Giegling – Wenn eine gute Mischung übersteuert

Erst ein Shitstorm dann Flaschenwürfe. Nach grenzwertigen Bemerkungen wurde der Mitbegründer des Techno-Labels Giegling beim Fusion-Festival verbal und physisch attackiert. Doch von der Gewalt gegen Künstler will die überwiegend linke Szene nichts wissen. Ein Sittengemälde aus Ostdeutschland von unserem Gastautor Lasse Baunsn.

Gerade in unserem von Anglizismen durchwirkten Alltag verbirgt sich hinter dem Begriff „Clipping“ eine erstaunlich vielseitige Fülle von Bedeutungen.

In der Welt der Musik beispielsweise bedeutet „Clipping“ eine durch elektronische Mittel verstärkte Übersteuerung von einhergehenden Signalen. Was nach Krach klingt, wird in der Rockmusik geschickt eingesetzt und manifestiert sich letztlich im so typischen Sound von röhrenden Gitarren. Das Phänomen des Übersteuerns ist hier nicht bloß geschätzt, mehr noch: Es ist ein Stilmittel und wird gerne provoziert. Wechselt man jedoch das Genre, steht „Clipping“ schnell für ein totales No-Go. Obwohl manche Vertreter der DJ-Szene nicht gerade widerwillig mit dem Rockstarimage kokettieren, ist „Clipping“ hier verpönt und steht im Kosmos der elektronischen House- und Technomusik doch vornehmlich für mangelnde Fähigkeiten, was das Auflegen betrifft. Egal, wie gut die Anlage eingestellt ist, wenn das Resultat matschig klingt, ist der DJ schuld.

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Der Ruhrpilot


NRW:
 Dieses Elektroauto aus Aachen soll die Mobilitätswende bringen…Welt
NRW: Streit um Grünen-Parteitag am Hambacher Forst…WAZ
Debatte: Wir sind gefangen in einer toxischen Erregungsschleife…Welt
Debatte: Wie angelt man besorgte Bürger?…FAZ
Debatte: Wohlstand schützt nicht vor Rechtspopulismus…Welt
Debatte: Ein Triumph des Journalismus über die neuen Medien…Cicero
Debatte: „National! Sozialismus! Jetzt! Jetzt! Jetzt!“…FAZ
Debatte: Aus Chemnitz gelernt…Zeit
Debatte: Merkels Kreuz…Post von Horn
Ruhrgebiet: 
So sehen die RRX-Bahnen aus…WAZ
Ruhrgebiet: Gila Lustiger fragt Menschen im Revier…Bild
Bochum: Opel-Schriftzug – Denkmalschutz sorgt  für  Dilemma…WAZ
Bochum: Sami A. – Gefährder war Security-Mann…WAZ
Dortmund: Hochrangiges Clan-Mitglied niedergestochen…Bild
Dortmund: 
Clueso sagt Konzert ab…WAZ
Dortmund:  Debatte zum Angstraum Dorstfeld…Nordstadtblogger
Duisburg: Uniformierte Servicekräfte arbeiten in Stadtteilbibliotheken…WAZ
Essen: Ende des Feierabendmarktes in Essen befürchtet…WAZ
Essen: Kontrolle in Shisha-Bar eskaliert – Zwei Polizisten verletzt…WAZ

Die Desorientierung der SPD-NRW in einem Bild

Der Vorsitzende der SPD im nordrhein-westfälischen Land, Thomas Kutschaty und seine Fraktionskollegin Sarah Philipp besuchten am Donnerstag das  Rheinische Baunkohlerevier. Nachdem verschiedene Gespräche abgeschlossen waren, veröffentliche die SPD-Fraktion dieses Post auf ihrer Facebookseite.

Es belegt die vollkommene Desorientierung der SPD: Sie will es sich weder mit den Bergleuten verscherzen noch mit den Kohlegegnern. Das Ergebnis ist ein beispielloses Herumgeeiere. Aus lauter Angst klare Positionen zu beziehen, und natürlich müsste die SPD sich auf die Seite der Bergleute stellen und gegen Demonstranten, die gegen tarifgebundene Arbeitsplätze kämpfen und Polizeibeamte mit Fäkalien bewerfen, versucht es die SPD allen Recht zu machen. Wenn das eine Strategie sein soll, ist es eine extrem dumme. Entweder steht sie hinter der Braunkohle, so wie sie es entschieden hat als sie noch in NRW an der Regierung war – oder sie unterstützt den Protest gegen die Braunkohle. Beides geht nicht – und wer beides versucht, wird am Ende von keinem ernst genommen oder gewählt.

Wenn man wissen will, warum die SPD zur Zeit im freien Fall ist reicht ein Blick auf dieses Posting. Das Elend dieser einstmals großen und auch großartigen Partei springt einem schmerzhaft ins Auge.

Integration: Streit am großen Tisch

Der Konferenztisch des alten Kanzleramtes in Bonn Foto: Sir James Lizenz: CC BY-SA 3.0


Mit Ahmad Mansour und Aladin El-Mafaalani haben zwei der wichtigsten Experten des Landes Bücher zum Thema Integration veröffentlicht.

Mai 2016. Ahmad Mansour war an diesem Tag zu Gast bei Aladin El-Mafaalani in der Diskussionsrunde „Talk im DKH“. DKH, das steht für Dietrich Keuning Haus, ein Bürgerzentrum hinter dem Dortmunder Bahnhof am Rande der Nordstadt.
Schon während der Veranstaltung mit Mansour fielen die Männer und Frauen mit den ausgebeulten Jacken und den Ohrstöpseln auf. Sie sicherten Mansours Auftritt ab und waren in der Halle mit dem Charme einer Gesamtschule aus den 70er Jahren verteilt. Immer wieder war

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Der Ruhrpilot

Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp Foto: Edi Szekely/Ruhrtriennale 2018


NRW:
Kulturministerin soll „smarte Lösung“ im Fall Carp finden…Jerusalem Post
NRW: Polizei entdeckt Tunnelsystem im Hambacher Forst…Welt
NRW: Landesregierung will Islam-Reformkräfte stärken…DLF 
NRW: Weniger Einbrüche  – Aufklärungsquote gestiegen…KStA
NRW: Friedliche Kurdendemo nach sieben Stunden beendet…RP Online
Debatte: „Die Grünen sind mitverantwortlich für den Aufstieg der AfD“…FAZ
Debatte: Diesel ist die nächste große Pest…Welt
Debatte: Es gab eine „Hetzjagd“ in Chemnitz…FAZ
Debatte: Handel beklagt Klima der Angst…Zeit
Debatte: Löscht die Digitalsteuer…FAZ
Ruhrgebiet: Michelle Müntefering – Zwischen Herne und der Hauptstadt…Morgenpost
Dortmund: Projekt appARTment.ruhr…Nordstadtblogger
Duisburg: Richterin erlässt Haftbefehle gegen vier Verdächtige…RP Online 
Duisburg: Walsumer lehnen Kraftwerk ab…RP Online
Essen: Im Krupp-Archiv lagern viele nie gezeigte Raritäten…WAZ
Essen: Ein Museumsbesuch zwischen Sternenstaub und Haifischköttel…WAZ

Mullah-Lobbyist verklagt iranischen Demokratieaktivisten in Deutschland

Gut vernetzt: Iran-Lobbyist Dawood Nazirizadeh 2015 im Gespräch mit dem damaligen Innenminister Thomas de Maiziere. Foto: Marion Käufer Lizenz: Gemeinfrei


Vor dem Landgericht München soll ab Anfang Oktober ein Prozess der besonderen Art stattfinden: Ein deutsch-ira­nischer Geschäftsmann klagt gegen einen deutsch-iranischen politischen Oppositionellen wegen angeblicher Verleumdung. Dawood Nazirizadeh, Unternehmensberater und tätig im Vorstand der »Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands« (IGS), Mitglied der SPD und der Friedrich-Ebert-Stiftung, hat eine Unterlassungsklage gegen den Betreiber des Blogs »Iran Appeasement Monitor«, Kazem Moussavi, angestrengt. Von unserem Gastautor Andreas Andreas Benl.

Moussavi habe Nazirizadeh vorgeworfen, mit den Revolutionsgarden des iranischen Regimes und mit dem »Islamischen Zentrum Hamburg« (IZH) zusammenzuarbeiten. Das IZH ist dem Bundesamt für Verfassungsschutz zufolge das »größte und einflussreichste Zentrum« von »regierungstreuen Iranern, mit deren Hilfe der Iran versucht, Einfluss auf hier lebende Schiiten unterschiedlicher Nationalität zu nehmen«. Aus den vom Autor eingesehenen Akten des Verfahrens geht hervor, dass Nazirizadeh diese Vorwürfe bestreitet.

Moussavi hält dem in seiner ebenfalls in den Akten enthaltenen Erwiderung entgegen, dass das 1962 gegründete IZH und die 2009 entstandene IGS personell und ideologisch unauflöslich miteinander verbunden seien und der IZH-Vorsitzende Reza Ramezani zugleich als Mitglied des Gelehrtenrats der IGS fungiere.

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Der Ruhrpilot

Kurden Demo (2015)


NRW: 
Bis zu 20.000 Kurden in Düsseldorf erwartet…Der Westen
NRW: Sorge um Job-Verluste im Revier…NGZ
NRW: Polizei entdeckt Tunnel im Hambacher Forst…RP Online
Debatte: Deutschland erfasst eine paranoide Grundstimmung…Welt
Debatte: Katholiken-Präsident stuft AfD als rechtsradikal ein…FAZ
Debatte: Faktenlage nach Maaßens Behauptung…taz
Debatte: SPD zweifelt Eignung von Maaßen als Verfassungsschutzchef an…Welt
Debatte: Das Erbe der kommunistischen Diktatur…NZZ
Debatte: Das französische Manifest gegen islamischen Antisemitismus…Hagalil
Debatte: Grüne Soße…FAZ
Debatte: Fahrverbote – Mobile Apartheid…Mobilegeeks
Ruhrgebiet: Zwei große Denker forschen künftig an Unis…WAZ
Ruhrgebiet: IG Metall wirbt für Mitarbeiter-Austausch zwischen Betrieben…WAZ
Ruhrgebiet: Bahn-Vollsperrung zwischen Essen und Duisburg ab 12. Oktober…WAZ
Bochum: Bermudadreieck soll weiteres Hotel bekommen…WAZ
Bochum: Musiksommer feiert stimmungsvollen Auftakt…WAZ
Dortmund: In diesen Branchen fehlen Fachkräfte…RN
Dortmund: Roma-Kulturfestival Djelem Djelem…Nordstadtblogger
Duisburg: OB Link fordert Gesetzesänderung bei Kindergeld…WAZ
Duisburg: Meilenstein für das digitale Hüttenwerk bei Thyssenkrupp…WAZ
Essen: Stadt drängt auf Rechtssicherheit ein Wohnsitzauflage…WAZ

Der Ruhrpilot

Herbert Reul Foto: Petra Klawikowski Lizenz: CC BY-SA 3.0


NRW:
 Land nimmt Patriotische Plattform der AfD ins Visier…Welt
NRW: Industrieproduktion um 3,4 Prozent gestiegen…WN 
NRW: „Diese Leute wollen den Staat abschaffen“…Welt
NRW: An Schulen gibt es künftig über 1000 Unterrichtsstunden mehr…RP Online
NRW: Einkommen sind sehr ungleich verteilt…NRZ
NRW: Land will bei G8 Informatik und Wirtschaft stärken…AN
NRW: Darum blieben in manchen Städten die Sirenen still…RP Online
Debatte: Eine Umsturzpartei – das ist das wahre Gesicht der AfD…Welt
Debatte: Migrationsdebatte – So geht’s…Spiegel
Debatte: Deutschland muss wieder streiten lernen…NZZ
Debatte: Die Leere der Vergangenheit…Novo
Debatte: Weniger Moral mehr Politik!…Zeit
Debatte: Politische Kunst nach Chemnitz…taz
Debatte: Warum die Computerwelt keine Männerdomäne ist…FAZ
Ruhrgebiet: Dieselfahrverbot – das droht im Revier…Dortmund24
Ruhrgebiet: „Mütter gegen Gewalt“ und Gegendemo in Gelsenkirchen…WAZ
Ruhrgebiet: Fusion von Karstadt und Kaufhof soll 5000 Stellen kosten…WAZ
Bochum: Sami A. – Offener Streit zwischen CDU und SPD ausgebrochen…WAZ
Bochum: Mein neues Leben nach dem „Lindenstraßen“-Tod…Bild
Bochum: Vonovia baut bis 2020 500 Wohnungen…WAZ
Dortmund: Sorge um Arbeitsplätze bei Kaufhaus-Belegschaften…RN
Dortmund: Freies Theaterfestival „Favoriten“…RN
Duisburg: Quartier nicht nur für Besserverdienende…RP Online
Duisburg: Der lange Weg zu einer guten Schule in Marxloh…WAZ
Essen: 2000 Demonstranten wollen zeigen „Wir sind mehr“…WAZ
Essen: Staatsschutz glaubt er habe die Szene im Griff…WAZ
Essen: Sozialer Arbeitsmarkt läuft nicht wie erhofft…WAZ

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Kein Anlass zur Humorlosigkeit

KIZ haben was Provokantes getwittert. Nachdem sie was Provokantes gesungen hatten. Und viele gehen steil, selbst der geschätzte Kollege Fallenstein. Man wähnt sich in einem Paralleluniversum, in dem bisher niemand KIZ kannte, man unsicher hinsichtlich deren Ernsthaftigkeit sein kann, und in der man nichts sagen darf, was irgendwem irgendwie nicht gefallen könnte. Also in Nordkorea. Oder in einem studentischen AStA.

Was die Jungs da gemacht haben, ist ein schönes Stück Satire, oder Ironie, oder welcher Begriff auch immer nach langen Debatten dafür gewählt würde, und das auf mehreren Ebenen.

Sie gehen sie nach vorne, wo Andere zurückgewichen sind.

Nach Feine Sahne Fischfilet standen nun KIZ im Fadenkreuz des „ihrseidaberauchvollböseextreme“-Vorwurfs. Statt sich aber zu rechtfertigen, dafür, dass sie machen, was sie seit Jahren machen, oder gar dafür um Entschuldigung zu bitten, setzen sie noch einen drauf. Genau das Gegenteil dessen, was man an Krisen-PR sonst betreibt. Ein bißchen Trump-Style. Immer einen mehr. Bis einer heult.

Sie nutzen die Empörungsschickeria. In Zeiten, in denen die Empörung stets das Hirn wegtwittert, haben KIZ das richtige Medium und den richtigen Ton gewählt, um zu punkten. Es funktionierte: es retweeten, aufregen, empören, Wut ausdrücken und dadurch ein Thema viral gehen lassen, über das in einer Woche keiner mehr spricht. Genau so macht man das.

Sie verlachen die Schneeflocken-Verlacher. Nicht zuletzt dieser Blog hat sich immer wieder gegen Schneeflocken, sprich Gruppierungen, ausgesprochen, die überempfindlich sind, und sich durch alles verletzt und verärgert fühlen. Gleichzeitig sind unter den Schneeflocken-Verlachern eben nun viele, die so gar nicht über den Tweet lachen können, empört, verletzt und, ja, genau, Schneeflocken.

Vielleicht zuletzt: sie triggern maximal die AfD, und lassen sie ins Leere laufen. Sie entziehen sich dem gehypten „ABER WAS WIRD DIE AfD DARAUS MACHEN?“ – das seit Monaten und Jahren die AfD immer und immer weiter stärkt. Man kann sich derzeit kaum vorstellen, wie Diskurse in diesem Land möglich waren, ohne immer und jederzeit die AfD mitdenken zu müssen, stets im vorauseilenden Gehorsam.

Hätte man das alles nicht auch anders machen können? Doch. Bestimmt. Aber man muss es eben nicht, in einem freien Land.

Der Ruhrpilot

„Refugees welcome!“ Demo 2015, Foto: Ulrike Märkel


NRW:
In vielen Städten zeigen Bürger Flagge gegen Rechts…RP Online
NRW: Brian Eno kommt nun doch nicht…RP Online
NRW: Laschet fordert hartes Vorgehen gegen rechtsextreme Straftäter…KStA
NRW: 
Liberale Muslime im Land sollen sich organisieren…DLF
NRW: RWE räumt Barrikaden von Aktivisten im Hambacher Forst…RP Online
NRW: Heute um 10 Uhr heulen die Sirenen zur Probe…General Anzeiger
NRW: Fußballvereine haben ein Gewaltproblem…RP Online
NRW: PlayStation-Network – Verbraucherzentrale mahnt Sony ab…Stadt Bremerhaven
Debatte: „Das wäre ein großer strategischer Gewinn für die AfD“…Welt
Debatte: Eskalation mit Ansage…Jungle World
Debatte: Wer zum Teufel ist dann rechtsextrem?…taz 
Debatte: Radikale Rechte übernehmen linke Methoden…NZZ
Debatte: Früher nannte man das Säuberung…FAZ
Debatte: Das letzte Mittel gegen steigende Mieten…Welt
Debatte: „Hasserfüllt wie nie“…FAZ
Debatte: Die Sitzgruppe einer Bewegung…Cicero
Debatte: Kampf um Europa – Bannon vs. Macron und Varoufakis…Blätter
Ruhrtriennale: Boykott ist nicht die Sprache der Kunst…NMZ
Ruhrgebiet:
 Udo Lindenberg singt in Dortmund und Oberhausen…WAZ
Ruhrgebiet: Was steckt hinter der Blaufärbung der Emscher?…RN
Bochum: Das gute Konzept der 24-Stunden-Kita würde fehlen…WAZ
Dortmund: Hannibal-Räumung – Stadt fordert 781.000 Euro von Besitzer…WAZ
Dortmund: Kosten für Umbau des Sozialamtes steigen auf 13,86 Millionen Euro…RN
Duisburg: „Tausche Bildung für Wohnen“ aus Marxloh ausgezeichnet…WAZ
Essen: Neonazi-Angriff? Linken-Politiker und Flüchtling verprügelt…WAZ