In Frankfurt demonstrieren am Jahrestag der Hamas-Massaker in Israel Islamisten gemeinsam mit linksradikalen Antisemiten. In Berlin brannten Barrikaden, wurden Polizeibeamte verletzt und mittendrin Greta
„Am Israel Chai“ in Erfurt
Am 7. Oktober wurde auf dem Fischmarkt in Erfurt der Opfer des Massakers in Israel vor einem Jahr gedacht. Die Veranstalter und Teilnehmer solidarisieren sich mit der einzigen Demokratie im Nahen Osten.
Vertreter der Deutsch-israelischen Gesellschaft und der Jüdischen Gemeinde sprachen über die beispiellose weltweite Welle des Antisemitismus, über die Sicherheit der in Deutschland lebenden Juden, Israels
Der Ruhrpilot
„Die Reaktionen in Deutschland auf die Massaker der Hamas waren eine große Enttäuschung“
Leonid Chraga ist Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde in Dortmund und Sozialdemokrat. Der 7. Oktober 2023 war auch für ihn eine Zäsur. Protokoll: Stefan Laurin
„Ich habe von den Massakern der Hamas erfahren, als ich am 7. Oktober mit meinen Kindern auf dem Spielplatz war. Auf einmal bekam ich immer mehr Nachrichten von Freunden auf mein Smartphone, darunter
Judenhass im Kulturbetrieb
Das von Matthias Naumann herausgegebene Buch „Judenhass im Kulturbetrieb“ belegt den Antisemitismus in der Kulturszene Deutschlands.
Nicht erst seit den von der Hamas angeführten Massakern in Israel wird über den Antisemitismus in der deutschen Kulturszene gestritten. Für die einen ist er ein Phantom, das nicht existiert, für andere eine Tatsache, die von Tag zu Tag, aber vor allem seit dem 7. Oktober vergangenen Jahres, immer deutlicher sichtbar wird. Dass das angebliche Phantom bittere Realität ist, machen die Beiträge in dem von Matthias Naumann herausgegebenen Buch „Judenhass im Kulturbetrieb“ deutlich. Ob Tanz, bildende Kunst, Literatur, Film oder Musik: Die Autoren weisen nach, wie sehr vor allem die staatlich alimentierte Kulturszene in Deutschland von Antisemitismus bestimmt wird.
Der Ruhrpilot
Solidarität mit Israel – Kundgebungen in Köln, Düsseldorf und Dortmund
Am 7. Oktober jährt sich der terroristische Angriff der Hamas auf Israel mit der Ermordung von mehr als 1200 israelischen Bürgern. Zeitgleich hat der Iran am 1.10. zum 2. Mal einen Angriff gegen Israel unternommen. Zusammengestellt von Roland Kaufhold und Stefan Laurin
In Köln wird es zwei Kundgebungen geben, um Solidarität mit Israel sowie mit den israelischen Geiseln zu zeigen. Weitere Demonstrationen finden in Düsseldorf und Dortmund statt.
Der Ruhrpilot
Wo die arabische Straße noch richtig wütend ist
Der Nahe Osten ist in Deutschland vor allem eine gigantische Projektionsfläche. Da wird Bagdad schnell zu Stalingrad, Genozide finden statt und Orte sehen aus wie Dresden. Von unserem Gastautor Thomas von der Osten-Sacken.
Größtenteils ist Reden über den Nahen Osten so ein Selbstgespräch der Landsleute in Dauerschleife, in dem deshalb auch die immer gleichen Phrasen seit Jahrzehnten auftauchen: Gewaltspirale, Flächenbrand und Eskalationsschraube, um nur ein paar zu nennen.
Stephan Sulke: 80 live. Konzert am Vorabend
Er singt über die Liebe wie keiner sonst. Durch die Geschichten, die Stephan Sulke erzählt, zieht sich ein feiner Riss, der ahnen lässt, was die Thora meint, wenn es heißt, Liebe sei stark wie der Tod. Jetzt singt und erzählt er am Sonntag in der Christuskirche Bochum – es ist der letzte Abend von Rosch Haschana, dem jüdischen Neujahrsfest, zugleich der Vorabend von 10/7.
„Immer wieder, immer wieder hab‘ ich dich bloß geliebt.“ Den Song von Stephan Sulke, dem heute 80Jährigen, hat Herbert Grönemeyer auf seinem 83er Album gecovert. Der Vergleich der beiden Versionen ist interessant, was sich bei dem einen mit Zartheit hört, fast so, als könne es durchs Zuhören zerbrechen, verhärtet der andere ins Bumsfidele hinein. Können muss Kunst beides, aber der Raum verändert sich, den sie dadurch erschließt, ihre assoziative Weite. Spätestens dann, wenn man Sulkes Lied am Vorabend zum 7. Oktober hört, lässt es mithören, was Terror denen antut, die – „immer wieder hab‘ ich dich bloß geliebt“ – zur gleichen Zeit am anderen Ort um die Liebe ihres Lebens weinen.