Wie wird Peak Anti-Woke?

Lässt sich der anti-woke Flächenbrand noch stoppen? Foto: R. v. Cube

Die „Stone Roastery“ in South Carolina hat eine „non-woke“ Kaffeeröstung im Programm. Da fragt man sich, was das sein soll, ein nicht-woker Kaffee. Kaffee soll ja eigentlich wach machen, wenn schon nicht im übertragenden, so wenigstens im wörtlichen Sinne.

Was umgekehrt „woke“ Produkte sind, ist ja auch schon etwas fraglich, aber doch zu erahnen. Als kritischer Mensch hinterfragt man natürlich, wenn Firmen ihren Kram als „nachhaltig“, „fair gehandelt“, „bio“ und so weiter labeln oder wenn sie Regenbogenflaggen draufdrucken. Tut man wirklich eine so gute Tat, wenn man beim Drogerie-Discounter ein „Kurkmuma-Biomalve-Pecan-Shampoo“ kauft? Wie viel Bio-Malve ist da wohl drin, in der Seife? Und wie viel schlechter wäre die Welt, wenn die nicht „bio“ wäre? Was zum Teufel ist überhaupt Malve?

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„Die Bedrohung der NATO ist real“

Deutscher Eurofighter beim Start Foto: Krasimir Grozev Lizenz: CC BY-SA 3.0

In Kalkar arbeitet die Luftwaffe am Schutz des NATO-Gebiets.

Keine startenden Jets, keine Start- und Landebahnen und nur ein aufgebockter historischer Starfighter am Eingang. Die Erwartungen, die Besucher an einen Luftwaffenstützpunkt stellen, erfüllt die nach dem preußischen Kavalleriegeneral Friedrich Wilhelm von Seydlitz benannte Kaserne in Kalkar nicht. Und doch ist das, was hier passiert, entscheidend für die Luftkriegs- und Verteidigungsfähigkeit der Bundesrepublik.

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„Die Europäer müssen aufhören, davon auszugehen, dass eine glorreiche Vergangenheit eine Garantie für eine würdige Zukunft ist.“

Glorreiche Vergangenheit: Auf diesem Schlachtfeld bei Plataiai retteten die Griechen Europa 479 v. Christus vor der Eroberung durch die Perser Foto: George E. Koronaios Lizenz: CC0


Yascha Mounk hat sich mit der Zukunft Europas beschäftigt. Und die sieht seiner Ansicht nach düster aus, wenn der Kontinent nicht bereit ist, radikal umzusteuern.

Yascha Mounk ist eine der Stimmen, die in Deutschland viel zu selten gehört werden. 1982 in München geboren, lebt der Politikwissenschaftler heute in New York. Er ist

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NGOs: Ein bisschen mehr Transparenz und öffentliche Kontrolle könnten dabei nicht schaden

CDU-Fraktionsvorsitzender Friedrich Merz in Oberhausen Foto: Roland W. Waniek


Ein Fragenkatalog der CDU/CSU sorgt für Aufregung. Offenbar möchten manche Nichtregierungsorganisationen nicht, dass ihre Finanzierung durch die Regierung öffentlich wird. Von unserem Gastautor Michael Miersch.

Neue politische Kräfte tauchen unscheinbar auf. Als sich Ende des 17. Jahrhunderts im britischen Parlament zwei Gruppen formierten, die sich „Whigs“ und „Tories“ nannten,

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Wenn man sich über Trump lustig machen will, aber einfach nur peinlich ist…

Präsident Donald Trump unterzeichnet Durchführungsverordnungen Foto: The Trump White House Lizenz: Gemeinfrei

US-Präsident Donald Trump hat bereits zu Beginn seiner Amtszeit ein Dekret erlassen, wonach es in den USA künftig nur noch männlich und weiblich als Geschlecht gibt. Aufgrund der Formulierung: „Weiblich“ sei eine Person, „die bei der Empfängnis dem Geschlecht angehört, das die große Reproduktionszelle produziert“ und „Männlich“

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Wenn sie klug wäre, könnte die SPD von der Schwäche der Grünen profitieren

Robert Habeck Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons Lizenz: CC BY-SA 4.0


Die Zeit der grünen Hegemonie ist vorbei und auch personell werden die Grünen kaum an die Ära Habeck-Baerbock anknüpfen können. Wenn sich die Grünen nach links orientieren, machen sie in der Mitte Platz für die SPD.

Annalena Baerbock und Robert Habeck waren die charismatischsten Grünen seit Joschka Fischer, der allerdings nie ein Parteiamt inne hatte. Und sie waren erfolgreich: Nachdem

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Im Bunker. Ukrainer in Bochum #3

Die eigene Wohnung in Sichtweite | Foto privat

150 Meter trennten sie von ihrem Leben, zwei Meter Beton von ihrem Tod. Alla Ananieva hat die Massaker von Irpin überlebt. Was sie berichtet, ist grauenvoll. Und voller Liebe.

Eine Szene auf der Straße: Der Vater, seinen Sohn auf dem Arm, die Mutter mit dem Koffer, sie schießen dem Vater in den Kopf, der Sohn liegt im Blut seines Vaters. Dann eine Szene im Bunker, die Granate griffbereit an der Tür, Matratzen auf dem Boden verteilt, 73 Erwachsene sind da und 13 Kinder, 15 Brote und ein paar Garnelen, und sie aßen alle und wurden satt. Zwei Szenen, horribel wie von Hieronymus Bosch gemalt und wundersam wie aus der Bibel, Alla berichtet sie leise, besonnen, konzentriert. 52 Jahre alt, dreifache Mutter, Lehrerin für Physik, Geometrie und Kunst an einer Ganztagsschule in Irpin, ihre Tränen sind so diskret wie ihr Lächeln. Sie spricht ukrainisch, Liia (22) übersetzt, und hört man nur Allas Stimme, ohne zu verstehen, verströmt sie eine große Vornehmheit in dem, wie sie erzählt. Durch diese Vornehmheit hindurch aber lässt sich etwas anderes hören, eine tiefe Verwunderung. Darüber, wie unmöglich es ist zu verstehen, dass Menschen solche Dinge tun, unvorstellbar grausame, unvorstellbar sinnlose.

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