TU Dortmund ermittelt Fehleranfälligkeit von KI-Wahlhilfen

Wahlchat Screenshot: Ruhrbarone

Wahlhilfe-Tools, die auf Künstlicher Intelligenz basieren, informieren interaktiv über die Wahlprogramme der Parteien. Wissenschaftler der Technischen Universität Dortmund fanden jedoch eine hohe Fehleranfälligkeit bei der Interpretation von Informationen, widersprüchliche Antworten bei der Wiederholung von Fragen und Lücken im Schutz vor Manipulationsversuchen.

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NSU-Mord in Hamburg: RUB-Professor wird Sprecher eines Forschungsteams zur Aufarbeitung

Foto: Franziska Kraufmann dpa/lsw

Die Taten des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) gehören zu den erschreckendsten Terroranschlägen der jüngeren deutschen Geschichte. Ihr voller Entstehungskontext bleibt bis heute ungeklärt – selbst nach 15 Untersuchungsausschüssen und einem abgeschlossenen Strafverfahren. Jetzt soll ein unabhängiges Forschungsteam den Mord an Süleyman Taşköprü am 27. Juni 2001 in Hamburg erneut untersuchen. Prof. Dr. Constantin Goschler von der Ruhr-Universität Bochum wird als Sprecher des interdisziplinären Teams fungieren. Gemeinsam mit Dr. Daniela Hunold (HWR Berlin), Dr. Charlotte Schmitt-Leonardy (Uni Bielefeld) und Dr. Wolfgang Seibel (Uni Konstanz) analysiert er, wie und warum die Aufklärung und Strafverfolgung des Hamburger NSU-Mords scheiterte.

Systemische Ursachen im Fokus

Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen nicht nur die Morde selbst, sondern die strukturellen Dynamiken, die sie ermöglicht haben – und die Reaktionen darauf.

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Warum ich dieses Mal die Grünen wähle

Robert Habeck Foto: rawpic@protonmail.com Lizenz: CC BY-SA 4.0


Die Probleme des Wandels sind nichts im Vergleich zu den Problemen, die entstehen, wenn wir nicht handeln. Politik in Krisenzeiten ist kein Spaziergang – sie erfordert Mut, klare Entscheidungen und die Bereitschaft, Fehler zu korrigieren. Genau daran ist die Ampel gescheitert, aber nicht wegen der Grünen.

Verpasste Chancen und verschlafene Innovationen

Die haben diesen richtigen Weg in vielen Bereichen viel frühzeitiger erkannt als alle anderen Parteien. Hätten wir rechtzeitig auf sie gehört, wäre Deutschland heute führend in klimafreundlicher Energie und Technologie. Stattdessen hat China diese Position eingenommen. Wir hätten auch keine Probleme mit Stromspeichern und Netzen, weil wir rechtzeitig in Digitalisierung und eine robuste und flexible Speicherinfrastruktur investiert hätten.

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Eine Stadt, zwei Planeten, drei Jahre Krieg. Ukrainer in Bochum #1

„Man muss in das Bild hineinhören“: Ukraine im Herbst 2024 (c) Ruhrbarone

„Jeden Morgen aufwachen und lesen, wie viele Familien nicht mehr aufgewacht sind.“  Nacht für Nacht schlagen Raketen in ukrainische Häuser ein, Tag für Tag. Sie vernichten das Leben auch derer, die entkommen sind, Ukrainer im Haus nebenan. Öffentlich spielt kaum eine Rolle, was sie seit ewigen drei Jahren durchleben, die Wahl am Sonntag führt über sie hinweg, dafür braucht es keinen Trump. Wir haben Ukrainer in Bochum befragt, wie sie  –  einen Klick von Zuhause entfernt  –  auf ihr Leben blicken. Teil 1 einer formlosen Gesprächsreihe

„Wir alle leben im Spagat, zerrissen zwischen zwei Ländern: dort, wo unsere Lieben unter Raketen und Explosionen zurückgeblieben sind, und hier in einem friedlichen und schönen Land …“ Sagt Oksana* (43), promovierte Chemikerin, Lehrerin, zweifache Mutter: „Sobald ich gedanklich in jene schrecklichen ersten Tage des Krieges eintauche oder mich einfach an mein wunderschönes, einst glücklichstes Leben erinnere, stürze ich in die Hölle eines unerträglichen Schmerzes. Mein ganzes Leben vor meiner Ankunft in Deutschland war von absolutem Glück erfüllt. Jeden Morgen, wenn ich aufgewacht bin, habe ich geprüft, ob die Freude noch in mir war  –  und sie war immer da. Ideen kamen und wurden wirklich, als würde mich eine höhere Kraft auf Händen tragen.“

Dann Putins Angriff, drei Jahre her, seitdem lebt Oksana mit dem Wissen, „dass es Menschen gibt, die meine Familie töten wollen.“ Dann dieser Satz:

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Serie (1): Eine Welt ohne die USA – Trumps neues Atlantic City

Der russische US-Präsident Donald Trump (Bild: Sebastian Bartoschek/ Midjourney)

Eine neue Weltordnung entsteht, seit Trump die USA in die Bedeutungslosigkeit einer Regionalmacht zu führen angetreten ist. In den kommenden Wochen wird in lockerer Folge beleuchtet, was das auf einer größeren Ebene bedeutet: Welche Machtstrukturen entstehen? Wer füllt das geopolitische Vakuum? Wer schützt Polen, und was ist mit Europa? Zum Einstieg schauen wir darauf, wie Trump die USA vom Hegemon zum neuen Atlantic City macht.

Die Vereinigten Staaten unter Präsident Donald Trump und Vizepräsident J.D. Vance verfolgen eine isolationistische Politik, die die geopolitische Landschaft neu ordnet und das Machtgefüge zwischen Europa, Russland und China verändert. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg steht Europa vor der realen Möglichkeit, ohne die USA als Schutzmacht dazustehen. Die transatlantische Beziehung wird zunehmend zu einer transaktionalen Partnerschaft degradiert – eine Entwicklung, die sich bereits in wirtschaftlichen und militärischen Bereichen manifestiert.

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Bundestagswahl 2025: Wie egal sind schwerbehinderte Kinder?

Die Pflege von Menschen mit Behinderung ist in Deutschland eine oft übersehene Herausforderung. Claudia Staudt, Mutter einer schwerbehinderten Tochter, beschreibt den Alltag pflegender Eltern: nächtliche Unterbrechungen, fehlende Kurzzeitpflege und finanzielle Unsicherheit. Viele Eltern müssen ihren Beruf aufgeben, weil Pflege und Erwerbsarbeit nicht vereinbar sind. Besonders problematisch ist, dass die Pflegepolitik stark auf alte Menschen ausgerichtet ist – Kinder und junge Erwachsene mit Behinderung werden oft nicht mitgedacht.

Ein Beispiel: Pflegegeld wird nach 28 Tagen Krankenhausaufenthalt gestrichen, obwohl Eltern weiterhin die Hauptpflege leisten. Auch fehlt es an Betreuungsmöglichkeiten in den Ferien. Staudt fordert daher ein echtes Care-Gehalt, um pflegende Eltern finanziell abzusichern, sowie eine größere Flexibilität bei Entlastungsleistungen. Die bürokratischen Hürden müssen abgebaut werden, damit Hilfe wirklich dort ankommt, wo sie gebraucht wird.

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