Die John Porno Punk Explosion im youtube Roulette

Die John Porno Punk Explosion kommt aus Düsseldorf und sie spielen Punkrock

Laut dem «Oxford Dictionary» ist Punk ein Wort für «verdorben», «Straßenmädchen» oder «faulendes Holz». Seit dem Jahr 1977 steht Punk auch für eine Jugendbewegung, die alles in Frage stellte, was zuvor galt. Punk war brachiale Musik, Rebellion und eine stilitisierte Lebenseinstellung mit Dosenbier und in zerrissenen Jeans. Ein Statement gegen alles Etablierte, gegen Regeln im Allgemeinen und ein Aufbegehren gegen die sogenannte Spießerwelt. Die John Porno Punk Explosion lieben Punk und zelebrieren ihn mit einer gehörigen Portion Nostalgie. Nächsten Freitag (18. März) spielen die Düsseldorfer zusammen mit Streckmittel und Zwakkelmann beim Jubiläums-Punkabend #50 im Druckluft Oberhausen. Was sonst noch wichtig ist, verrät uns die John Porno Punk Explosion im youtube-Roulette.

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Kultur im Krieg: Truppenbetreuung oder Le Pop pour Le Pop

Marilyn Monroe 1954 performing for troops in Korea by U.S. Dept. of Defense – Public Domain

Pop-Kultur war immer beseelt von Gewissheit. Völlig fraglos, ob auf der Bühne oder davor, dass man bezaubere und überzeuge und falls doch einmal widerlegt, dann nur durch Pop, niemals durch Panzer, durch Putin schon gar nicht. Eine schöne Gewissheit, sie schält sich gerade täglich ab, es ist ernüchternd. Wenn Pop-Songs, die gegen Putin ins Feld geführt werden, so alt sind wie die Waffen, mit denen Putin diesen Pop bekriegt, gibt es nichts mehr zu tun. Vielleicht ist das eine Chance.

Russland bekämpft die Ukraine, Putin bekämpft den Pop. In seiner Kriegserklärung sprach der postsozialistische Diktator vom „kollektiven Westen“, der drauf und dran sei, „unsere traditionellen Werte zu zerstören“  und „Pseudo-Werte aufzuzwingen, die uns, unser Volk, von innen heraus zersetzen würden“.

Dagegen demonstrieren JuSos und JuLis, Grüne Jugend und Junge Union gemeinsam, am Ende ihrer Demo vorm Bochumer Rathaus ein Lied, das alle kennen, „Ein bisschen Frieden“, Nicoles Siegessong beim Eurovision Song Contest von vor 40 Jahren, jetzt frisch interpretiert.

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Elvis Pummel im youtube-Roulette

Elvis Pummel spielt am Donnerstag im Dortmunder subrosa

„Jede Stadt hat ihren Elvis“, so schrieb das Visions Magazin über ihn, „und Dortmund hat den besten: Mister ELVIS PUMMEL.“ Er ist Entertainer, Klamaukbarde, Monsieur eine Milliarde Volt und lebende 50s/60s Musicbox in Personalunion. Überhaupt ein Mann, den man nicht in Worte fassen kann. Seine Konzerte schwanken zwischen Mädchenherzenbrechen, Selbst-Hypnose und einem Rockabilly-Kaputtnik-Zauberkasten aus 1001 Nacht. Kurz vor seinem Auftritt im Dortmunder subrosa (Donnerstag, 3. März) haben wir ihn zum youtube-Roulette eingeladen.

Lieber Elvis Pummel, welcher Song repräsentiert für dich am besten das Ruhrgebiet?
Friedel Hensch – „Der Mond von Wanne Eickel“

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Bye bye, Omo! Bernd Schäumer ist gestorben

Bernd „Omo“ Schäumer – ein Musikliebhaber mit großem Herzen / Foto: privat

Bernd „Omo“ Schäumer ist verstorben. Und darüber sind wir sind sehr traurig – seit vielen Jahren war er Stammleser der Ruhrbarone und über so manches Thema haben wir mit ihm noch ausgiebig bei drei Gläsern Pils debattiert. Bernd stammte aus Wanne-Eickel und als Musiker bereicherte die Band Vorgruppe, wo er in den frühen 1980er Jahren den Synthesizer bediente. In späteren Jahren brachte er unter dem Pseudonym ›Disque Omo‹ seine Songs heraus – und die waren meist irgendwo zwischen verträumter Filmmusik und anmutiger Synthesizer Elektronik angelegt.

Er jobbte in frühen Jahren bei der Plattenfirma Rough Trade in Herne und verdiente viele Jahre sein Geld als Plattenverkäufer sein Geld, zum Beispiel in Läden wie Phonac (Dortmund) und Elpi (Bochum), bis er einer der Teilhaber vom CD-Laden Telök am Bochumer Nordring wurde. Zwischendrin war Omo ein paar Jahre Autor beim Ruhrgebiets-Stadtmagazin Marabo. Unvergessen bleibt seine Kim Wilde-Titelgeschichte, wo er in Wolfgang Welt-Manier am Ende schreibt, wie sein Gespräch in einem Hotelzimmer zwar beendet war – und der nächste Journalist schon mit einem neuen Gespräch an der Reihe war. Omo musste aber nochmal rein zur „Kids in America“-Sängerin, weil er seine Plastiktüte mit seinem Hab und Gut vergessen hatte.

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Ex-In Extremo Musiker stirbt nach Vorfall auf Corona-Demo

Boris Pfeiffer von In Extremo ist verstorben | PR-Foto: Jens Koch

Der Musiker Boris Pfeiffer, ein ehemaliges Mitglied der Mittelalter-Rockband In Extremo, ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur nach einer Demonstration gegen die Coronapolitik in Wandlitz bei Berlin gestorben. Der 53-Jährige war langjähriges Mitglied von In Extremo – im Mai 2021 hatte er sich von der Gruppe getrennt, um eigene Wege zu gehen. Zuerst hatte die »Märkische Oderzeitung« über Pfeiffers Tod berichtet.

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Zum Tod von Meat Loaf: Wie ich im Ruhrgebiet der 90iger Jahre zum Metal kam

Meat Loaf on stage, Birmingham NEC 2007 (Ausschnitt)Foto: Egghead06 Lizenz: CC BY-SA 3.0

Kamen. Ruhrgebiet. Irgendwann Mitte der 90iger, irgendwo zwischen Deutscher Meisterschaft der heiligen Borussia aus Dortmund, Schulhoffußball und Ende der Kohleförderung wächst ein Junge auf, dessen Musikgeschmack eigentlich niemand seiner Freunde nachvollziehen konnte.

Verantwortlich dafür war meine ganze Familie. Ob bei meinem Vater, meiner Mutter oder meinem Onkel, es liefen die Rocky Horror Picture Show, Queen, Slade, die Toten Hosen und Meat Loaf. Meine Altersgenossen konnten damit relativ wenig anfangen, mir war das völlig egal. Für mich legte es die Grundlage meiner musikalischen Vorlieben: Rock und Metal.

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The Cure – Dunkelbunte Jahre

Es gibt Bücher, da ärgert man sich im Nachhinein kräftig, dass man sie nicht schon deutlich eher für sich entdeckt hat. Zu dieser Kategorie zählt für mich seit ein paar Wochen eindeutig auch der Bildband ‚The Cure – Dunkelbunte Jahre‘, der bereits im Sommer im Hannibal-Verlag erschienen ist, den ich aber leider erst jetzt entdeckte, als ich mich mit der Biografie von Stevie Van Zandt beschäftigt habe, die ich hier im Blog vor rund zwei Wochen vorgestellt habe.

‚The Cure‘ begleitet mich musikalisch schon seit den späten 1980er-Jahren. Viele Mädchen in meiner Schule begeisterten sich damals für die Band, von der ihr Sänger Robert Smith heute behauptet:  ‚Wir hatten nie die Absicht, so erfolgreich zu werden.‘

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Sounds of Silence – ein Buchprojekt über Dortmunder Clubs im Lockdown

Der Lockdown machte die Clubs in Dortmund zur Geisterstadt – Sounds of Silence porträtiert das Ganze

Als Corona explodierte und die Clubszene stagnierte, fasste der Dortmunder Musiker und Grafik-Designer Marcel Richard sich ein Herz. Für sein Projekt ››Sounds of Silence‹‹ hat er Dortmunder Clubs vom Langen August über das Freizeit Zentrum West bis hin zur Westfalenhalle insgesamt 18 Clubs und Kneipen im pandemiebedingten Dornröschenschlaf porträtiert. So ist eine multi-visuelle Reise durch eine Zeit entstanden, die wir mit großer Sicherheit nicht vermissen werden. In der Hafenschänke subrosa stehen die Hocker auf dem Tresen, im domicil sind die stillen Schnapsflaschen im Glasregal momentan das einzige Publikum und beim Oma Doris haben die Discokugeln an der Decke schon Staub angesetzt.

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Stevie Van Zandt: ‚Soulfire!‘ – Die Biografie eines über viele Jahre hinweg Unterbewerteten

So richtig aufmerksam geworden bin ich auf Stevie Van Zandt eigentlich erst vor ein paar Jahren, als der Musiker mit der inzwischen zum Kult aufgestiegenen Mafia-TV-Serie ‚Lilyhammer‘ auch hier bei uns in Deutschland eine kleine, aber sehr begeisterte Fangemeinde eroberte.

Rasch erinnerte ich mich dann aber daran, dass mir der etwas skurril aussende Typ doch schon lange als Musiker bekannt war. Und zwar nicht nur als Mitglied von Bruce Springsteens legendärer ‚E-Street Band‘, sondern auch als Solokünstler ‚Little Steven‘, der in den 1980ern einige Hits hatte, sogar beim legendären Live Aid-Konzert von Bob Geldof mitwirkte, er sich damals intensiv im Kampf gegen das Apartheid-System in Südafrika engagierte.

Meine Begeisterung für Lilyhammer intensivierte zugleich meine Neugier in Bezug auf den Schauspieler und Musiker aus New Jersey, den ich zwar schon ewig kannte, über den ich aber, wie ich feststellen musste, so gut wie gar nichts wusste. Mühsam googelte ich mich durch das Internet, um mehr zu erfahren.

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DJ-Performance von Julia Bünnagel zwischen Noise und Beethoven

Die Schallplatten von Julia Bünnagel bei einem DJ-Set

Julia Bünnagel arbeitet spartenübergreifend als Bildhauerin, Soundperformerin und Installationskünstlerin. Morgen (12. November) spielt sie um 19 Uhr ein Live-Set mit modifizierten Schallplatten im Kunstmuseum Bochum. Ihre Soundperformance BTHVN (refracted) ist ein brechender zeitgenössischer Umgang mit Beethovens posthumen Tonaufnahmen, auf die Bünnagel aktuelle Musiktechniken wie Loopen, Scratchen und Remixen direkt via Turntable anwendet – das heißt, dass der Palttenspieler als Instrument in den Fokus rückt.

Mit Verve und eigenem Duktus knüpft Julia Bünnagel an Beethovens konzertante Tradition des freien Improvisierens über seine eigene Musik an und improvisiert mit den modifizierten Beethoven- Schallplatten als Material mit jeder Performance aufs Neue – so entsteht eine unmittelbare und einmalige Uraufführung. Die veränderten Oberflächen der mitgebrachten Vinyl-Schallplatten, die eingesägt, lackiert oder beklebt sind – produzieren dadurch spezifische Geräusche. Die Platten werden so ineinander gemischt, dass treibende rhythmische Soundscapes entstehen. So wird Beethoven mit Noise-Fragmenten in eine neue Dimension gehoben.

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