: „Die Entscheidungsfreiheit regionaler Körperschaften über die Organisation der Daseinsvorsorge muss unberührt bleiben.“

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Die Kassierer und Häuptling Abendwind

Wolfgang und Volker Wendland von den Kassierern
Wolfgang und Volker Wendland von den Kassierern

Ab Januar steht die Punkband Die Kassierer in dem Stück „Häuptling Abendwind“ im Schauspiel Dortmund auf der Bühne. Mit Wolfgang Wendland, dem  Sänger der Band, sprachen wir über die Arbeit in Dortmund, lang zurückliegende Theatererfahrungen und die Zukunftspläne der Kassierer.

Viele Punk-Bands aus  Eurer Generation machen schon lange Theaterprojekte. Die Toten Hosen, die Einstürzenden Neubauten, die Goldenen Zitronen – wieso die Kassierer erst jetzt? 

Wolfgang Wendland: Die Einstürzenden Neubauten waren ja immer Teil eines sich künstlerisch gebenden Umfelds. Das verwundert so etwas nicht. Ich hatte übrigens schon 1996 ein Theaterprojekt: Wir hatten die Stadthalle Wattenscheid für ein Stück mit dem Titel „Vino, Vino, Vino“ vertraglich zugesichert bekommen.  Auf den Plakaten stand, das Stück sei die Bühnenfassung der Chaostage. Als die Bochumer Stadtverwaltung das gesehen hat, bekamen sie es mit der Angst zu tun. Erst kam die Stadt dann mit immer ausgefalleneren Auflagen an, dann wurde alles abgesagt und uns wurde

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„Wir brauchen einen transnationalen Gedächtnisraum“

Dogan Akhanli und der Filmregisseur und Laudator Fatih Akin Foto: Albrecht Kieser  Lizenz: Copyright
Dogan Akhanli und der Filmregisseur und Laudator Fatih Akin Foto: Albrecht Kieser Lizenz: Copyright

Der Schriftsteller und Menschenrechtler Dogan Akhanli erhielt am 19.9.2014 in Köln einen Preis der Evangelischen Kirche Kölns. Von unserem Gastautor Uri Degania

Dogan Akhanli ist ein international bekannter Schriftsteller und Menschenrechtler.

Seinen Lebensweg und sein Schreiben haben wir immer mal wieder begleitet. Gegen seine vier Jahre zurückliegende willkürliche Gefangenschaft in der Türkei haben wir, wie auch viele andere Gruppen und Institutionen, scharf protestiert.

Sie galt seinem Engagement für die Menschenrechte, seine Erinnerung an den 99 Jahre zurückliegenden Völkermord an den Armeniern.

1991 floh Dogan Akhanli – der 1957 in der Türkei geboren wurde, er hat eine Tochter und einen Sohn – aus politischen Gründen nach Köln. Eine gefährliche, abenteuerliche Flucht in ein ihm unbekanntes Land.

Dogan Akhanlis Kölner Preisrede

Gleich am Anfang seiner Dankesrede spricht Dogan Akhanli einen Dank an seine zahlreichen Unterstützer aus. Ihr Engagement hat verhindert, dass Dogan Akhanli im Sommer 2010 wegen seines Engagements für die Menschenrechte für Jahrzehnte in türkischen Gefängnissen verschwunden ist. In seiner Rede führt er aus:

„Ich bedanke mich herzlich, dass Sie mich heute und hier ehren. Dass ich jetzt unter Ihnen bin und reden darf, verdanke ich an erster Stelle meinem Freund und Mentor Albrecht Kieser, der während meiner kafkaesken Haftzeit 2010 die Rettungsaktivitäten für mich koordiniert hat. Ohne ihn und ohne die Unterstützung von Recherche International hätte ich meine schriftstellerische Tätigkeit nicht mehr ausüben und meine Projekte nicht verwirklichen können. Mein Dank geht darüber hinaus an meine vielen Freundinnen und Freunde, deren Namen ich nicht alle nennen kann.“

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